Ich möchte keinesfalls der Spielverderber sein, aber ich weise trotzdem mal darauf hin, dass wenn Anfänger mit unpassenden Hunden Erfolg haben, sie in den Himmel gelobt werden.
Wenn es aber schief geht, werden die Leute an den Pranger gestellt, als naiv, verantwortungslos und fahrlässig betitelt.
Dein Hund ist gerade einmal 12 Monate alt. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass ihr eine Erfolgsstory sein werdet. Aber es kann sich noch sehr, sehr viel ändern.
Mein Hund, ebenfalls eine Rasse, die laut Ratgebern nix für Anfänger ist und bei der es keine Showlinie gibt, war bis er 18 Monate alt wurde auch ein "ist doch alles gar nicht so schlimm" Familienhund.
Und dann kam aber doch die Genetik langsam durch und so musste er seine ersten Halter mit zwei kleinen Kindern und Baby auf dem Weg schleunigst verlassen.
Und hier bei mir werden die Probleme nicht kleiner, sondern tendenziell größer. Laut Trainerin entfalten solche Hunde auch erst mit 3 Jahren so richtig ihre genetischen Eigenschaften.
Ich kann damit leben, keine Kinder, selten Besuch, wohne ziemlich ruhig und abgelegen.
So, spaßbremsen zu Ende.
Ich möchte natürlich auch, dass es bei allen immer klappt.
Aber wenn vor Rassen gewarnt wird hat das meistens einen guten Grund. Und leider geht es dann doch öfter schief, als gut und die leidtragenden bleiben die Hunde.
PS: ich würde meinen Hund in einen Parallelwelt auch nicht nochmal aufnehmen, auch wenn ich ihn jetzt abgöttisch liebe. Und bin auch der Meinung, dass er in Privathänden (also auch meinen Händen) nichts zu suchen hat.
Da ich mich mit vielen Haltern Altdeutscher unterhalte, weiß ich dass die schlimmste Zeit bis zu 3 Jahren ist und sie danach eher die entspannteren Begleiter werden. Was nicht bedeutet, dass sich Probleme in Luft auflösen oder unruhiges Verhalten sich in ruhiges verwandelt.
Die meisten Trainer haben eh keine Ahnung von der Rasse. Und zu meinen, dass Hütehunde erst mit 3 Jahren ihre Genetischen Merkmale voll ausprägen widerspricht sich für mich schon mit dem Fakt, dass die meisten Hütehunde schon mit 1,5-2 Jahren anfangen zu arbeiten. Das wäre ja dann nicht möglich.
Aber Verhalten was sich bis dahin nicht gebessert hat, wird tendenziell schlimmer, das stimmt auf jeden Fall.
Aber natürlich würde ich dir da grundsätzlich erstmal nicht widersprechen, dass sich noch viel entwickeln kann und wird. Gerade jetzt in der Pubertät gibt es Situation die mich überraschen, aber für diese habe ich auch fast immer eine Erklärung und weiß wieso.
Ich habe den Grundstein gelegt, damit er sich in die Richtung entwickelt in die es mir angenehm ist und bei uns wird es tatsächlich nur immer und immer besser.
Dein Hund war ja offensichtlich auch vorher schon bei einem Halter, der ne Menge falsch gemacht hat, angefangen bei der Auswahl des Hundes trotz der häuslichen Umständen.
Es ist meine Aufgabe ihn richtig zu erziehen/trainieren. Und bisher läuft das besser als bei den meisten anderen die durchaus schon mit 12 Monaten diverse Probleme hatten. Wenn dein Hund angeblich vorher anders gewesen sein soll klingt das für mich eher nach Augenwischerei der Vorbesitzer und mangelnder Reflektion bzw lügen(was durchaus nicht selten vorkommt). Probleme zeigen sich meistens schon viel eher aber eben auch subtiler oder man tut es erstmal ab.
Alleine schon der Fakt, dass es bei euch schlimmer anstatt besser wird, zeigt mir doch, dass eure Trainerin nicht kompetent genug ist.
