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Jessica
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Anzahl der Antworten 40
zuletzt 13. Feb.

Gewalt und Schmerzen

Hallo Zusammen Unser Hund Odin ist ein Doggenmischling und hat mittlerweile 50kg. Er ist gross und schwer… 😌 Als wir Odin aufnahmen war uns bewusst das er gross und schwer werden würde, dass wollten wir ja so. Somit keine Überraschung. Odin kam mit sieben Monaten zu uns uns hatte nicht viel Erziehung genossen. Er zog an der Leine und war auch sonst recht aufgedreht und nicht ansprechbar. Natürlich gingen wir mit ihm in die Hundeschule und trainierten fleissig. Die ersten Erfolge stellten sich ein und Odin war gelehrig. Einigen Wochen später kam er in die Pubertät und es wurde stressig….sehr stressig. Plötzlich knurrte er alles und jeden an und ging auch auf uns los. Er sprang uns an und biss uns in die Hände. Auch griff er nach hinten, wenn ich ihm am Geschirr festhalten wollte. Vor allem auf dem Hundeplatz eskalierte es regelmässig. Er massregelte und wo es nur ging. Wir waren verzweifelt und es wurde immer schlimmer. Ich machte mir Sorgen um meine Tochter (13)und sie durfte nicht mehr allein sein mit Odin. Natürlich besprachen wir das im der Hundeschule und auch mit verschiedenen Trainer. Auch zog ich meine schlauen Bücher zu rate. Änderte den Trainingsplan und auch die Aktivitäten. Oft hiess es, zeig ihm wer der Boss ist… Er nimmt euch nicht ernst… Du musst ihn dominieren…. Usw…. Also verliess ich mein Bauchgefühl und drückte Odin zu Boden, wenn er sich daneben benahm. Ich packte ihm in Nacken und drückte ihn zu Boden. Das ging soweit, dass ich ihn einmal am Ohr packte bis er jaulte (noch heute schäme ich mich schrecklich 😞😞). Ich dachte immer, wenn ich ihm nur oft genug klar zeigte, dass ich stärker war wie er würde er aufhören mich zu massregeln. Bei jeder Hundebegegnung (wenn er zum Hund hin zog) gab es einen heftigen Leinenruck. (Die Grenze des Schlagens habe ich nie überschritten) Leider wurde sein Verhalten nicht besser. Im Gegenteil, manchmal zuckte er zusammen, wenn ich mich schnell bewegte. Und auch Hundebegegnungen wurden schlimmer, da er sobald er einen Hund sah, einen Leinenruck erwartete. Ich besprach mich immer wieder mit Trainern und sie sagten ich solle durchhalten, es wird besser. Leider war das nicht der Fall. (Bitte geisselt mich nicht, ich weiss das mein Verhalten falsch war und ich fühle mich wirklich schrecklich 😞😞). Doch dann kam der Lichtblick… Der Lichtblick war ein neuer Trainer und der gesunde Menschenverstand. Vor allem das Zweite hat mir sehr geholfen aber natürlich auch der Trainer. Ich kombinierte das Wissen des Trainers mit meinem Wissen und beschloss nie wieder grob mit meinem Hund zu sein. Ich beobachtet und analysierte meinen Hund, wenn er mich massregelte. Schnell stellte ich fest…ich fange immer an. Odin fing nie an. Er wehrte sich einfach auch wenn ich ganz sanft war. Er erwartete einfach ein härtere Strafe… Mir wurde klar, das ich ihm das beigebracht hatte! Odin massregelte mich, vor allem dann wenn ich Energie (durch schnelle Bewegungen und laute Stimme) mit in den Konflikt reinbrachte. Heute ist mein Kredo… - Die Leine ist das letzte Mittel - Ein Hundebesitzer ist immer souverän und ruhig - Zuviel Training schadet allen - Hunde sind Konfliktvermeider Das sind die meist verwendeten Sätze des Trainers. Seit Monaten trainieren wir ausschliesslich mit positiver Bestätigung (durch Leckerchen und Lob), sowie mit Einschränkungen grösstenteils durch klare Körpersprache. Wobei ich das Wort „Nein“ so wenig wie möglich benutze. Eher biete ich Alternativen an. Und die ersten Erfolge sind schon zu verzeichnen. Vor allem die Bindung zu meinem Hund ist stetig gewachsen. Mit jedem Tag werden wir mehr eine Einheit. Klar gibt es noch Baustellen… doch die gehen wir Gemeinsam an. 😍😍 Durch das Training und die Zeit, habe ich Odin kennengelernt und gesehen was er für Bedürfnisse hat. 😁 Leider geht es nicht allen Hundebesitzern so. Viele denken, dass harte Strafen und Unterwerfung notwendig sind. Sie hören auf Trainer und verlassen (so wie ich) sich nicht mehr auf ihr Bauchgefühl. Für mich ist es unerlässlich den Hund als ganzes zu sehen und nicht nur Symptome zu bekämpfen. Das Schlimmste was ich in der Hundeerziehung gesehen habe, war eine Strommatte, die vor die Eingangstüre gelegt wurde, damit die Hunde nicht zur Türe stürzen, wenn jemand kommt. Ich für meinen Teil habe gelernt, dass es in der Hundeerziehung keine schnellen Lösungen gibt. Es gibt immer eine Ursache für ein Verhalten und die muss gefunden und durch eine neue Konditionierung „verändert“ werden. Und vor allem, dass grobes Anpacken und Schmerzen zu keinem Zeitpunkt geeignet sind. Ich bitte euch, bleibt konstruktiv. Ich weiss, dass mein Verhalten falsch war, somit ist es nicht unbedingt nötig mich noch einmal drauf hinzuweisen. Ich mache diesen Beitrag um mit der Community meine Fehler zu besprechen und euch (falls ihr gleich handelt) zu zeigen, dass es andere Lösungen gibt. Über Fehler muss man sprechen, sonst kommt man nicht weiter 🙂🙂 Jetzt meine anschliessende Frage… Wie ist es bis jetzt ergangen? Habe ihr die gleichen Erfahrungen gemacht? Viele Grüsse
 
