Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Fressverhalten

Verfasser-Bild
katja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 20
zuletzt 21. Sept.

Fressverhalten

Guten Abend Vielleicht hat ja schon mal jemand ähnliches gehabt. Schröder ist generell ein eher mäkeliger Esser. Er brauchte immer komplette Ruhe zum Essen und hat oft darauf gewartet das ich bei ihm bin. Er hatte das Futter immer zur Verfügung weil wir weder Erziehungs- noch Übergewichtsprobleme hatten. Nun frisst er mittlerweile wirklich wenig. Er dürfte 220 gramm fressen, frisst aber wenn es hoch kommt 100. An einigen Tagen sogar weniger. Ich habe aus diesem Grund das Futter eine zeitlang nur noch zwei mal am Tag hingestellt und dann wieder weggeräumt wenn er nicht gefressen hat. Gebracht hat das gar nichts. Jetzt habe ich die letzten Tage das Futter mit auf die Spaziergänge genommen und Suchspiele, Futterbeutelaktionen und Tricks damit gemacht. Draußen frisst er das Futter. Am Ende des Spaziergang sogar gehäuft aus der Hand. Ich habe kein gutes Gefühl damit ihn nur draußen bei Aktionen zu füttern. Ich habe Sorge das wenn er tobt/ rennt ich eine Magendrehung riskiere. Habt ihr Ideen woher das kommen kann? Und wie ich ihn dazu bekomme auch wieder im Haus zu fressen ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
katja
16. Sept. 18:42
Das Verhalten von Schröder klingt erst einmal nicht ungewöhnlich – viele Hunde zeigen verändertes Fressverhalten, und oft steckt mehr dahinter als nur „kein Hunger“. Wichtig ist zunächst, gesundheitliche Ursachen auszuschließen: Zahnprobleme, Schmerzen im Maul oder auch Beschwerden im Hals-/Wirbelsäulenbereich können dazu führen, dass Fressen unangenehm wird. Ein tierärztlicher Check ist deshalb immer der erste Schritt. Wenn körperlich alles in Ordnung ist, kommen andere Faktoren infrage. Hunde sind sehr sensibel, was Umgebung und Stimmung betrifft. Manche brauchen absolute Ruhe, andere wiederum lassen sich drinnen leichter ablenken und finden Futter draußen spannender – vor allem, wenn es dort im Rahmen von Suchspielen, Futterbeutelaktionen oder Tricks angeboten wird. Durch diese positiven Verknüpfungen wird das Futter draußen attraktiver als im Haus. Martin Rütter betont in solchen Fällen, dass es nicht darum geht, „stur“ Futter hinzustellen, sondern die Ursachen zu verstehen und positive Verknüpfungen auch drinnen aufzubauen. Wichtig ist Konsequenz und Geduld. Das bedeutet: einen festen, ruhigen Futterplatz im Haus wählen, das Futter nur zu klaren Zeiten anbieten (z. B. zweimal täglich für 20–30 Minuten) und danach wieder wegräumen. Zusätzlich kann man das Futter drinnen spannender machen, etwa indem man es mit einem Suchspiel oder einem kleinen Kommando einleitet. Auch ein paar besonders leckere Bröckchen oben auf dem Futter können helfen. Wichtig ist außerdem, beim Fressen nicht zu viel Erwartungsdruck aufzubauen – also nicht ständig beobachten oder kommentieren, sondern dem Hund Ruhe geben. Frisst er dann auch nur kleine Mengen drinnen, sollte man das sofort positiv verstärken. Nach und nach entsteht so wieder eine Routine. Deine Sorge wegen Magendrehung ist übrigens berechtigt: Nach intensiver Bewegung sollte der Hund nicht gleich große Futtermengen aufnehmen. Deshalb ist es besser, draußen höchstens kleine Belohnungshäppchen zu geben und die Hauptmahlzeit in Ruhephasen drinnen anzubieten. Auch mehrere kleinere Portionen können das Risiko reduzieren. Zusammengefasst: Zuerst medizinisch abklären, dann drinnen eine positive, stressfreie Futterroutine aufbauen, klare Fütterungszeiten einhalten und das Ganze mit spielerischen Elementen kombinieren. Mit Geduld und Konsequenz lernen viele Hunde so wieder, auch im Haus entspannt und ausreichend zu fressen. Viel Erfolg euch beiden – ihr schafft das! 🍀🐾
Vielen Dank für die ausführliche Antwort:)
Gesundheitlich ist zum Glück alles in Ordnung. Wir kommen gerade erst vom Check:)

