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Jacqueline
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 36
zuletzt 12. Sept.

Emotionen

Mira ist ein 8 Monate alter bolonka sie flippt aus, wenn sie angesprochen wird. Sie quitscht und beißt, sie ist nur zu beruhigen wenn sie auf meinem Arm ist. Ablenkung durch Leckerli oder sitz haben wir schon ausprobiert. Habt ihr vielleicht einen Tipp wie man das in Griff bekommt. Freue mich auf Vorschläge.
 
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Nadine
7. Sept. 06:06
Was dahintersteckt habe ich leider noch nicht wirklich filtern können. Da es keine Rolle spielt ob zu Hause oder auf der Straße. Sie macht es schon seit wir sie mit 3 Monaten zu uns geholt haben. Wenn Freunde zu mir kommen, die ignorieren sie wenigstens, oder auf der Straße (oh bist du süß 😩 jeder will sie streicheln und keiner respektiert ihre Privatsphäre, das kann ganz schön nerven). Bis ich ausgesprochen habe, lasst sie in Ruhe ist das Kind in Brunnen gefallen und ich bin mit einem hysterischen Bündel beschäftigt. Ist nicht mein erster Hund aber die erste größere Herausforderung.
Wenn du weißt, dass sie aus Unsicherheit so reagiert, versuche sie vorab zu schützen.
Menschen sind leider gegenüber kleinen Hunden oft sehr übergriffig, aber mit vorausschauendem Handeln kann man das minimieren.

Ich würde sie grundsätzlich in Begegnungen im Fuß an die andere Seite nehmen und einen kleinen - oder nach Bedarf größeren - Bogen laufen. Dabei aufrecht und bestimmt am Mensch vorbei laufen, mit dem Hund in kommunikation bleiben, den Mensch nicht ermutigen sondern vielleicht ein kurzes "Hallo" und dann zum Hund direkt "wir gehen weiter". Das nimmt 99,9% der Menschen den Wind aus den segeln.

Wenn doch mal jemand anspricht, sofort loben (markerwort ist super hilfreich) und wenn es geht hinter dich locken und den Menschen bestimmt stoppen.

Ich persönlich würde den Hund im Notfall auch hochheben und so schützen, wenn es schon für alles andere zu spät ist.
Einen unsicheren Hund, der zusätzlich bedrängt wird, als seine Vertrauensperson zusätzlich körperlich zu bedrängen (blocken), halte ich für kontraproduktiv und extrem unfair. Das wird es nur schlimmer machen, denn der Hund sieht die Situation kommen und weiß, oh Gott, jetzt wird auch noch Frauchen blöd. Ist auch nicht besonders toll für eure Beziehung.

Meinen Hund nehme ich definitiv hoch, wenn er in Situationen komplett überfordert ist.
Das Ziel ist allerdings, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, dass nichts sonst mehr hilft. Und wenn du keine anderen Optionen siehst, kein ausweichen möglich ist etc, nimm sie einfach schon hoch BEVOR es für sie blöd wird.
 
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Alina
7. Sept. 06:12
Was dahintersteckt habe ich leider noch nicht wirklich filtern können. Da es keine Rolle spielt ob zu Hause oder auf der Straße. Sie macht es schon seit wir sie mit 3 Monaten zu uns geholt haben. Wenn Freunde zu mir kommen, die ignorieren sie wenigstens, oder auf der Straße (oh bist du süß 😩 jeder will sie streicheln und keiner respektiert ihre Privatsphäre, das kann ganz schön nerven). Bis ich ausgesprochen habe, lasst sie in Ruhe ist das Kind in Brunnen gefallen und ich bin mit einem hysterischen Bündel beschäftigt. Ist nicht mein erster Hund aber die erste größere Herausforderung.
Wenn draußen das angesprochen werden direkt verknüpft wird mit "Fremde fassen mich an", klingt das erstmal logisch, dass sie da aufgebracht ist. Ich hatte da auch letztens ein Reel auf Instagram gesehen, dass der Hund der Creatorin super hoch gepusht hat, wenn er nur einmal angeguckt wurde. Einfach wegen der Erwartungshaltung: gleich passiert was. Also auch bei Mira vielleicht Erwartungshaltung und da auch mittlerweile gelernter Ablauf.
Wenn meiner aufdringlich und aufgeregt wird, hocke ich mich vor ihn und halte ihn an der Brust zurück und in einer Position, bis er verstanden hat, dass er sich gerade zurück nehmen muss. Dann kommen die Hände ganz langsam weg, so lange er weiter da steht/sitzt. Möchte er wieder nach vorne, wird er wieder fixiert. Wenn er sich grob beruhigt hat, bekommt er ein Spieli hingeschmissen, dass er dann zum abreagieren zerfetzen kann. Sowas nimmt meiner immer wirklich gut an.
Was vielleicht draußen Abhilfe schaffen kann: Je nachdem wo du wohnst und wie möglich das so ist, würde ich versuchen Menschen aus dem Weg zu gehen bzw größeren Abstand einbauen. Vielleicht einen Maulkorb antrainieren, um sie weniger "attraktiv" zum ansprechen zu machen. Und vielleicht auch nochmal selber daran arbeiten schneller zu reagieren. Oder Kommando, dass Mila hinter dich geht antrainieren. Quasi Alternativverhalten anbieten.
 
