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Kirsten
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Anzahl der Antworten 235
zuletzt 25. Okt.

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
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Kassandra
17. Okt. 06:58
Ich tu mich immer noch schwer Mobbing von Maßregeln (z.b. über den Fang "beißen") und attackieren abzugrenzen.
Die einzigen Male wo ich Mobbing für mich klar gesehen habe war in der Hundeschule wenn da Mal 2-3 Hunde gegen einen einzelnen vorgegangen sind. Das wurde dann getrennt und dann normal weitergespielt.

Was ist das eindeutige Zeichen das es Mobbing ist in einer Interaktion von 2 Hunden?

Carl hat zum Beispiel einen überdrehten Kumpel den Maßregelt er immer indem er ihm über den Fang beißt ihn, zum Teil den Weg abschneidet. Der andere kommt aber auch immer wieder an und "will" diese Interaktion. Zumindest ist das die Interpretation von mir und dessen Frauchen. Er könnte ja auch Schutz bei ihr suchen, aber wenn es eine Zwangspause gibt, dann will er direkt wieder los.

Ich finde es auch schwierig bei Attacken auf zufälligen Begegnungen von Mobbing zu sprechen. Da geht es doch dann um etwas anderes, wie "mir passt deine Nase nicht verpiss dich von hier!"

Oder verstehe ich Mobbing falsch?
 
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Ina
17. Okt. 07:10
Ich tu mich immer noch schwer Mobbing von Maßregeln (z.b. über den Fang "beißen") und attackieren abzugrenzen. Die einzigen Male wo ich Mobbing für mich klar gesehen habe war in der Hundeschule wenn da Mal 2-3 Hunde gegen einen einzelnen vorgegangen sind. Das wurde dann getrennt und dann normal weitergespielt. Was ist das eindeutige Zeichen das es Mobbing ist in einer Interaktion von 2 Hunden? Carl hat zum Beispiel einen überdrehten Kumpel den Maßregelt er immer indem er ihm über den Fang beißt ihn, zum Teil den Weg abschneidet. Der andere kommt aber auch immer wieder an und "will" diese Interaktion. Zumindest ist das die Interpretation von mir und dessen Frauchen. Er könnte ja auch Schutz bei ihr suchen, aber wenn es eine Zwangspause gibt, dann will er direkt wieder los. Ich finde es auch schwierig bei Attacken auf zufälligen Begegnungen von Mobbing zu sprechen. Da geht es doch dann um etwas anderes, wie "mir passt deine Nase nicht verpiss dich von hier!" Oder verstehe ich Mobbing falsch?
Ob ich das jetzt verständlich erklären kann, wie ich das sehe, weiß ich nicht aber ich versuche es mal....
Wenn Hunde miteinander spielen wechseln sie sich in den Aktionen ab, mal wird der eine "gejagd" mal der andere, mal hat der eine die "Oberhand" Mal Der andere, das alles in ständigem Wechsel... Es kommt immer wieder zu eindeutigen Spielaufforderungen und kurzen Pausen...
Beim Mobbing sehe ich dass einer der Hunde klar in die Defensive gerät, immer wieder beschwichtigt aber nicht in Ruhe gelassen wird.... Er versucht zu flüchten, abzuwehren, wird aber immer wieder bedrängt und hat keine Chance sich der Situation zu entziehen... Mobbing kann sowohl von einem einzelnen oder von einer Gruppe betrieben werden....
Das verstehe ich unter Mobbing...
Vielleicht hat ein anderer eine bessere Erklärung?
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:19
Natürlich ist das toll. Ich kann Hunde stundenlang beobachten und mich darüber wie ein kleines Kind über einen XXL Lolli freuen. Wir werden aber nie alles mitbekommen was Hunde so untereinander austauschen.
Ich glaube auch, dass wir extrem viel verpassen und oft ist es eher Zufall, dass man feine Kommunikation mitbekommt.

