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Kirsten
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 207
heute 11:44

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
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Ina
heute 10:30
Ich kann Deine Gedanken nachvoziehen.. tendiere nur mehr zu der Fraktion.. " wenn ich einen zu mir und meinen Lebensumständen passenden Hund suche, dann schaue ich zuerst auf die Zuchtbedingungen, schaue den Hunden ggf bei der Arbeit zu, prüfe ob die Züchter mit mir auf einer Linie sind.." Dabei habe ich durchaus schon einen Hundetyp im Blick.. Die Rasse nach heutigen Standards beachte ich tatsächlich erst nachgeordnet. Aber Du hast vollkommen Recht mit Deinen Anmerkungen.. Hauptsache ist wohl, daß man sich gewissenhaft Gedanken macht, welcher Hund zu einem passt.
Genauso ist es, ich schaue mir auch genau an woher ich mir einen Hunde hole, dabei muss das ganze Umfeld stimmen, auch die richtige Chemie zwischen mir und dem Züchter, und in allererster Linie muss der Hund zu mir und meinen Lebensumständen passen....
 
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Lisa-Eileen
heute 10:31
Mir ging es dabei ja gar nicht um eine individuelle Betrachtung, sondern um eine allgemeine Aussage. Ich denke schon das sich beispielsweise Schüler, die einen anderen gemobbt haben grundsätzlich verändern können. Aber es muss eben ein eigener Nutzen dahinter erkannt werden.
Sind aber auch wieder ganz andere Leute als die die ich meinte, kann man halt nicht pauschalisieren.
 
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Maike
heute 10:40
Ja, ich bin auch immer sehr skeptisch, oft kommt es auch darauf an wer diese Studien in Auftrag gegeben hat und welches Interesse dahinter steht.. Nur einzelne Verhaltensweisen aufzu greifen, miteinander zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen finde ich ohnehin schwierig.... Es gibt so viele verschiedene Rassen dazu unzählige Mischungen in allen Varianten..... Ich persönlich fände es sinnvoller einzelne Rassen getrennt zu betrachten, in den unterschiedlichen Bereichen und anschließend ein Gesamtbild der Rassen zu schaffen, so ist das dann auch vergleichbar und so wird es, zumindest in der Rassezucht ja auch gemacht.... Hunde mit gewünschten Verhaltensweisen werden bewusst zur Zucht verwendet, andere die diesem, ich sage mal Standart, nicht entsprechen werden rausgenommen... Jeder mag dazu stehen wie er will, aber nur auf diese Weise läßt sich ein in etwa einheitliches Gesamtbild einer Rasse aufrecht erhalten... Und dabei spielen die Gene eine wesentliche Rolle.... Ohne Zweifel spielen aber auch Aufzucht und Haltungsbedingungen eine wichtige Rolle...
Es stimmt, dass es schwierig ist, nur einzelne Verhaltensweisen zu betrachten und daraus umfassende Schlüsse zu ziehen. Genau deshalb arbeiten wissenschaftliche Studien mit komplexen statistischen Methoden, um sicherzustellen, dass Verhaltensweisen nicht isoliert betrachtet werden, sondern in einem breiteren Kontext, einschließlich genetischer, umweltbedingter und individueller Faktoren. Die Studie, auf die sich die Diskussion bezieht, untersucht nicht nur einzelne Verhaltensweisen, sondern versucht, Muster innerhalb einer großen und vielfältigen Datenbasis zu finden. Das Ziel ist es, generelle Trends aufzuzeigen, die auf genetische Einflüsse und Umweltfaktoren zurückzuführen sind – nicht, einzelne Verhaltensweisen aus dem Kontext zu reißen. Du schlägst vor, dass es sinnvoller wäre, jede Rasse getrennt zu betrachten und dann ein Gesamtbild zu schaffen. Das ist ein interessanter Ansatz, der in der Rassezucht durchaus Anwendung findet. Allerdings ist es in der Wissenschaft problematisch, Rassen isoliert zu betrachten, wenn man den Einfluss von Verhaltensmerkmalen analysiert. Studien wie die zitierte, die mit einer Vielzahl von Rassen und Mischungen arbeiten, versuchen genau das zu erfassen: die genetische und umweltbedingte Vielfalt, die über einzelne Rassen hinausgeht. Wenn man jede Rasse isoliert betrachtet, verliert man den Vergleich zwischen Rassen und kann nicht genau bestimmen, ob bestimmte Verhaltensweisen rassespezifisch sind oder übergreifende genetische oder umweltbedingte Faktoren zugrunde liegen. Das Ziel solcher Studien ist es gerade, ein breiteres Bild zu erhalten, das über Rassekategorien hinausgeht und die individuelle genetische Variabilität erfasst.
 
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Annett
heute 10:45
Auch ein Draufgänger kann zum "Mobbingopfer" werden, weil er Unruhe stiftet. Ich selber würde es dann nicht zwingend als Mobbing sehen. Ich hatte mal ein Rüpel mit meinen 3 zusammen als Pflege. Der hat von allen 3 dann einen aufm Deckel bekommen 🥲 Dann agieren 3 gegen einen. Und dann wird der Draufgänger zum Mobbingopfer.
Das würde ich aber dann nicht als Mobbing sehen, sondern die anderen weisen ihn ganz einfach in seine Grenzen. Mobbing ist für mich, wenn das Mobbingopfer ständig angegangen wird, obwohl es Meideverhalten zeigt und jedem Streit aus dem Wege geht, also nichts dazutut, dass die anderen sich so verhalten. Wenn der Hund „Unruhe stiftet“, dann provoziert er das ja.
 
