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Joe
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zuletzt 18. Okt.

Geminderter Sexualtrieb bei klarem Führungsstil

Ich hab unlängst in ein Interview mit Jan Nijober reingeschaut (ich hoffe, ich verwechsle jetzt nicht die Quelle) und er sagt da in einem Nebensatz, dass der Sexualtrieb bei Rüden mäßiger ausgeprägt wird, wenn der Mensch (vereinfacht gesagt) klar die Führungsrolle übernimmt. Die Bemerkung fand ich deshalb so spannend, weil ich selbst schon überlegt hatte, ob das eventuell so sein könnte, weil ich in den meisten Belangen schon relativ deutlich "Chef" bzw Entscheidungsträger bin und sich bei Guinness alles Sexuelle, inklusive der Reaktion auf läufige Weibchen, in einem seher überschaubaren Rahmen hält. Eure Meinungen und Erfahrungen dazu...?
 
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Dogorama-Mitglied
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15. Okt. 10:43
Ich habe mal etwas Inhalt aus einem seiner Bücher gefunden: Wer führt geht vorne - so Jan Nijboer und führt als Beipiel folgendes an: Wer führt beim Marathonlauf? - derjenige der vorne läuft, oder derjenige ganz hinten? Wer führt die Kinder einer Schulklasse auf einem Ausflug an? Wer führt sie durch ein Museum? Folgen Sie mir zum nächsten Raum. Und was tun Sie? Sie "dackeln" hinterher. Das reicht mir, um nicht mehr von seinen Klugheiten wissen zu wollen. In einem Internetforum berichten manche Leute von ihren Erfahrungen mit den Instruktor*innen und das zeigt mir nur umso mehr, wie überholt und absurd deren Vorstellungen sind. Und @Michi: Ja natürlich ist es für Hunde in unserer Welt so leichter. So vielen Artgenossen, wie sie täglich begegnen will man erstmal widerstehen können. Von Unterdrücken steht wortwörtlich nichts. Aber bei dem Wort "Führungsrolle" klingeln bei mir direkt die Alarmglocken. Das hängt nämlich einfach sehr oft zusammen. Dein Hund ist sicher für viele Hündinnen und Menschen ein Traum! Aber wenn du sagst, dass deine vorigen Hunde ebenso gut mit Läufigkeiten umgehen konnten, würde ich ja schon fast sagen, dass dein Umgang mit ihnen und ihrem Verhalten auch einen Teil dazu beigetragen hat ;-) Nur so ein Gedanke.
 
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Michi
15. Okt. 09:53
Das ist eine interessante Frage. Ich habe jetzt den ( bis jetzt ) 4. unkastrierten Rüden. Ansonsten hatte ich kastrierte Mädels. Bei keinem meiner Rüden gab es einen merkbaren Sexualtrieb. Mit meinem jetzigen Hund kann ich ( bis jetzt ) auch mit läufigen Hündinnen spazieren gehen. Allerdings würde ich es bei ihm auf seinen Charakter schieben. Er ist in vielen Dingen etwas wunderlich und da er noch jung ist, kann sich ja noch alles entwickeln. Ich habe bisher gedacht, dass ich einfach nur Glück hatte und es sicher auch einiges mit der Genetik zu tun hat, denn ich hatte zwar mit allen eine sehr enge Verbindung, aber bin eigentlich das Gegenteil von streng und musste sie diesbezüglich auch nie kontrollieren oder massregeln. Aber ein Thema, über das man sicher nachdenken kann.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 09:58
Für mich klingt das vielmehr, als wäre ein solcher Hund wesentlich angepasster und müsste seine eigenen Interessen enorm unterdrücken, weil er eben zu gehorchen hat. Wie soll er sich denn entfalten, wenn er keine Möglichkeit dazu erhält bzw. diese genommen wird?
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 10:10
Auf den ersten Blick klingt das nach Alpha-Wolf-Rudelführung-Erklärung (bitte korrigiere mich, falls das nicht der Fall ist, habe das Interview nicht gesehen), also dass sich im Wolfsrudel nur die Alphawölfe paaren dürfen und wenn ich für den Hund der Alpha-Wolf bin habe nur ich das Fortpflanzungsrecht? Dann würde ich sagen: nö 😅 Diese Theorie/ Erklärung ist unglaublich veraltet und überholt. Ansonsten schließe ich mich Steffi an.
 
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Ronja
15. Okt. 10:11
Finde ich ganz normal bei einem Hund der sich unterordnet. Im Tierreich ist das ja oft so, dass sich meistens alle außer der Chef zurücknehmen.
 