Bsp. Meiner und seine Labbi Freundin im Urlaub.
Wir dachten die harmonieren eigentlich ganz gut.
An Tag drei war die Hündin auffällig ruhig, saß oder lag nur rum.
Da sie eh ziemlich faul ist, ist es anfangs nicht wirklich aufgefallen.
Aber an Tag 3 hat sie nicht mal mehr was für Leckerchen gemacht, keinen Ball geholt, nichts.
Und dann habe ich zufällig im Augenwinkel beobachtet:
Meine Freundin wirft der Hündin den Ball, die Hündin schaut für eine Sekunde zu meinem rüber, der starrt sie ziemlich intensiv an, sie schaut weg und legt sich hin.
Das war ein Blickaustausch von einer Sekunde ich schwöre es.
Kein knurren, drohen, anpirschen, fixieren, lauern. Ein einziger Blickaustausch.

Um meine Vermutung zu betätigen, dass meiner sie kontrolliert, habe ich ihn dann ins Haus gebracht (auch so, dass er nicht aus dem Fenster schauen kann, das ist nämlich später auch aufgefallen, dass er sie durch die Fenster beobachtet hat) und plötzlich lief die Hündin wieder durch den Garten, holte Ball, führte Kommandos usw.

Wir haben dann ein bisschen getestet und eine Situation nachgestellt. Solange die Hündin saß oder lag, war alles ok. Sobald ein bisschen Dynamik reinkam, hat er sie sofort gemaßregelt.
Das ist aber erst aufgefallen, als wie die Situation absichtlich erzeugt haben. Davor lag sie einfach rum und er ließ sie augenscheinlich in Ruhe. Solche Sachen kann man natürlich nur rausfinden, wenn die Hunde mehrere Tage zusammen sind, man sie gemeinsam und getrennt beobachten und Situationen nachstellen kann. Bei einer kurzen Begegnung unmöglich.

Ich hab noch ein Video, in dem ich mit beiden ein bisschen trainiere.
Sitz, Platz, Bleib, Drehen, alles kein Problem.
ABER sobald ich sie abrufe, sprich sie müssen zu mir laufen, geht er plötzlich auf sie drauf. Ich such das mal raus.
 
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Ina
17. Okt. 07:20
Ich tu mich immer noch schwer Mobbing von Maßregeln (z.b. über den Fang "beißen") und attackieren abzugrenzen. Die einzigen Male wo ich Mobbing für mich klar gesehen habe war in der Hundeschule wenn da Mal 2-3 Hunde gegen einen einzelnen vorgegangen sind. Das wurde dann getrennt und dann normal weitergespielt. Was ist das eindeutige Zeichen das es Mobbing ist in einer Interaktion von 2 Hunden? Carl hat zum Beispiel einen überdrehten Kumpel den Maßregelt er immer indem er ihm über den Fang beißt ihn, zum Teil den Weg abschneidet. Der andere kommt aber auch immer wieder an und "will" diese Interaktion. Zumindest ist das die Interpretation von mir und dessen Frauchen. Er könnte ja auch Schutz bei ihr suchen, aber wenn es eine Zwangspause gibt, dann will er direkt wieder los. Ich finde es auch schwierig bei Attacken auf zufälligen Begegnungen von Mobbing zu sprechen. Da geht es doch dann um etwas anderes, wie "mir passt deine Nase nicht verpiss dich von hier!" Oder verstehe ich Mobbing falsch?
Was du von Carl und seinem über drehten Kumpel schreibst sehe ich auch als maßregeln, da versucht Carl ihn in die Schranken zu weisen, offenbar hat der Kumpel das kleine Einmaleins der Benimmregeln nicht richtig gelernt und Carl versucht sie ihm bei zubringen... Weg abschneiden, ihn räumlich zu begrenzen deutet darauf hin, ich vermute mal das Carl sich auch deutlich vor ihm "aufbaut", ihn fixiert.....? Wenn der Hitzkopf nicht reagiert wird auch mal die Lefze hoch gezogen, geknurrt und dann auch mal etwas heftiger zurecht gewiesen?
 
