Hallo Ramona,
Hast du denn überhaupt eine Theorie, was sich hinter der Aufregung verbirgt?
Mit Angst Themen kenne ich mich nicht aus, aber meine Hündin tut sich schwer in der Verarbeitung neuer Reize/ Ruhe außerhalb von zuhause.
Die üblichen Tipps waren bei uns auch völlig wirkungslos, denn sie muss ja zwangsläufig im Auto zur Ruhe kommen und kann nicht durch Strategien, die sich sich in anderen Situationen angeeignet hat, den Stress abbauen. Glückt das nicht, ist sie im Auto sonst dauerhaft in einer sehr blöden Situation.
Ihr hilft nach intensiven Runden ein Cooldown vor dem Auto, also einfach einige Zeit vor Ort verweilen, ich stelle ihr ein Körbchen raus, in das sie sich legen kann. Wir fahren erst los, wenn sie vor Ort, außerhalb des Autos geschafft hat, sich runterzufahren. Inzwischen geht das recht schnell, anfangs hat das aber auch mal 20-40 min gedauert. Wenn nötig unterstützend einwirken.
Mittlerweile gibt es noch was zu trinken, ich sortiere in aller Ruhe meine Sachen ordentlich ins Auto und wir können dann losfahren, ohne große Wartezeit ☺️
Lange Zeit habe ich mit ihr nur Mini-Übungsrunden um den Block gedreht, Schrittgeschwindigkeit - 15km/h. Bis heute hilft es ihr seit diesen regelmäßigen Übungsfahrten enorm, wenn man Autofahrten mit einer langsamen Strecke beginnt und beendet.
Auch das habe ich mittlerweile eher ausgeschlichen, aber an schwierigen Tagen baue ich das wieder mit ein.
Was die oben genannten Stresssymptome angeht, finde ich es das schwierig zu beurteilen und daran Handlungsempfehlungen abzuleiten, dass hängt ja auch davon ab, welchen Typ Hund man hat. Meine Hündin würde unter dem im Video gezeigten Stresspegel schon recht laut fiepen und sich wohl auch langsam ins Bellen steigern, die ist aber auch generell ein verbaler Typ.
Ich kalkuliere meine Fahrten so, dass sie sich möglichst alleine, notfalls mit etwas Unterstützung von mir wieder regulieren kann.
Fährt dein Hund denn durchgehend so mit dem Hecheln und den großen Augen? Oder sind das nur kurze Phasen?
Eine Theorie habe ich nicht. Ich weiß, dass die Vorbesitzerin ihn nicht ans Auto fahren gewöhnt hat. Somit war die erste Autofahrt die ich mit ihm hatte eh eine Katastrophe.
Im Cabrio war es angenehm für ihn. Die Bewegungen und die Luft stressen ihn nicht. Wenn ich kurze Strecken fahre egal in welchem Auto, mit anschließendem Spaziergang an seinen Lieblingsorten, ist es völlig ok. Da hechelt er nicht so stark und sein Stresslevel ist gering. Aber bei längeren Fahrten insbesondere wenn es auf die Autobahn geht, geht der Stress aber los. Gestern bin ich nach Tirol gefahren (700km) in den Urlaub. Habe alle 1,5 Std. Pause gemacht und bin spazieren gegangen, damit er sich erholen kann. Gehen und Bewegung funktioniert gut, dass er den Stress wieder abbaut. Dann geht’s aber wieder weiter mit der Autofahrt. Möchte nicht, dass er drei Stunden durchhechelt und Stress hat. Das tut mir so leid. Er hat so viel Fell verloren, dass ich einen zweiten Hund auf der Rücksitzbank habe.
Mojo hat grundsätzlich einen völlig ruhigen Charakter. Feine Körpersprache. Kein bellen, keinen fiepen. Seine Impulskontrolle ist hervorragend.
Deswegen ist das was er mir im Auto zeigt das höchste Stresslevel, was er hat. Er geht ja auch freiwillig ins Auto, ohne Leine auf Kommando. Er gibt sich wirklich Mühe.
Vielleicht sollte ich jeden Tag ein Stück Autobahn mit ihm fahren? Und dann die Distanz immer vergrößern.