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Thomas
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Anzahl der Antworten 80
zuletzt 3. März

Fehlende Impulskontrolle bei anderen Hunden.

Hallo, unser Mittelschnauzer ist jetzt knapp ein Jahr alt und er hat einen unheimlichen Spieltrieb was andere Hunde betrifft. Hundebegegnungen (angeleint) sind kein Problem aber er schafft es nicht ohne Gewinsel an denen vorbei zu kommen. Ist er ohne Leine, dann rennt er direkt zu den anderen Hunden hin. Zum Glück ist er soweit super sozialisiert und haut auch schnell ab, wenn ein anderer Hund „Streß“ anfängt. Wenn wir uns mit andern Hunden treffen, dann üben wir „Ruhe“ einbringen und unterhalten uns. Wobei wir die Hunde absitzen und nicht beachten. Alle anderen Hunde kommen recht schnell zur Ruhe und legen sich hin. Unser allerdings bleibt immer angespannt. Das Phänomen haben wir nur mit anderen Hunden. Ansonsten kommt er super zur Ruhe. Vielleicht hat jemand einen Tipp. Dankeschön
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 20:17
Als Tipp, Leine ran. Hund weg von anderen Hunden führen. Immer. Springt er vor, mit dem Körper zurückdrängen, weitergehen.
Wenn du redest, Hund weiterhin ab von Hund und Mensch. Wenn er sich beruhigt, nicht immer Kontakt nehmen lassen. Einfach weiter gehen.
Oder auch so häufiger mit anderen Hunden an der Leine spazieren gehen. Kein Kontakt danei
 
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Pauline
1. März 20:25
Erstmal Danke für die vielen Antworten. Wobei ich echt verwundert bin, in welche Richtung so etwas läuft. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich wollte keine Meinungen oder Belehrungen haben. Ich wollte gerne Anregungen und Tipps zum Training, bei diesem Thema haben. Natürlich ist alles eine Frage des Tieres und des Halters. Aber glaubt mir, ich kann mich selber sehr gut reflektieren was die Erziehung und nicht die Konditionierung angeht. Aber auch von außerhalb sind die Leute wirklich überrascht, wie gut mein 11 Monate alter Hund die Sachen meistert. Jogger, Spaziergänger, Fahrradfahrer, Pferde und Vögel sind kein Problem. Kinder, Straßenbahn, Busfahren oder laute Motorräder und Restaurant besuche, kein Thema. Ballspiele mache ich nicht, da ich keinen Balljunkie oder Hund mit einer Dauererwartung haben möchte. Futter frisst er auch nur nach Aufforderung. Deshalb ist es so überraschend daß er es nicht auf die Kette bekommt. So jetzt dürfen sich alle, die sich angegangen fühlen, losmaulen oder einfach gute Ratschläge geben. Dankeschön
Ich schließe mich allen anderen Leuten an.
Wenn dein Hund in Gegenwart anderer Hunde nicht abrufbar ist (und du weißt das zudem noch sehr sicher) gehört er an die Leine und fertig.
Es ist wirklich toll, wenn dein Hund gegenüber anderen freundlich gesinnt ist. Jedoch gilt das nicht für andere Hunde. Zum Schutze deines eigenen Hundes solltest du es absolut vermeiden, diesen in andere reinbrettern zu lassen. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen und deinen Hund einige Verletzungen kosten. Abgesehen davon, dass es unfassbar dreist ist, seinen eigenen Hund in fremde reinbrettern zu lassen. Diese könnten aggressiv, ängstlich, im Training, im Dienst etc. sein und dein Hund würde durch sein Verhalten unfassbar viel kaputt machen.
Da muss ich sagen, dass es mich ziemlich verärgert, dass du weißt, dass dein Hund nicht hört und du andere trotzdem in diese Situation bringst.

Und übrigens: in dem Moment, in welchem ein Hund in jeden anderen Artgenossen reinbrettert und es kaum aushält, dies nicht zutun, ist dieser NICHT gut sozialisiert. Absolut nicht. Denn dies ist auch in Hundekommunikation einfach nur dreist und distanzlos.

