Ich denke, dass manches erlernt ist, aber auch angeboren.
Als ich mit Newton damals in der Welpengruppe war, welche immer wieder mal mit den Rassen variierte, waren an einem Tag bei uns in der Gruppe 3 Bordercollies, 1 Chihuahuahündin und mein Newton als Belgier. Die Welpen waren alle um die 11-12 Wochen alt. Wir ließen die Hunde von der Leine. Folgendes passierte: die 3 Border waren sofort zusammen und jagten sich. Die Chihuahuahündin ging 2 Schritte von ihrem Frauchen weg, blieb aber in ihrer Nähe und Newton setzte sich an den Rand und beobachtete von dort aus. Es dauerte ca. 1 Minute, dann rannten die 3 Border zu der Chihuahuahündin, welche sich schnell zwischen den Beinen ihres Frauchens zurückzog. Die 3 Border rannten um das Frauchen herum, merkten aber schnell, dass an der Chihuahuahündin kein rankommen war und gingen wieder in ihr Jagdspiel über. Nun ging Newton zu der Chihuahuahündin rüber, blieb aber auf Abstand. Nach ca. 2 Minuten kam die Chihuahuahündin aus ihrer sicheren Höhle hervor und es ging ziemlich schnell, dass die Chihuahuahündin und Newton miteinander spielten. Auffällig war, dass sie sich nicht berührten, sondern mehr dieses Spiegelbildspielen machten. Dies erweckte dann bei den Borders wieder Aufmerksamkeit und die kamen wieder angerannt. Newton stellte sich sofort zwischen den Bordercollies und der Chihuahuahündin, welche Zeit hatte, sich wieder in ihre Höhle zurückzuziehen. Die 3 Bordercollies drehten wieder ab und die Chihuahuahündin kam wieder raus. Diese ganze Sequenz dauerte höchstens 7-8 Minuten, dann wurden alle Hunde wieder angeleint.
Ich denke, dass vieles schon in den Hunden von Geburt an steckt. Bei den Bordercollies wird einer Führungsqualitäten gehabt haben und die anderen haben sich dem angeschlossen. Die Chihuahuahündin wird instinktiv gehandelt haben, da es nicht klug ist, sich 3 ankommenden Hunden zu präsentieren. Und Newton, den ich ja nun am Besten kenne, zeigt dieses Verhalten noch heute. Er gehört zu den selbstbewussten Rüden und hat sich noch nie einer Gruppe angeschlossen. Er ist eher der Sheriff und Sozialarbeiter auf dem Platz.
Ich denke, dass alle Hunde in diesen 8 Minuten viel gelernt und Erfahrung gesammelt haben. Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu den Anderen. Es wäre interessant mal zu hören, wie sie sich entwickelt haben.
Ich habe das jetzt so objektiv wie möglich geschildert und für die Rassen bin ich nicht verantwortlich. Ob die Rasse eine Rolle spielte, weiß ich nicht. Rein gefühlt würde ich sagen, dass die 3 Bordercollies aufgrund ihrer gemeinsamen Stärke als Gruppe anders waren, als wenn jeder alleine gewesen wäre.
Also wenn Rocket nicht gemobbt wurde und es woanders Tumult gab aufm Freilaufplatz dann ist er immer wie n Känguru drumherumgehüpft und wusste nicht was er denn jetzt machen soll.
Auch wenn er im Freilauf angepöbelt wurde (gab hier ne Frau mit 2 Straßenmixen etwas größer als Rocket die immer pöbelten) da wollte er immer hinrennen dann und die beschwichtigen, ließ sich aber super abrufen oder auch mal bremsen falls Abruf zu schwierig war.
Also er ist eher so der Streitschlichter und wenns wo Krach gibt will er das klären egal obs zwischen anderen ist oder mit ihm jemand Beef schiebt.
Allerdings hat er da keine Ahnung was er machen soll, sieht dann schon bissi witzig aus.😅
Oder einmal war Rocket mit 2 anderen aufm Platz die zusammengehörten.
Der eine war was größeres, total lieb, eher gechillt und schüchtern und Rocket wollte halt mit ihm spielen, der andere ein kleiner stummelbeiniger Pöbler hingegen erlaubte ihm das nicht.
Letzten Endes machte Rocket sich dann nen Spaß draus den kleinen zu provozieren und dann wegzurennen, der kleine kommt ihm ja eh nicht hinterher.🙊
Also insgesamt ist Rocket eigentlich sehr fürsorglich und sehr humorvoll, allerdings durch seine Unsicherheit glaubich oft mit Dingen dann überfordert.
Da müsste er noch lernen souveräner zu werden.