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Ramona
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Anzahl der Antworten 239
zuletzt 16. Juni

Hecheln bei der Autofahrt - längere Fahrten

Hallo zusammen, ich könnte einmal Eure Einschätzung und Unterstützung gebrauchen. Seit 2 Monaten trainiere ich intensiv zusammen mit Mojo, dass er sich ans Autofahren gewöhnt und so wenig Stress wie möglich hat. Bei Fahrten ohne Autobahn klappt es besser. Er hat sich zwar in der Vergangenheit noch nie ergeben oder Kot abgelassen. Jedoch hat er auf längeren Fahrstrecken (Autobahnfahrten) Stress. Er hechelt durchgehend, verliert Fell und ist nach einer längeren Fahrt mit regelmäßigen Pausen ziemlich erschöpft. Ich habe das schon häufig mit ihm geübt und in jede Richtung gedacht und schon viel unternommen. Hundetrainer Heilpraktiker Bachblüten Nurexan, Cocolus Nuxvomica und Co. Training Kleinschrittig über Monate Platzwechsel im Auto ausprobiert Anderes Auto ausprobiert Jedoch zeigt nichts auf lange Sicht Wirkung. Mojo hat trotzdem Stress. Auf dem Video sieht man, dass er die ganze Zeit hechelt und das Autofahren ihn stresst. Ich kann schwer einschätzen, wie schlimm es wirklich für ihn ist. Mute ich ihm da sehr viel zu? Ich nehme ihn so gern mit in den Wanderurlaub und es klappt einfach nicht, dass sich nach so viel Training eine Besserung zeigt. Was meint ihr, wie schlimm ist es mit dem Stress? Ich hab mir sagen lassen, dass solange er nicht kotzt oder sich lösen muss, bellt oder sehr stark sabbert, ist es ein Zustand, den ein Hund aushalten kann. Mein Hundetrainer hat es aufgegeben und ich weiß nicht, was ich tun soll. Habt ihr noch Tipps für mich, was ich machen kann? Schaut mal rein ins Video.
 
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Sylvia
24. Sept. 21:34
Hallöchen, ja das habe ich auch schon überlegt? Habe nämlich das gleiche Problem nicht nur beim Auto fahren sondern auch beim Bus fahren. Aber wie könnte man das Gleichgewichtsorgan trainieren?
Keine Ahnung🤷‍♀️
Ich glaube, daß sie bei jeder Autofahrt, sich selber bestätigen, daß es wirklich schlimm ist, weil sie es so erleben und verinnerlicht haben. Ich weiß auch keine Lösung. Bei uns endet jede Fahrt mit einem schönen Erlebnis. Wanderung, Agility… etc. Trotzdem jedesmal Drama. Beim Aussteigen aus dem Auto ist alles sofort vergessen.
 
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Kirsten
25. Sept. 05:49
Keine Ahnung🤷‍♀️ Ich glaube, daß sie bei jeder Autofahrt, sich selber bestätigen, daß es wirklich schlimm ist, weil sie es so erleben und verinnerlicht haben. Ich weiß auch keine Lösung. Bei uns endet jede Fahrt mit einem schönen Erlebnis. Wanderung, Agility… etc. Trotzdem jedesmal Drama. Beim Aussteigen aus dem Auto ist alles sofort vergessen.
Genau das war bei meinem Hund der Punkt.

Jede Autofahrt in der die sie sich erfolgreich in den Stress reingedreht hat, hat sie sich ihre eigene Erwartungshaltung bestätigt.
Immer wenn das passiert ist musste ich anfangs wieder komplett bei null anfangen, später zumindest einige Schritte zurück. Also wirklich nur Fahrten mit so gut wie keinem Stress, d.h. eigentlich nur sehr kurze Übungsfahrten. Super frustrierend und man will einfach nur von Ärger ins Lenkrad beißen, bei jedem Rückschritt 😪

Wenn man bereit ist (sehr) viel Zeit reinzustecken, kann das funktionieren, nicht die Hoffnung verlieren 🌺
Stadtverkehr sieht bei uns inzwischen so aus (10-fache Geschwindigkeit).
Bleibt dran, ihr könnt das schaffen 🤗
 
