Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Fangen von Schatten und Reflexionen

Verfasser
Lena
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 20
zuletzt 7. Juni

Fangen von Schatten und Reflexionen

Liebe Community, kennt ihr das „Problem“? Mein einjähriger Australian Shepherd/Border Collie Mischling versucht immer sich bewegende Schatten oder durch Sonne gebildete Reflexionen zu fangen oder ihnen nachzujagen. Das strengt ihn extrem an und stresst ihn auch total. Es ist extrem schwierig, den Kleinen dann aus der Situation rauszubekommen und abzulenken. Auslastung kann es nicht sein, da er das sowohl macht, wenn er ausgeruht aber auch erschöpft (körperlich und psychisch) ist. Habt ihr die gleiche Situation gehabt und wenn ja, was macht ihr dagegen oder womit könnte das Verhalten zusammenhängen? Danke und LG Lena
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Mai 20:50
Hallo Raphael, eigentlich sind es genau diese Hunde, die das verkörpern, wozu sie ursprünglich gezüchtet worden sind. Intelligente, arbeitswillige und ausdauernde Hütehunde. Schon seit längerer Zeit werden die bekannten Rassen wie z.B. Bordercollie, Australien Shepard, Australien Cattledog usw. nur noch selten für die Arbeit an der Herde gezüchtet. In der Regel werden heute familienfreundliche Hunde produziert die sich gut verkaufen lassen. Kauft man sich heutzutage beispielsweise einen Bordercollie hat der nur noch wenig - bis auf das Ausehen - mit seinen Urahnen zu tun. Hin und wieder kommtes vor das bei einem Welpen die alten Wesensmerkmale hervortreten und man hat es unerwartet mit einem Hund zu tun der im Grunde nur bedingt Familientauglich ist. Solche Tiere sind dann nicht überreitzt sondern in der Regel unterfordert. Übereitzt sind meistens die Besitzer, die ja aus nachvollziehbaren Gründen nicht mit solchen Problemen gerechnet haben. Sollte es sich dabei noch um den ersten Hund handeln kann es - abhängig von den sonstigen Rahmenbedingungen - zu erheblichen physischen wie psychischen Belastungen kommen die letztendlich zur Abgabe des Tieres führen. LG Ralf
Bordercollies werden heute meistens in zwei Linien gezüchtet, nämlich Show und Arbeitslinie. Und die Arbeitslinie ist immernoch so wie der Border ursprünglich war. Und das sind auch meistens diejenigen die mit einer Reizvollen Umgebung nicht klarkommen. Die Aufgabe für die sie gezüchtet wurde ist das zusammentreiben von Schafherden. Und da man die Schafe natürlich möglichst wenig stressen will, macht man da nur das nötigste. Also wenn überhaupt dann maximal einmal am Tag. Der Rest der Zeit verbringt er auf dem Hof, schlafend. Im Winter wenn die Schafe mehrheitlich im Stall sind beschäftigt sich kein Schäfer mit seinem Hund. Bewachen muss er die Schafe auch nicht, in Englisch wo der Border herkommt sind schon seit dem 14 / 15 Jahrhundert sämtliche Grossraubtiere ausgerottet. Zusammentreiben muss man die Schafe also nur wenn man sie Schären, in den Stall bringen, untersuchen oder die Weidegünde wechseln muss. Den Rest der Zeit kümmert sich niemand um den Hund und er ist sich selber überlassen. Ein Grossteil ihrer Zeit verbringen Border Collies in Reizarmer Umgebung beim nichtstun. Ein Hund der ständig beschäftigt werden muss und wenn er nicht beschäftigt wird anfängt Probleme zu machen wär für einen Schäfer komplett unbrauchbar. Aber wenn er mal arbeiten muss, dann muss er so lange durchhalten wie es nötig ist für die Arbeit und alles was passiert mitkriegen. Dementsprechend sind es sehr reizoffene Hunde die Arbeiten würden bis sie zudammenbrechen. Mit unserer heutigen Welt kommen sie daher nur schwer zurecht weil sie schlichtweg damit überfordert sind.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Mai 22:26
Ich hatte auch mal nen Border Colli Mix zur Pflege, der immer Schatten, Blätter, Schmetterlinge etc gejagt hat. Ich dachte der ist mega verspielt, weil ich dachte ihn artgerecht auszulasten. Ich hatte ja keine Ahnung wieviel Power in ihm steckte! Da war meine Auslastung nur das Aufwärmprogramm :O Danach kam er wirklich zur Ruhe und die Schatten waren vergessen.
 