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Michi
15. Okt. 10:15
Für mich klingt das vielmehr, als wäre ein solcher Hund wesentlich angepasster und müsste seine eigenen Interessen enorm unterdrücken, weil er eben zu gehorchen hat. Wie soll er sich denn entfalten, wenn er keine Möglichkeit dazu erhält bzw. diese genommen wird?
Für den Hund in unserer zivilisierten Welt ist es doch aber einfacher, wenn der Sexualtrieb nicht so stark ausgeprägt ist. Da stand ja nichts von unterdrücken. Den Artikel kenne ich ja nicht. Aber wenn der Hund von sich aus so reagiert, wie meiner, dann ist es für ihn doch nur positiv und einfacher?
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 10:43
Ich habe mal etwas Inhalt aus einem seiner Bücher gefunden: Wer führt geht vorne - so Jan Nijboer und führt als Beipiel folgendes an: Wer führt beim Marathonlauf? - derjenige der vorne läuft, oder derjenige ganz hinten? Wer führt die Kinder einer Schulklasse auf einem Ausflug an? Wer führt sie durch ein Museum? Folgen Sie mir zum nächsten Raum. Und was tun Sie? Sie "dackeln" hinterher. Das reicht mir, um nicht mehr von seinen Klugheiten wissen zu wollen. In einem Internetforum berichten manche Leute von ihren Erfahrungen mit den Instruktor*innen und das zeigt mir nur umso mehr, wie überholt und absurd deren Vorstellungen sind. Und @Michi: Ja natürlich ist es für Hunde in unserer Welt so leichter. So vielen Artgenossen, wie sie täglich begegnen will man erstmal widerstehen können. Von Unterdrücken steht wortwörtlich nichts. Aber bei dem Wort "Führungsrolle" klingeln bei mir direkt die Alarmglocken. Das hängt nämlich einfach sehr oft zusammen. Dein Hund ist sicher für viele Hündinnen und Menschen ein Traum! Aber wenn du sagst, dass deine vorigen Hunde ebenso gut mit Läufigkeiten umgehen konnten, würde ich ja schon fast sagen, dass dein Umgang mit ihnen und ihrem Verhalten auch einen Teil dazu beigetragen hat ;-) Nur so ein Gedanke.
 
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Michi
15. Okt. 10:51
Ich habe mal etwas Inhalt aus einem seiner Bücher gefunden: Wer führt geht vorne - so Jan Nijboer und führt als Beipiel folgendes an: Wer führt beim Marathonlauf? - derjenige der vorne läuft, oder derjenige ganz hinten? Wer führt die Kinder einer Schulklasse auf einem Ausflug an? Wer führt sie durch ein Museum? Folgen Sie mir zum nächsten Raum. Und was tun Sie? Sie "dackeln" hinterher. Das reicht mir, um nicht mehr von seinen Klugheiten wissen zu wollen. In einem Internetforum berichten manche Leute von ihren Erfahrungen mit den Instruktor*innen und das zeigt mir nur umso mehr, wie überholt und absurd deren Vorstellungen sind. Und @Michi: Ja natürlich ist es für Hunde in unserer Welt so leichter. So vielen Artgenossen, wie sie täglich begegnen will man erstmal widerstehen können. Von Unterdrücken steht wortwörtlich nichts. Aber bei dem Wort "Führungsrolle" klingeln bei mir direkt die Alarmglocken. Das hängt nämlich einfach sehr oft zusammen. Dein Hund ist sicher für viele Hündinnen und Menschen ein Traum! Aber wenn du sagst, dass deine vorigen Hunde ebenso gut mit Läufigkeiten umgehen konnten, würde ich ja schon fast sagen, dass dein Umgang mit ihnen und ihrem Verhalten auch einen Teil dazu beigetragen hat ;-) Nur so ein Gedanke.
Mag sein, in welcher Form auch immer. Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine sehr un strenge Hundemama bin. Tatsächlich haben ja Hunde unterschiedlich ausgeprägten Sexualtrieb. Mit einem triebigen( egal in welcher Hinsicht) Hund würde ich überhaupt nicht zurecht kommen. Den Jagdtrieb ( musste ) ich allerdings in den Griff bekommen. Zu diesem Jan kann ich garnix sagen.
 
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Joe
15. Okt. 10:59
Auf den ersten Blick klingt das nach Alpha-Wolf-Rudelführung-Erklärung (bitte korrigiere mich, falls das nicht der Fall ist, habe das Interview nicht gesehen), also dass sich im Wolfsrudel nur die Alphawölfe paaren dürfen und wenn ich für den Hund der Alpha-Wolf bin habe nur ich das Fortpflanzungsrecht? Dann würde ich sagen: nö 😅 Diese Theorie/ Erklärung ist unglaublich veraltet und überholt. Ansonsten schließe ich mich Steffi an.
Nein da ging es garnicht um Wölfe oder Alpha sondern um Hunde und Menschen. Ich weiss den genauen Wortlaut aber auch nimmer.
 
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Joe
15. Okt. 11:02
Für mich klingt das vielmehr, als wäre ein solcher Hund wesentlich angepasster und müsste seine eigenen Interessen enorm unterdrücken, weil er eben zu gehorchen hat. Wie soll er sich denn entfalten, wenn er keine Möglichkeit dazu erhält bzw. diese genommen wird?
Darf ich fragen, wie du die Beziehung zu deinem Hund regelst? Wer entscheidet da im Alltag überwiegend? Hund oder du?
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 11:16
Mich stört ein bisschen die Formulierung „geminderter“ Sexualtrieb. Ist er wirklich gemindert (was ja bedeuten würde, dass sich hormonell etwas ändern müsste) oder doch eher unterdrückt? Es ist ja ein Unterschied ob der Hund weniger will, weil weniger Trieb da ist, oder weniger will, weil er nicht wollen darf. Hat er dazu was gesagt oder hast du evtl. einen Link? Würde mich wirklich interessieren 👍🏻