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Sandra
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Anzahl der Antworten 63
zuletzt 9. März

Er hat den Nachbarhund gebissen...

…und ja, der Nachbarhund war angeleint, meiner nicht (Kurve, zu spät gesehen, wird sonst immer sofort angeleint). Ohne wenn und aber: Natürlich muss ich die Verantwortung tragen. Zum Glück ließ sich alles im Gespräch regeln, die Verletzung ist auch nicht schwer. Aber dennoch sitzt bei mir der Schock. Und jetzt hätte ich gerne euren Rat, abgesehen von Schuldsprüchen und dem Hinweis, in Kurven nicht abzuleinen! Mein Hund (Cockerpoo, 6 J., kastriert, 57 cm Schulterhöhe) hat ein Problem mit ähnlich großen, unkastrierten Rüden. (Andere Hundebegegnungen sind kein Problem.) Er pöbelt, zeigt Zähne, ist schlecht an der Leine zu halten. Bei zwei unserer Nachbarhunde rastet er immer völlig aus, wird zum Leinenrambo. Und genau einen von den beiden hat er dann heute, in diesem unglücklichen Moment als er nicht angeleint war, erwischt. Er war nicht mehr abrufbar, stürzte sich einfach drauf. Nun mein Anliegen: Kann man dieses Verhalten noch abtrainieren?
 
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Sandra
9. März 10:55
Leinenrambo abtrainieren ist möglich, braucht aber viel Geduld Zeit und man sollte auch besser lernen den eigenen Hund und den anderen zu "lesen"...Viele Hundeschulen bieten mittlerweile Sozialwalks an . Da kannst du mithilfe von Trainer genau an dem "Problem" arbeiten, und Hundebegegnungen unter kontrollierten Situationen üben/trainieren. Auch würde ich dem eigenen Hund Sicherheitshalber, bis das besser unter Kontrolle ist, einen Maulkorb anziehen, denn solche Situationen/Unfälle können sich wiederholen und leider sind nicht alle Hundebesitzer so verständlich und wenn erstmal eine Anzeige wegen auffälligen Hund ins Haus geflattert kommt wirds schwieriger....
Social Walks kannte ich noch nicht. Guter Tipp! Danke!
 
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Clara
9. März 11:38
Okay, du hast gesagt " Maulkorb " Ich muss ehrlich gestehen, wenn einmal gebissen worden ist, egal welcher Anlass, würde ich erstmal hinterfragen warum? Maulkorb schön und gut, aber man muss erstmal den Grund, warum und wieso ist diese Eskalation entstanden und danach kann man handeln. Aber nicht einmal gebissen sofort Maulkorb. Das ist meine Meinung
Ich habe nie "Maulkorb" gesagt?
Du hast gefragt wieso eine andere Perosn gemeint hat das die zusammenführen von den 2 Hunden nur mit Maulkorb stattfinden soll, darauf habe ich dir geantwortet das der Grund ist das der eine Hund den anderen Hund schon einmal gebissen hat.

Ich habe nie gesagt das der Hund jetzt Maulkorb tragen soll aber bei einer zusammenführung die du vorgeschlagen hast ist es mehr als Fahrlässig das nicht zu tun....

Also ich verstehe nicht was deine Antwort jetzt schon wieder damit zu tun hat, es ging um was anderes
 
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Nina
9. März 11:51
Also rechtlich ist die Sache klar: bei Anzeige der Nachbarin würde dein Hund jetzt als Gefährder eingestuft. Dazu gibt es einige Vergleichsurteile (https://www.tierrecht-anwalt.de/gefaehrlicher-hund/einstufung-als-gefaehrlicher-hund.html). Lass dir von den üblichen Trollen hier also nicht den Mut nehmen, jetzt auch zu Maulkorb und Leine zu greifen. Und zwar immer! Immerhin ist das der mildeste Ausgang eines solchen Verfahrens und du willst ja nicht noch Schlimmeres erleben. Ich würde ebenfalls zum professionellen Hundetraining raten und mit den zwei Hunden (oder auch anderen Hunden) bis dahin keine Experimente machen. Das ist einfach auch kein guter Rat - was, wenn dabei etwas schief läuft? Das ist definitiv etwas für einen Profi! Toi toi toi 🙏
 
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Sandra
9. März 15:31
Ich habe nie "Maulkorb" gesagt? Du hast gefragt wieso eine andere Perosn gemeint hat das die zusammenführen von den 2 Hunden nur mit Maulkorb stattfinden soll, darauf habe ich dir geantwortet das der Grund ist das der eine Hund den anderen Hund schon einmal gebissen hat. Ich habe nie gesagt das der Hund jetzt Maulkorb tragen soll aber bei einer zusammenführung die du vorgeschlagen hast ist es mehr als Fahrlässig das nicht zu tun.... Also ich verstehe nicht was deine Antwort jetzt schon wieder damit zu tun hat, es ging um was anderes
Eine Zusammenführung könnte ich mir auch nur mit Maulkorb vorstellen. Allerdings ist mir das auch zu riskant, da ja auch noch andere Verletzungen entstehen könnten. Lieber nicht.
 
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Sandra
9. März 15:40
ich würd es auf dem hundeplatz versuchen, da lernt er die Kommandos ohne wenn und aber auszuführen
Das setzt voraus, dass dort kein für uns problematischer Hund ist. Könnte daher schief gehen. Ich müsste zum Üben sicher sein, dass nur Hündinnen oder kleinere Rüden dort sind. Das ist wahrscheinlich noch möglich. Trotzdem danke!
 