Kleiner Nachtrag zu deinem Ausgangsbeitrag: Ich finde es ja sehr interessant, wie du beschreibst, dass dein Hund dann sehr schnell wieder verschwindet, sobald ein anderer Hund „Stress anfängt“. Wenn dein Hund ungefragt in den Raum eines anderen brettert, ist es dein Hund, der den Stress anfängt und der andere, der ihm seine Meinung dazu sagt.
Nur mal so am Rande. Um sich auch einmal in die Situation des anderen Hundes zu versetzen.
Vergleichbar mit einem Menschen, der ungefragt von einem anderen angerempelt wird und erstmal mit „wer bist du / lass dich mal kurz abchecken du heißes Gerät / haste heut schon dein Geschäft verrichtet / muss mal schauen, ob du ne gute Partie für mich bist“ konfrontiert wird.
Unangenehm, oder? So geht’s Hunden auch. Nur wird alles von Menschen romantisiert und absolut fehlinterpretiert.
 
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Judith
1. März 20:31
Um MEINEN Hund zu schützen ist mir deiner ziemlich egal. Ich verteidige meinen Hund. Und nein es ist egal ob dein Hund "nur" spielen will. Es ist respektlos und dreist. Auch unter Hunden. Wenn der Hund nicht hört hat er an der Leine zu bleiben, da gibt es gar nichts zu diskutieren. Wenn du deinen Hund nicht unter Kontrolle hast, hast du dich auch nicht zu beschweren wenn dein Gegenüber entsprechende Maßnahmen ergreift um deinen Hund fernzuhalten. Rücksichtslos ist sowas und nichts anderes. Einem aggressiven oder ängstlichen Hund ist völlig egal welche Intention der andere Hund hat wenn er angeprescht kommt.
Also wiegelst du respektloses Verhalten mit eigener Respektlosigkeit auf?
Ich kann völlig verstehen, dass man seinen Hund schützen will. Aber in dem Wort "entsprechend" steckt für mich auch "verhältnismäßig". Einen freundlichen Hund zu treten, ist aus meiner Sicht nie adäquat, ob frech oder nicht.
Ich bin jahrelang durchs Leben gekommen, indem ich lediglich meine Körpersprache eingesetzt habe. Ich will gar nicht behaupten, dass es keine erdenkliche Situation gibt, in der das nicht ausreicht. Die gibt es bestimmt. Aber im Alltag reicht es meistens aus, klare Signale zu setzen.
Damit ist auch nicht Schreien gemeint. Das stachelt Aggression nur an. Wer sich damit nicht sicher genug fühlt, soll meinetwegen eine Wasserflasche oder sonst was mitnehmen. Aber eine allgemeingültige Legitimation für Gewalt kann es aus meiner Sicht nicht geben.
 
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Judith
1. März 20:38
Hallo, er akzeptiert alle Regeln. Verlässliches Bleib, Fusslaufen mit oder ohne Leine, Frustrationstolleranz, Rück und Abruf. Von der Erziehung her und Einhaltung der Regeln alles super. Bis auf die Geschichte, wenn andere Hunde zu sehen sind. Dann ist Gulasch im Kopf. Im Moment stelle ich mich auf die Leine und warte bis der andere Hund vorbei geht. Er soll lernen, das er mit dem Verhalten keinen Kontakt bekommt.
Grundsätzlich finde ich die Idee, wie du das trainierst, gut. Ich würde nur eine Kleinigkeit verändern, die für den Hund aber einen großen Unterschied macht.
Die Leine ist die letzte Absicherung und verhindert ein Erfolgserlebnis. Trotzdem lernt der Hund dadurch noch nicht, welches Verhalten erwünscht ist.
Versuch mal, ihn durch deine Körpersprache von den Hunden abzuschirmen und ihn immer wieder nach hinten bzw. an deine Seite zu "schieben". Wenn er da ist, wo er zu stehen kann, nimm den Druck weg und halte dich bereit. Schießt er nach vorne, musst du schneller bei ihm sein, als er bei dir. Steht er unschlüssig da, warte ab. Nimmt er Kontakt zu dir auf, belohne ihn.
Schwierig ist nicht nur das Timing. Du musst im Alltag gut abschätzen können, welche Situation ihr bewältigen könnt. Taste dich langsam ran. Wenn du auf der Leine stehen musst, um den Hund zu halten, vergrößere möglichst früh die Distanz.
 