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Jessica
9. Feb. 14:28
Hallo Jessica, ich denke, du bist so der Klassiker.. Trainer holt. man sich erst dann ins Haus, wenn es bereits brennt... Und dann den passenden Menschen zu finden, ist nicht einfach. Ich bin den anderen Weg gegeangen als ich Hundeanfängerin war: Ich hab mir und meiner Hűndin 10 Stunden Einzeltraining gegönnt... Nach dem Motto: wehret den Anfängen. Und das war goldrichtig. Diese Entscheidungb habe ich nie bereut... 🙂 Hinzu kommt, dass ich vielleicht ein gutes Gespűr fűr die Bedűrfnisse meiner Hunde hab. Deshalb gabs nie Verhaltensprobleme..
Hallo Mariana Danke für die Nachricht. Wir hatten von Anfang an Training mit einem Trainer. Bevor die Probleme kamen. Seit Odin bei uns ist hatten wir Unterstützung von Trainer. Leider war es in der Pubertät dann schwierig und unser Trainer hat mir dazu geraden ihn auf den Boden usw… zu drücken. Das hat es dann schlimmer gemacht.
 
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Jessica
9. Feb. 14:28
Hallo Jessica, Ich finde es super schön, dass du so offen über dieses Thema sprichst und deine Erfahrungen hier teilst☺️👍🏼 Wir alle machen Fehler und keiner ist ein absoluter Experte in Sachen Hundeerziehung. Ich finde es toll, dass du nicht aufgegeben und einen Trainingsweg gefunden hast, der sich für dich und Odin gut und richtig anfühlt😊 Ich bin totaler Fan von der Philosophie, die Martin Rütter vertritt und habe dementsprechend noch nie Gewalt an unseren Hunden ausgeübt. Manchmal gibt es auch Sachen, die wir noch üben müssen oder wo ich mal nicht weiter weiß aber insgesamt sind wir total happy mit unseren Hunden und ihrem Trainingsstand😍 Wir wünschen euch alles Gute und viel Spaß mit Odin💪🏼🥰
Ich bin auch Rütter Fan 🤩 Danke dir ☺️
 
