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Kirsten
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 235
zuletzt 25. Okt.

Häufigere Attacken auf unsichere Hunde

Bei Spaziergängen habe ich nun auch schon mehrere Male Besitzer getroffen, deren Hunde deutlich öfter angegriffen werden, obwohl sie auf allen Kanälen senden, dass sie keine Gefahr sind und doch lieber unsichtbar wären. Wenige Male ist das während meiner Anwesenheit passiert und nicht immer konnte ich den Grund nachvollziehen. Mich interessiert, wo dieses Verhalten herkommt. Mir geht es hier nicht um Erziehung oder bestimmte (Qual-)zuchtmerkmale (wie Brachys, z.B.), deren äußere Merkmale eine schlechte Kommunikation begünstigt, sondern um Hunde mit durchschnittlichem Kopf und normaler Rute. Vielleicht kennt ihr ja tolle Literatur, die sich mit dem Thema befasst oder könnt mitreden, weil ihr einen solchen Hund besitzt, oder vielleicht auch einen, der sich gerne diese Art von Hund herauspickt. Was glaubt ihr, warum gerade diese Hunde häufiger zum Opfer werden? Was bewegt Hunde aggressiv auf deeskalierendes Verhalten zu reagieren? Können da auch gesundheitliche Ursachen hereinspielen, bzw. welche Erfahrungswerte habt ihr diesbezüglich? Hattet ihr vielleicht sogar einen Hund, der erfolgreich aus der Opferrolle herausgewachsen ist? Bitte bleibt fair und freundlich miteinander, ich habe ein hohes Interesse daran, dass übergriffige und respektlose Kommentare gegenüber Forumsmitgliedern entsprechend moderiert werden 😉 Edit: Mir geht es im Kern gar nicht so sehr um den stark eingegrenzten Begriff des Mobbings, sondern warum ein unsicherer Hundetyp scheinbar häufiger attackiert wird, als andere Hunde.
 
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Lisa-Eileen
17. Okt. 19:17
Woher soll man es auch wissen wenn man noch keine Erfahrung hat.... Aber wir sind ja lernfähig... Sich selbst und sein Handeln reflektieren zu können ist eine wertvolle Eigenschaft und hilft immens.....
Ja, find ich auch absolut, nur schade das viele andere es mit der Selbstreflektion nicht so haben, dann wär vieles echt besser.🫠
 
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Kerstin
17. Okt. 19:17
Frühere Nachbarn vonwar mir hatten einen Hund, dessen Rute wegen einer Missbildung immer hoch erhoben war. Das wirkte auf andere Hunde provozierend und er wurde mehrfach angefallen.
 
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Lisa-Eileen
17. Okt. 19:18
Vielleicht sucht man sich auch genau diesen Hund der so zu einem passt.... Und entwickelt sich gemeinsam weiter und lernt von und miteinander.... So sehe ich das mittlerweile.....Vielleicht bekommt jeder den Hund den er gerade braucht.....
Ja, absolut, bin ja gespannt wie mein neuer dann so wird, der wird mich an anderer Stelle wieder weiter bringen.
 
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Miriam
17. Okt. 19:22
Unser Boxer wird auch von fast jedem angepöbelt. Jetzt ist es ein Boxer mit einem gesunden Selbstvertrauen ... Er weiss sich zu wehren und keiffert dann gerne zurück. Unsere Nachbarn haben auch nen Boxer. .. ebenso wie unser mit ner schwarzen Maske. Der wird auch ständig angepöbelt. Unser Gedankengang war jetzt das es eventuell an der schwarzen Maske liegen kann. Vielleicht können die anderen Hunde somit keine Mimik erkennen/lesen und reagieren aus Unsicherheit so pöbelnd ...
Das kann aber auch an der angezüchteten Körperhaltung vom Boxer liegen. Er hat den Kopf oben mit breitet Brust und guckt von oben auf die meisten Hunde herrab. Das vermittelt Dominanz und wenn es jetzt auch noch ein unkastrierter Rüde ist, dann kann das schon oft Ärger geben.
 
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Lisa-Eileen
17. Okt. 19:22
Menschen sind in der Lage, sich zu reflektieren und ihr Verhalten anzupassen, insbesondere wenn sie auf die Konsequenzen ihres Handelns aufmerksam gemacht werden oder professionelle Hilfe bekommen. Sie müssen halt einen eigenen Nutzen dahinter sehen. Das was häufig nicht folgt sind angemessene Konsequenzen und deswegen wird das Verhalten dann weiterhin an den Tag gelegt.
Ist aber auch nicht bei allen Menschen so, mag bei den meisten stimmen, aber zb so beratungsresistenten Täter Narzissten wie mein Vergewaltiger und seine Mutter... bei solchen Leuten ist da nix zu machen.
Selbst wenn die Konsequenzen kriegen würden da ändert sich nix und da würden dann nur wieder die Opfer oder andere dafür verantwortlich gemacht werden.
Solche Menschen sind einfach grundsätzlich krank im Hirn, da gibts nix zu therapieren.
 