Ich denke, weil er vorher so mager war, habe ich da auch eine Erwartungshaltung die ihn vielleicht beeinflusst. Dann versuche ich es nochmal mit den Tipps:)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anke
16. Sept. 20:05
Es kam bereits die Idee mit einer flachen Schale. Probiere das mal aus. Mein Hund fraß in der HuTa immer gut. Irgendwann nicht mehr. Und die kamen auf die Idee, es in mehreren Portionen nacheinander auf einen Teller statt im Napf. Und das frisst er gerne. Vielleicht hilft es ja auch bei euch.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
katja
21. Sept. 08:43
Meine Hündin braucht Abwechslung. Vielleicht mal was neues probieren? Ich füttere inzwischen 2 verschiedene Trofus, beim Nassfutter sind es deutlich mehr Sorten.
Tatsächlich lag es wohl daran 🙈 Hab ihm testweise mal das vom anderen Hund hingehalten - zack weg war es 😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi &
21. Sept. 09:26
Tatsächlich lag es wohl daran 🙈 Hab ihm testweise mal das vom anderen Hund hingehalten - zack weg war es 😅
Ich finde es da sinnvoll zwei Futter zu haben, die der Hund frisst. Dann kann man immer etwas Abwechslung bieten und hat eine Ausweichmöglichkeit, wenn das Futter mal aus ist.

Und ich habe für uns eine entspannte Lösung gefunden Trockenfutter spannend zu machen. Mit dem Wobbler. Da kommt Picos Ration rein und er darf sich die erarbeiten (den Kong durch die Gegend schleudern und die Brocken erschnüffeln). Damit schmeckt ihm auch das langweilige Trockenfutter.

Draußen suchen ist natürlich das Highlight, aber auch für mich aufwendiger als den Kong zu befüllen 🙃
 
Beitrag-Verfasser-Bild
katja
21. Sept. 09:28
Die Sachen haben wir tatsächlich auch, aber in den letzten zwei Wochen waren nicht mal die interessant 🙈
Aber dann bekommt er einfach zwei verschiedene Angebote ☺️
 
