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Eka
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Anzahl der Antworten 45
zuletzt 12. März

Hündin eingeschüchtert in der Hundeschule

Hallo zusammen, meine Hündin (Zwergpudel) ist 1 Jahr alt und eigentlich lieb und freundlich zu Menschen, aber etwas ängstlich gegenüber anderen Hunden. In der Hundeschule, wenn es Freispiel gibt, ist sie vorsichtig und zieht oft den Schwanz ein wenn andere Hunde sich annähern und sucht Schutz bei mir. Sie hat in der Schule eine Freundin, mit der sie gerne spielt. Vor anderen hat sie eher Angst. Sie wurde in der Hundeschule mehrmals von größeren Hunden beim Spielen überrannt, aber nichts ernstes. Seit kurzem ist es aber so, dass wenn andere Hunde mit ihr spielen möchten oder sich annähern, zieht sie nicht nur den Schwanz ein, sondern faucht wie eine Katze, dann bellt und versucht den anderen Hund zu schnappen. Sie verteidigt sich, obwohl der andere Hund gar nicht aggressiv ist sondern nur schnüffeln möchte. Unser Trainer sagt, dass es eigentlich normal ist, dass sie sich verteidigt. Ich finde es aber irgendwie übertrieben von ihr und hab Angst dass sie aggressiver wird? Was meint ihr dazu? Update: mir ist noch eingefallen, dass wenn sie beim gassi gehen andere Hunde sieht, legt sie sich immer hin und wartet bis der Hund näher kommt, um dann auf ihn loszuspringen.
 
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Eka
16. Feb. 14:08
Dann würde ich tatsächlich das Freispiel erstmal auslassen und mit ihr vom Platz gehen damit sie sich das aus der Ferne anschauen kann. Ich denke mal dass ihr auch Hundebegegnungen in der Gruppe übt und da würde ich versuchen ihr die größtmögliche Sicherheit zu geben und auch den Abstand zu dem Hund den man entgegenkommt ein wenig vergrößern. Es hängt ja auch von der Sozialisierung ab wie ein Hund in einer größeren Gruppe klar kommt. Ich kenne das so dass beim Freispiel nicht alle Hunde wild herumtoben sondern dass man maximal drei oder vier Hunde von denen man weiß dass sie sich vertragen spielen und dann kommt die nächste Gruppe dran.
Vielen Dank 🙏🏻
 
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Andrea
16. Feb. 14:10
Das zeigt eine gute Bindung wenn sie gleich zu dir kommt… vielleicht überfordert sie die Situation mit so vielen Hunden???? Und man kann ja leider nicht in sie hineinschauen.. vielleicht hat dieses Überrennen beim Spiel etwas in ihr angerichtet🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️
 
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Eka
16. Feb. 14:12
Das ist schon mal gut. Aber vielleicht ist sie wirklich im Moment etwas überfordert in der Gruppe. Vielleicht gibt es in deiner Hundeschule auch eine anders zusammengesetzte Gruppe? Eine mit weniger „wilden“ Kandidaten? Ansonsten schließe ich mich auch dem Tipp an, das freie Spiel erstmal aus sicherem Abstand beobachten zu lassen.
Tatsächlich war die Gruppe vorhin eher ruhig und es lief gut, vor ein paar Wochen sind aber neue Hunde dazu gekommen, und seitdem ist es wilder geworden 🙈
 
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Eka
16. Feb. 14:20
Das Freispiel würde ich auch zunächst aus "sicherer" Entfernung beobachten und deine Hündin entscheiden lassen, ob sie spielen will oder nicht. Aber sie kommuniziert ja noch eindeutig (wird vielen Hunden leider abdressiert) und teilt dir mit, dass sie größeren Abstand braucht. Freu dich darüber und gib ihr diesen Abstand. Das Hinlegen ist übrigens ebenfalls eine glasklare Kommunikation und zu allererst ein Beschwichtigungssignal (ein ziemlich starkes sogar). Bitte nicht abtrainieren (!), sondern versuchen deinen Hund aus dieser Situation herauszuführen (ansprechen u. Bogen laufen, zur Seite gehen, Abstand vergrößern). Damit nimmst du sie aus einer für Hunde bedrohlichen Situation heraus (aufeinander zulaufen ohne Bogen ist aus Hundesicht respektlos und bedrohlich). Hab Geduld, deine Hündin zeigt dir schon an, wann sie für Hundekontakte bereit ist.
Danke für die Tipps! Heute auf der gassi Runde hat sie sich zB nicht hingelegt sondern wollte direkt zum anderen Hund und hat meine Kommandos komplett ignoriert, genau so war es gestern… Ich habe das Gefühl sie weiß auch nicht wirklich, wie sie mit anderen Hunden umgehen soll, sie lässt sich auch nie von den anderen beschnüffeln. Sie will zu den anderen Hunden, hat aber gleichzeitig Angst. Ich werde ihr Verhalten auf jeden Fall weiter beobachten
 
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SandrA
16. Feb. 14:31
Tatsächlich war die Gruppe vorhin eher ruhig und es lief gut, vor ein paar Wochen sind aber neue Hunde dazu gekommen, und seitdem ist es wilder geworden 🙈
Klingt so als wäre Deine Hündin (noch) recht unsicher und als habe sie noch nicht viele Strategien im Köfferchen auf die sie in sozialen Interaktionen zurückgreifen kann.
Ich denke schon, dass es wichtig ist, ihr Möglichkeiten zu geben, in denen sie Erfahrungen sammeln, ausprobieren und erproben kann. Das wird aber schwierig, wenn sie zu beeindruckt und überfordert mit zu vielen und/oder zu wilden Hunden ist - reagiert sie panisch oder ist sehr gestresst, ist Lernen nicht wirklich möglich.
Ich würde das in der HuSchu ansprechen und fragen, ob sie das freie Spiel entweder auslässt oder ob es in einer separaten Gruppe mit weniger Hunden für sie machbar ist.
 
