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Kirsten
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heute 11:44

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
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Silvana
16. Okt. 10:53
Da sage ich aber auch, dass die HF der attackierenden Hunden ihrer Pflicht nicht nachkommen. So ein Verhalten würde ich, wenn meine das machen würden, unterbrechen.
So machen wir das ja auch, wir würden nie zulassen das ein anderer Hund gemobbt wird.
 
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Ina
16. Okt. 10:54
Da sage ich aber auch, dass die HF der attackierenden Hunden ihrer Pflicht nicht nachkommen. So ein Verhalten würde ich, wenn meine das machen würden, unterbrechen.
Das gilt für beide Seiten... leider ist die weit verbreitete Meinung, die Hunde regeln das schon unter sich..... Ich gerate da auch oft mit anderen HH aneinander....
 
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Babs
16. Okt. 11:00
Das gilt für beide Seiten... leider ist die weit verbreitete Meinung, die Hunde regeln das schon unter sich..... Ich gerate da auch oft mit anderen HH aneinander....
Da könnte tatsächlich auch, neben dem Charakter der Hunde, ein Problem liegen, warum manche Hunde mobben und andere gemobbt werden. Vieles entsteht ja auch aus Erfahrungen. Der Hund, der hier gemobbt wird, steht ja irgendwie alleine da, wenn er von seinem Frauchen nicht unterstützt wird. Ihm bleibt kaum was Anderes übrig, als sich zu "ergeben" oder aber, wie Du schon schriebst, irgendwann nach vorne geht, da er alles alleine regeln muss. Ist aber jetzt nur ein Gedankengang.
 
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Ina
16. Okt. 11:05
Mein rüde wurde leider auch schon öfters von frei laufenden Rüden angegriffen. Meine Trainerin sagte das die Spitzen Ohren und stehende Rute auf viele Hunde „arrogant“ wirkt
Arroganz hat ja eher mit Überheblichkeit, Hochmut, Selbstgefälligkeit zu tun ich glaube das gibt es in der Tierwelt nicht..... Hier handelt es sich um reine Körpersprache die dazu dient sein Gegenüber einzuschätzen und adäquat darauf zu reagieren, damit werden bestenfalls Auseinandersetzungen vermieden....
 
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Kirsten
16. Okt. 11:08
Das wird unter Hunden nicht sehr viel anders laufen wie bei uns Menschen. Auch da gibt es ja Menschen die die emotionale Schwäche anderer nutzen um zu mobben. Kennt man doch auch aus der eigenen Schulzeit. Der gemobbte Hund ist hier oftmals einer der vom Wesen her eher ruhig und zurückhaltend ist eventuell sogar ängstlich, einer der stets aktiv auf Rückzug schaltet oder vieles über sich ergehen lässt. Halt der emotional schwächste Hund vor Ort der sich nicht behaupten und durchsetzen kann was ja nicht unbedingt was mit Kraft oder Größe zu tun haben muss.
Das denke ich auch, mich interessiert noch mehr das drumherum. Vor einigen Monaten bin ich mit einer Bekannten und ihrer Malihündin spazieren gegangen. Wir trafen eine weitere Halterin, die uns aufgelöst erzählte, dass ihr Hund gerade attackiert wurde. Das Zusammentreffen unserer Hunde war eher langweilig und unspektakulär. Als wir einige Meter gemeinsam in Bewegung waren, ging von jetzt auf gleich die Malihündin auf den Hund drauf. Deren Halterin hat sie mit Wurfarm (splitten) und Abbruchkommando direkt erfolgreich aus der Situation geholt. Die Malihündin ist an sich ein Vorzeigebeispiel für (kommandobasierte) Erziehung. Keiner von uns drei hat das kommen sehen, aber wir waren natürlich auch ein wenig abgelenkt damit, die Halterin nach dem blöden Ereignis wieder aufzubauen. Da kommt ein Hund gerade aus einer Attacke, und kurz danach reagiert der nächste Hund auf ihn 🥲 Diese Situation kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich erlebe, dass es meist den Hund trifft, der körpersprachlich am deutlichsten signalisiert, dass er sich nicht mit anderen anlegen möchte.
 
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Ina
16. Okt. 11:09
Da könnte tatsächlich auch, neben dem Charakter der Hunde, ein Problem liegen, warum manche Hunde mobben und andere gemobbt werden. Vieles entsteht ja auch aus Erfahrungen. Der Hund, der hier gemobbt wird, steht ja irgendwie alleine da, wenn er von seinem Frauchen nicht unterstützt wird. Ihm bleibt kaum was Anderes übrig, als sich zu "ergeben" oder aber, wie Du schon schriebst, irgendwann nach vorne geht, da er alles alleine regeln muss. Ist aber jetzt nur ein Gedankengang.
Das sehe ich auch so.... Oft begegnen uns kleine Hunde die schon von weitem laut bellen und keifend in die Leine springen obwohl meine ruhig und gelassen bleiben... Das hat nichts mit Mut oder Größenwahn zu tun sondern mit Angst, so versuchen sie sich die anderen Hunde vom Hals zu halten.....
 
