Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Verfasser-Bild
Kirsten
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 207
heute 11:44

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
16. Okt. 11:30
Da kann man nur spekulieren wieso die Malihündin so reagiert hat. Möglich wäre das über die Nase Signale bei ihr eingegangen sind. Das war ja weniger mobbing sondern eher ein zieh leine von ihr nehme ich mal an. Meine ist echt ein Schaf und doch treffe ich ab und an auf Fremdhunde wo meine sofort in den ich fress dich Modus schaltet. Diese Hunde haben weder was gemacht, noch gab es da jemals Kontakt. Die sind lediglich auf der Bildfläche aufgetaucht. Also muss meiner Meinung nach über die Nase da noch einiges passiert sein.
Die beide Hunde waren miteinander bekannt, vorher ist das nie passiert. Ich verstehe absolut, dass man nur spekulieren kann und die Situation so nicht rekonstruiert bekommt. Deswegen interessiert mich auch, was andere in der Richtung erleben. Gerade der Punkt dass „über die Nase etwas passiert“ finde ich sehr interessant. Von Mira kenne ich, dass sie in hochstressigen Situationen einen Geruch absondert, den sogar ich mit eingeschränktem Geruchsinn wahrnehmen kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
16. Okt. 11:44
Die beide Hunde waren miteinander bekannt, vorher ist das nie passiert. Ich verstehe absolut, dass man nur spekulieren kann und die Situation so nicht rekonstruiert bekommt. Deswegen interessiert mich auch, was andere in der Richtung erleben. Gerade der Punkt dass „über die Nase etwas passiert“ finde ich sehr interessant. Von Mira kenne ich, dass sie in hochstressigen Situationen einen Geruch absondert, den sogar ich mit eingeschränktem Geruchsinn wahrnehmen kann.
Ja, das finde ich auch interessant. Es gibt doch das Sprichwort:" Den kann ich nicht riechen.", also auch nicht leiden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Johanna
16. Okt. 11:54
Meinen Erfahrungen nach gibt es verschiedenste Auslöser für mobbing. Meine Hündin würde gerne und viel mobben ( wenn man sie lassen würde), dabei gibt es mehrere Typen von Hunden auf die sie besonders reagiert. 1. unsichere Hunde. Hund, die durch ihre Körpersprache Unsicherheit ausdrücken. oder sich nach einem spielerischen jagen weiter jagen lassen und nicht stehen bleiben. (Umgeleitetes Jagdverhalten auf häufig kleine Hunde) (Mit denen „kann man es ja machen“, die wehren sich nicht. Leider stehen die wenigsten Besitzer für ihre Hunde ein) 2. kastrierte Rüden Besonders kastrierte Rüden, die sich eher imponierend geben und selbstbewusst sind. Eine Theorie ist, dass diese eher nach Hündin, als nach rüde riechen (Hormone), das Verhalten aber nicht zum Geruch passt. 3. Hunde die auf Streit aus sind Hunde die selbst provozieren werden von unserer Hündin nicht unbedingt gemobbt, es wird aber versucht Streit anzufangen und wenn die anderen klein bei geben, geht das mobben los. 4. läufige Hündinnen Unsere Hündin neigt dazu läufige Hündinnen (oder die es vor kurzen waren) anderes zu behandeln und zu mobben, auch wenn sie sich sonst gut verstehen. Häufig ist aber auch für mich klein Auslöser zu erkennen, obwohl mehrere Hunde zusammen einen Hund mobben. Ob das an der Gruppendynamik oder dem Geruch liegt, kann ich aber nicht sagen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
16. Okt. 11:59
Die beide Hunde waren miteinander bekannt, vorher ist das nie passiert. Ich verstehe absolut, dass man nur spekulieren kann und die Situation so nicht rekonstruiert bekommt. Deswegen interessiert mich auch, was andere in der Richtung erleben. Gerade der Punkt dass „über die Nase etwas passiert“ finde ich sehr interessant. Von Mira kenne ich, dass sie in hochstressigen Situationen einen Geruch absondert, den sogar ich mit eingeschränktem Geruchsinn wahrnehmen kann.
