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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 8. Juli

Einfache, familientaugliche Anfängerhunde

Viele wünschen sich einen Hund und haben sich diesen in den letzten 2 Jahren erfüllt. Die Suche nach dem passenden Vierbeiner war bzw ist sicher ganz vielfältig. Da wurden Hunde nach Optik, nach Fellfarbe angeschafft. Oder nach den Wesensbeschreibungen im Internet. Nahezu jede Rasse wird als nett und einfach und familiengeeignet beschrieben.....nur ...sind sie das dann auch? Die vielen Labradore aus angeblichen Arbeitslinien, sie vielen Mixe daraus. Aussies, Border, Viszla, Samojeden, Doodles, um nur ein paar sehr beliebte mittelgroße Rassen zu nennen. Die vielen Kleinhunde, allen voran der Chihuahua und der Zwergspitz. Die von den Tierschutzorganisationen als netten, liebevollen ehemaligen Straßenhunde .... Was macht einen Familienhund aus ? Wie viel muss in einen Familienhund an Erziehung investiert werden und klaffen da manchmal die Vorstellungen sehr weit auseinander ? Wunsch und Wirklichkeit?
 
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Silke
29. Juni 11:35
Jeder Hund ist toll wenn er im passenden Umfeld ist. Darum ging es gar nicht es war nur ein Beispiel Wenn eine Familie z.b. jedes Wochende große Wanderungen macht Oder gerne segelt. Ich verbringe meine Freizeit mit Hund. Als Beispiel Bernhardiner müsste oft daheim bleiben weil er einfach bei mir durch viel Bewegung ganz schnell an seine Grenzen käme (Gewicht, Größe, Tendenz zu Gelenkerkrankungen)
Segeln geht bestimmt mit Bernhardiner wenn das Boot groß genug ist und der Hund nicht Seekrank wird.😂

Generell würde ich erst mal sagen das sich mit dem nötigen Fachwissen fast jede Rasse in eine Familie integrieren lässt. Aber das größte Problem sehe ich auch darin das Hunde nach aussehen angeschafft werden und nicht auf die Eigenschaften und Bedürfnisse des Hundes geachtet wird.
 
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Nicole
29. Juni 11:40
Du warst die dann bewusst dass du einen aktiven Hund hast. Aktivität und Kopfauslastung ist ja auch Zeit ... Wenn du deine Woche so beschreibst ... Vor der Arbeit, bei der Arbeit, nach der Arbeit ... Wie viel Zeit gehört deinem Hund, also Zeit als Bewegung und Beschäftigung/Kopfarbeit ...
Ich bin da ehrlich, ich unterscheide nicht zwischen Zeit für Hund, Zeit für mich, Zeit für Kinder und sonstiges. Fakt ist: jeder hat Bedürfnisse und die müssen erfüllt sein. Alles andere ist mir zu pauschal, ein Spaziergang oder Wanderung ist Zeit für mich, Zeit für die Kinder und Zeit für den Partner. Obedience / Zughunde, Hundeschule kann Zeit für Hund, für mich und Zeit mit Kindern sein. Lies dir die Rassebeschreibungen durch und die hast eine bunte Mischung von Erfahrungen, die aber eben nicht auf jeden Hund passen. Viel wichtiger ist wie gesagt die Einstellung und die Verantwortung. Das betrifft aber alle Hunde.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 11:42
Also, mein Beispiel hierzu ist...ich muss schon lachen🤭. Unser Zwockel. Wir hatten zwei tolle Schäferhunde, 5 Jahre auch zusammen. Beide komplett unkompliziert, sehr gut erzogen, sehr kooperativ und absolut Menschenbezogen. Babys, Kinder, Fremde, Freunde, Stadt, Alltag, laute Geräusche , Büro...alles kein Problem. Die perfekten Familienhunde also, diese gefährlichen Schäferhunde 😉. Jetzt kam durch Zufall ein kleiner Pudelmix zu uns. Der ist ja was für Omas, Anfänger, Kinder etc. Weit gefehlt....Henry spricht generell nicht mit Fremden. Nicht, weil er Angst hat. Er hatte eine wunderbare Kinderstube und hat keine Baustellen mitgebracht. Er hat schlicht keinen Bock. Er lernt rasend schnell und genausoschnell wie er uns manipulieren kann🙈. Hat einen ausgeprägten Dickkopf, den er, schlau wie er ist, sehr subtil durchsetzt und einen leider sehr ausgeprägten Jagdinstinkt. Ich bringe ein gutes Maß an Basiswissen mit, aber dieser Winzling ist bisher mein schwierigstes Projekt 😉 Was will uns das nun sagen?😜🐾🤔
🤓 mir geht es genauso. Meine Gebrauchshunde (ganz klassisch benannt) waren ein Klacks gegen die 7,5 kg Hündin welche sich Mittelspitz (wahrscheinlich Mittel/Kleinspitz Mix) nennt. Hartnäckig wie keiner vor ihr. Allerdings ist sie extrem freundlich, ganz besonders Kinder! Die dürfen nahezu alles machen. Aber sie ist verdammt anstrengend, die Kläfferei muss fast jeden Tag neu erarbeitet werden, sie ist noch nach 4 Jahren jeden Tag Arbeit ....
 