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Babs
16. Feb. 16:20
Kann es sein, dass Deine Hündin läufig wird? Nur eine Idee
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 00:57
Klingt so als wäre Deine Hündin (noch) recht unsicher und als habe sie noch nicht viele Strategien im Köfferchen auf die sie in sozialen Interaktionen zurückgreifen kann. Ich denke schon, dass es wichtig ist, ihr Möglichkeiten zu geben, in denen sie Erfahrungen sammeln, ausprobieren und erproben kann. Das wird aber schwierig, wenn sie zu beeindruckt und überfordert mit zu vielen und/oder zu wilden Hunden ist - reagiert sie panisch oder ist sehr gestresst, ist Lernen nicht wirklich möglich. Ich würde das in der HuSchu ansprechen und fragen, ob sie das freie Spiel entweder auslässt oder ob es in einer separaten Gruppe mit weniger Hunden für sie machbar ist.
Die Hündin möchte keinen spielerischen Kontakt und zeigt das mehr als deutlich. Finde ich völlig legitim. Dann liegts an den Haltern der anderen Hunde das zu unterbinden... falls es im Rahmen einer "Hundeschule" passiert, liegts am Trainer da klare Grenzen zu setzen.
 
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Bernadette
17. Feb. 04:47
Also ich finde es eher bedenklich, dass es da so unkontrolliertes Freispiel in der Hundeschule gibt. In der Welpenstunde wo wir anfangs mit unserem Hund waren gab es das auch, wobei die Trainerin hier einzelne Hunde auch raus genommen hat, wenn es für einen zu stressig wurde und es kamen keine neuen Hunde dazu… Aber selbst das war für meinen Hund zu viel Stress. Mittlerweile bin ich in einer Hundeschule wo es gar kein „Freispiel“ gibt. Damit fühlt sich mein Hund viel wohler… ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was so ein Freispiel bringen soll, außer Stress und Aufregung 🫣 Dass deine Hündin aufdringliche Hunde maßregelt ist ganz normal und würde ich auch nicht direkt unterbinden (da würde ich eher den fremden Hund davon abhalten zu euch zu kommen)…
 
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SandrA
17. Feb. 05:12
Die Hündin möchte keinen spielerischen Kontakt und zeigt das mehr als deutlich. Finde ich völlig legitim. Dann liegts an den Haltern der anderen Hunde das zu unterbinden... falls es im Rahmen einer "Hundeschule" passiert, liegts am Trainer da klare Grenzen zu setzen.
Sehe ich etwas anders. Für mich liest es sich so, dass die Hündin unsicher/ängstlich in der Interaktion ist und die TE das Gefühl hat, ihre Hündin reagiere über bzw. nicht adäquat.
Sofern nicht tatsächlich eher hormonelle Veränderungen im Vordergrund stehen, sehe ich nicht, warum die Hündin nicht lernen sollte, wirksam zu kommunizieren und (selbst-)sicherer in sozialen Begegnungen zu werden.
„Spielgruppen“ sollte man allerdings dahingehend betrachten, ob sie kompetent moderiert werden oder ob es dort drunter und drüber geht.

In gut geleiteten sozialen Gruppen wird eben auch ein entsprechender Rahmen geschaffen, in dem Lernerfahrungen für unsichere Hunde (und auch Halter) möglich sind.
Es sollte eine gesunde Balance zwischen Fördern/Fordern und Überfordern hergestellt werden - wie auch zwischen Unterstützung von außen und in die Hilflosigkeit treiben.
 
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Babs
17. Feb. 05:57
Die Hündin möchte keinen spielerischen Kontakt und zeigt das mehr als deutlich. Finde ich völlig legitim. Dann liegts an den Haltern der anderen Hunde das zu unterbinden... falls es im Rahmen einer "Hundeschule" passiert, liegts am Trainer da klare Grenzen zu setzen.
Es liegt in der Verantwortung des HF, den eigenen Hund zu schützen und ihm einen sicheren Rahmen zu bieten, wenn er den braucht. Nicht nur der Hund soll in einer Hundeschule was lernen. Der Mensch sollte lernen Situationen einzuschätzen und angemessen zu handeln. Ein Miteinander ist super wichtig und nicht, wer "Schuld" ist. Wenn mein Hund bei mir Sicherheit sucht, wehre ich den anderen Hund angemessen ab. Wenn ein Hund nicht abrufbar ist, dann hilft dem anderen HF sogar damit, diesen zu trainieren. Dafür ist man m.E. in einer Hundeschule. Situationen einschätzen zu können und zu managen. Nicht jeder HF und Hund gehen perfekt ausgebildet in die Hundeschule.