Hallo Raphael,
eigentlich sind es genau diese Hunde, die das verkörpern, wozu sie ursprünglich gezüchtet worden sind. Intelligente, arbeitswillige und ausdauernde Hütehunde.
Schon seit längerer Zeit werden die bekannten Rassen wie z.B. Bordercollie,
Australien Shepard, Australien Cattledog usw. nur noch selten für die Arbeit an der Herde gezüchtet. In der Regel werden heute familienfreundliche Hunde produziert die sich gut verkaufen lassen.
Kauft man sich heutzutage beispielsweise einen Bordercollie hat der nur noch wenig - bis auf das Ausehen - mit seinen Urahnen zu tun.
Hin und wieder kommtes vor das bei einem Welpen die alten Wesensmerkmale hervortreten und man hat es unerwartet mit einem Hund zu tun der im Grunde nur bedingt Familientauglich ist.
Solche Tiere sind dann nicht überreitzt sondern in der Regel unterfordert. Übereitzt sind meistens die Besitzer, die ja aus nachvollziehbaren Gründen nicht mit solchen Problemen gerechnet haben. Sollte es sich dabei noch um den ersten Hund handeln kann es - abhängig von den sonstigen Rahmenbedingungen - zu erheblichen physischen wie psychischen Belastungen kommen die letztendlich zur Abgabe des Tieres führen.
LG
Ralf
Bordercollies werden heute meistens in zwei Linien gezüchtet, nämlich Show und Arbeitslinie. Und die Arbeitslinie ist immernoch so wie der Border ursprünglich war.
Und das sind auch meistens diejenigen die mit einer Reizvollen Umgebung nicht klarkommen.
Die Aufgabe für die sie gezüchtet wurde ist das zusammentreiben von Schafherden. Und da man die Schafe natürlich möglichst wenig stressen will, macht man da nur das nötigste. Also wenn überhaupt dann maximal einmal am Tag. Der Rest der Zeit verbringt er auf dem Hof, schlafend. Im Winter wenn die Schafe mehrheitlich im Stall sind beschäftigt sich kein Schäfer mit seinem Hund.
Bewachen muss er die Schafe auch nicht, in Englisch wo der Border herkommt sind schon seit dem 14 / 15 Jahrhundert sämtliche Grossraubtiere ausgerottet.
Zusammentreiben muss man die Schafe also nur wenn man sie Schären, in den Stall bringen, untersuchen oder die Weidegünde wechseln muss. Den Rest der Zeit kümmert sich niemand um den Hund und er ist sich selber überlassen.
Ein Grossteil ihrer Zeit verbringen Border Collies in Reizarmer Umgebung beim nichtstun.
Ein Hund der ständig beschäftigt werden muss und wenn er nicht beschäftigt wird anfängt Probleme zu machen wär für einen Schäfer komplett unbrauchbar.
Aber wenn er mal arbeiten muss, dann muss er so lange durchhalten wie es nötig ist für die Arbeit und alles was passiert mitkriegen. Dementsprechend sind es sehr reizoffene Hunde die Arbeiten würden bis sie zudammenbrechen. Mit unserer heutigen Welt kommen sie daher nur schwer zurecht weil sie schlichtweg damit überfordert sind.