Ob wir Menschen das jemals entschlüsselt bekommen kann ich nicht sagen. Ich denke das Gerüche bei Hunden eine weitaus größere Rolle spielt wie es bereits bekannt ist. Beispiel. Eine Freundin mit Hund wohnte eine Straße weiter. Wenn wir draußen waren und sie sich mit Hund in unsere Richtung bewegte lief Suki immer zur Schuppentür. Ich hab mir oft dem Spaß gemacht und sie dann angetextet mit ,,Kaffe kochen?". Da war sie oft noch in der Nähe ihrer Haustür wegen der Ampel dort. Wenn sie aber mit ihrem Hund im eigenen Garten war blieb Suki entspannt im Garten liegen. Ich fand das total spannend zu beobachten. Es muss also vom Geruch irgendwas gewesen sein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
16. Okt. 12:04
Meinen Erfahrungen nach gibt es verschiedenste Auslöser für mobbing. Meine Hündin würde gerne und viel mobben ( wenn man sie lassen würde), dabei gibt es mehrere Typen von Hunden auf die sie besonders reagiert. 1. unsichere Hunde. Hund, die durch ihre Körpersprache Unsicherheit ausdrücken. oder sich nach einem spielerischen jagen weiter jagen lassen und nicht stehen bleiben. (Umgeleitetes Jagdverhalten auf häufig kleine Hunde) (Mit denen „kann man es ja machen“, die wehren sich nicht. Leider stehen die wenigsten Besitzer für ihre Hunde ein) 2. kastrierte Rüden Besonders kastrierte Rüden, die sich eher imponierend geben und selbstbewusst sind. Eine Theorie ist, dass diese eher nach Hündin, als nach rüde riechen (Hormone), das Verhalten aber nicht zum Geruch passt. 3. Hunde die auf Streit aus sind Hunde die selbst provozieren werden von unserer Hündin nicht unbedingt gemobbt, es wird aber versucht Streit anzufangen und wenn die anderen klein bei geben, geht das mobben los. 4. läufige Hündinnen Unsere Hündin neigt dazu läufige Hündinnen (oder die es vor kurzen waren) anderes zu behandeln und zu mobben, auch wenn sie sich sonst gut verstehen. Häufig ist aber auch für mich klein Auslöser zu erkennen, obwohl mehrere Hunde zusammen einen Hund mobben. Ob das an der Gruppendynamik oder dem Geruch liegt, kann ich aber nicht sagen.
Ich würde da aber auch nicht alles unter mobben sondern eher auch der natürlichen Kommunikation zuordnen. Mobben ist schon ein gezieltes drauf auf den schwächeren weil man es kann. Gerade wenn Läufigkeiten unter Hündinnen ein Thema ist hat das weniger mit mobbing zu tun.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
16. Okt. 12:07
Meinen Erfahrungen nach gibt es verschiedenste Auslöser für mobbing. Meine Hündin würde gerne und viel mobben ( wenn man sie lassen würde), dabei gibt es mehrere Typen von Hunden auf die sie besonders reagiert. 1. unsichere Hunde. Hund, die durch ihre Körpersprache Unsicherheit ausdrücken. oder sich nach einem spielerischen jagen weiter jagen lassen und nicht stehen bleiben. (Umgeleitetes Jagdverhalten auf häufig kleine Hunde) (Mit denen „kann man es ja machen“, die wehren sich nicht. Leider stehen die wenigsten Besitzer für ihre Hunde ein) 2. kastrierte Rüden Besonders kastrierte Rüden, die sich eher imponierend geben und selbstbewusst sind. Eine Theorie ist, dass diese eher nach Hündin, als nach rüde riechen (Hormone), das Verhalten aber nicht zum Geruch passt. 3. Hunde die auf Streit aus sind Hunde die selbst provozieren werden von unserer Hündin nicht unbedingt gemobbt, es wird aber versucht Streit anzufangen und wenn die anderen klein bei geben, geht das mobben los. 4. läufige Hündinnen Unsere Hündin neigt dazu läufige Hündinnen (oder die es vor kurzen waren) anderes zu behandeln und zu mobben, auch wenn sie sich sonst gut verstehen. Häufig ist aber auch für mich klein Auslöser zu erkennen, obwohl mehrere Hunde zusammen einen Hund mobben. Ob das an der Gruppendynamik oder dem Geruch liegt, kann ich aber nicht sagen.