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Sandra
9. März 15:55
Hi Sandra, einmal zu deiner Eingangsfrage, ob man das trainieren kann: Ja. Ob du ihn je wieder ableinen können wirst, ohne Angst haben zu müssen, dass er auf einen anderen Rüden draufgeht: Kann dir niemand versprechen, aber wenn man es nicht versucht, wirds nie was. Wie viele schon sagen: Such dir jemanden, der sich den Hund mal anschaut, sich mit Körpersprache auskennt und der mal abcheckt, aus welchem Grund dein Hund bei manchen anderen austickt, ob das einfach individuelle Abneigung ist, ob er kastrierte/unkastrierte Rüden kacke findet oder es an bestimmten Rassen liegt, er dich beschützen will oder oder oder Was Birgit sagt, ist auch richtig: Der Umgang allgemein mit deinem Hund sollte auch unter die Lupe genommen werden, wer bei euch Entscheidungen trifft und wie viel du dich vom Tier lenken lässt. Das sollte aber nicht hier im Forum passieren. Diese Frage/Antwortspielchen sind nur so halb zielführend, weil man trotzdem immer nur einen Bruchteil der Situation erzählt bekommt. Was ich aber auf jeden Fall erstmal machen würde, bis zu vor Ort Unterstützung hast: Den Hund sichern. Draußen an die Leine, nicht die Haustür offen stehen lassen, wenn du rausgehst und falls du einen Garten hast, ihn dort auch nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, dass er dort auch nicht ungehenmt pöbeln kann. Und nein, einfach mal mit dem Kandidaten aufs Feld gehen, ableinen und gucken was passiert, nein. Bitte nicht. Der Nachbarhund ist kein Übungsdummy. Der hat schon zwei Angriffe erlebt, da muss der nicht nochmal als Prügelknabe herhalten, damit anschließend zwei Halter zum dritten Mal rätseln, warum das jetzt passiert ist. Das kann man auf nem Trainingsgelände machen, wenn ein Zaun dazwischen ist oder der Aggressor mit nem Maulkorb gesichert ist UND jemand anwesend ist, der die Situation anschließend analysieren kann. Ansonsten isses dem 'Opfer' gegenüber nur unfair und völlig sinnfrei. Was Katrin sagt, ist übrigens auch nicht von der Hand zu weisen: In NRW kann ein Beißvorfall (oder auch nur ein Anspringen) von einem Hund zu einer Beurteilung durchs VetAmt führen, was eine Einstufung als gefährlicher Hund bedeuten kann, mit allen von Katrin aufgelisteten Konsequenzen. Schon allein deshalb würd ich an deiner Stelle alles daran setzen, dass sich das nicht wiederholt.
Hallo Frederike! Danke, dass du dir so viel Zeit genommen hast. Ich kann dir in allem nur Recht geben. Am Thema Garten und Haustür habe ich schon recht erfolgreich gearbeitet. Ich habe auch schon Kontakt zu unserem früheren Hundetrainer aufgenommen. (Ist ja nicht so, als hätte ich noch nie mit meinem Hund gearbeitet. Aber wie du schon schreibst: Man kann natürlich hier nicht alles richtig darstellen. Vielen Dank für deine guten Denkanstöße!
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 16:05
Lein deinen Hund nicht ab wenn er nicht rückrufbar ist, auch wenn es zu 90% sitzt. Wenn du weißt dass dein Hund durchaus beißen würde und dann ist er auch noch ohne Leine geht das absolut nicht. Ich würde einen Maulkorb empfehlen wenn du ihn nicht zu 100% zu jeder Zeit unter Kontrolle hast. Ein Hundetrainer der euch als Team bewertet und betrachtet kann bestimmt weiterhelfen um dir zu zeigen wie du Situationen wie diese händelst.
Aber ja, so ein Verhalten kann man in den meisten fällen abtrainieren oder jedenfalls minimieren.
 
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Sandra
9. März 16:08
Ich dachte zwar, dass ich für meinen Hund nie einen Maulkorb bräuchte! Jetzt aber wohl doch! Danke
 
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Dogorama-Mitglied
9. März 16:09
Ja einmal! Und warum? Was war der Anlass?? Weiß nur Sandra und Chewie. Nicht immer alles über einen Kamm scheren. Alles ist individuell
Du willst allen ernstes einen Hund, der den anderen schon 2x attackiert hat ableinen und zu genau diesem Hund hinlassen? Meine Güte manche haben echt Aussetzer.
 
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Sandra
9. März 16:14
Lein deinen Hund nicht ab wenn er nicht rückrufbar ist, auch wenn es zu 90% sitzt. Wenn du weißt dass dein Hund durchaus beißen würde und dann ist er auch noch ohne Leine geht das absolut nicht. Ich würde einen Maulkorb empfehlen wenn du ihn nicht zu 100% zu jeder Zeit unter Kontrolle hast. Ein Hundetrainer der euch als Team bewertet und betrachtet kann bestimmt weiterhelfen um dir zu zeigen wie du Situationen wie diese händelst. Aber ja, so ein Verhalten kann man in den meisten fällen abtrainieren oder jedenfalls minimieren.
Danke dir! Genau: zu 90% ist er abrufbar. Er verhält sich vielen Hunden gegenüber völlig unproblematisch, aber eben nicht bei allen. Ein Beißvorfall ist schon einer zu viel und er könnte es eben wieder tun.