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Sylvia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 51
zuletzt 1. Dez.

Hochsensibler Hund

Mein Hund (4) und ich machen Obedience. Mein Problem ist, dass wenn er eine Übung die er zwar verstanden hat, nicht korrekt ausgeführt, ich nicht weiß wie ich ihn maßregeln soll. Wenn ich etwas forscher bin fällt er sofort in sich zusammen und macht gar nichts mehr. So ist es auch bei alltäglichen Situationen. Aber irgendwie muss ich doch reagieren um ihm klar zu machen 'das war nicht richtig'! Wie macht ihr das?
 
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Sabine
1. Nov. 15:24
Unsere Trainerin sagt immer: Der Hund kann von Natur aus schon alles, was du möchtest, aber wenn er eine Übung nicht schafft, hast du sie nicht richtig erklärt ( also hat er sie noch nicht verstanden) oder da Level ist zu hoch und deswegen kann er sie nicht bewältigen. Es hilft eigentlich immer, die Übung kleiner aufzubauen, so dass du auch viele kleine Erfolge belohnen kannst und weniger korrigierst. Eigener Ehrgeiz ist m.E. unfair gegenüber dem Hund.
 
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Steffi
1. Nov. 15:58
Unsere Trainerin korrigiert / erläutert nochmal, falls es am Timing, Körpersprache..des Menschen lag. Falls nicht, sagt der Mensch freundlich und unaufgeregt 'Schade' und die Übung wird wiederholt. Wenn es klappt, wird in höchsten Tönen gelobt...
 
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Teresa
1. Nov. 16:15
Hey Sylvia, ich mache auch mit meinem Hund Obi und wir machen's so, dass wir uns mit der Hand vor die Stirn hauen also so ne PlemPlem Bewegung machen (wobei man da ja auch was anderes nehmen könnte) und Schade sagen, wenn wir mit der Ausführung einer Übung (die er normalerweise besser kann) nicht zufrieden sind. Und dann Wiederholen wir die Übung einfach wieder und wenn's dann gut läuft direkt spielen oder Futter, bzw manchmal auch noch mal einen Schritt zurück gehen, also die Übung vereinfachen
 
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Natascha
1. Nov. 16:20
Ja genau so!! Und was hast du an dir geändert vorallem wie???? Ich bin eben leider auch sehr ehrgeizig 🙈 und möchte weiterkommen. Bis jetzt hatten wir auch viel Spaß aber im Moment frustriert es mich und das merkt er natürlich. Du sagst falsches ignorieren!! Wie reagierst du wenn du das Verhalten ignorierst??
Guten Tag Frau Bohn,
es freut mich, daß Sie scheinbar bis dato beide Freude an Obedience hatten. Sie beschreiben, Ihren Ehrgeiz und Ihre Frustration, wenn etwas nicht gleich klappt. Ihr Hund möchte Ihnen gefallen und alles richtig machen. Er ist sehr sensibel und wird Ihre angespannte Haltung, Ihren Frust möglicherweise auch wahrnehmen und interpretieren, vielleicht auch sich davon anstecken lassen. Vielleicht macht es Sinn, auf sich selbst zu blicken und bei aufkommendem Frust oder übermäßigem Ehrgeiz das Training auf Tage zu legen, an denen man selbst etwas lockerer und unbekümmerter ist. Bitte seien Sie sich im klaren darüber, daß ein Hund kein Sportgerät, keine Maschine ist und versuchen Sie Freude im Miteinander zu empfinden und nicht nur dann, wenn der Hund (aus Ihrer Sicht) etwas richtig macht.
Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute.
Viele liebe Grüße Natascha
 
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Jitka
1. Nov. 16:28
Vielleicht kann es hilfreich sein, nach einem Misserfolg wirklich nur ganz sanft verbal/mit einem Blick , Kopfschütteln o.ä. zu korrigieren, dass das nicht richtig war (was genau Maßregeln bei dir heißt, weiß ich jetzt nicht) und sofort eine ganz einfache Anweisung einzubauen (sitz, Platz, was auch immer zuverlässig klappt bei deinem Hund) und ihn dann DAFÜR zu loben/belohnen und im Anschluss an den "Erfolg" die missglückte Übung nochmal von vorne anzufangen?
 