Danke für deinen Erfahrungswert. Auch wenn ich ebenfalls nicht alles unter mobben verstehen würde, finde ich die anderen Auslöser trotzdem zum einordnen sehr interessant!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
16. Okt. 12:10
Ob wir Menschen das jemals entschlüsselt bekommen kann ich nicht sagen. Ich denke das Gerüche bei Hunden eine weitaus größere Rolle spielt wie es bereits bekannt ist. Beispiel. Eine Freundin mit Hund wohnte eine Straße weiter. Wenn wir draußen waren und sie sich mit Hund in unsere Richtung bewegte lief Suki immer zur Schuppentür. Ich hab mir oft dem Spaß gemacht und sie dann angetextet mit ,,Kaffe kochen?". Da war sie oft noch in der Nähe ihrer Haustür wegen der Ampel dort. Wenn sie aber mit ihrem Hund im eigenen Garten war blieb Suki entspannt im Garten liegen. Ich fand das total spannend zu beobachten. Es muss also vom Geruch irgendwas gewesen sein.
Ja, deswegen habe ich die Frage bzgl. Gesundheit auch in den Eingangstext mit aufgenommen. Ist jetzt ein bisschen OT, aber manche Besitzer berichten ja auch, dass sie aufgrund der Reaktionen anderer Hunde ihr Tier zum Arzt bringen und infolge eine Gebärmutter- oder Blasenentzündung diagnostiziert wird. Womöglich gibt es bei manchen Hunden auch Baustellen, die nicht ganz so ersichtlich sind, aber ungewollt Reaktionen anderer Hunde provozieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi
16. Okt. 12:20
Pico ist eun Hund der sich zurück nimmt und eher unauffällig ist. Bei Hundebegegnungen geht er ruhig und zurückhaltend rein und signalisiert seine Grenzen recht zart, mit Kopf abwenden und beschwichtigen. An diesem Punkt gibt es viele Hunde die das wahrnehmen und übergriffig werden, sprich mobben. Sobald sich Pico dann Körpersprachlich aufbaut und auch verbal laut wird, bekommt er seinen Raum. Aus meiner Erfahrung nehmen viele Hunde beschwichtigende Signale als Schwäche wahr und reagieren mit Mobbing. Aus meiner Sicht ist das ein Zeichen fehlender Sozialisierung, da ich das Problem bei Hunden die unter Hunden aufgewachsen sind, nicht bzw sehr selten erlebe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
16. Okt. 12:21
Ja, deswegen habe ich die Frage bzgl. Gesundheit auch in den Eingangstext mit aufgenommen. Ist jetzt ein bisschen OT, aber manche Besitzer berichten ja auch, dass sie aufgrund der Reaktionen anderer Hunde ihr Tier zum Arzt bringen und infolge eine Gebärmutter- oder Blasenentzündung diagnostiziert wird. Womöglich gibt es bei manchen Hunden auch Baustellen, die nicht ganz so ersichtlich sind, aber ungewollt Reaktionen anderer Hunde provozieren.
Ich weiß nur das ich hellhörig werde wenn Suki auffällig intensiv Stellen an mir beschnüffelt. Man kennt das ja wenn man frisch vom Tättowierer kommt. Die Stelle ist dann sehr interessant bis zur Abheilung. Oft habe ich Macken oder Zecken nur im Fell entdeckt weil der andere Hund ständig intensiv mit der Nase dran war. Das gilt auch bei innerlichen Erkrankungen. Auch unbemerkte Hormonstörungen wie zB zuviel oder zuwenig Testosteron könnten Auslöser sein warum manche eher angegangen werden. Denke da gibt es unzählige Möglichkeiten. Wäre mein Hund regelmäßig Mobbingopfer würde ich zumindest auch nach medizinischen Gründen suchen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ina
16. Okt. 12:28
Pico ist eun Hund der sich zurück nimmt und eher unauffällig ist. Bei Hundebegegnungen geht er ruhig und zurückhaltend rein und signalisiert seine Grenzen recht zart, mit Kopf abwenden und beschwichtigen. An diesem Punkt gibt es viele Hunde die das wahrnehmen und übergriffig werden, sprich mobben. Sobald sich Pico dann Körpersprachlich aufbaut und auch verbal laut wird, bekommt er seinen Raum. Aus meiner Erfahrung nehmen viele Hunde beschwichtigende Signale als Schwäche wahr und reagieren mit Mobbing. Aus meiner Sicht ist das ein Zeichen fehlender Sozialisierung, da ich das Problem bei Hunden die unter Hunden aufgewachsen sind, nicht bzw sehr selten erlebe.
Das ist gut möglich, die Erfahrung habe ich auch gemacht.... innerartliche Körpersprache muss auch gelernt werden, dazu braucht es im jungen Alter verschiedene Hundekontakte mit gut sozialisierten Hunden, das können wir als Mensch nicht übernehmen....