Hi Sandra, einmal zu deiner Eingangsfrage, ob man das trainieren kann: Ja. Ob du ihn je wieder ableinen können wirst, ohne Angst haben zu müssen, dass er auf einen anderen Rüden draufgeht: Kann dir niemand versprechen, aber wenn man es nicht versucht, wirds nie was.
Wie viele schon sagen: Such dir jemanden, der sich den Hund mal anschaut, sich mit Körpersprache auskennt und der mal abcheckt, aus welchem Grund dein Hund bei manchen anderen austickt, ob das einfach individuelle Abneigung ist, ob er kastrierte/unkastrierte Rüden kacke findet oder es an bestimmten Rassen liegt, er dich beschützen will oder oder oder
Was Birgit sagt, ist auch richtig: Der Umgang allgemein mit deinem Hund sollte auch unter die Lupe genommen werden, wer bei euch Entscheidungen trifft und wie viel du dich vom Tier lenken lässt. Das sollte aber nicht hier im Forum passieren. Diese Frage/Antwortspielchen sind nur so halb zielführend, weil man trotzdem immer nur einen Bruchteil der Situation erzählt bekommt.
Was ich aber auf jeden Fall erstmal machen würde, bis zu vor Ort Unterstützung hast: Den Hund sichern. Draußen an die Leine, nicht die Haustür offen stehen lassen, wenn du rausgehst und falls du einen Garten hast, ihn dort auch nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, dass er dort auch nicht ungehenmt pöbeln kann.
Und nein, einfach mal mit dem Kandidaten aufs Feld gehen, ableinen und gucken was passiert, nein. Bitte nicht. Der Nachbarhund ist kein Übungsdummy. Der hat schon zwei Angriffe erlebt, da muss der nicht nochmal als Prügelknabe herhalten, damit anschließend zwei Halter zum dritten Mal rätseln, warum das jetzt passiert ist. Das kann man auf nem Trainingsgelände machen, wenn ein Zaun dazwischen ist oder der Aggressor mit nem Maulkorb gesichert ist UND jemand anwesend ist, der die Situation anschließend analysieren kann. Ansonsten isses dem 'Opfer' gegenüber nur unfair und völlig sinnfrei.
Was Katrin sagt, ist übrigens auch nicht von der Hand zu weisen: In NRW kann ein Beißvorfall (oder auch nur ein Anspringen) von einem Hund zu einer Beurteilung durchs VetAmt führen, was eine Einstufung als gefährlicher Hund bedeuten kann, mit allen von Katrin aufgelisteten Konsequenzen. Schon allein deshalb würd ich an deiner Stelle alles daran setzen, dass sich das nicht wiederholt.