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Andreas
17. Okt. 07:26
Ich tu mich immer noch schwer Mobbing von Maßregeln (z.b. über den Fang "beißen") und attackieren abzugrenzen. Die einzigen Male wo ich Mobbing für mich klar gesehen habe war in der Hundeschule wenn da Mal 2-3 Hunde gegen einen einzelnen vorgegangen sind. Das wurde dann getrennt und dann normal weitergespielt. Was ist das eindeutige Zeichen das es Mobbing ist in einer Interaktion von 2 Hunden? Carl hat zum Beispiel einen überdrehten Kumpel den Maßregelt er immer indem er ihm über den Fang beißt ihn, zum Teil den Weg abschneidet. Der andere kommt aber auch immer wieder an und "will" diese Interaktion. Zumindest ist das die Interpretation von mir und dessen Frauchen. Er könnte ja auch Schutz bei ihr suchen, aber wenn es eine Zwangspause gibt, dann will er direkt wieder los. Ich finde es auch schwierig bei Attacken auf zufälligen Begegnungen von Mobbing zu sprechen. Da geht es doch dann um etwas anderes, wie "mir passt deine Nase nicht verpiss dich von hier!" Oder verstehe ich Mobbing falsch?
grundsätzlich mache ich es mir recht einfach, mobbing oder das Gefühl belästigt zu werden, von Massregeln zu unterscheiden.

Immer, wenn ein Hund versucht, sich der Situation zu entziehen oder Schutz zu suchen, greife ich ein.

Relativ "schwierig" ist das für mich (nicht einzugreifen) bei zB jungen Rüden. Die genießen oft das raue Kräftemessen mit Beisshemmung, was schon mal heftig wirken kann.
 
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Kirsten
17. Okt. 07:27
Der Begriff mag nicht ganz ideal gewählt sein ☺️

Mir geht es auch weniger darum Mobbing wissenschaftlich exakt von „mir passt deine Nase nicht“ abzugrenzen und von anderen Dingen zu trennen.

Ich möchte wissen, warum unsichere Hundetypen, (scheinbar?) häufiger attackiert werden und das u.a. auch manchmal sogar stark, dass ein TA notwendig wird. Hunde die von sich aus eher introvertiert wirken und eigentlich bemüht sind, sich aus der Interaktion rauszuhalten, vieles über sich ergehen lassen und am liebsten nicht riskieren möchten eins auf den Deckel zu bekommen.

Auf die Motive und Beweggründe die ihr vermutet bin ich gespannt, auch außerhalb von dem was man als klassisches Mobbing bezeichnen würde.

Was ich ausdrücklich nicht meine sind Hunde die gemaßregelt werden, weil sie imponierende Verhaltensweisen zeigen, oder in ihrer Junghundephase sich ein wenig zu extrovertiert ausprobieren oder drüber sind und deswegen einen drüber bekommen. Fraktion rotzfrech oder Rüden voll im Saft. Die meine ich nicht!

Sondern wirklich Hunde die attackiert werden, (obwohl oder) gerade weil sie eher ein introvertiertes Verhalten zeigen.

