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Verfasser
Andreas
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Anzahl der Antworten 37
zuletzt 1. Nov.

Gassi gehen

Hallo. Wenn ich mit meinem Hund Gassi gehen will. Kann es vorkommen. Das, wenn ich einen Weg gehen will, sie sich platt auf den Asphalt legt. Und solange nicht aufsteht. Bis sie den Weg vorgibt. Was kann ich tun damit ich den Weg bestimme und nicht sie ?
 
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S
30. Okt. 06:42
Wenn ich das richtig verstehe, habt ihr sie noch nicht ganz so lange und sie kommt aus Ungarn, ihr könnt also nicht wissen, wie genau sie dort lebte, oder?
Ich würde schätzen, dass sie bisher draußen einfach überfordert ist und sie sich in der Umgebung noch nicht so sicher fühlt. Meine Hündin aus dem Ausland hat sich am Anfang auch immer hingesetzt und wollte nicht weiter, wenn es ihr zu viel wurde. Manche Hunde zeigen die Überforderung nicht so deutlich, sondern eben nur, indem sie sich hinsetzen oder legen und nicht weiter wollen/können. Ich würde sie nicht als einen sturen Hund ansehen, bei dem man sich mehr durchsetzen muss, sondern die Lage mal aus Sicht des Hundes sehen und überlegen, was sie braucht, um es ihr leichter zu machen. Vielleicht erstmal nur kürzere und immer die gleichen Wege gehen, wenn möglich zu einer Uhrzeit, zu der nicht so viel los ist und ihr überall Zeit zum schnüffeln und sich umgucken geben. Und wie es in dem Kommentar über mir schon steht: Draußen sein interessant machen. Spielzeug mitnehmen, sie mal Leckerlis im Laub suchen lassen, viel loben etc. Und zu nichts zwingen, was sie nicht kann und auch so kommuniziert. Also nicht strenger werden und an der Leine ziehen.
Wenn sie sich hinlegt, vielleicht sagt sie damit „das ist mir jetzt zu viel/ich bin überfordert“ und ihr könntet darauf reagieren, indem ihr eine Pause macht oder zurückgeht und beim nächsten mal eine kleinere Runde oder in ruhigerer Umgebung mit ihr geht. Irgendwann wird sie dann auch sicherer werden und ihr könnt wieder mehr mit ihr gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Okt. 08:48
Wir haben eine fast 6-jährige Chihuahua Dame und die versucht das auch manchmal. Allerdings bleibt sie "nur" stehen. Wir gehen dann knallhart weiter (im Freilauf) und dann kommt sie schon spätestens wenn ich "Tschüss" sage. An der Leine geht sie meistens brav mit und wenn sie mal anders gehen will klappt es mit einem Schnalzen. Mit Leckerlies führt das zum gegenteiligen Effekt da sie ja dann für das Verhalten belohnt wird... ist meine Erfahrung... sie hat dann immer öfter angehalten... damit ich sie abrufe weil sie dann ja was bekommt...🙈😅
 
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Dogorama-Mitglied
30. Okt. 09:34
Läufst du immer da hin wo dein Hund will?
Sie geht nur einen weg,und zwar zu ihren Kumpel zum spielen.
 
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Luisa
30. Okt. 09:45
Sie geht nur einen weg,und zwar zu ihren Kumpel zum spielen.
Also ich bin der Rudel Führer und geb den Weg an das ist genau so wenn ich mir von einem 2 jährigen Kind sagen lassen würde was ich zu tun und zu lassen haben
 
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Andreas
30. Okt. 09:58
Zu Hause sehr eigensinnig. Ist lieb und nicht böse. Aber wird von allen betätschelt. Besonders bei meiner Schwester darf sie so gut wie alles. Das trägt nicht unbedingt dazu bei das sie, sie ernst nimmt.
Die Weigerung ist jetzt eben die außen sicht- und spürbare fehlende Erziehung, Orientierung und Konsequenz.
Könnte man euren Alltag beobachten, sähe man ziemlich sicher diverse Situationen, die aus derselben mangelnden Orientierung resultieren, aber euch dort nicht weiter stören oder als „Eigensinn“ noch als netter Charakterzug abgetan wird.

Natürlich kann auch Unsicherheit mit hineinspielen, aber auch hier ist die Weigerung dann so zu verstehen: Fühle mich nicht wohl, ihr vermittelt mir null Führung und Orientierung, ich gehe mal lieber nicht weiter …

Bei dem bisherigen Leben und einem ansonsten „netten“ (manupulativen?) Verhalten geht man sehr leicht in die Hätschel- und Mitleidsfalle, ist kein Vorwurf.
Mir zeigt meine Frau auch regelmäßig auf „da hat der Kalle dich aber wieder schön um den Finger gewickelt 🤨😆“

Etwas konsequente (keinesfalls harte !!!) Erziehung und ihr habt es im Endeffekt leichter, und dem Hund tut es ebenfalls gut, wenn er Orientierung hat und sich euch anvertrauen kann.

