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Kirsten
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 235
zuletzt 25. Okt.

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
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Lisa-Eileen
18. Okt. 12:13
Ja, aber das sieht man dann auch schon. Ich habe ja geschrieben, wenn Hund und Halter gechillt angelaufen kommen. Ein solcher Hund kommt nicht gechillt angelaufen. Er zerrt entweder an der Leine und will unbedingt zu uns, oder er kommt schon aus der Entfernung auf uns zugebrettert. Dann blocke ich ihn möglichst rechtzeitig ab, um Mailo zu schützen. Natürlich klappt das nicht immer und in jeder Situation, aber meistens schon. Und wenn das passiert, schaue ich natürlich auch auf die Größenverhältnisse. Stimmen die, kann Mailo das notfalls auch noch alleine regeln.
Hab mittlerweile gelernt das es da meist hilft einfach in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, meist lassen die einen dann in Ruhe und man kommt nicht in nen Konflikt rein.
So ist Rocket dann auch entspannter.
 
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Lisa-Eileen
18. Okt. 12:16
Auch aus diesen Gründen vermeide ist strickt sogenannte Hundewiesen, eingezäunte Auslaufflächen wo für alle gilt... Leine ab und holla die Waldfee.... Meiner Ansicht nach für viele Hunde kein Vergnügen sondern purer Stress... Ich weiß auch nicht warum so viele meinen die Hunde müssen immer und überall die Gelegenheit haben zu spielen.... Unter sich fremden Hunden, sofern sie keine Welpen/Junghunde sind, kommt es in den seltensten Fällen zum Spiel....ich entscheide von Fall zu Fall ob Kontakt zu anderen passt oder nicht, damit fahren wir meist ganz gut..... Und daraus entstehen auch oft gute Kontakte.... Wie seht ihr das....?
Seh ich genauso.👍🏼
 
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Annett
18. Okt. 15:59
Kann ich nicht so ganz bestätigen. Habe 3 Hunde und nicht immer reagieren sie in Situationen identisch. Ich sehe auch Pöbeln nicht zwingend als Selbstbewusstsein. Ich sehe Pöbeln als Unsicherheit und eben nicht genug selbstbewusstsein.
Das sehe ich genauso. Hab mich vielleicht etwas blöd ausgedrückt. Pöbeln ist natürlich nicht unbedingt mit Selbstbewusstsein gleichzusetzen. Pöbeln kann natürlich auch auf Unsicherheit zurückzuführen sein. Der unsichere Hund versucht dann die Führung zu übernehmen und ist damit komplett überfordert. Pöbeln muss aber nicht unbedingt durch Unsicherheit entstehen. Das kann auch erlerntes Verhalten sein, wenn er nicht richtig geführt wird.
 
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Annett
18. Okt. 16:19
Ist bei mir ja auch so, Rockets Spondylose ist sehr schwer und er wurde schon oft belästigt und angegriffen, hier gibts extrem viele verantwortungslose Halter wodurch er so aufgeregt und reaktiv auf andere wurde. Wenn er schmerziger ist wird das auch nochmal viel mehr verschlimmert. Ich bin zwar nicht ängstlich in Begegnungen, aber halt trotzdem meist sehr gestresst und angespannt oder meist dann auch genervt. Eher sehr selten kann ich mal entspannter und freudiger sein, ist halt schwierig wenn man fast nur schlechte Erlebnisse hat.
Na ja, ängstlich ist bei mir vielleicht auch der falsche Begriff, vielleicht trifft es vorsichtig besser. 🙈 Dazu kommt bei uns, dass Mailo meist sowieso nicht mehr unbedingt Kontakt möchte und lieber seine Ruhe hat. Er geht völlig gechillt an anderen Hunden vorbei, auch wenn die ihn von der Ferne ankeifen. Wenn aber einer ungebremst in uns reingerannt kommt, wird er dann sehr schnell sehr deutlich. Dann ist halt die Frage, ob der andere die Zurechtweisung akzeptiert. Dann ist alles gut. Nur das macht halt nicht jeder und bei fremden Hunden kann ich das ja vorher nicht einschätzen. Ist der andere dann halt deutlich größer, hat Mailo mit seinen 14 Jahren keine Chance.🙈🙈 Das heißt jetzt nicht, dass er keinen Kontakt zu größeren Hunden hat, aber da tendiere ich doch eher zu uns bekannten Hunden, oder zumindest welchen, deren Verhalten ich vorher etwas beobachten konnte und zu der Erkenntnis komme, dass sie wahrscheinlich auch älter und/ oder gechillt sind.
 