Ich habe zuhause eine Hündin die sich benimmt wie ein klassischer Terrier. Die passt weder ins Täterprofil (Ausnahme starke Gruppendynamik) und ins Opferprofil schon gar nicht. Deswegen möchte ich wissen, was ihr so erlebt und welche Erfahrungen und Interpretationen ihr gesammelt habt, auch wenn es sich ganz sicher nicht auf jeden Hund übertragen lässt ☺️
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
17. Okt. 07:28
Ich tu mich immer noch schwer Mobbing von Maßregeln (z.b. über den Fang "beißen") und attackieren abzugrenzen. Die einzigen Male wo ich Mobbing für mich klar gesehen habe war in der Hundeschule wenn da Mal 2-3 Hunde gegen einen einzelnen vorgegangen sind. Das wurde dann getrennt und dann normal weitergespielt. Was ist das eindeutige Zeichen das es Mobbing ist in einer Interaktion von 2 Hunden? Carl hat zum Beispiel einen überdrehten Kumpel den Maßregelt er immer indem er ihm über den Fang beißt ihn, zum Teil den Weg abschneidet. Der andere kommt aber auch immer wieder an und "will" diese Interaktion. Zumindest ist das die Interpretation von mir und dessen Frauchen. Er könnte ja auch Schutz bei ihr suchen, aber wenn es eine Zwangspause gibt, dann will er direkt wieder los. Ich finde es auch schwierig bei Attacken auf zufälligen Begegnungen von Mobbing zu sprechen. Da geht es doch dann um etwas anderes, wie "mir passt deine Nase nicht verpiss dich von hier!" Oder verstehe ich Mobbing falsch?
Ja in Gruppen erkennt man Mobbing gut. Passiert in oft bei Hunden die in einem Rudel Leben. (ASI Rudel)
Mobbing mögen meine 3 z.b. gar nicht. Dann wird der Mobber gestoppt.
Sie wurden auf der Wiese Ordnungsamt genannt 😂
 
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Kassandra
17. Okt. 07:35
Was du von Carl und seinem über drehten Kumpel schreibst sehe ich auch als maßregeln, da versucht Carl ihn in die Schranken zu weisen, offenbar hat der Kumpel das kleine Einmaleins der Benimmregeln nicht richtig gelernt und Carl versucht sie ihm bei zubringen... Weg abschneiden, ihn räumlich zu begrenzen deutet darauf hin, ich vermute mal das Carl sich auch deutlich vor ihm "aufbaut", ihn fixiert.....? Wenn der Hitzkopf nicht reagiert wird auch mal die Lefze hoch gezogen, geknurrt und dann auch mal etwas heftiger zurecht gewiesen?
Ne das aufbauen und fixieren als klassisches drohverhalten "jetzt reicht's" macht er bei ihm tatsächlich nicht. Dafür hat er ihn anscheinend zu gerne🤣. Obwohl dem "kleinen", das bestimmt Mal ganz gut tun würde, weil die Message bei dem einfach nicht ankommt und der einfach gerne am Ohrfeigenbaum rüttelt.
Bei anderen bekannten Rüden kann er sich so nämlich durchaus verhalten wenn Carl den einen schlechten Tag hat, da kann Carl durchaus mit breiter Brust und böse knurren dem anderen mitteilen, das der sich besser nicht bewegt. Dann knallt es hin und wieder auch mal...
 
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Ina
17. Okt. 07:36
Ja in Gruppen erkennt man Mobbing gut. Passiert in oft bei Hunden die in einem Rudel Leben. (ASI Rudel) Mobbing mögen meine 3 z.b. gar nicht. Dann wird der Mobber gestoppt. Sie wurden auf der Wiese Ordnungsamt genannt 😂
Es "mobben " ja nicht alle, ein souveräner Hund tut das eher nicht, warum auch, er ist sich seiner Stärke bewußt, warum ein anderer das macht....?
Warum mobben Schüler einen Klassenkameraden.... Weil sie es können, weil dieser den anderen nichts entgegen zu setzen hat, ein leichtes Opfer ist.....sich nicht wehrt..????
 
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Ina
17. Okt. 07:38
Ne das aufbauen und fixieren als klassisches drohverhalten "jetzt reicht's" macht er bei ihm tatsächlich nicht. Dafür hat er ihn anscheinend zu gerne🤣. Obwohl dem "kleinen", das bestimmt Mal ganz gut tun würde, weil die Message bei dem einfach nicht ankommt und der einfach gerne am Ohrfeigenbaum rüttelt. Bei anderen bekannten Rüden kann er sich so nämlich durchaus verhalten wenn Carl den einen schlechten Tag hat, da kann Carl durchaus mit breiter Brust und böse knurren dem anderen mitteilen, das der sich besser nicht bewegt. Dann knallt es hin und wieder auch mal...
Dann genießt der kleine bei ihm noch Narrenfreiheit. 😂...