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Christine
25. Sept. 06:11
Keine Ahnung🤷‍♀️ Ich glaube, daß sie bei jeder Autofahrt, sich selber bestätigen, daß es wirklich schlimm ist, weil sie es so erleben und verinnerlicht haben. Ich weiß auch keine Lösung. Bei uns endet jede Fahrt mit einem schönen Erlebnis. Wanderung, Agility… etc. Trotzdem jedesmal Drama. Beim Aussteigen aus dem Auto ist alles sofort vergessen.
Ja so ist es bei uns auch. Jedesmal Drama obwohl wir auch nur zu wirklich schönen Sachen mit dem Auto fahren. Ich habe auch das Gefühl Lucy steigert sich während der Fahrt da richtig rein 🙈. Sie legt sich ja noch nicht einmal hin bei 7 Stunden bis zur Ostsee.
 
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Ramona
25. Sept. 06:25
Genau das war bei meinem Hund der Punkt. Jede Autofahrt in der die sie sich erfolgreich in den Stress reingedreht hat, hat sie sich ihre eigene Erwartungshaltung bestätigt. Immer wenn das passiert ist musste ich anfangs wieder komplett bei null anfangen, später zumindest einige Schritte zurück. Also wirklich nur Fahrten mit so gut wie keinem Stress, d.h. eigentlich nur sehr kurze Übungsfahrten. Super frustrierend und man will einfach nur von Ärger ins Lenkrad beißen, bei jedem Rückschritt 😪 Wenn man bereit ist (sehr) viel Zeit reinzustecken, kann das funktionieren, nicht die Hoffnung verlieren 🌺 Stadtverkehr sieht bei uns inzwischen so aus (10-fache Geschwindigkeit). Bleibt dran, ihr könnt das schaffen 🤗
Danke für Deinen Mut. Bor Kirsten, da investierst Du aber wirklich viel Zeit. Ich hab es nun jetzt auch schon einige Male hinter mir und erlebe diese Rückschritte. Das macht mich auf Dauer fertig, weil ich nicht mehr daran glaube, dass sich etwas ändern kann. Ich glaube das kann keiner verstehen, der dieses Problem hat. Man möchte ja seinen Hund nicht immer diesen Stress aussetzen und trotzdem tut man es, weil man zum Beispiel auch mal zum Tierarzt fahren muss oder wandern möchte mit dem Hund. Es hat alles immer so ein Beigeschmack, weil man sich den Kopf zerbricht nach der Fahrt, warum es mal wieder nicht geklappt hat ohne Stress, obwohl beispielsweise die gestrige Autofahrt in Ordnung war.
Insgeheim glaube ich, dass Mojo sehr bemüht ist mitzumachen. Nur leider findet er das fahren scheiße und jedes mal setze ich ihn in diese unschöne Situation und ich habe manchmal die Befürchtung, dass es unserer Mensch Hund Beziehung nicht gut tut, weil uns immer dieses schwere Training seit Jahren begleitet und erfolglos bleiben. Manchmal bin ich gedanklich am Ende.
Du gehst also immer wieder einen Schritt zurück wenn Deine Maus sich selbst wieder reingesteigert hat? Oder wie darf ich mir Deinen Trainingsansatz vorstellen. Interessiert mich sehr, wie Du da vorgehst.
 
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Ramona
25. Sept. 06:33
Hecheln bedeutet nicht automatisch Stress, es dient Vorgang der Kühlung, vielen Hunden wird es schnell zu warm, auch bei Aufregung, ansonsten wirkt er ziemlich ruhig Wichtigste ist immer genaue Kommunikation, immer erst weiter machen oder rauslassen, wenn er ruhig entspannt liegt, sozusagen chillig guckt, dann ist geistig positiv verknüpft
Ja klar das stimmt. Hab alles was warm sein könnte entfernt. Und das Training habe ich auch schon in zwei Winterjahren gemacht. Das Auto war schweinekalt. Also kann ich mir höchstens vorstellen, dass ihm durch das reinsteigern warm wird und er deshalb hechelt. Aber warum verliert er dann so enorm viel Hundehaare. Da denke ich, dass es vom Stress kommt. Also es liegt wirklich ein zweiter Hund im Auto, obwohl Mojo nicht mehr drin sitzt. So viel haart er niemals bei einem Fellwechsel. Wenn er im Fahrradhundeanhänger mitfährt, hat er das nicht.
 
