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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. März

Hündin scharrt nach dem großen Geschäft

Hallo ihr Lieben, ich hätte da mal eine Frage und zwar scharrt meine Hündin Mia, 4 (unkastriert) seit kurzem nach dem großen Geschäft. Nicht jedes Mal aber es wird häufiger. Einige sagen ja, es sei eine Form von Dominanz weil sie so ihr Revier markieren aber andere wiederum sind der Meinung, es ist eine normale Form der Kommunikation. Was meint ihr dazu und sollte ich es unterbinden oder ist es ok wenn sie dies macht?
 
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Carola
16. März 07:03
Meine Hündin macht das auch manchmal. Wenn sie läufig ist, wird gepinkelt und gescharrt was das Zeug hält.
 
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Judith
16. März 07:13
Bei solchen territorialen Verhaltensweisen kommt es immer darauf an, wie sehr einen das nervt und wo der Hund die Grenze macht. Ist das nur ein bisschen "Angeberei" wäre es mir egal. Aber wenn es umschlagen kann, würde ich das unterbrechen. Übrigens machen die Hunde das nicht nur als große, imponierende Geste. Sie haben an den Pfoten Drüsen, mit denen sie beim Scharren noch mehr ihrer Gerüche verteilen können. Grundsätzlich gibt es keinen Grund, das zu unterbinden. Meine Hündin allerdings zieht dabei manchmal richtige Furchen, wenn der Untergrund weich ist, oder haut mir Grasbüschel um die Ohren, wenn ich schon mal mit einer Tüte nachkomme. Da ist es schon ganz angenehm, wenn ich das unterbrechen kann. Außerdem verbiete ich es ihr direkt an der Straße oft, weil sie sonst Erde über die Gehwege verteilt. Ich finde, das muss auch nicht sein.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:16
Die Hündin meiner Mutter macht das auch jedes Mal. Meine Mutter meint das hat sie sich vom Rüden abgeschaut, andere sagen es ist ein territoriales Verhalten und wieder andere sagen es ist ganz normal. Also einen Grund wird es haben aber welchen weiß ich nicht, ist aber auch egal so lange sie sich sonst nicht komisch/anders verhält.
Na ja, dabei muss man sagen: Auch Territorialität ist für Hunde erstmal 'ganz normal' 😅 Das eine schließt das andere nicht aus.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:24
Na ja, dabei muss man sagen: Auch Territorialität ist für Hunde erstmal 'ganz normal' 😅 Das eine schließt das andere nicht aus.
Jap, aber genau deshalb bin ich zumindest der Meinung, dass man es nicht sofort unterbinden muss. Wie Judith geschrieben hat, es gibt einen Unterschied zwischen ein wenig Angeberei und extremem Macho-Gehabe. Ich finde deinen Gedanken mit der Konfliktvermeidung zwar gut, aber bin mir nicht sicher, ob das wirklich so viel hilft. Ich kann meinem Hund bei Begegnungen ja auch nicht die passende Körpersprache vorschreiben, um Konflikte zu vermeiden und das hätte vermutlich einen größeren Effekt. Es kommt auch immer ein wenig auf den Hund an. Blöd gesagt würde ich da bei einem Herdenschutzhund vermutlich auch nicht so viel durchgehen lassen, wie bei einem Pudel 😅 allein wegen der ursprünglichen Verwendung der Hunde
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:31
Ich denke Territorialverhalten hat für Menschen einfach immer eine negative Konnotation, obwohl das gar nicht sein muss. Kommt vermutlich einfach noch aus der Zeit, als Hunde abgerichtet wurden, um sich möglichst demütig ihren Haltern unterzuordnen. Da dachte man bei so einem Verhalten immer gleich, dass der Hund einen infrage stellt. Wenn man aber anerkennt, dass ein Hund ein Individuum mit eigenen Verhaltensweisen ist, die ich auch nicht zwingend alle verstehen muss, kann man genau so gut zusammenleben. Wenn mein Hund im Treppenhaus fremde Menschen hört und einmal wufft, gibt es von mir auch nicht sofort ein strenges "Nein", sondern eher ein "Danke, ich habs gehört". Und so ähnlich sehe ich das mit dem Scharren auch.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:32
Mia ist leider nicht ganz so einfach und hat viele Schwierigkeiten gerade mit fremden Hunden. Unsere Verhaltenspsychologin vermutet, dass sie entweder bewusst scharf gemacht wurde auf Hunde oder misshandelt wurde, sodas sie auf jeden Fall fremde Hunde irgendwie falsch verknüpft hat. Wenn jetzt auch noch Dominanz (mit der sie sonst, zum Glück, keine Probleme hatte) dazu gekommen wäre, wäre das ziemlicher Mist. Aber schön zu lesen, dass es normales Verhalten ist und das sie, trotz ihrer Vergangen, dazu in der Lage ist.
Die Probleme wirst du aber auch nicht unterbinden indem du das Scharren verbietest.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:38
Die Probleme wirst du aber auch nicht unterbinden indem du das Scharren verbietest.
