Um Gottes willen! Den Fehler haben wir bei Nicki gemacht.
Sie hat sich damals an Silvester immer auf der Toilette versteckt und vor Angst unter sich gemacht.
Dann hat der Tierarzt uns Vetraquil gegeben. Einige Jahre später wurde das Medikament vom Markt genommen.
Heute weiß ich durch eine Doku, die ich (zwischen Nickis Tod und dem Einzug von Mascha) gesehen habe, dass diese Mittel ähnlich wie bei einer örtlichen Betäubung, nur die Muskeln lähmen, der Hund aber den Stress und die Angst trotzdem durchlebt und das Umfeld wahrnimmt.
Der Hund kann nur nicht flüchten.
Wenn übrigens Zoo-/Wildtiere für eine Untersuchung narkotisiert werden müssten, deckt man ihnen genau aus diesem Grund mit einem Tuch die Augen ab.
Nachdem ich das gelernt hatte, mache ich mir große Vorwürfe, dass ich das meinem Schatz über Jahre hinweg angetan habe.
Inzwischen gibt es Medikamente, die nicht die Muskeln lähmen sondern tatsächlich angsthemmend/-dämpfend und entspannungsfördernd wirken. Bei Geräuschangst wird oft Sileo verschrieben, gibt auch noch anderes, was nicht wie die alten Medikamente wirkt, zB Trazodone. Auch da muss man schauen was hilft und gegebenenfalls verschiedene Kombinationen und Dosierungen testen, ein bisschen wie bei Psychopharmaka bei Menschen: kann große Erleichterung bringen, aber man braucht unter Umständen Geduld und Ausdauer, das richtige zu finden. Viele dieser Medikamente müssen vor dem Auftreten des Angstauslöser gegeben werden um zu wirken.