Beitrag-Verfasser
Kathrin
21. Sept. 18:54
Die Sachen haben wir tatsächlich auch, aber in den letzten zwei Wochen waren nicht mal die interessant 🙈 Aber dann bekommt er einfach zwei verschiedene Angebote ☺️
Meine Hündin reagiert genauso. Sie findet Futter im Napf doof wenn es nicht gerade was besonderes ist. Wenn ich sie aber für das Futter etwas machen lasse, Z.B. Futter suchen oder auf Kommandos reagieren, ist sie voll dabei und gierig auf genau dieses Futter. Sie will es sich lieber erarbeiten und genießt dabei natürlich auch die Aufmerksamkeit. Ich baue es am Ende der Gassirunde oft ein. Da haben wir beide Spaß.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
21. Sept. 19:46
Du schreibst, du hast das Futter eine zeitlang zweimal am Tag hingestellt und dann wieder weggenommen. Wie lange hast du das denn genau durchgehalten? Ich befürchte, nicht sehr lange.🙈 Ehrlich gesagt kenne ich dieses mäkelige Verhalten nur bei Hunden, die ständig Futter zur Verfügung haben und/ oder bei diesem Verhalten auch noch etwas anderes angeboten bekommen. Es ist wie bei Kindern, haben die ständig Süßes zur Verfügung, sind sie dann bei der nächsten Mahlzeit wieder satt und wollen nicht essen. Solches Verhalten ist dann regelrecht antrainiert. Ein erwachsener Hund muss auch nicht unbedingt 2 mal täglich fressen. Einmal (natürlich die ganze Menge) wäre auch völlig in Ordnung. Meinen ersten Hund damals habe ich auch nur einmal täglich abends nach der Gassirunde gefüttert. Vielleicht klappt das ja besser, weil dann der Hunger auch größer ist. Natürlich solltest du in diesem Fall dann erst einmal nicht ständig unterwegs draußen füttern, denn dann ist der Hund ja wieder satt zur nächsten Mahlzeit. Trotzdem gibt es auch keinen Grund für ein schlechtes Gefühl, wenn der Hund sich draußen sein Futter erarbeiten muss, ganz im Gegenteil. Dabei wird er beschäftigt und ausgelastet und ganz nebenbei wird noch eure Bindung gestärkt. Du könntest auch eine Futterhälfte erarbeiten lassen und die andere Hälfte drinnen füttern. Nur stehen lassen würde ich kein Futter zur freien Verfügung. Biete es an und was nicht gefressen wird, kommt nach 10 -15 min wieder weg. Es ist noch kein Hund vorm vollen Napf verhungert. Natürlich solltest du dir sicher sein, dass es für die Fressunlust keine gesundheitlichen Probleme gibt. Das glaube ich aber eher nicht, sonst würde er draußen auch nicht fressen. Bin aber jetzt auch kein Tierarzt. Ich glaube eher, dass ihr dem Fressverhalten zu viel Beachtung schenkt. Auf der einen Seite schreibst du, dass er immer komplette Ruhe bräuchte, aber draußen frisst er es ja auch bei Aktionen. Da ist ja definitiv auch keine komplette Ruhe. 🤷‍♀️ Also überleg dir, wie es für euch am besten passen könnte und zieh das dann auch konsequent durch. Ach und eine Magendrehung hat wohl nach neuesten Erkenntnissen nichts damit zu tun, ob der Hund etwas gefressen hat und dann tobt. Und selbst wenn man dem trotzdem nicht so ganz vertraut, ist die Futtermenge, die unterwegs erarbeitet wird, ja jetzt nicht die komplette Menge und erstreckt sich über eine längere Zeit. Der Hund hat also nicht schlagartig den Magen randvoll und tobt damit. Ich traue übrigens diesem Frieden auch nicht so ganz. Bei uns gibt es das Futter sicherheitshalber immer nach Gassigängen. Da ist garantiert auch der Hunger größer(was wir aber nicht nötig haben 🤪😂). Und wenn das Futter bei euch bisher sowieso immer zur Verfügung stand, konnte ja auch jederzeit etwas im Magen sein, wenn es rausging zum Toben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
21. Sept. 19:51
Meine ist total mäkelig. Ein tgl Kampf. Bei ihr ist es nicht weil es ihr nicht schmeckt. Sie wartet einfach lieber bis Sie was besseres in Form von Leckerlies bekommt bzw Sie mag die Aufmerksamkeit die Sie bekommt wenn Sie nix frisst. Bin jetzt rigoros, dass es nichts mehr gibt bis Sie ihr normales Futter zuerst gefuttert hat. Bin nicht ihre Animateurin und mach mich nicht zum Affen. Entweder hat Sie Hunger oder nicht. Es kann einfach nur nerven