Ja da hast du vollkommen Recht. Das war auch nicht meine Absicht. Das wäre ja auch zu schön um wahr zu sein. Ich möchte halt nur nicht, dass zu ihren, eh schon vielen Problemen, auch noch territoriales Verhalten kommt. Da sie es ja, wie gesagt, erst seit kurzem macht und auch nicht jedes Mal und ich es deshalb jetzt noch gut und einfach unterbinden kann, bevor es schlimmer wird. Aber bevor ich irgendwie handle, will ich verstehen, warum sie bzw allgemein Hunde das machen und dann kann ich entscheiden wie und ob ich sie korrigiere.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:39
Jap, aber genau deshalb bin ich zumindest der Meinung, dass man es nicht sofort unterbinden muss. Wie Judith geschrieben hat, es gibt einen Unterschied zwischen ein wenig Angeberei und extremem Macho-Gehabe. Ich finde deinen Gedanken mit der Konfliktvermeidung zwar gut, aber bin mir nicht sicher, ob das wirklich so viel hilft. Ich kann meinem Hund bei Begegnungen ja auch nicht die passende Körpersprache vorschreiben, um Konflikte zu vermeiden und das hätte vermutlich einen größeren Effekt. Es kommt auch immer ein wenig auf den Hund an. Blöd gesagt würde ich da bei einem Herdenschutzhund vermutlich auch nicht so viel durchgehen lassen, wie bei einem Pudel 😅 allein wegen der ursprünglichen Verwendung der Hunde
Klar muss man von Hund zu Hund abwägen, daher schrieb ich auch in erster Linie, dass ich es meinem Hund oft untersage, eben weil HSH und schon territorial genug. Auch Hunden, die eh schon zum Stänkern, Imponieren neigen, würd ich zumindest schauen, dass es die Ausnahme bleibt. Allerdings unabhängig von Rasse oder Größe 😉 Bei nem entspannten Hund, der einfach nur ein ›Ich war hier‹ dalassen will, aber sonst mit anderen erstmal fein oder neutral ist, hätte ich auch wenig Bedenken. (Allerdings scharren/markieren die auch seltener 😅 zumindest meiner Erfahrung nach.) Ob Territorialität negativ oder positiv ist, kommt drauf an, wo oder wie das ausgelebt wird. Scharren im eigenen Revier: Höchstens lästig und ab einer gewissen Intensität für die Landschaft abträglich, erstmal aber harmlos. Ein Wuffen, wenn im Treppenhaus wer rumschleicht: Nützlich. Aggressives Anschlagen bei jedem kleinsten Geräusch im Flur eines Mehrfamilienhauses: Zivilrechtlich relevant (ab 30min/Tag). Verbeißen von unbekannten Personen im Hauseingangsbereich: Strafrechtlich relevant. Und ob Letzteres nur deshalb als schwierig empfunden wird, weil viele Menschen die archaische Vorstellung von Hund haben, der nach der Weltherrschaft giert, lass ich mal dahingestellt.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 07:49
Klar muss man von Hund zu Hund abwägen, daher schrieb ich auch in erster Linie, dass ich es meinem Hund oft untersage, eben weil HSH und schon territorial genug. Auch Hunden, die eh schon zum Stänkern, Imponieren neigen, würd ich zumindest schauen, dass es die Ausnahme bleibt. Allerdings unabhängig von Rasse oder Größe 😉 Bei nem entspannten Hund, der einfach nur ein ›Ich war hier‹ dalassen will, aber sonst mit anderen erstmal fein oder neutral ist, hätte ich auch wenig Bedenken. (Allerdings scharren/markieren die auch seltener 😅 zumindest meiner Erfahrung nach.) Ob Territorialität negativ oder positiv ist, kommt drauf an, wo oder wie das ausgelebt wird. Scharren im eigenen Revier: Höchstens lästig und ab einer gewissen Intensität für die Landschaft abträglich, erstmal aber harmlos. Ein Wuffen, wenn im Treppenhaus wer rumschleicht: Nützlich. Aggressives Anschlagen bei jedem kleinsten Geräusch im Flur eines Mehrfamilienhauses: Zivilrechtlich relevant (ab 30min/Tag). Verbeißen von unbekannten Personen im Hauseingangsbereich: Strafrechtlich relevant. Und ob Letzteres nur deshalb als schwierig empfunden wird, weil viele Menschen die archaische Vorstellung von Hund haben, der nach der Weltherrschaft giert, lass ich mal dahingestellt.
Also ich wollte jetzt wirklich keine Diskussion über Territorialverhalten anfangen, aber dazu nur so viel: Verhalten ist erstmal wertfrei. Ob wir eine bestimmte Verhaltensweise als negativ oder positiv bewerten, bleibt uns überlassen. Ein gesamtes Verhaltensrepertoire als negativ abzustempeln, schafft aber am Ende mehr Probleme. Denn es ist eben natürliches Verhalten. Deshalb hab ich auch gezielt den Vergleich zu Wuffen und nicht Bellen oder Angreifen gezogen, weil das eben einen Unterschied macht. Aber danke für den Exkurs ins deutsche Recht, ich mach zwar tagtäglich nichts anderes, aber mehr Wiederholungen schaden ja bekanntlich nie 😉 Aber wenn du dich darüber noch weiter austauschen willst, dann schreib mir vielleicht lieber privat, das sprengt hier sonst den Rahmen 😅
 
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Daniela
16. März 07:56
Mein 1 hund hat das seine ganzen 16 Jahre gemacht und manchmal hat er sich an eine ganz andere Stelle gescharrt😁😄