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Katrin
16. Okt. 11:11
Wir Menschen haben ja durch Zucht dafür gesorgt das Hunde untereinander Probleme mit dem lesen haben durch das aussehen des gegenübers. Das ist ja nicht nur bei den Brachys so. Wenn Hunde nicht von klein auf lernen das es solche Hunde gibt deren Optik was anderes vermittelt als der Hund es eigentlich möchte wird es schwierig. Ein Zottelhund mit viel Fell, verdeckten Augen und Rute die durch Zucht hoch getragen wird kann noch so lieb sein, im ersten Augenblick wird der Fremdhund diesem Hund skeptisch mustern, eventuell sogar fixieren weil er einfach schwerer schlau aus diesem Hund wird.
 
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Katrin
16. Okt. 11:19
Das denke ich auch, mich interessiert noch mehr das drumherum. Vor einigen Monaten bin ich mit einer Bekannten und ihrer Malihündin spazieren gegangen. Wir trafen eine weitere Halterin, die uns aufgelöst erzählte, dass ihr Hund gerade attackiert wurde. Das Zusammentreffen unserer Hunde war eher langweilig und unspektakulär. Als wir einige Meter gemeinsam in Bewegung waren, ging von jetzt auf gleich die Malihündin auf den Hund drauf. Deren Halterin hat sie mit Wurfarm (splitten) und Abbruchkommando direkt erfolgreich aus der Situation geholt. Die Malihündin ist an sich ein Vorzeigebeispiel für (kommandobasierte) Erziehung. Keiner von uns drei hat das kommen sehen, aber wir waren natürlich auch ein wenig abgelenkt damit, die Halterin nach dem blöden Ereignis wieder aufzubauen. Da kommt ein Hund gerade aus einer Attacke, und kurz danach reagiert der nächste Hund auf ihn 🥲 Diese Situation kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich erlebe, dass es meist den Hund trifft, der körpersprachlich am deutlichsten signalisiert, dass er sich nicht mit anderen anlegen möchte.
Da kann man nur spekulieren wieso die Malihündin so reagiert hat. Möglich wäre das über die Nase Signale bei ihr eingegangen sind. Das war ja weniger mobbing sondern eher ein zieh leine von ihr nehme ich mal an. Meine ist echt ein Schaf und doch treffe ich ab und an auf Fremdhunde wo meine sofort in den ich fress dich Modus schaltet. Diese Hunde haben weder was gemacht, noch gab es da jemals Kontakt. Die sind lediglich auf der Bildfläche aufgetaucht. Also muss meiner Meinung nach über die Nase da noch einiges passiert sein.
 
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Ina
16. Okt. 11:21
Das denke ich auch, mich interessiert noch mehr das drumherum. Vor einigen Monaten bin ich mit einer Bekannten und ihrer Malihündin spazieren gegangen. Wir trafen eine weitere Halterin, die uns aufgelöst erzählte, dass ihr Hund gerade attackiert wurde. Das Zusammentreffen unserer Hunde war eher langweilig und unspektakulär. Als wir einige Meter gemeinsam in Bewegung waren, ging von jetzt auf gleich die Malihündin auf den Hund drauf. Deren Halterin hat sie mit Wurfarm (splitten) und Abbruchkommando direkt erfolgreich aus der Situation geholt. Die Malihündin ist an sich ein Vorzeigebeispiel für (kommandobasierte) Erziehung. Keiner von uns drei hat das kommen sehen, aber wir waren natürlich auch ein wenig abgelenkt damit, die Halterin nach dem blöden Ereignis wieder aufzubauen. Da kommt ein Hund gerade aus einer Attacke, und kurz danach reagiert der nächste Hund auf ihn 🥲 Diese Situation kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich erlebe, dass es meist den Hund trifft, der körpersprachlich am deutlichsten signalisiert, dass er sich nicht mit anderen anlegen möchte.
Das können wir oft auch nicht vorhersehen, die Signale der Hunde sind sehr differenziert, da reicht ein kurzes für uns kaum wahrnehmbaren Hochziehen der Lefzen, eine Änderung der Ohrenhaltung und schon kann es eskalieren.....vor allem wenn die Hunde sich nicht kennen.... Ich achte ich immer sehr darauf und es passiert trotzdem hin und wieder mal...
 
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Katrin
16. Okt. 11:27
Da kann man nur spekulieren wieso die Malihündin so reagiert hat. Möglich wäre das über die Nase Signale bei ihr eingegangen sind. Das war ja weniger mobbing sondern eher ein zieh leine von ihr nehme ich mal an. Meine ist echt ein Schaf und doch treffe ich ab und an auf Fremdhunde wo meine sofort in den ich fress dich Modus schaltet. Diese Hunde haben weder was gemacht, noch gab es da jemals Kontakt. Die sind lediglich auf der Bildfläche aufgetaucht. Also muss meiner Meinung nach über die Nase da noch einiges passiert sein.
Ergänzung: Der Hund der angegriffen wurde, bei dem findet ja innerlich einges statt (Hormone, Adrenalin, Cortisol usw). Das hat halt auch Auswirkungen auf die Körpersprache und sicher auch auf den Geruch.