Wenn ich nach Wochen und Monaten keine Besserung sehe ist es definitiv der falsche Trainingsansatz. Und ich weiß, dass mein Hund nicht pauschal nach dem Standart Hundeschulschema trainiert werden kann, also würde auch kein Standart Trainer zu uns passen mit den Methoden, mit denen ich vielleicht einen sensiblen Goldie oder Aussie erziehen würde.
Wenn man es falsch angeht, bekommt man auch Probleme mit den einfacheren Hunden, das hat erstmal nichts mit der Rasse zu tun und sehe ich tagtäglich bei unseren Spaziergängen.
Seine Rassetypischen Eigenschaften besitzt er seit Welpe an, das Hüten, das Territorialverhalten, das Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Eigenständigkeit etc etc. Mit der Pubertät wurde es nochmal ausgeprägter natürlich. Aber alles im Rahmen und nicht plötzlich aus dem Nichts entstanden.
Wenn der vorige Halter bei euch schon den Grundstein nicht richtig gelegt hat, ist das ja normal, dass es später schwieriger wird bis teilweise gar nicht möglich. Vor allem was die Sozialisierung und Habituierung angeht.
Ich würde meinen Hund wieder nehmen, auch wenn er mich manchmal schon in den Wahnsinn getrieben hat. Mit dem Wissen von heute würde ich nur schon viel eher anders agieren und mich nicht so viel auf die falschen Tipps konzentrieren die ich anfangs angenommen habe und nur unnötig Zeit, Nerven und Bindung verschwendet haben.
Wenn es schlimmer wird würde ich tatsächlich einen anderen Trainer aufsuchen, der sich mit DIESER Rasse gut auskennt und beim Harzer Fuchs sind das in ganz Deutschland gerade mal eine Hand voll. Wie es bei eurer Rasse aussieht weiß ich nicht.
Aber es sollte im großen und ganzen meiner Meinung nach bergauf und nicht bergab gehen wenn es tatsächlich wirkungsvoll ist. Rückschritt kann es immer mal geben.
Ich meine das übrigens nicht böse aber mittlerweile nervt mich die ständige Kritik nur noch um ehrlich zu sein😅🙈
Täglich werden wir von Kleinhunden und auch unterzogenen Großen angegangen, die viel mehr Probleme mitbringen als meiner sie je hatte, selbst mitten in der Pubertät zurzeit.
Und das liegt nicht nur am Alter.
Bei seinen Geschwistern gibt es teils schon massivere Probleme weil es zu locker und falsch angegangen wurde. Ich kenne keinen Hund, der erst mit über 2 Jahren plötzlich sein Wesen geändert hat ohne Vorwarnung oder Traumatische Erlebnisse.
Dass vor Rassen gewarnt wird hat seinen Grund, der meiner Meinung nach aber eben in den immer noch vernatwortungslosen Haltern begründet liegt, die sich weder selbst großartig informieren, noch Zeit und Mühe investieren wollen ihrem Hund gerecht zu werden. Es gibt super Hundehalter, die könnten theoretisch jede Rasse ans Ziel bringen, aber der Großteil sind noch immer eher nicht so tolle Halter für die solche Infos mehr als nötig sind. Ansonsten würden nicht so viele schlecht erzogen "einfache" Hunde herumlaufen, es würde nicht so viele Hunde in Heimen geben, es würden nicht immer noch schwachsinnige Erziehungsmethoden kursieren und es müsste nicht ständig auf jede noch so (für mich)selbstverständliche info hingewiesen werden wie zb Hund nicht im Auto lassen.
Wie oft habe ich gehört "Ich würde den Hund jetzt runter drücken dies oder jenes machen..."
Das warnen ist nötig, damit genau diese Menschen sich nicht solche Hunde anschaffen nur um sie 1-2 Jahre später wieder abzugeben, was ja trotzdem noch passiert.
Liebe Grüße 🤗