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Elena
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zuletzt 3. Okt.

(Frust) bellen bei täglicher physio.

Hallo zusammen, aufgrund einer leichten PL sind wir seit 4 Monaten mit unserem Hund in Physiotherapie. Natürlich machen wir die Übungen jeden zweiten bis jeden Tag daheim (angeordnet). Levi machen die Übungen einen Riesen Spaß, allerdings ist er mittlerweile so in einer Erwartungshaltung verstrickt, dass wenn er die Übung falsch macht, und wir ein „schade“ (Korrekturwort) statt das markerwort setzten, er anfängt zu grummel oder gleich total hell bellt. Bei leichtem gegrummelt setzten wir die Übung fort, bei bellen breche ich mittlerweile kurz ab, in dem ich wegschaue oder den Raum verlasse. Allerdings geht es dann einfach gleich weiter so, er wird dann auch total hektisch und versucht es immer wieder und immer schneller durchzuführen, um schnell an das leckerli zu gelangen. Der nächste Punkt ist, dass er dann schon fast in die Hand hakt um es zu essen. Er hat sich auch schon einige Male dadurch total verschluckt. Mein Problem ist, wir müssen diese Übungen machen, aber so ist es für uns beide einfach nur frustrierend. Im Alltag verhält er sich nicht so. Alltägliche Kommandos verbindet er nicht mit dieser großen Erwartung. Was können wir verändern? Physio komplett abbrechen gestaltet sich schwierig, da er die Übungen braucht und wir ja auch irgendwann fertig werden wollen.
 
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Elena
30. Sept. 20:19
Ich fände es auch nicht schlimm, wenn man dem Hund in die richtige Position hilft, indem man ihn mit der Hand korrekt ausrichtet. Und die Leckerchen einfach mal komplett weglässt. Stimmlich loben hilft oft, die Übungen ruhiger und gleichmäßiger ausführen zu können. Zappeln, Hektik, Springen, stupsen und Co. ist für den Trainingserfolg oft kontraproduktiv. Und Deine Stimmung (Erwartungen, auch Genervtsein, „ach je, jetzt das ganze Theater schon wieder“, absolut verständlich übrigens!) überträgt sich auch auf den Hundepatienten. In absolut ruhiger, fast langweiliger (und langsamer) Stimmung übt es sich am allerbesten. Und bitte, mach Dir nicht so einen (Fleiß-)Druck! Das ist schon echt ne ordentliche Leistung, die ihr da hinlegt, mein Respekt. Aber ganz ehrlich, weniger ist manchmal mehr. Ich sag nicht, ihr sollt nicht üben. Aber: eine bis drei Übungen mal weggelassen, ein paar Übungen mal variiert aus dem Werkzeugkoffer an Übungen, die ihr habt, geänderte Ablauf- Reihenfolge, ein bisschen spielen mit Anzahl der Wiederholungen, Dauer (zeitlich) und Anforderung / Schwere der Übung oder Höhe der Stangen z. B. garantiert, dass keine Langeweile oder Routine aufkommt und der Hund aufmerksamer ist. Physiotherapie ist anstrengend! Das muss man dem Hund auch zugestehen. Und: Muskulatur baut sich in den Ruhephasen auf, weswegen die wichtig sind. Fazit: weniger - und dafür ruhig, geführt, kontrolliert, langsam und korrekt ausgerichtet und ausgeführt - ist manchmal mehr. Hast Du der behandelnden Physiopraxis mal von den Schwierigkeiten berichtet und wie üben die denn mit Deinem Hund, wenn das besser klappen sollte als zuhause? Kannst Du Dir da was abgucken? Ich höre z. B. immer dann auf, wenn gerade etwas besonders gut geklappt hat. Und, wichtig, bevor der Patient die Konzentration verliert. Pause, was trinken, kurz mal frei rumlaufen und schütteln, das neue Körpergefühl ausprobieren, das sind alles wichtige Kleinigkeiten, die dazugehören. Vielleicht auch ne Idee: die Physiostunde / Halbstunde an einen anderen Ort verlegen? Ist er denn operiert oder wird konservativ behandelt? Eigentlich wird man mit den Physioübungen nicht wirklich „fertig“, denn es wird für ihn lebenslang wichtig bleiben, die Oberschenkelmuskulatur zu trainieren, um die Patellarsehne, die ja die Kniescheibe in ihrer Rinne hält, und den Muskelanteil des Musculus quadriceps femoris, der die Patellarsehne „darstellt“, straff zu halten, damit er seine Funktion gut ausüben kann.
Ich werde sie beim nächsten Termin mal fragen :) Also so bisschen grummeln tut er schon länger aber dass er richtig bellt ist neu. Operiert ist er nicht, da der Arzt meinte es ist einfach zu gering er nannte es mal spaßeshalber grad 0,5/4 🙈
 