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Jacqueline
7. Sept. 06:26
Vielen lieben Dank für all euren imput, habe jetzt neue Ansätze um das Problem anzugehen 😍🥰🤩
 
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Alexandra
7. Sept. 06:26
Habt ihr einen gut-sitzenden Maulkorb? Wenn nicht dann dringend drum kümmern.
Bei uns hat der Maulkorb dazu geführt, dass ich geduldiger und genauer in meinem Handeln gegenüber meinem Hund sein kann, weil ich keine Angst haben muss gebissen zu werden.
Wenn ihr den Maulkorb auch beim Gassi verwendet, dann reduzieren sich die Anfragen mit „oh wie süß, kann ich streicheln?“ dramatisch 😄
 
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Liane
7. Sept. 08:26
Ich würde impullskontrolle und frustationstolleranz mit ihm üben, damit er lernt sich selbst zurückzunehmen. Das Problem umleiten würde ich nicht machen. Er ist ja noch jung, das wird schon.
 
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Sonja
7. Sept. 15:01
Ich würde impullskontrolle und frustationstolleranz mit ihm üben, damit er lernt sich selbst zurückzunehmen. Das Problem umleiten würde ich nicht machen. Er ist ja noch jung, das wird schon.
Der Hund ist durch wiederkehrendes übergriffiges Verhalten reaktiv und soll lernen, sich zu beherrschen? 🙄
Das hieße, auf einen Topf mit kochendem Wasser, der auf großer Flamme steht, lediglich einen Deckel drauf zu machen.
 
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Sonja
7. Sept. 15:03
Vielen lieben Dank für all euren imput, habe jetzt neue Ansätze um das Problem anzugehen 😍🥰🤩
Nadine und Alina haben das schon super beantwortet.

Wenn Du öfter auf Leute triffst, die Dein Nein nicht akzeptieren wollen, nimm ein kleines Plüschtier mit, und biete Ihnen das zum Knuddeln an. Manch einer kapiert es dann vielleicht.
 
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Jacqueline
7. Sept. 15:22
Nadine und Alina haben das schon super beantwortet. Wenn Du öfter auf Leute triffst, die Dein Nein nicht akzeptieren wollen, nimm ein kleines Plüschtier mit, und biete Ihnen das zum Knuddeln an. Manch einer kapiert es dann vielleicht.
😄🤣, mach ich
 
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Steffi
7. Sept. 15:37
😄🤣, mach ich
Sehr gut..Ganz wichtig, dass Du Mira Schutz bieten kannst. Ich habe tatsächlich nochmal neu und sehr schnell lernen müssen deutlich und klar zu werden, als mein Sohn Baby und Kleinkind war. Es gibt sogar Leute, die sich über einen Kinderwagen / Buggy beugen und anfassen wollen oder Süßigkeiten verteilen..Gut gemeint, aber geht gar nicht.
Beim Welpen/Hund hatte ich es dann schon drauf. Schaffst Du auch💪😃
 
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Annett
7. Sept. 16:20
Belohnung: eigentlich sollte ich es wissen ist ja nicht mein erster Hund, da hat sich wohl aus meiner Verzweiflung ein Fehlverhalten eingeschlichen, danke für den Hinweis, werde ich sofort einstellen.
Und ich sehe da noch ein Problem, mit dem du wahrscheinlich dieses Verhalten auch noch belohnt hast, statt den Hund zu schützen. Du schreibst, dass es zur Ablenkung Leckerchen gab. Wann ganz genau hast du diese gegeben? Wenn der Hund bereits ausflippt und du ihm dann zur Ablenkung Leckerchen gibst, belohnst du dieses Verhalten und damit wird es immer schlimmer werden und nicht besser. Ein Leckerchen darf es nur dann geben, wenn der Hund ruhig geblieben und nicht ausgeflippt ist, auf gar keinen Fall, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und du ihn nur irgendwie zur Ruhe bringen möchtest. Und noch etwas, wieso wird denn der Hund ständig angesprochen und du lässt das zu? Das finden viele Hunde komisch und sind verunsichert. Dieses Verhalten kann durchaus auch ein Ausdruck von Unsicherheit und Unbehagen sein und sie weiß sich nicht anders zu helfen, da du nicht einschreitest und sie beschützt. Du musst deinen Hund vor so übergriffigen Leuten schützen und das in Vorhinein verhindern, wenn du weißt, dass dein Hund damit ein Problem hat. Wenn Leute kommen, würde ich sie auf die von den Leuten abgewandte Seite nehmen und an denen einfach ganz selbstverständlich vorbeilaufen. Wenn das funktioniert und ihr vorbeigekommen seid, dann macht auch das Leckerchen Sinn. Sprechen sie den Hund doch an, bist du als Puffer dazwischen und kannst zusätzlich noch erklären, dass sie das nicht mag. Notfalls kannst du dich vor sie stellen und damit so etwas verhindern. Mein Mailo mag es auch nicht, von Fremden (vor allem Männern) angesprochen oder gar angefasst zu werden, erst recht nicht, wenn die sich dann noch über ihn beugen und die Hand von oben kommt. Wenn ich da nicht rechtzeitig aufpasse, kann es schon mal vorkommen, dass er die Leute anbellt. Aber er weiß genau, dass ich ihn schütze und geht dann inzwischen automatisch an meine Seite oder hinter mich und das ist auch völlig in Ordnung. Er muss sich nicht von jedem Fremden anfassen lassen, wenn er das nicht möchte. Du willst doch auch nicht von jedem Fremden angesprochen oder gar angefasst werden. Überleg mal, wie du das fändest.