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Annett
18. Okt. 16:25
Hab mittlerweile gelernt das es da meist hilft einfach in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, meist lassen die einen dann in Ruhe und man kommt nicht in nen Konflikt rein. So ist Rocket dann auch entspannter.
Das mache ich eher nicht, denn Mailo hat ja kein Problem, an dem anderen Hund vorbeizulaufen. Ich nehme Mailo dann halt an die Leine und das signalisiert meistens den anderen, dass sie das auch tun sollten und ein Kontakt nicht gewünscht ist. Meistens sind bei uns solche Hunde dann sowieso an der Leine, oder werden ganz schnell bei Sichtkontakt an die Leine genommen. Manchmal fragt dann der Halter, ob der Hund mal schnüffeln könne.🙈Das verneine ich dann mit der Begründung, dass Mailo das aufgrund des Alters nicht möchte. Meist fahren wir damit gut, natürlich gibt es immer mal ein schwarzes Schaf, wie überall.
 
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Andreas
18. Okt. 17:41
Auch aus diesen Gründen vermeide ist strickt sogenannte Hundewiesen, eingezäunte Auslaufflächen wo für alle gilt... Leine ab und holla die Waldfee.... Meiner Ansicht nach für viele Hunde kein Vergnügen sondern purer Stress... Ich weiß auch nicht warum so viele meinen die Hunde müssen immer und überall die Gelegenheit haben zu spielen.... Unter sich fremden Hunden, sofern sie keine Welpen/Junghunde sind, kommt es in den seltensten Fällen zum Spiel....ich entscheide von Fall zu Fall ob Kontakt zu anderen passt oder nicht, damit fahren wir meist ganz gut..... Und daraus entstehen auch oft gute Kontakte.... Wie seht ihr das....?
..Rocky lasse ich zwar frei mit "fremden" Hunden Kontakt aufnehmen, aber ich lasse mir damit Zeit, beobachte die Hunde und die Herrchen. Es passt für uns leider nicht immer, so dass ich ihn nicht unkontrolliert in einer "Hundewiese" frei lasse. Interessanterweise kann ich ihn zu "Rüpeln" lassen, aber nicht zu "Angsthunden". Mit Rüpeln" darf er sogar mal raufen und ich passe nur auf, dass es nicht kippt. Er suchte noch nie Schutz in einer solchen Situation und lässt sich von mir ggf stoppen.

Zum Thema Angst.. Die kenne ich auch, da ich weiß dass Rocky manche Hunde massregelt. Somit bin ich extrem vorsichtig und vielleicht auch manchmal ängstlich.
 
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Celina
18. Okt. 19:36
Wir würden auch gerne wissen woran das liegt. Unser Dobi kam verhaltensgestört zu und war nach vielem trainieren weg. Als es dann weg war wurde er in 1 Woche 3 mal gebissen und von einem Mann mit Stöcken / seinen abgeworfen … seit dem bekommen wir das Leinen pöbeln auch nicht mehr weg. Weder bei Tieren noch bei Menschen. Unsere jackrussle Dame allerdings ist zum Glück noch nie was passiert. Liegt es an der Farbe? Größe? Weil er ein Männchen ist? Mich würde das wirklich sehr interessieren. Leider keinen die Menschen in unserer Umgebung deren Hunde nicht an egal wie oft man es sagt teils laufen die ohne Besitzer was das dann noch schwieriger macht.
 