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Elena
30. Sept. 20:23
Was wir jetzt schon versucht haben: -wir haben die leckerlies auf weniger „leckere“ umgestellt, also er bekommt jetzt nur noch so ein Stück Trockenfutter -das Futter steht wo anders und ist nicht in meiner Hand -wir geben weniger und loben eher stimmlich -wir schauen weg wenn er bellt -wir machen mal leichtere Übungen und ruhe Übungen zwischendurch Bis lang ist er immer noch recht frustig, aber ich denke das muss sich auch erstmal wieder einpendeln, eine kleine Besserung konnte ich schon feststellen. Ich berichte nach ein paar weiteren physio Einheiten nochmal ;) Danke auf jeden Fall schonmal
 
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Elena
30. Sept. 20:35
Ich fände es auch nicht schlimm, wenn man dem Hund in die richtige Position hilft, indem man ihn mit der Hand korrekt ausrichtet. Und die Leckerchen einfach mal komplett weglässt. Stimmlich loben hilft oft, die Übungen ruhiger und gleichmäßiger ausführen zu können. Zappeln, Hektik, Springen, stupsen und Co. ist für den Trainingserfolg oft kontraproduktiv. Und Deine Stimmung (Erwartungen, auch Genervtsein, „ach je, jetzt das ganze Theater schon wieder“, absolut verständlich übrigens!) überträgt sich auch auf den Hundepatienten. In absolut ruhiger, fast langweiliger (und langsamer) Stimmung übt es sich am allerbesten. Und bitte, mach Dir nicht so einen (Fleiß-)Druck! Das ist schon echt ne ordentliche Leistung, die ihr da hinlegt, mein Respekt. Aber ganz ehrlich, weniger ist manchmal mehr. Ich sag nicht, ihr sollt nicht üben. Aber: eine bis drei Übungen mal weggelassen, ein paar Übungen mal variiert aus dem Werkzeugkoffer an Übungen, die ihr habt, geänderte Ablauf- Reihenfolge, ein bisschen spielen mit Anzahl der Wiederholungen, Dauer (zeitlich) und Anforderung / Schwere der Übung oder Höhe der Stangen z. B. garantiert, dass keine Langeweile oder Routine aufkommt und der Hund aufmerksamer ist. Physiotherapie ist anstrengend! Das muss man dem Hund auch zugestehen. Und: Muskulatur baut sich in den Ruhephasen auf, weswegen die wichtig sind. Fazit: weniger - und dafür ruhig, geführt, kontrolliert, langsam und korrekt ausgerichtet und ausgeführt - ist manchmal mehr. Hast Du der behandelnden Physiopraxis mal von den Schwierigkeiten berichtet und wie üben die denn mit Deinem Hund, wenn das besser klappen sollte als zuhause? Kannst Du Dir da was abgucken? Ich höre z. B. immer dann auf, wenn gerade etwas besonders gut geklappt hat. Und, wichtig, bevor der Patient die Konzentration verliert. Pause, was trinken, kurz mal frei rumlaufen und schütteln, das neue Körpergefühl ausprobieren, das sind alles wichtige Kleinigkeiten, die dazugehören. Vielleicht auch ne Idee: die Physiostunde / Halbstunde an einen anderen Ort verlegen? Ist er denn operiert oder wird konservativ behandelt? Eigentlich wird man mit den Physioübungen nicht wirklich „fertig“, denn es wird für ihn lebenslang wichtig bleiben, die Oberschenkelmuskulatur zu trainieren, um die Patellarsehne, die ja die Kniescheibe in ihrer Rinne hält, und den Muskelanteil des Musculus quadriceps femoris, der die Patellarsehne „darstellt“, straff zu halten, damit er seine Funktion gut ausüben kann.
Und dass das leider ein Lebenslanges Problem ist wissen wir 🥹 die Physiotherapeutin meinte, wenn wir genug Muskel aufgebaut haben, muss er nur noch 1-2 mal die Woche trainieren um diese zu halten. Darauf Fieber ich grade hin 😂, nicht dass ich mich nicht gerne mit ihm beschäftige aber es nimmt schon viel Zeit in Anspruch zum normalen grundgehorsamkeits Training. Sein gangbild ist zum Glück schon deutlich besser geworden. Am Anfang hat ist er bei jedem zweiten Schritt für 5 Schritte gehüpft, mittlerweile hüpft er nur noch ab und zu im Spaziergang :) OP fällt erstmal raus, ich denke das macht Sinn wenn es schlimmer werden sollte.
 