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Michael
9. Feb. 16:13
Gewisse Hunde(-rassen) kann man nicht dominieren oder unterwerfen. Wenn man es versucht, dann geht es eben nach hinten los. Es sitzen genug Gebrauchshunde im Tierheim, weil sie das Herrchen schwer verletzt haben. Jo, die haben sich halt gegen schlechte Führung gewehrt.
 
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Manuela
9. Feb. 16:39
Puh, Deine Worte haben mich angefasst! Wir stehen gerade am Anfang, doch die Verzweiflung macht sich schon breit. Eine Trainerin haben wir, die hat aber gerade Corona 🙄 und der Trainingsplan steht noch nicht. Also ziehe ich mir Infos aus dem Netz, denn der tägl. Gassigang muss ja sein. Ich wünschte mir gerade mehr Anleitung, weil ich eben nicht an der Leine reißen will, meinen Hund aber gern unter Kontrolle hätte. Am meisten wünsche ich mir aber Geduld. Die weicht so langsam dem Gefühl der Unzulänglichkeit 😔 Danke für Deine offenen Worte!
 
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Ramona & Sammy
9. Feb. 16:56
Wir hatten auch einen Trainer der uns erzählte dass wir den Hund dominieren müssen. Er sollte auch nicht mit anderen Hunden spielen. Du hast so viel gutes beschrieben... finde ich super und das hilft mir ungemein. Wir haben jetzt auch einen tollen Trainer gefunden der die Hände vors Gesicht geschlagen hat als ich ihm von den Methoden des ersten Trainers erzählte. Vielen Dank für deine Anregungen. Ich würde mich freuen wenn du wie gesagt Videos zeigen könntest liebe Grüße 😍
 
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Ramona & Sammy
9. Feb. 17:03
Hallo Jessica, ich denke, du bist so der Klassiker.. Trainer holt. man sich erst dann ins Haus, wenn es bereits brennt... Und dann den passenden Menschen zu finden, ist nicht einfach. Ich bin den anderen Weg gegeangen als ich Hundeanfängerin war: Ich hab mir und meiner Hűndin 10 Stunden Einzeltraining gegönnt... Nach dem Motto: wehret den Anfängen. Und das war goldrichtig. Diese Entscheidungb habe ich nie bereut... 🙂 Hinzu kommt, dass ich vielleicht ein gutes Gespűr fűr die Bedűrfnisse meiner Hunde hab. Deshalb gabs nie Verhaltensprobleme..
Das ist ja schön und gut dass es bei dir geklappt hat. Es kann aber auch sein dass deine Hunde von Anfang an leichter zu händeln waren... das sollte man nicht vergessen. Der Hund meiner Cousine z.B ist so ein Fall. Wir hatten gemeinsam Trainer von Anfang an. Ihr Hund war schnell zu händeln... meiner nicht. Mittlerweile sind wir auf einem sehr guten Weg... war aber wesentlich schwieriger als bei der Hündin meiner Cousine.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 19:41
Puh, Deine Worte haben mich angefasst! Wir stehen gerade am Anfang, doch die Verzweiflung macht sich schon breit. Eine Trainerin haben wir, die hat aber gerade Corona 🙄 und der Trainingsplan steht noch nicht. Also ziehe ich mir Infos aus dem Netz, denn der tägl. Gassigang muss ja sein. Ich wünschte mir gerade mehr Anleitung, weil ich eben nicht an der Leine reißen will, meinen Hund aber gern unter Kontrolle hätte. Am meisten wünsche ich mir aber Geduld. Die weicht so langsam dem Gefühl der Unzulänglichkeit 😔 Danke für Deine offenen Worte!
Huhu ich kann dir für die Leinenführung echt ein gut sitzendes Geschirr mit brustring und ein Halsband empfehlen. Dann läuft alles nur mit der eigenen Körperkraft des Hundes. Ich rucke nicht einmal an der Leine und Nala und cora laufen super
 