Beitrag-Verfasser
Sabrina
7. Juni 19:05
Er wird einfach Spaß dabei haben. Es ist wie wenn ein Hund Möbel ankaut, wenn man das nicht will dann unterbricht man dieses Verhalten jedes mal auch wenn es nervt und genauso muss man das eben mit jedem Verhalten machen das man nicht möchte.
Hallo Tina Endlich lese ich dieses Problem auch bei einer französichen Bulldogge wir haben genau das selbe Problem seit sicher 4 Monaten 🙄 Unser Blue ist jetzt 10 Monate alt und es wird immer schlimmer er hört in diesem Moment auf nichts mehr da will er nicht einmal ein Leckerlie obwohl es für ihn alles ist 😕 Ich habe bis jetzt noch keine Lösung gefunden das Unterbinden funktioniert so gut wie garnicht 🙈 zuerst dachte ich es liegt an der Pubertät aber das glaube ich jetzt nicht mehr und ausgelastet ist er auch genug er macht es immer egal ob er komplett k.o ist aber auch nach dem schlafen 😕hast du vielleicht mittlerweile eine Lösung gefunden?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
7. Juni 19:18
Bordercollies werden heute meistens in zwei Linien gezüchtet, nämlich Show und Arbeitslinie. Und die Arbeitslinie ist immernoch so wie der Border ursprünglich war. Und das sind auch meistens diejenigen die mit einer Reizvollen Umgebung nicht klarkommen. Die Aufgabe für die sie gezüchtet wurde ist das zusammentreiben von Schafherden. Und da man die Schafe natürlich möglichst wenig stressen will, macht man da nur das nötigste. Also wenn überhaupt dann maximal einmal am Tag. Der Rest der Zeit verbringt er auf dem Hof, schlafend. Im Winter wenn die Schafe mehrheitlich im Stall sind beschäftigt sich kein Schäfer mit seinem Hund. Bewachen muss er die Schafe auch nicht, in Englisch wo der Border herkommt sind schon seit dem 14 / 15 Jahrhundert sämtliche Grossraubtiere ausgerottet. Zusammentreiben muss man die Schafe also nur wenn man sie Schären, in den Stall bringen, untersuchen oder die Weidegünde wechseln muss. Den Rest der Zeit kümmert sich niemand um den Hund und er ist sich selber überlassen. Ein Grossteil ihrer Zeit verbringen Border Collies in Reizarmer Umgebung beim nichtstun. Ein Hund der ständig beschäftigt werden muss und wenn er nicht beschäftigt wird anfängt Probleme zu machen wär für einen Schäfer komplett unbrauchbar. Aber wenn er mal arbeiten muss, dann muss er so lange durchhalten wie es nötig ist für die Arbeit und alles was passiert mitkriegen. Dementsprechend sind es sehr reizoffene Hunde die Arbeiten würden bis sie zudammenbrechen. Mit unserer heutigen Welt kommen sie daher nur schwer zurecht weil sie schlichtweg damit überfordert sind.
Da kommt es aber eben schon auch sehr drauf an, wie man sich mit ihnen durch unsere heutige Welt bewegt. Man muss das reizoffene Exemplar der Arbeitslinie dann ja nicht überall mitschleppen, sondern könnte stattdessen eine passende Beschäftigung, entspannte Spaziergänge und viel Ruhen zu Hause anlegen. Das käme der von dir beschriebenen Routine am nächsten und verlangt weder vom Hund noch vom Halter sonderliche Anstrengungen. ...?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
7. Juni 19:24
Licht- und Schatten Jagen würd ich unter Stereotypien und damit unter ernste Verhaltensstörungen einordnen. Jedes Benehmen in diese Richtung gehört sofort und nachhaltig unterbrochen. Wenn nötig kommt der Hund auf einen ruhigen, abgedunkelten Platz, wo er runterkommen kann. Vor Allem muss aber nach den Ursachen geschaut werden. Wie schaut der Tagesablauf des Hundes aus? Wie sein Wochenprogramm? Ist er über- oder eher unterfordert? Oder für ihn unpassend gefordert? Wurde er tierärztlich untersucht? Ist er gesund?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
7. Juni 19:27
Licht- und Schatten Jagen würd ich unter Stereotypien und damit unter ernste Verhaltensstörungen einordnen. Jedes Benehmen in diese Richtung gehört sofort und nachhaltig unterbrochen. Wenn nötig kommt der Hund auf einen ruhigen, abgedunkelten Platz, wo er runterkommen kann. Vor Allem muss aber nach den Ursachen geschaut werden. Wie schaut der Tagesablauf des Hundes aus? Wie sein Wochenprogramm? Ist er über- oder eher unterfordert? Oder für ihn unpassend gefordert? Wurde er tierärztlich untersucht? Ist er gesund?
Es kann ggf. - nur der Vollständigkeit halber noch erwähnt - auch neurologische Ursachen haben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Berta
7. Juni 19:28
Genau das Thema Schattenjäger war vor kurzem im Fernsehen. Bei Martin Rütter. Vielleicht kannst du dir das nochmal anschauen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
7. Juni 19:29
Es kann ggf. - nur der Vollständigkeit halber noch erwähnt - auch neurologische Ursachen haben.
Genau, drum hab ich die Frage nach der TA Untersuchung angefügt 👍
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
7. Juni 19:33
Genau, drum hab ich die Frage nach der TA Untersuchung angefügt 👍
… hat sich offensichtlich grad mit meiner Antwort überschnitten - 2 Leute, 1 Gedanke 💭
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
7. Juni 19:34
… hat sich offensichtlich grad mit meiner Antwort überschnitten - 2 Leute, 1 Gedanke 💭
Doppelt hält eh besser 😉