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Elena
30. Sept. 21:41
Hier das gewünschte Video. Das Video ist schon 1 Monat alt, aber da hört man ab und an schon das grummeln, was ich da total weggelacht habe, weil es da noch kein „Problem“ war. Man sieht auch sehr klar, dass ich nach JEDEM Schritt belohnt habe 😂 habe das vor euren Tipps nie in frage gestellt, dass das ein Fehler sein könnte. 🙈
 
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Elena
30. Sept. 21:42
Vielleicht könntest du ja mal mitfilmen. Manchmal ist es auch dis eigene Körpersprache etc was den Hund zusätzlich hochfährt.
Video ist da :)
 
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Sonja
30. Sept. 21:51
Hier das gewünschte Video. Das Video ist schon 1 Monat alt, aber da hört man ab und an schon das grummeln, was ich da total weggelacht habe, weil es da noch kein „Problem“ war. Man sieht auch sehr klar, dass ich nach JEDEM Schritt belohnt habe 😂 habe das vor euren Tipps nie in frage gestellt, dass das ein Fehler sein könnte. 🙈
Wow, er macht das super! 👏🏼 Das scheint mir jetzt gar nicht so, dass er unsicher ist, was er machen soll. Aber vielleicht würde es helfen, nur 1-2 Übungen zu machen, und dann eine Spiel- oder Entspannungspause einzulegen. Es ist sehr anstrengend für die Hunde, sich so lange am Stück zu konzentrieren. (Das habe ich aus einem Dogdancing-Kurs mitgenommen.)
 
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Eva
30. Sept. 22:00
Hier das gewünschte Video. Das Video ist schon 1 Monat alt, aber da hört man ab und an schon das grummeln, was ich da total weggelacht habe, weil es da noch kein „Problem“ war. Man sieht auch sehr klar, dass ich nach JEDEM Schritt belohnt habe 😂 habe das vor euren Tipps nie in frage gestellt, dass das ein Fehler sein könnte. 🙈
Ich würde auch zwischen den Übungen mehr Pausen einlegen. Generell finde ich deine Körpersprache eigentlich ganz gut. Ich würde nur eventuell überall ein bisschen das Tempo rausnehmen. Also zwischen den einzelnen Stationen, Wiederholungen und auch beim Leckerli geben. Mitfilmen finde ich auch für einem selber immer ganz gut, da man damit oft bei einem selber etwas merkt usw, was man sonst gar nicht wahrnimmt. :) Leckerlis nicht in der Hand, weniger "wertvolle" Leckerlis und seltener belohnen wurde ja alles bereits gesagt.
 
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Sandra
30. Sept. 22:47
Hier das gewünschte Video. Das Video ist schon 1 Monat alt, aber da hört man ab und an schon das grummeln, was ich da total weggelacht habe, weil es da noch kein „Problem“ war. Man sieht auch sehr klar, dass ich nach JEDEM Schritt belohnt habe 😂 habe das vor euren Tipps nie in frage gestellt, dass das ein Fehler sein könnte. 🙈
Sollen die Cavaletti laut Physio so eng stehen? Ich würde generell auch Tempo innerhalb der Übungen rausnehmen. Cavaletti z. B. ist ja Gangschulung + Schritttraining und Schritttraining bedeutet Slow Walk. In dem Tempo ist 1/2 h Training täglich schon ne echte Hausnummer. Tipp: langsame Ausführung bringt mehr Muskelkraft als flotte Abfolgen.
 
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Sabine
1. Okt. 05:39
Hier das gewünschte Video. Das Video ist schon 1 Monat alt, aber da hört man ab und an schon das grummeln, was ich da total weggelacht habe, weil es da noch kein „Problem“ war. Man sieht auch sehr klar, dass ich nach JEDEM Schritt belohnt habe 😂 habe das vor euren Tipps nie in frage gestellt, dass das ein Fehler sein könnte. 🙈
Danke für das Video! Ihr seid ja schon Physio Vollprofis! Hier sieht man schon mind. zwei Dinge: 1. Belohnung erfolgte oft genug, direkt nach seinem Gequietsche. Das wird er verknüpft haben. Ist ja offensichtlich ein schlaues Kerlchen. Niemals darfst du belohnen, wenn er quietscht. Dann lieber die Hand wieder wegziehen. 2. Dein Tempo ist viel zu hoch. Mach mal lieber Slowmotion/Zeitlupe. Wenn er im Sitz ist: innerlich langsam bis 3 zählen, dann erst hoch. Wenn er steht: innerlich bis drei zählen und dann erst wieder ins Sitz. Bei den Stangen: Einen Schritt- Stopp- einen Schritt- Stopp- und immer innerlich bis drei zählen. Da hilft ein Haltesignal. Und zwischen zwei Übungen darf er auch kurz mal warten und nichts machen. Elefantentrick: geht auch Schritt für Schritt, wenn man will. Es hilft ihm in den Pausen, wenn du erstarrst. Er reagiert auf deine Bewegungen. Je schneller du bist, desto schneller wird er und je langsamer du wirst, desto langsamer wird er. Toll, daß es schon Gangbildverbesserungen gibt! Freue mich für euch!
 
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Elena
1. Okt. 06:40
Sollen die Cavaletti laut Physio so eng stehen? Ich würde generell auch Tempo innerhalb der Übungen rausnehmen. Cavaletti z. B. ist ja Gangschulung + Schritttraining und Schritttraining bedeutet Slow Walk. In dem Tempo ist 1/2 h Training täglich schon ne echte Hausnummer. Tipp: langsame Ausführung bringt mehr Muskelkraft als flotte Abfolgen.
Die haben wir enger stellt, weil er sonst in Versuchung ist zu hüpfen, es ist wichtig das er jeden Schritt einzeln macht :)