Ich fände es auch nicht schlimm, wenn man dem Hund in die richtige Position hilft, indem man ihn mit der Hand korrekt ausrichtet. Und die Leckerchen einfach mal komplett weglässt. Stimmlich loben hilft oft, die Übungen ruhiger und gleichmäßiger ausführen zu können.
Zappeln, Hektik, Springen, stupsen und Co. ist für den Trainingserfolg oft kontraproduktiv. Und Deine Stimmung (Erwartungen, auch Genervtsein, „ach je, jetzt das ganze Theater schon wieder“, absolut verständlich übrigens!) überträgt sich auch auf den Hundepatienten.
In absolut ruhiger, fast langweiliger (und langsamer) Stimmung übt es sich am allerbesten.
Und bitte, mach Dir nicht so einen (Fleiß-)Druck! Das ist schon echt ne ordentliche Leistung, die ihr da hinlegt, mein Respekt.
Aber ganz ehrlich, weniger ist manchmal mehr. Ich sag nicht, ihr sollt nicht üben. Aber: eine bis drei Übungen mal weggelassen, ein paar Übungen mal variiert aus dem Werkzeugkoffer an Übungen, die ihr habt, geänderte Ablauf- Reihenfolge, ein bisschen spielen mit Anzahl der Wiederholungen, Dauer (zeitlich) und Anforderung / Schwere der Übung oder Höhe der Stangen z. B. garantiert, dass keine Langeweile oder Routine aufkommt und der Hund aufmerksamer ist. Physiotherapie ist anstrengend! Das muss man dem Hund auch zugestehen. Und: Muskulatur baut sich in den Ruhephasen auf, weswegen die wichtig sind.
Fazit: weniger - und dafür ruhig, geführt, kontrolliert, langsam und korrekt ausgerichtet und ausgeführt - ist manchmal mehr.
Hast Du der behandelnden Physiopraxis mal von den Schwierigkeiten berichtet und wie üben die denn mit Deinem Hund, wenn das besser klappen sollte als zuhause? Kannst Du Dir da was abgucken?
Ich höre z. B. immer dann auf, wenn gerade etwas besonders gut geklappt hat. Und, wichtig, bevor der Patient die Konzentration verliert. Pause, was trinken, kurz mal frei rumlaufen und schütteln, das neue Körpergefühl ausprobieren, das sind alles wichtige Kleinigkeiten, die dazugehören.
Vielleicht auch ne Idee: die Physiostunde / Halbstunde an einen anderen Ort verlegen?
Ist er denn operiert oder wird konservativ behandelt? Eigentlich wird man mit den Physioübungen nicht wirklich „fertig“, denn es wird für ihn lebenslang wichtig bleiben, die Oberschenkelmuskulatur zu trainieren, um die Patellarsehne, die ja die Kniescheibe in ihrer Rinne hält, und den Muskelanteil des Musculus quadriceps femoris, der die Patellarsehne „darstellt“, straff zu halten, damit er seine Funktion gut ausüben kann.