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Kirsten
26. Sept. 07:36
Danke für Deinen Mut. Bor Kirsten, da investierst Du aber wirklich viel Zeit. Ich hab es nun jetzt auch schon einige Male hinter mir und erlebe diese Rückschritte. Das macht mich auf Dauer fertig, weil ich nicht mehr daran glaube, dass sich etwas ändern kann. Ich glaube das kann keiner verstehen, der dieses Problem hat. Man möchte ja seinen Hund nicht immer diesen Stress aussetzen und trotzdem tut man es, weil man zum Beispiel auch mal zum Tierarzt fahren muss oder wandern möchte mit dem Hund. Es hat alles immer so ein Beigeschmack, weil man sich den Kopf zerbricht nach der Fahrt, warum es mal wieder nicht geklappt hat ohne Stress, obwohl beispielsweise die gestrige Autofahrt in Ordnung war. Insgeheim glaube ich, dass Mojo sehr bemüht ist mitzumachen. Nur leider findet er das fahren scheiße und jedes mal setze ich ihn in diese unschöne Situation und ich habe manchmal die Befürchtung, dass es unserer Mensch Hund Beziehung nicht gut tut, weil uns immer dieses schwere Training seit Jahren begleitet und erfolglos bleiben. Manchmal bin ich gedanklich am Ende. Du gehst also immer wieder einen Schritt zurück wenn Deine Maus sich selbst wieder reingesteigert hat? Oder wie darf ich mir Deinen Trainingsansatz vorstellen. Interessiert mich sehr, wie Du da vorgehst.
Ja, es macht fertig.

Und man kriegt in der Regel immer die Standarttipps (Box, an schöne Orte fahren, ruhigen Hund mitfahren lassen), die nett gemeint sind aber nichts bringen, wenns den Auslöser nicht behebt, oder der Hund damit nicht lernt sich zu regulieren.

Mein Ansatz war hauptsächlich desensibilisieren. Ihr versuchen ihr beizubringen, dass sie bei kleiner Aufregung nicht komplett steil geht, sondern durchhält, bis ich ihr helfen kann und das Problem anschließend wieder über Desibilisierung zu lösen.

Ich bin die ersten 2-3 Wochen zwischen 1-4 Mal am Tag nur zwischen 5-20 km/h eigentlich nur um den Block gekurvt. Mira war so spannig, die hat auf einen beliebigen Reiz gewartet, damit sie eskalieren kann, und Zack schneller als du gucken kannst, war der Hund gar nicht mehr ansprechbar, hat kein Futter genommen und da hab ich komplett verloren. Im dem Stressvideo sieht man ja ansatzweise, wie sie anfängt am Rad zu drehen. Da macht man nichts mehr 😅
Bei diesen Minifahrten hab ich zusätzliche Trigger entdeckt, die mir sonst nicht aufgefallen wären.
Diese Nervösität wollte ich erstmal raus haben.


Ich hab also erstmal alles an Schwierigkeit so weit zurückgefahren, dass sie Fahrten hinbekommt, bei denen sie nicht ansatzweise ausrastet.
Bei hohem Stresslevel super schwierig, deswegen hab ich Futter mitgenommen, damit sie eine Motivation hat sich zusammen zu reißen, statt rumzufrusten. Lieber hab ich einen futterbettelnden Hund im Auto, als einen, der die Fahrten gar nicht erträgt.

Jetzt kommt der Punkt den einige sicherlich kritisieren werden: wenn ich gemerkt hab, sie droht mir in den Stress abzurutschen, hab ich frühzeitig sehr massiv mit Futter gemanagt. Viel Futter rein, Hauptsache der Hund dreht mir nicht durch.
Ich hab mir den Trigger gemerkt und ihn bei den nächsten Fahrten kleinschrittiger abgebaut.

