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Jana
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Anzahl der Antworten 7
zuletzt 20. Okt.

Gassi im Dunkeln

Chester hat im Moment mit seinen 16 Monaten wahrscheinlich eine kleine pubertäre Spookiephase. Da die Tage jetzt wieder kürzer werden müssen wir wieder öfters im Dunkeln raus. Die Dunkelheit ist nicht direkt sein Problem. Er geht gerne raus und schnüffelt und läuft neugierig durch die Gegend. Es ist nur wenn uns jemand entgegen kommt wird erstmal gebellt und imposant rumgescharrt, besonders wenn Leute mit Taschenlampen rumlaufen kann er dies wahrscheinlich nicht zuordnen. Leider ist dies besonders morgens der Fall und er verbellt morgens die ganze Nachbarschaft 🫣 Letztens ist er auf einen Hügel geklettert und hat in die Dunkelheit geschimpft und rumgescharrt. Ich rede dann ruhig auf ihn ein und gehe die selbe Strecke, die er kennt, oft kennt er die Leute sogar. Gibt es sonst noch Möglichkeiten wie wir etwas leiser durch diese Phase zu kommen? Als Welpe war ihm das vor einem Jahr noch alles egal...
 
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Sonja
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20. Okt. 07:30
Meiner bellt zwar nicht jeden an aber ist in der Dämmerung/Dunkelheit mehr im "Aufpassmodus" was dann im ersten "Sicht-Moment" zum knurren und/oder Machogehabe führen kann wenn wir jemanden ( auch Bekannte begegnen ) . Bei uns half/hilft : 1) Starke Taschenlampe und den Weg ausleuchten. 2) Wenn uns jemand entgegen kommt/begegnet den ich kenne rufe ich auch aus weiterer Entfernung ( z.b. andere Straßenseite) ein "Grußwort" zu und/oder Winke, also signalisiere Rionnag " ....ich kenne diese Person, alles ok..." . Abtrainieren möchte ich sein "Aufpassverhalten" nicht ( auch wenn wahrscheinlich möglich), aber ich war schon mehr als einmal froh das mein Hund reagierte wenn " unbekannte Personen" mir zu nahe kommen resp dumm/ungebührlich anmachen resp. besondes on der Dämmerung/Dunkelheit.
 
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Sonja
20. Okt. 07:30
Meiner bellt zwar nicht jeden an aber ist in der Dämmerung/Dunkelheit mehr im "Aufpassmodus" was dann im ersten "Sicht-Moment" zum knurren und/oder Machogehabe führen kann wenn wir jemanden ( auch Bekannte begegnen ) . Bei uns half/hilft : 1) Starke Taschenlampe und den Weg ausleuchten. 2) Wenn uns jemand entgegen kommt/begegnet den ich kenne rufe ich auch aus weiterer Entfernung ( z.b. andere Straßenseite) ein "Grußwort" zu und/oder Winke, also signalisiere Rionnag " ....ich kenne diese Person, alles ok..." . Abtrainieren möchte ich sein "Aufpassverhalten" nicht ( auch wenn wahrscheinlich möglich), aber ich war schon mehr als einmal froh das mein Hund reagierte wenn " unbekannte Personen" mir zu nahe kommen resp dumm/ungebührlich anmachen resp. besondes on der Dämmerung/Dunkelheit.
 
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Stephanie
20. Okt. 10:22
Oh mein Gott, ich fühls 😂 unser Mali-Mädchen ist jetzt 17 Monate und bei uns ist’s genau so! Dunkelheit per se ist nicht das Thema, aber wehe da ist was unerwartetes oder komisches unterwegs, dann wird’s mal kurz laut 😅 also ich kann dich beruhigen: du bist nicht die einzige 😅
Den kurzen „Anschlag“ bekomme ich glaub ich nicht ganz weg, da das bei ihr oftmals einfach eine „Schreckreaktion“ ist, die sie bewusst in dem Moment gar nicht steuern kann - ähnlich wenn wir uns erschrecken und kurz einen Laut von uns geben.
Was wir geübt haben ist die Situation danach: also quasi nicht ins Dauerbellen verfallen, sondern die Orientierung danach. Nach dem Motto: erschrecken ist voll okay, aber sofern du wieder denkfähig bist, kannst du bei mir Sicherheit bekommen. Das haben wir über das Signal „Schau - Hinter“ aufgebaut. Also wenn sie bellt, dann kommt ein „Schau“ und dann ein „Hinter“ Signal, bei dem sie sich hinter mir einordnen soll. Das wird positiv verstärkt und klappt mittlerweile ganz gut :)
 