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Claudia
1. März 21:16
Unerzogene Töle? Wer so abwertend über andere Hunde spricht, hat das eigentliche Problem nicht verstanden. Wegtreten und handgreiflich werden sind natürlich des Rätsel Lösung. Unfassbar…
 
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Stefan
1. März 21:39
Ich hatte drei Hunde die böswillig auf meinen Hund los sind und gebissen und gemobbt haben. Danach war meine Hündin aggressiv-reaktiv Hunde gegenüber und jede unerzogene Töle die "nur spielen wollte" hat es schlimmer gemacht. Wegtreten tu ich wenn Stimme und Körpersprache nicht ausreicht weil ich keine Lust habe meine Hand zwischen den Kiefern eines fremden Hundes zu haben. Und ganz ehrlich, wenn du deinen elf Wochen alten Hund frei rennen lässt musst du dich nicht wundern wenn da jemand handgreiflich wird. Menschen können phobisch Angst vor Hunden haben. Du weißt nie was der andere Hund hat. Er kann krank sein, ängstlich, läufig, aggressiv, im Training oder im Dienst. Wenn du deinen Hund nicht unter Kontrolle hast, lass ihn an der Leine bis dein Hund Manieren hat und nicht einfach zu Fremden rennt. DU bist für deinen Hund verantwortlich.
Und dein 4 Monate alter Hunde kann alles schon perfekt oder wie?! Das ich nicht lache 🤣🤣 warte mal bis die Pubertät kommt dann viel Spaß du hundepsychologe. Du meinst auch das du schon 100 begleithunde ausgebildet hast. Mindestens!!
 
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Sandra
1. März 21:56
Und dein 4 Monate alter Hunde kann alles schon perfekt oder wie?! Das ich nicht lache 🤣🤣 warte mal bis die Pubertät kommt dann viel Spaß du hundepsychologe. Du meinst auch das du schon 100 begleithunde ausgebildet hast. Mindestens!!
Also als mein Hund 4 Monate alt war konnte die noch nicht alles perfekt. Unter anderem hat sie nicht wirklich auf den Rückruf gehört. Ich wusste das deswegen hatte sie - Achtung Überraschung - ne Schleppleine dran. Auch jetzt noch wenn ich weis wir sind im Wald (Jagdtrieb oder Naturschutzgebiet) oder es ist viel im Park los. Problem gelöst 👏 Niemand erwartet das ein Hund alles von Anfang an perfekt kann sondern das der MENSCH Vorkehrungen trifft um sich, den eigenen Hund und andere zu schützen.
 
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Stefan
1. März 21:59
Also als mein Hund 4 Monate alt war konnte die noch nicht alles perfekt. Unter anderem hat sie nicht wirklich auf den Rückruf gehört. Ich wusste das deswegen hatte sie - Achtung Überraschung - ne Schleppleine dran. Auch jetzt noch wenn ich weis wir sind im Wald (Jagdtrieb oder Naturschutzgebiet) oder es ist viel im Park los. Problem gelöst 👏 Niemand erwartet das ein Hund alles von Anfang an perfekt kann sondern das der MENSCH Vorkehrungen trifft um sich, den eigenen Hund und andere zu schützen.
Valeries Hunde ist aber erst 4 Monate und sie schreibt als wäre er 4 Jahre. Und treten geht gar nicht nur weil sie Angst um den andern Hunde hat da ihrer ja sonst die Zähne in dem anderen hätte. Daraus schließe ich sie hat ihren Hunde null unter Kontrolle und mit so einem aggressivem Frauchen wird der Hund von ganz alleine ein Beißer.
 
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Friedlinde
1. März 22:34
Dann ist das eine Fehlinformation meiner damaligen Hundetrainerin, vielen Dank für die Richtigstellung.
Es ist unglaublich, was man von Hundetrainern so alles erzählt bekommt und oftmals noch nicht einmal richtig begründet.
 
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Dogorama-Mitglied
2. März 03:45
Hallo, Hunde in in 20 Meter Entfernung sind kein Problem. Da bleibt er auch bei mir. Wenn es näher dran geht, dann wird es interessant. Wenn ich mich mit den Leuten dann unterhalte, dann beruhigt er sich nach 30 Sekunden und wird ruhig, entspannt und setzt sich hin. Nur der Anfang ist wie Gulasch im Kopf.
Ich habe meine "neue" Hündin immer an der Leine (sie ist seit Dezember bei uns) wenn sich Menschen und Hunde nähern. Zu Anfang hab ich ihr gezeigt wie wir richtig vorbei gehen: sie ist auf der Aussenseite, wir gehen einen kleinen Bogen zur unerstützung der Körpersprache. Als das saß, ohne Seiten wechseln, mir in die Füße laufen, umdrehen und dem anderen hinterher schauen,etc habe ich die Leine durchhängen lassen, so hab ich immer noch Kontrolle aber sie muss sich zurücknehmenund bekommt nicht direkt bei "einem falschen Schritt" die Rückmeldung durch die Leine. Der nächste Schritt wäre dann ohne Leine, das wird aber noch etwas dauern, da ich immer wieder merke dass sie noch überlegt ob sie nicht doch hin rennt.