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Manuela
9. Feb. 20:53
Huhu ich kann dir für die Leinenführung echt ein gut sitzendes Geschirr mit brustring und ein Halsband empfehlen. Dann läuft alles nur mit der eigenen Körperkraft des Hundes. Ich rucke nicht einmal an der Leine und Nala und cora laufen super
Wir sichern ihn noch doppelt mit Halsband und Geschirr. Er ist ein großer Hund (70cm) aus dem Tierschutz und eine ziemliche Schissbuchse. Ich verzweifle etwas, weil wir ihm offensichtlich keine Sicherheit bieten, ich aber auch nicht weiß, wie ich das machen soll 🤷🏻‍♀️. Ich muss dazu sagen, er ist knapp vier Wochen bei uns. In der ersten Woche war das alles nicht. Da lief er prima bei Fuß. In Woche zwei ging‘s dann los. Die Hundetrainerin ist schon installiert, aber nach dem 2. Treffen jetzt krank. Ich möchte vermeiden, dass sich dieses Verhalten noch verfestigt 😔
 
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Heiko
9. Feb. 21:03
Die Ernährung spielt auch immer eine große Rolle. Bei dem Futter immer auf die Werte des Rohprotein schauen. Meist reichen 23% max aus
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 21:55
Wir sichern ihn noch doppelt mit Halsband und Geschirr. Er ist ein großer Hund (70cm) aus dem Tierschutz und eine ziemliche Schissbuchse. Ich verzweifle etwas, weil wir ihm offensichtlich keine Sicherheit bieten, ich aber auch nicht weiß, wie ich das machen soll 🤷🏻‍♀️. Ich muss dazu sagen, er ist knapp vier Wochen bei uns. In der ersten Woche war das alles nicht. Da lief er prima bei Fuß. In Woche zwei ging‘s dann los. Die Hundetrainerin ist schon installiert, aber nach dem 2. Treffen jetzt krank. Ich möchte vermeiden, dass sich dieses Verhalten noch verfestigt 😔
Geht auch mit Doppelsicherung. Wenn er vor läuft stehen bleiben und den Druck nur auf dem Geschirr lassen wenn er los zieht. Wenn er zurück kommt loben und auch das nebenher laufen loben. Die Leine darf am Halsband nicht straff sein sondern immer locker. Meine haben es schnell verstanden das es am Halsband nur locker weiter geht und am Geschirr mit eigendruck nichts mehr läuft. Am brustring geht es etwas schneller da sich der Druck anders verteilt und die Leine auch nicht am Rücken hängt sondern vorne. Man sollte darauf achten stehen zu bleiben wenn der Hund die für den halter angegebene Grenze überschreitet. Bei mir ist das nicht weiter als die schulterblätter von den Hunden vor mir. Sonst bleibe ich stehen, gehen die Hunde weiter merken sie schnell das es egal ist mit wieviel Kraft sie ziehen. Ich halte bei Zug die Leine kurz am Geschirr und bei lockerer Leine eher richtung Halsband. Das merkt der Hund ebenfalls und prägt sich die hand haltung ein. Wichtig ist das egal wie lange es dauert und egal wie stur der Hund ist es darf nicht gezogen werden weder am Geschirr noch am Halsband. Wenn man selbst zu unruhig ist sollte man die Übung lassen und lieber am Geschirr laufen als am Halsband oder locken und zwei Meter rückwärts zurück gehen, mache ich auch. Zwei Meter rückwärts zurück und dann nach vorne der Hund orientiert sich dann direkt richtig ein weil er nicht weiß wo hin und das orientieren am Halter sofort loben. Sorry langer Text wäre besser in einem Video erklärt. Vielleicht stelle ich die Tage eins online wo ich es verständlicher erkläre. Hoffe ich sprenge nicht den post😅