Hallo, erstmal vielen Dank für die ganzen lieben Kommentare 💚
Ich bin etwas überflutet und versuche mal, alles zu beantworten.
Also der Tierschutzverein hat uns den Hund mit ca. 6 Monaten vermittelt. Eine Freundin meinte, er sieht aus wie ein Kangal, daraufhin haben wir gefragt, ob das sein kann und sie meinten, eigentlich nicht, da es dort keine Kangals gibt in der Gegend. Aber um fair zu sein, wir hätten ihn trotzdem genommen, weil ich wie gesagt das Thema HSH total unterschätzt habe. Bei der Vermittlung habe ich noch mit meinem Freund und zwei anderen Menschen in einem Einfamilienhaus mit großem Garten gewohnt. Nach einer Trennung wohne ich nun allein mit dem Hund in einer 2 Zimmerwohnung in einem eher grünen, eher ruhigen Stadtviertel. Aber dennoch gibt es hier halt einfach sehr viele Menschen und Hunde, an denen man vorbei muss und die auch mal überraschend um eine Ecke biegen.
Unser Tagesablauf sieht so aus:
Morgenrunde ca. 45 - 60 Minuten, aber sehr kurze Strecke. Hier kann er viel schnüffeln und wenn keiner da ist, spielen wir auf der Wiese.
Dann sind wir ca. 4 Stunden Zuhause, manchmal gibt es zwischendurch eine Spieleinheit oder eine Schnüffelaufgabe. Mittagsrunde ist dann zwischen 1 und 2 Stunden. Jetzt erstmal nur noch im Wald (mit dem Auto schnell erreichbar), da es im Park zu viele Menschen und Hunde gibt.
Dann sind wir wieder zuhause. In der Zeit übe ich ab und zu allein sein, bisher max. 1 Stunde (kann ich aber vll ausbauen). Am Nachmittag spielen wir nochmal oder es gibt mal einen Kong oder so. Streicheleinheiten immer mal zwischendurch, manchmal von mir aus, manchmal von ihm aus.
Die Abendrunde ist dann 20 - 30 Minuten mit Maulkorb.
Zusätzlich passieren Dinge wie Besuch, Ausflüge zum Wandern, Hundeschulkurs mal ausprobiert, Treffen mit befreundeten Hunden, bis vor zwei Monaten auch ein Tag in der Arbeit pro Woche.
Vieles davon mache ich gerade nicht mehr, da ich Angst habe, dass auf dem Wanderweg zu viel los ist, dass der Besuch vll stressig wird usw.
Was mich eben so belastet ist die Aussicht, dass es erst der Anfang ist und eher noch schlimmer wird, obwohl ich schon alles gegeben habe.
Aber und dafür wirklich danke, einige Kommentare haben mir auch Mut gemacht. Es ist sehr schön zu hören, dass es Hunde gibt, die ähnlich waren und mit Training dann sogar wieder freilaufen konnten!
Ich hab am Samstag meinen ersten Termin bei der neuen Trainerin (die auch im Tierheim viel mit HSH arbeitet) und selbst wenn ich mich doch noch zur Abgabe entscheide, will ich bis dahin so viel wie möglich verbessern für mich und auch ihre Chancen zu verbessern.
Der Gedanke, ihn für ein zwei Wochen in eine Betreuung zu geben klingt paradiesisch. Leider können aber die Leute, die ich als Unterstützung hätte, mit ihrer Art gerade nicht umgehen (was ich sehr verstehe). Zweimal pro Woche ist er bei meinem Ex Partner und manchmal auch über Nacht.
Ich versuche erstmal nicht ganz pessimistisch zu sein und einfach zu sehen, was das neue Training vielleicht verändern kann.
Falls ich was vergessen habe, fragt gern nach. Nochmal vielen Dank!
Und die ganzen privaten Nachrichten beantworte ich natürlich auch noch, aber es ist etwas überwältigend, wie viele Menschen unterstützen!
Danke, dass du das mit uns teilst.
Und vor allem schön, dass du direkt einen Termin mit einer Hundetrainerin hast.
Es wäre wichtig, dass dein Ex-Partner, sollte er dieselben Baustellen mit dem Hund haben, auch mit an einem Strang zieht. Sonst ist das Training, was du am Ende investierst für die Katz.
Ich denke, dass das Kernproblem in deiner Unsicherheit/ Angst liegt.
Wenn du den Hund problemlos gehalten kriegst, versuche das auch unbedingt bei dir zu lösen, sprich am Mindset zu arbeiten.
Wirke Gedanken „ohh schon wieder ein Hund, oh nein da kommt jemand, hoffentlich treffe ich keinen“ entgegen. Versuche mal alles im Kopf umzudrehen. Positive Gedanken und die am besten schon vor dem Spaziergang. Meditiere, mache für dich Ruheübungen, Sport, Yoga, was auch immer aber starte innerlich ruhig und bestimmt. Und wenn du merkst, dass du im Kopf abdriftest, nicht schlimm aber lenke sie bewusst um.
Angst ist ein schlechter Ratgeber. Du darfst Respekt vor Situationen haben aber Angst ist für euch beide nicht gut.
Daran wird aber die Hundetrainerin auch arbeiten. Sobald die erste kleinen Erfolgserlebnisse kommen, kommt vieles innerlich von alleine. ✨