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Lisa-Eileen
17. Okt. 19:32
Abgesehen von der Studie..... Wenn ich mir einen arbeitseifrigen Bordercollie, anschaue und daneben einen Golden Retriever aus einer Show Linie sehe ich da schon gravierende Unterschiede, und selbst ein Golden aus Arbeitslinien lässt sich nicht vergleichen mit einem der aus einer reinen Show Linie kommt....🤔 Woran soll das liegen wenn nicht an der Genetik....? Ich weiß nicht ob schon einmal jemand versucht hat aus einem Golden einen Hütehund zu machen..... Oder Herdenschutzhunde im Vergleich zu einem Pudel..... Ich stelle die Studie jetzt nicht in Frage, ich kenne sie nicht, aber wie erklärt sich das???
Ich hab iwie das Gefühl das das eine dieser Studien ist um die es schonmal im Forum iwo ging von wegen das der Charakter nicht von der Rasse abhängt, dabei wurden die Rassen aber nicht erforscht und verglichen sondern einfach nur Halter befragt und die meisten davon waren welche die halt Ausnahmehunde hatten oder so wodurch diese Studien halt null Sinn ergaben.
 
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Lisa-Eileen
17. Okt. 19:33
Das stimmt ☑️ Ich glaube es liegt aber auch daran, was für Archetyp ein Hund ist. Leithunde zum Beispiel sind sehr souverän und können klare Regeln und Grenzen aufzeigen und auch umsetzen.
Hab da auch n gutes Buch, fand das sehr interessant.
Rocket ist eher kein Leithund und er ist eher der Außenminister.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 19:36
Ich hab iwie das Gefühl das das eine dieser Studien ist um die es schonmal im Forum iwo ging von wegen das der Charakter nicht von der Rasse abhängt, dabei wurden die Rassen aber nicht erforscht und verglichen sondern einfach nur Halter befragt und die meisten davon waren welche die halt Ausnahmehunde hatten oder so wodurch diese Studien halt null Sinn ergaben.
Die von mir zitierte Studie auf einer Kombination von genetischen Daten (über 2.000 Hundegenome) und Verhaltensumfragen (über 18.000 Hundehalter). Das bedeutet, dass hier sowohl genetische Informationen als auch die tatsächlichen Erfahrungen von Haltern zusammengetragen wurden, um ein breites Bild zu erhalten. Es ist also nicht nur eine Studie, die sich allein auf Umfragen verlässt.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 19:38
Ist aber auch nicht bei allen Menschen so, mag bei den meisten stimmen, aber zb so beratungsresistenten Täter Narzissten wie mein Vergewaltiger und seine Mutter... bei solchen Leuten ist da nix zu machen. Selbst wenn die Konsequenzen kriegen würden da ändert sich nix und da würden dann nur wieder die Opfer oder andere dafür verantwortlich gemacht werden. Solche Menschen sind einfach grundsätzlich krank im Hirn, da gibts nix zu therapieren.
Mir ging es dabei ja gar nicht um eine individuelle Betrachtung, sondern um eine allgemeine Aussage. Ich denke schon das sich beispielsweise Schüler, die einen anderen gemobbt haben grundsätzlich verändern können. Aber es muss eben ein eigener Nutzen dahinter erkannt werden.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 20:34
Also ich habe diese besagte Studie mal überflogen und die sagt nicht aus, was hier immer wieder behauptet wird, und zwar das Verhalten nicht erheblich genetisch bedingt sei.

In der Studie wird mehrmals explizit erwähnt, dass Verhalten vererbbar, sprich genetisch bedingt ist, aber nur zu einem geringen Teil der Rasse zugeschrieben werden kann (die erwähnten 9%). Wobei es einige Verhalten gibt, die eben doch besonders in bestimmten Rassen vorzufinden sind (Bsp Heulen).
Zitat "Most behavioral traits are heritable [heritability (h2) > 25%], but behavior only subtly differentiates breeds. Breed offers little predictive value for individuals, explaining just 9% of variation in behavior."
Um es mal salopp auszudrücken, es ist nicht wichtiger, welcher Rasse ein Hund angehört, um sein Verhalten vorauszusagen, sondern sein individueller Stammbaum. Sprich, wie waren die Großeltern drauf, wie waren die Eltern drauf. Das hat einen hohen genetischen Einfluss auf das Verhalten des Hundes.
Innerhalb von Rassen hingegen gibt es große Varianzen.

Also ob ein Hund wesenfest, aggro, unsicher, verspielt ist hängt primär von seinem Stammbaum ab, und nicht von seiner Rasse. Aggro Eltern, Aggro Nachkommen, egal ob Labbi, Schäfer oder Pitbull.