Weiser Entschluss!🤪😂😂 Hättest du den eher gefasst, wäre es wahrscheinlich gar nicht erst so weit gekommen. Ich drücke dir die Daumen, dass du standhaft bleibst. 👍 Viel Erfolg! Wie gesagt, es ist noch kein Hund vorm vollen Napf verhungert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
21. Sept. 20:02
Das Verhalten von Schröder klingt erst einmal nicht ungewöhnlich – viele Hunde zeigen verändertes Fressverhalten, und oft steckt mehr dahinter als nur „kein Hunger“. Wichtig ist zunächst, gesundheitliche Ursachen auszuschließen: Zahnprobleme, Schmerzen im Maul oder auch Beschwerden im Hals-/Wirbelsäulenbereich können dazu führen, dass Fressen unangenehm wird. Ein tierärztlicher Check ist deshalb immer der erste Schritt. Wenn körperlich alles in Ordnung ist, kommen andere Faktoren infrage. Hunde sind sehr sensibel, was Umgebung und Stimmung betrifft. Manche brauchen absolute Ruhe, andere wiederum lassen sich drinnen leichter ablenken und finden Futter draußen spannender – vor allem, wenn es dort im Rahmen von Suchspielen, Futterbeutelaktionen oder Tricks angeboten wird. Durch diese positiven Verknüpfungen wird das Futter draußen attraktiver als im Haus. Martin Rütter betont in solchen Fällen, dass es nicht darum geht, „stur“ Futter hinzustellen, sondern die Ursachen zu verstehen und positive Verknüpfungen auch drinnen aufzubauen. Wichtig ist Konsequenz und Geduld. Das bedeutet: einen festen, ruhigen Futterplatz im Haus wählen, das Futter nur zu klaren Zeiten anbieten (z. B. zweimal täglich für 20–30 Minuten) und danach wieder wegräumen. Zusätzlich kann man das Futter drinnen spannender machen, etwa indem man es mit einem Suchspiel oder einem kleinen Kommando einleitet. Auch ein paar besonders leckere Bröckchen oben auf dem Futter können helfen. Wichtig ist außerdem, beim Fressen nicht zu viel Erwartungsdruck aufzubauen – also nicht ständig beobachten oder kommentieren, sondern dem Hund Ruhe geben. Frisst er dann auch nur kleine Mengen drinnen, sollte man das sofort positiv verstärken. Nach und nach entsteht so wieder eine Routine. Deine Sorge wegen Magendrehung ist übrigens berechtigt: Nach intensiver Bewegung sollte der Hund nicht gleich große Futtermengen aufnehmen. Deshalb ist es besser, draußen höchstens kleine Belohnungshäppchen zu geben und die Hauptmahlzeit in Ruhephasen drinnen anzubieten. Auch mehrere kleinere Portionen können das Risiko reduzieren. Zusammengefasst: Zuerst medizinisch abklären, dann drinnen eine positive, stressfreie Futterroutine aufbauen, klare Fütterungszeiten einhalten und das Ganze mit spielerischen Elementen kombinieren. Mit Geduld und Konsequenz lernen viele Hunde so wieder, auch im Haus entspannt und ausreichend zu fressen. Viel Erfolg euch beiden – ihr schafft das! 🍀🐾
Prinzipiell hast du recht, dass man gesundheitliche Ursachen abklären muss. Der Hund frisst aber draußen, nur drinnen nicht. Hätte er tatsächlich Beschwerden im Hals, Schmerzen im Maul oder andere Probleme, wären die ja nicht draußen plötzlich verschwunden.🙈 Mit ein paar leckeren Brötchen obendrauf oder sonstigen Verfeinerungen oder gar anderem Futter wäre ich auch sehr vorsichtig. Damit wird sich das Problem eher noch weiter verschlimmern, wenn der Hund merkt, wenn ich nur lange genug mäkle, bekomme ich etwas anderes.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
katja
21. Sept. 20:10
Bei uns war es anscheinend tatsächlich der Wunsch nach Abwechslung da er das andere Futter problemlos auch drinnen frisst. Da ich mit zwei wechselnden Futtersorten kein Problem habe gebe ich ihm das jetzt einfach :) Bestimmt könnte ich das auch "ausssitzen" aber dafür bin ich wohl zu wohlgesonnen dem Hund gegenüber. Und da alles andere passt komme ich ihm da gerne entgegen :) Trotzdem noch mal vielen Dank für die ganzen Tipps:)