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Verfasser
Sebastian
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 12
zuletzt 10. Juli

Große Angst vor plötzlichen Bewegungen und Geräuschen

Hallo, wir haben seit ein paar Tagen unseren kleinen Toller. Er macht sich eigentlich sehr gut, daheim ist er sehr aufgeweckt, er frisst, schläft und ist sonst auch sehr ruhig. Wir gewöhnen ihn an alle möglichen Geräusche und Gegenstände, wie zb. Staubsauger usw. Allerdings wohnen wir nah an einer Straße, weshalb er Anfangs beim lösen Probleme hatte, da er wohl mit den Geräuschen nicht so klar gekommen ist. Wir haben seinen Platz zum Lösen deshalb auf eine kleine Grünfläche im Hof verlagert. Heute bei den ersten Gassieindrücken gab es dann einen schlimmen Zwischenfall, er hat sich total vor einem Traktor erschreckt und hat sofort die Flucht ergriffen, Richtung Straße. Er hat auf nichtsmehr reagiert, weshalb uns nichts anderes übrig geblieben ist ohm hinterherzurennen, dadurch hat er natürlich sehr große Angst gehabt, die sich jetzt auch auf seinen Löseplatz auswirkt, sodass er dort am liebsten sofort wieder weg will. Wie würdet ihr jetzt mit ihm weiter machen um ihm wieder mehr Selbstvertrauen zu geben? VG
 
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Sonja
10. Juli 09:10
Wir haben einen Tierschutzhund, Ella, die mit vielen Umweltängsten zu uns kam, weil sie in ihrem ersten Lebensjahr nicht viel kennen gelernt hat. Bei einem Spaziergang trafen wir auf Baumfällarbeiten mit schwerem Gerät - Ella war nur noch panisch. Ich bin auf eine Wiese ausgewichen, so weit wie möglich, um einen Bogen zu laufen, aber selbst dieser Abstand hat nicht gereicht. Letztendlich habe ich sie auf den Arm genommen und das letzte Stück daran vorbei getragen. Für sie war das Horror.
Danach habe ich eine Weile nur bekannte Wege gewählt, und wir gaben viel beobachtet. Dabei bin ich neben ihr in die Hocke gegangen und habe - sofern es für sie angenehm war - die Hand auf ihren Rücken gelegt.
Zu Hause, in "sicherer" Umgebung, habe ich sie immer mal ein paar Sekunden auf den Arm genommen, immer mit Ankündigung.
Ella hat sich trotz des traumatischen Erlebnisses weiter entwickelt, und schon viel von ihren Ängsten verloren. Sie hat jetzt, nach 1 Jahr, so viel Vertrauen zu uns, dass sie bei uns Schutz sucht. Die Strecke, wo die Baumfällarbeiten waren, sind wir inzwischen öfter gegangen, auch ein Mal mit lautem Trecker am Weg. Sie ist ängstlich, aber voller Vertrauen mit mir daran vorbei gegangen.

Hak das Erlebnis ab und mach normal damit weiter, Deinem Welpen die Welt zu zeigen. In aller Ruhe und ohne Druck, mit vielen Pausen, um verarbeiten zu können. Reagiert er auf den nächsten Trecker mit Furcht, hältst Du Abstand und schaust ihn Dir mit ihm zusammen an. So, wie Du es auch ohne das Erlebnis tun würdest, im Tempo Deines Hundes.
 
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Nicole
10. Juli 09:38
Nein natürlich nicht, wir waren auf einem Feldweg in der Nähe eines Hofes, das es unser Fehler war und wir ihn nicht hätten ableinen dürfen ist uns auch klar. Ich wollte hier eher um Tipss und Rat fragen, wie wir jetzt am besten mit der Situation umgehen sollten :)
Keinen großen Aufriss drumherum machen!!
Ja die Situation war ungünstig, aber es ist zum Glück nichts passiert!

Hund bleibt künftig an langer Leine und die Menschen beschränken sich die ersten 1-2 Wochen auf rumstehen, rumsitzen, Ruhe und Souveränität ausstrahlen.

Eure Arbeit fängt unmittelbar in/vor der Haustüre an.
Dort steht und sitzt ihr solange herum, bis euer Welpe Entspannungssignale aussendet, ein durchatmen, ein sich hinlegen, vielleicht sogar einen Kopf ablegt, Gesichtsausdruck und Körpersprache entspannt wirkt, ein sich mit der unmittelbaren Umgebung beschäftigen…
Das nächste Blümchen beriechen, einen Grashalm zupfen, einfach mal Dinge beobachten, etc pp.

Und euch dem Alter eures Hundes entsprechend mit den sog. spooky periods beschäftigen.

http://www.natuerlichmithund.at/spooky-periods/