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Babo
20. Okt. 11:21
Das kenne ich zu gut, Liesl ist gerade auch in einer Fremdelphase (hauptsächlich im Dunkeln). Die gute Nachricht: vermutlich (hoffentlich 🤪) wird sie nicht sehr lange dauern, siehe auch diesen informativen Artikel: http://blog.forsthaus-metzelthin.de/?p=1372

Ich denke man braucht in dem Alter eine Menge Verständnis und Geduld und muss ihr auch zugestehen, dass sie verunsichert sein darf. Generell versuche ich ruhig zu bleiben, sie nicht vollzutexten und würde in solchen Situationen auch nicht mit leckerlies arbeiten, weil du steckst da nicht im Kopf drin und hast keine Ahnung was du da in der Situation gerade versehentlich verstärkst.

Bei Gegenständen finde ich es relativ einfach zu managen (letztens zb ein Motorrad in der Dunkelheit was da sonst nicht steht): Ich gehe mit dem Rücken zum Gegenstand um ihr zu zeigen dass keine Gefahr ausgeht, berühre ggf. den Gegenstand oder rede mit dem Gegenstand. Meistens kommt sie von alleine, schnuppert vorsichtig und merkt dann dass alles ok ist. Wenn ich merke dass sie nur weg will, dann gehe ich mit ihr weg.

Bei Menschen finde ich es auch sehr schwierig den richtigen Umgang zu finden. Wenn ich merke, dass sie den Menschen in der Ferne nicht einordnen kann und gruselig findet, versuche ich soweit möglich auszuweichen, dass sie nicht eskalieren muss. Wenn es nicht möglich ist versuche ich wenigstens einen kleinen Bogen zu laufen, sie auf die andere Seite zu nehmen und die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Klappt leider nicht immer. Im Zweifel Grenze ich sie auch körpersprachlich ein, weil ich natürlich auch nicht will, dass der Mensch sich unwohl fühlt. Ich bin aber bei allem ruhig und nicht böse und versuche meine Aufregung unten zu halten (manchmal leichter gesagt als getan). Also so ganz das Patentrezept habe ich da leider auch nicht, aber ein Stück weit muss man da glaube ich auch einfach durch und den Hund so gut es geht Supporten. Es sind einfach krasse Dinge im Gehirn in dem Alter los.

Und wenn es länger anhalten sollte, würde ich vermutlich mal eine Stunde bei unserer Trainerin buchen, weil dann ist es vlt garkeine Phase…
 
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Daniela
20. Okt. 14:19
Hallo Jana,
läufst Du selbst auch mit einer Taschenlampe oder sieht er die nur bei den anderen Leuten?
Falls Du bisher keine hast, würde ich die einbauen, damit Chester weiß was das für Dinger sind.
Habt ihr vielleicht souveräne Hunde in der Nachbarschaft mit denen ihr im Dunkeln ein paar mal zusammen gehen könnt? Da kann sich Dein Hund ggf. auch abschauen, dass alles nicht so schlimm ist.
Unsere Hundeschule bietet immer mal eine „Nachtwanderung“ an. Nachts heißt in dem Fall, dass es um 19 Uhr im dunklen Wald losgeht. Alle haben Taschenlampen dabei und die meisten Hunde noch Leuchthalsbänder.
In der Gruppe zu sein, gibt Sicherheit und das hat bisher jeder gut gemeistert.
Vielleicht kannst Du Dich zum üben mit ein paar Leuten zusammen tun?
 