Größte Schwierigkeit für uns war anfangs ein höheres Tempo in den Griff zu kriegen.
Ich hab mir also Zeiten gesucht, wo ich flexibel fahren kann, ohne für andere Autos ein Verkehrshindernis darzustellen. Bevor jemand auf die Idee kam, mich zu drängeln, bin ich rangefahren und habe alle Autos hinter mir durchgelassen, damit ich keinen Stress habe und mir die Fahrten nach meinen Konditionen zurechtbasteln konnte. Wenn ich mich verkalkuliert habe, Hund wurde nervös und ich war mich nicht sicher, ob sie sich reguliert bekommt, Futter rein, Geschwindigkeit senken, Stress rausnehmen, bis sie es wieder selber schafft.
Immer wenn sie nervös geworden ist, wieder ein paar Schritte zurück, so das sie gut klar kam, also hauptsächlich Tempo reduzieren.
Einsehen, dass es zu viel war und den Hund wieder dort abholen, wo er klarkommt.

Statt Futter hänge ich mittlerweile meist nur die Hand in den Korb, wenn ich merke es fällt ihr schwer. Das funktioniert inzwischen, weil sie gelernt hat sich im Auto selber zu regulieren.
Die ersten Wochen hätte das so gar keine Wirkung gehabt.

Ob das für dich so umsetzbar ist, weiß sich nicht. Der Nachteil beim Füttern ist, dass der Hund nicht hecheln kann.
Mein Hund macht das im Auto nicht, so lange sie gut klarkommt.
 
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Kirsten
26. Sept. 07:41
Was mir sonst noch als Tipp einfällt, wäre eine Kamera (Smartphone) bei den Fahrten im Auto zu montieren.

Gerade wenn Mojo vom Typ her eher ruhig ist, kriegst du einige Trigger möglicherweise gar nicht mit, du musst dich schließlich auf den Verkehr konzentrieren.

Vielleicht geben dir die Videos neue Ansätze wie und woran du arbeiten kannst.
 
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Ute
26. Sept. 08:19
Danke für Deinen Mut. Bor Kirsten, da investierst Du aber wirklich viel Zeit. Ich hab es nun jetzt auch schon einige Male hinter mir und erlebe diese Rückschritte. Das macht mich auf Dauer fertig, weil ich nicht mehr daran glaube, dass sich etwas ändern kann. Ich glaube das kann keiner verstehen, der dieses Problem hat. Man möchte ja seinen Hund nicht immer diesen Stress aussetzen und trotzdem tut man es, weil man zum Beispiel auch mal zum Tierarzt fahren muss oder wandern möchte mit dem Hund. Es hat alles immer so ein Beigeschmack, weil man sich den Kopf zerbricht nach der Fahrt, warum es mal wieder nicht geklappt hat ohne Stress, obwohl beispielsweise die gestrige Autofahrt in Ordnung war. Insgeheim glaube ich, dass Mojo sehr bemüht ist mitzumachen. Nur leider findet er das fahren scheiße und jedes mal setze ich ihn in diese unschöne Situation und ich habe manchmal die Befürchtung, dass es unserer Mensch Hund Beziehung nicht gut tut, weil uns immer dieses schwere Training seit Jahren begleitet und erfolglos bleiben. Manchmal bin ich gedanklich am Ende. Du gehst also immer wieder einen Schritt zurück wenn Deine Maus sich selbst wieder reingesteigert hat? Oder wie darf ich mir Deinen Trainingsansatz vorstellen. Interessiert mich sehr, wie Du da vorgehst.
Schon mal daran gedacht, dass ein bisschen Stress der Gesundheit von Mensch und Tier förderlich ist ?
 
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Sigi
26. Sept. 08:43
Vlt hast Du nen Kandidaten der es einfach nicht verträgt. Mein Snow mag Autofahren auch nicht so, steigt in Zeitlupe ein,hechelt und mit der Zeit liegt er und ruht. Ich mach halt bei längeren fahrten öfters ne Pause.
 
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Ramona
26. Sept. 15:13
Schon mal daran gedacht, dass ein bisschen Stress der Gesundheit von Mensch und Tier förderlich ist ?
Nein, wie darf ich das verstehen? Meinst Du wenn der Hund Erfolg hat, nachdem er durch eine stressige Situation gegangen ist?