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Maria
1. Nov. 16:55
Wenn er eine Belohnung bekommt, wenn er etwas richtig gemacht hat, ist doch das Ausbleiben der Belohnung schon eine Strafe.

Als ich mit meinen beiden geübt t habe, draußen zu warten, habe ich einfach immer wieder von vorn angefangen, wenn sie es nicht geschafft haben. Es hat dann ein paar Wiederholungen gebraucht, aber es hat geklappt.

Ich bin beim Hundesport auch nicht fürs Maßregeln. Es geht ja nicht um Leben und Tod.
 
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Wolfgang
1. Nov. 17:14
Moin,
mein Bruno ist ein sehr arbeitsfreudiger Goldie, der lieber schon Mal den 2. Teil der Übung abarbeitet und dabei den Teil 1 vor lauter Arbeitsfreude verbaselt.
Was mir gut geholfen hat, ist ein ruhiges "Fehler" oder " falsch", Übung wiederholt und wenn es richtig war, dann gibt es einen Keks.
 
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Maja
1. Nov. 17:18
Hi Sylvia, und weil's soo richtig ist, auch von mir nochmal:
Klappt eine Übung nicht, warten ob eine Selbstkorrektur erfolgt. Wenn nicht, Übung einfach wiederholen. Klappt das nicht, einen Schritt zurückgehen in der Entwicklung und die Übung in kleinere Schritte zerlegen. Unerwünschtes ignorieren, Gewünschtes entsprechend belohnen. BTW, wenn Du was für das Selbstwertgefühl Deines Hundes tun willst, mach zum Ausgleich Minddog. Da dürfen Hunde auf einem kreisförmig angelegten Parcour selbst herausfinden, was man mit den Gerätschaften anfangen kann. Alles was der Hund an Interaktion anbietet, wir geclickert. Ein Beispiel:
https://youtu.be/7LUFg2_qWAE?si=Q18Mx1kn8SstI9b4
 
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Sylvia
1. Nov. 17:25
Hey Sylvia, ich mache auch mit meinem Hund Obi und wir machen's so, dass wir uns mit der Hand vor die Stirn hauen also so ne PlemPlem Bewegung machen (wobei man da ja auch was anderes nehmen könnte) und Schade sagen, wenn wir mit der Ausführung einer Übung (die er normalerweise besser kann) nicht zufrieden sind. Und dann Wiederholen wir die Übung einfach wieder und wenn's dann gut läuft direkt spielen oder Futter, bzw manchmal auch noch mal einen Schritt zurück gehen, also die Übung vereinfachen
Hey Teresa 😂😂 Ja cool das ist mal ne g..... Idee 💡. Find ich gut! Vorallem für mich damit ich erst gar keinen Frust bekomme. Dann kann ich mir damit sagen"meine Schuld, falsch erklärt ". Danke das werde ich auf jeden Fall versuchen 👍. Du hast mich denke ich auch verstanden 😊vielen Dank
 
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Sylvia
1. Nov. 17:27
Guten Tag Frau Bohn, es freut mich, daß Sie scheinbar bis dato beide Freude an Obedience hatten. Sie beschreiben, Ihren Ehrgeiz und Ihre Frustration, wenn etwas nicht gleich klappt. Ihr Hund möchte Ihnen gefallen und alles richtig machen. Er ist sehr sensibel und wird Ihre angespannte Haltung, Ihren Frust möglicherweise auch wahrnehmen und interpretieren, vielleicht auch sich davon anstecken lassen. Vielleicht macht es Sinn, auf sich selbst zu blicken und bei aufkommendem Frust oder übermäßigem Ehrgeiz das Training auf Tage zu legen, an denen man selbst etwas lockerer und unbekümmerter ist. Bitte seien Sie sich im klaren darüber, daß ein Hund kein Sportgerät, keine Maschine ist und versuchen Sie Freude im Miteinander zu empfinden und nicht nur dann, wenn der Hund (aus Ihrer Sicht) etwas richtig macht. Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute. Viele liebe Grüße Natascha
Vielen Dank. Ich werde auf jeden Fall alles versuchen was uns beiden hilft.