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Ina
heute 10:46
Es stimmt, dass es schwierig ist, nur einzelne Verhaltensweisen zu betrachten und daraus umfassende Schlüsse zu ziehen. Genau deshalb arbeiten wissenschaftliche Studien mit komplexen statistischen Methoden, um sicherzustellen, dass Verhaltensweisen nicht isoliert betrachtet werden, sondern in einem breiteren Kontext, einschließlich genetischer, umweltbedingter und individueller Faktoren. Die Studie, auf die sich die Diskussion bezieht, untersucht nicht nur einzelne Verhaltensweisen, sondern versucht, Muster innerhalb einer großen und vielfältigen Datenbasis zu finden. Das Ziel ist es, generelle Trends aufzuzeigen, die auf genetische Einflüsse und Umweltfaktoren zurückzuführen sind – nicht, einzelne Verhaltensweisen aus dem Kontext zu reißen. Du schlägst vor, dass es sinnvoller wäre, jede Rasse getrennt zu betrachten und dann ein Gesamtbild zu schaffen. Das ist ein interessanter Ansatz, der in der Rassezucht durchaus Anwendung findet. Allerdings ist es in der Wissenschaft problematisch, Rassen isoliert zu betrachten, wenn man den Einfluss von Verhaltensmerkmalen analysiert. Studien wie die zitierte, die mit einer Vielzahl von Rassen und Mischungen arbeiten, versuchen genau das zu erfassen: die genetische und umweltbedingte Vielfalt, die über einzelne Rassen hinausgeht. Wenn man jede Rasse isoliert betrachtet, verliert man den Vergleich zwischen Rassen und kann nicht genau bestimmen, ob bestimmte Verhaltensweisen rassespezifisch sind oder übergreifende genetische oder umweltbedingte Faktoren zugrunde liegen. Das Ziel solcher Studien ist es gerade, ein breiteres Bild zu erhalten, das über Rassekategorien hinausgeht und die individuelle genetische Variabilität erfasst.
Natürlich, bei jeder Studie kommt es darauf an welches Ziel ich verfolge, worauf ich abziele.. ich sage auch nicht dass das falsch ist, ich weiß aber nicht inwiefern diese Studie mit dem "Mobbing verhalten" zusammen hängt.. Vielleicht erklärst du mir das...?
 
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Maike
heute 10:49
Natürlich, bei jeder Studie kommt es darauf an welches Ziel ich verfolge, worauf ich abziele.. ich sage auch nicht dass das falsch ist, ich weiß aber nicht inwiefern diese Studie mit dem "Mobbing verhalten" zusammen hängt.. Vielleicht erklärst du mir das...?
Gar nicht. Es hatte nur jemand weiter unten nach Unterschieden zwischen Rassen im Verhalten gefragt.
 
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Annett
heute 10:52
Ich finde immer krass wie Hunde ihrem Besitzer charakterlich ähneln 😅
Ich denke eher, das ist kein Ähneln im Charakter, sondern sie spüren ganz genau, wie der Halter drauf ist und reagieren dann halt entsprechend, ein eher unsicherer Hund wird ohne sichere selbstbewusste Führung noch unsicherer, weil er durch das Verhaltendes Halters noch bestärkt wird. Ein selbstbewusster Hund übernimmt die Führungsrolle und versucht, mit Pöbeln sich und den Halter zu „verteidigen“, was ja eigentlich nicht seine Aufgabe sein sollte.
 
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Annett
heute 10:53
Danke schön! Ich hoffe das wir zu einen guten Team zusammenwachsen werden, mein Mylo wird auch eine wichtige Rolle übernehmen und ich bin zuversichtlich dass es gut funktionieren wird.... Du hast recht, als Mobbingopfer geboren werden sie sicher nicht, aber aus einer zurückhaltenden, defensiven Persönlichkeit wird sich nur selten ein durchsetzungs starker Hund entwickeln.... Unter günstigen Voraussetzungen kann sich vorhandenes Potenzial entwickeln, aber es muss auch vorhanden sein.... Das ist in allen Bereichen so... Ein Zusammenspiel von Genetik und Umwelt...
Da sind wir uns ja einig und die Hundenamen passen ja auch.🤪😂😂
 
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Ina
heute 10:54
Da sind wir uns ja einig und die Hundenamen passen ja auch.🤪😂😂
👍
 
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Ina
heute 11:02
Gar nicht. Es hatte nur jemand weiter unten nach Unterschieden zwischen Rassen im Verhalten gefragt.
Da haben wir wohl aneinander vorbei geredet.... Aber schön darüber gesprochen zu haben... 😄 Studien haben grundsätzlich ihre Berechtigung,... es ist gut das es sie gibt und das die Wissenschaft sich weiterentwickelt, wäre ja schlimm wenn dem nicht so wäre... Ich hinterfrage grundsätzlich sehr vieles und suche nach für mich plausiblen Erklärungen.... Und es ist immer gut in Kommunikation zu gehen und seinen Horizont zu erweitern....