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Jana
20. Okt. 14:25
Hallo Jana, läufst Du selbst auch mit einer Taschenlampe oder sieht er die nur bei den anderen Leuten? Falls Du bisher keine hast, würde ich die einbauen, damit Chester weiß was das für Dinger sind. Habt ihr vielleicht souveräne Hunde in der Nachbarschaft mit denen ihr im Dunkeln ein paar mal zusammen gehen könnt? Da kann sich Dein Hund ggf. auch abschauen, dass alles nicht so schlimm ist. Unsere Hundeschule bietet immer mal eine „Nachtwanderung“ an. Nachts heißt in dem Fall, dass es um 19 Uhr im dunklen Wald losgeht. Alle haben Taschenlampen dabei und die meisten Hunde noch Leuchthalsbänder. In der Gruppe zu sein, gibt Sicherheit und das hat bisher jeder gut gemeistert. Vielleicht kannst Du Dich zum üben mit ein paar Leuten zusammen tun?
Ja, ich habe auch immer eine Taschenlampe dabei, die interessiert ihn nicht wirklich. Das mit den souveränen Hunden stimmt: Ich bin immer froh, wenn wir einen anderen Hund treffen, den er kennt, dann ist alles halb so schlimm. Eine Nachtwanderung wäre wirklich eine gute Idee. Ich werde es mal bei meiner Sozialwalkgruppe anfragen, vielleicht gibt die Trainerin einen direkt was mit auf dem Weg 🙂
 
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Silke 👣mit
20. Okt. 14:27
Meine ist 5 Jahre alt und hat immer im dunklen Angst. Sie bellt jeden und alles an. Wir üben so viel aber das wird nicht besser, im Gegenteil jetzt wieder schlimmer 🙈🙈
 
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Jana
20. Okt. 14:30
Das kenne ich zu gut, Liesl ist gerade auch in einer Fremdelphase (hauptsächlich im Dunkeln). Die gute Nachricht: vermutlich (hoffentlich 🤪) wird sie nicht sehr lange dauern, siehe auch diesen informativen Artikel: http://blog.forsthaus-metzelthin.de/?p=1372 Ich denke man braucht in dem Alter eine Menge Verständnis und Geduld und muss ihr auch zugestehen, dass sie verunsichert sein darf. Generell versuche ich ruhig zu bleiben, sie nicht vollzutexten und würde in solchen Situationen auch nicht mit leckerlies arbeiten, weil du steckst da nicht im Kopf drin und hast keine Ahnung was du da in der Situation gerade versehentlich verstärkst. Bei Gegenständen finde ich es relativ einfach zu managen (letztens zb ein Motorrad in der Dunkelheit was da sonst nicht steht): Ich gehe mit dem Rücken zum Gegenstand um ihr zu zeigen dass keine Gefahr ausgeht, berühre ggf. den Gegenstand oder rede mit dem Gegenstand. Meistens kommt sie von alleine, schnuppert vorsichtig und merkt dann dass alles ok ist. Wenn ich merke dass sie nur weg will, dann gehe ich mit ihr weg. Bei Menschen finde ich es auch sehr schwierig den richtigen Umgang zu finden. Wenn ich merke, dass sie den Menschen in der Ferne nicht einordnen kann und gruselig findet, versuche ich soweit möglich auszuweichen, dass sie nicht eskalieren muss. Wenn es nicht möglich ist versuche ich wenigstens einen kleinen Bogen zu laufen, sie auf die andere Seite zu nehmen und die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Klappt leider nicht immer. Im Zweifel Grenze ich sie auch körpersprachlich ein, weil ich natürlich auch nicht will, dass der Mensch sich unwohl fühlt. Ich bin aber bei allem ruhig und nicht böse und versuche meine Aufregung unten zu halten (manchmal leichter gesagt als getan). Also so ganz das Patentrezept habe ich da leider auch nicht, aber ein Stück weit muss man da glaube ich auch einfach durch und den Hund so gut es geht Supporten. Es sind einfach krasse Dinge im Gehirn in dem Alter los. Und wenn es länger anhalten sollte, würde ich vermutlich mal eine Stunde bei unserer Trainerin buchen, weil dann ist es vlt garkeine Phase…
Ich hoffe echt es ist nur eine Phase, die bald vorbei ist 😅 sonst bringen mich die leute in der Nachbarschaft noch um. Der kleine hat echt eine laute Beaglestimme und man erkennt sofort, dass es mein Hund ist. In der Woche ist es morgens noch in Ordnung, aber am Wochenende... 🫣