Ich gebe hier keine Tipps für die eine oder andere Methode oder Trainingsansätze, da ich stark vermute, dass ihr sehr eingefahren seid in eurem Umgang mit ihr und was ihr braucht, ist ein Impuls von außen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Okt. 11:51
Die Weigerung ist jetzt eben die außen sicht- und spürbare fehlende Erziehung, Orientierung und Konsequenz. Könnte man euren Alltag beobachten, sähe man ziemlich sicher diverse Situationen, die aus derselben mangelnden Orientierung resultieren, aber euch dort nicht weiter stören oder als „Eigensinn“ noch als netter Charakterzug abgetan wird. Natürlich kann auch Unsicherheit mit hineinspielen, aber auch hier ist die Weigerung dann so zu verstehen: Fühle mich nicht wohl, ihr vermittelt mir null Führung und Orientierung, ich gehe mal lieber nicht weiter … Bei dem bisherigen Leben und einem ansonsten „netten“ (manupulativen?) Verhalten geht man sehr leicht in die Hätschel- und Mitleidsfalle, ist kein Vorwurf. Mir zeigt meine Frau auch regelmäßig auf „da hat der Kalle dich aber wieder schön um den Finger gewickelt 🤨😆“ Etwas konsequente (keinesfalls harte !!!) Erziehung und ihr habt es im Endeffekt leichter, und dem Hund tut es ebenfalls gut, wenn er Orientierung hat und sich euch anvertrauen kann. Ich gebe hier keine Tipps für die eine oder andere Methode oder Trainingsansätze, da ich stark vermute, dass ihr sehr eingefahren seid in eurem Umgang mit ihr und was ihr braucht, ist ein Impuls von außen.
Andreas, ich seh das genauso, wie dein Namensvetter.. 🙂
Da läuft grundlegend was schief. Der Hund wird seit 6 Jahren betűtelt und verzogen.
Wenn ihr wirklich was ändern wollt, dann nur gemeinsam und als Familie.

Engagiert dafűr nen Trainer, mit dem ihr vor Ort geeignete Maßnahmen besprechen könnt.

Hier űbers Internet eingefahrene Muster zu ändern, wird nicht klappen.

Bei Menschen ist das Training sehr viel umfangreicher und langwieriger als bei Hunden.. 😉😜😂
 
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Gaby
30. Okt. 18:07
Mein Yorky bleibt einfach stehen und geht nicht weiter, wenn ihm die Richtung nicht passt.
 
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Annett
30. Okt. 23:03
Schon.
Genau das ist das Problem. Dein Hund hat dich voll im Griff. Er darf damit nicht mehr durchkommen.
 
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Annett
30. Okt. 23:05
Wenn du dich an der Nase rum führen lässt kann dir niemand helfen den würde ich mir unter den Arm klemmen und gut ist und nach paar Meter läuft der schon wieder dann
Genau damit wirst du aber dann wahrscheinlich noch zusätzlich erreichen, dass er nicht nur bestimmen will, wo es hingeht, sondern sondern auch noch deshalb nicht läuft, weil er gelernt hat, dass er dann getragen wird. 🙈Ich würde mich davon nicht beeindrucken lassen und einfach weitergehen. Wenn er abgeleint werden kann, dann Leine ab und weggehen. Ansonsten stur bleiben, kurz ein kleines Stück ziehen und dann Leine wieder locker lassen und ihm die Möglichkeit geben, alleine zu kommen. Klappt es nicht, wieder von vorne beginnen usw. Wenn er merkt, dass er damit nicht mehr durchkommt, wird er irgendwann nachgeben. Er darf keinen Erfolg mehr haben, auch wenn der Spaziergang dann dauert und man nicht weit kommt.
 
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Dogorama-Mitglied
31. Okt. 05:45
Der 🐶 war hat 6 Jahre unter evtl. miesen Bedingungen gelebt. Er hatte evtl null Sozialisierung, er hatte womöglich nie Aussenreize kennen gelernt. Er hat aber auch nie gelernt den Menschen zu vertrauen.

Gehen wir von dieser Basis aus.

Seid einem Jahr lebt er in einer lauten, hektischen Welt, die er nie kennengelernt hat.
Der Hund lebt nun bei Menschen die ihn gerettet haben, die ihn, weil er klein ist und schlechtes erlebt hat, nicht wie einen Hund mit Wissen und Kenntnis an das neue Leben heranführen, sondern lieben.
Diese Liebe ist, ihm jeden Wunsch zu erfüllen.
Irgendwie sind mehrere Menschen liebevoll beteiligt.
Ich sehe jetzt nur Mal den Hund .. wie könnte man ihm in seiner jetzigen Situation helfen.

Ich bin mir relativ sicher, dass dieser Hund aus Unsicherheit so handelt.
Geräusche, sichtbares, zu weit von daheim weg.
Diese Unsicherheit jetzt mit einem Satz Regeln zu wollen, der verarscht dich, seid konsequent, geht gar nicht!!!!!!!

Um das durch zu setzten benötigt es ein ganzes Paket an Veränderung der Menschen die mit dem Hund umgehen.
Da das nicht passieren wird, weil es nicht verstanden wird, müssen Kompromisse her.
Kompromisse, die dem Hund gut tun und der Mensch versteht.

Spielt der Hund? Nimmt er immer Leckerchen?
Lässt er sich tragen?

Wenn er sich tragen lässt, zur Not ein paar Meter tragen, ganz freudig mit ihm reden während der Weg selbstbewusst weiter gegangen wird. Spürt man die Entspannung vom Hund, während dem laufen, runter setzen und mit auffordernder Stimme, "hey Klasse, suuuper machst du das", Leckerchen nach vorne werfen, die Leckerchen gemeinsam finden, dabei wieder ganz aufmunternd reden. Oder mit Ball.

Hier ist das Positive der einzige Weg und nicht der Satz ,sie muss, sie verarscht.

Der Vorteil, es weigert sich kein 40 kg Hund, sondern nur ein 5 kg Hund, was die Angelegenheit viel einfacher macht.

Ob die Menschen insgesamt in der Familie den Sinn sehen mit dem Hund anders umzugehen, liebevoll und konsequent, wissen wir nicht.

Hier hat ja der Hund nicht das Problem, sondern die Menschen die nicht wissen was sie tun ..... Aus dem Grunde würde ich mir von den Ratgeber mehr wünschen den Hund in den Fokus zu stellen und sein Vorleben ...