Das Verhalten von Schröder klingt erst einmal nicht ungewöhnlich – viele Hunde zeigen verändertes Fressverhalten, und oft steckt mehr dahinter als nur „kein Hunger“. Wichtig ist zunächst, gesundheitliche Ursachen auszuschließen: Zahnprobleme, Schmerzen im Maul oder auch Beschwerden im Hals-/Wirbelsäulenbereich können dazu führen, dass Fressen unangenehm wird. Ein tierärztlicher Check ist deshalb immer der erste Schritt.
Wenn körperlich alles in Ordnung ist, kommen andere Faktoren infrage. Hunde sind sehr sensibel, was Umgebung und Stimmung betrifft. Manche brauchen absolute Ruhe, andere wiederum lassen sich drinnen leichter ablenken und finden Futter draußen spannender – vor allem, wenn es dort im Rahmen von Suchspielen, Futterbeutelaktionen oder Tricks angeboten wird. Durch diese positiven Verknüpfungen wird das Futter draußen attraktiver als im Haus.
Martin Rütter betont in solchen Fällen, dass es nicht darum geht, „stur“ Futter hinzustellen, sondern die Ursachen zu verstehen und positive Verknüpfungen auch drinnen aufzubauen. Wichtig ist Konsequenz und Geduld. Das bedeutet: einen festen, ruhigen Futterplatz im Haus wählen, das Futter nur zu klaren Zeiten anbieten (z. B. zweimal täglich für 20–30 Minuten) und danach wieder wegräumen. Zusätzlich kann man das Futter drinnen spannender machen, etwa indem man es mit einem Suchspiel oder einem kleinen Kommando einleitet. Auch ein paar besonders leckere Bröckchen oben auf dem Futter können helfen.
Wichtig ist außerdem, beim Fressen nicht zu viel Erwartungsdruck aufzubauen – also nicht ständig beobachten oder kommentieren, sondern dem Hund Ruhe geben. Frisst er dann auch nur kleine Mengen drinnen, sollte man das sofort positiv verstärken. Nach und nach entsteht so wieder eine Routine.
Deine Sorge wegen Magendrehung ist übrigens berechtigt: Nach intensiver Bewegung sollte der Hund nicht gleich große Futtermengen aufnehmen. Deshalb ist es besser, draußen höchstens kleine Belohnungshäppchen zu geben und die Hauptmahlzeit in Ruhephasen drinnen anzubieten. Auch mehrere kleinere Portionen können das Risiko reduzieren.
Zusammengefasst: Zuerst medizinisch abklären, dann drinnen eine positive, stressfreie Futterroutine aufbauen, klare Fütterungszeiten einhalten und das Ganze mit spielerischen Elementen kombinieren. Mit Geduld und Konsequenz lernen viele Hunde so wieder, auch im Haus entspannt und ausreichend zu fressen.
Viel Erfolg euch beiden – ihr schafft das! 🍀🐾