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Tim
18. Okt. 23:41
Auch aus diesen Gründen vermeide ist strickt sogenannte Hundewiesen, eingezäunte Auslaufflächen wo für alle gilt... Leine ab und holla die Waldfee.... Meiner Ansicht nach für viele Hunde kein Vergnügen sondern purer Stress... Ich weiß auch nicht warum so viele meinen die Hunde müssen immer und überall die Gelegenheit haben zu spielen.... Unter sich fremden Hunden, sofern sie keine Welpen/Junghunde sind, kommt es in den seltensten Fällen zum Spiel....ich entscheide von Fall zu Fall ob Kontakt zu anderen passt oder nicht, damit fahren wir meist ganz gut..... Und daraus entstehen auch oft gute Kontakte.... Wie seht ihr das....?
Wer spricht davon,dass auf Hundewiesen nur gespielt wird? Dort geht es darum normales und ungetrübtes Sozialverhalten ohne Leine zu ermöglichen und zu verbessern. "Immer nur spielen" tun lediglich junge und/oder kastrierte Hunde.Zusätzlich kann man dort super den Fokus/Rückruf etc. Unter Ablenkung/Reizen trainieren.
 
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Ina
19. Okt. 06:40
Wer spricht davon,dass auf Hundewiesen nur gespielt wird? Dort geht es darum normales und ungetrübtes Sozialverhalten ohne Leine zu ermöglichen und zu verbessern. "Immer nur spielen" tun lediglich junge und/oder kastrierte Hunde.Zusätzlich kann man dort super den Fokus/Rückruf etc. Unter Ablenkung/Reizen trainieren.
Wenn es denn so wäre..... Leider werden die Flächen hier gerne als... ich sage mal... "bequeme Möglichkeit" genutzt die Hunde sich selbst zu überlassen....können ja nicht weglaufen ist ja eingezäunt..... Da höre ich dann so Sätze wie... Da kann er sich mal "so richtig austoben" und wir haben Zeit für ein nettes Pläuschchen.....der Focus liegt eher nicht auf die Hunde gerichtet.....
Dort wird das evtl "mobben" gar nicht als solches wahrgenommen.....Da fehlt es oft an etwas mehr Management.....
Wenn das bei euch anders ist, ist das schön.... Hier ist es oft die Vollkatastrophe..... Vor allem für ängstlichere Hunde. Die lernen hier nichts, außer das andere Hunde schrecklich sind und der eigene Besitzer keinen Schutz bietet.... Für mich ist das nichts.....
 
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Lysanne und Alex
19. Okt. 06:55
Wenn es denn so wäre..... Leider werden die Flächen hier gerne als... ich sage mal... "bequeme Möglichkeit" genutzt die Hunde sich selbst zu überlassen....können ja nicht weglaufen ist ja eingezäunt..... Da höre ich dann so Sätze wie... Da kann er sich mal "so richtig austoben" und wir haben Zeit für ein nettes Pläuschchen.....der Focus liegt eher nicht auf die Hunde gerichtet..... Dort wird das evtl "mobben" gar nicht als solches wahrgenommen.....Da fehlt es oft an etwas mehr Management..... Wenn das bei euch anders ist, ist das schön.... Hier ist es oft die Vollkatastrophe..... Vor allem für ängstlichere Hunde. Die lernen hier nichts, außer das andere Hunde schrecklich sind und der eigene Besitzer keinen Schutz bietet.... Für mich ist das nichts.....
Hatten wir mal eine Gruppe von 8 Hundehaltern.
Die kamen jeden Tag von 18-20 uhr (außer im Winter, weil dann ist ja kalt!) und die haben die komplette Wiese in beschlag genommen.
Ihre Hunde haben sich teilweise gebissen bis Blut floss, kläfften ohne Sinn und Verstand jeden an der am Zaun lang ging (die Wiese liegt mitten in einer gut besuchten Parkanlage), wenn man sie drauf angesprochen hat, ob sie die Hunde beruhigen können wurde man ausgelacht oder beleidigt.
Und das war die einzige eingezäunte Hundewiese in Magdeburg.

Zum glück hat sich die Gruppe zerstritten und die Wiese ist wieder entspannt und respektvoll.