Wir haben einen Tierschutzhund, Ella, die mit vielen Umweltängsten zu uns kam, weil sie in ihrem ersten Lebensjahr nicht viel kennen gelernt hat. Bei einem Spaziergang trafen wir auf Baumfällarbeiten mit schwerem Gerät - Ella war nur noch panisch. Ich bin auf eine Wiese ausgewichen, so weit wie möglich, um einen Bogen zu laufen, aber selbst dieser Abstand hat nicht gereicht. Letztendlich habe ich sie auf den Arm genommen und das letzte Stück daran vorbei getragen. Für sie war das Horror.
Danach habe ich eine Weile nur bekannte Wege gewählt, und wir gaben viel beobachtet. Dabei bin ich neben ihr in die Hocke gegangen und habe - sofern es für sie angenehm war - die Hand auf ihren Rücken gelegt.
Zu Hause, in "sicherer" Umgebung, habe ich sie immer mal ein paar Sekunden auf den Arm genommen, immer mit Ankündigung.
Ella hat sich trotz des traumatischen Erlebnisses weiter entwickelt, und schon viel von ihren Ängsten verloren. Sie hat jetzt, nach 1 Jahr, so viel Vertrauen zu uns, dass sie bei uns Schutz sucht. Die Strecke, wo die Baumfällarbeiten waren, sind wir inzwischen öfter gegangen, auch ein Mal mit lautem Trecker am Weg. Sie ist ängstlich, aber voller Vertrauen mit mir daran vorbei gegangen.
Hak das Erlebnis ab und mach normal damit weiter, Deinem Welpen die Welt zu zeigen. In aller Ruhe und ohne Druck, mit vielen Pausen, um verarbeiten zu können. Reagiert er auf den nächsten Trecker mit Furcht, hältst Du Abstand und schaust ihn Dir mit ihm zusammen an. So, wie Du es auch ohne das Erlebnis tun würdest, im Tempo Deines Hundes.