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Clara
29. Juni 11:43
Ich glaub ehrlich gesagt, dass bei vielen Leuten auch die Selbsteinschätzung überhaupt nicht stimmt.
Manche glauben zb, dass sie einen sportlichen Hund brauchen weil sie einmal um Jahr auf wander Urlaub fahren und 1-2 Mal in der Woche 5km joggen. Dieses Programm schafft mein 3kg Hund auch locker. Dafür muss man sich keine besonders sportliche Rasse anschaffen das schafft eigentlich jeder gesunde junge Hund.
 
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Ines
29. Juni 11:45
Die Frage ist auch immer was ist ein "Anfängerhund". Und wer ist ein Anfänger in der Hundehaltung und wer nicht.

Na klar gibt es Rassen oder Mischlingszusammensetzungen die für Menschen die nie viel mit Hunden zu tun hatten absolut schwierig oder unlösbar werden. Aber das kann auch jemanden treffen der schon 5 Hunde erzogen hat.

Genauso ist jemand der in seinem Leben bisher 2 Hunde gehabt hat für mich noch lange nicht hundeerfahren und selbst der charakterlich einfachste Hund kann sehr schnell versaut werden wenn die Basiserziehung nicht stimmt oder die Grundbedürfnisse nicht korrekt gestillt werden.

Für mich gibt es tendenziell keine Anfängerhunde. Nur Hunde die in die Familienkonstellation und zu dem Besitzer passen oder eben nicht.

Wer sich hier falsch entscheidet muss sich selbst und im Zweifelsfall auch sein selben ändern oder der Hund landet leider oft im Tierheim.

Genauso gibt es häufig Menschen die noch nie einen Hund hatten, sich eine vermeintlich schwierige Rasse aussuchen und es trotzdem hervorragend funktioniert. Das ist so individuell das man da keine pauschalen Aussagen treffen kann.
 
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Annabell
29. Juni 11:45
Wir haben uns fast 2 Jahre überlegt welche Rasse für uns und unseren Lebensstil am besten geeignet wäre und welche charaktertlichen Eigenschaften er mitbringen sollte. Wir haben uns alles vorher gut überlegt, uns informiert, vorbereitet und erst als alles gepasst hat, kam dann Jack. Unabhängig von der Pandemie wäre Jack bei uns eingezogen. Er ist komplett in unseren Alltag integriert und passt von seinem Wesen und dem Grad der körperlichen und geistigen Auslastung gut zu mir und meinem Partner. Er ist mein erster Hund und ein großer Traum ging mit ihn Erfüllung. Ich denke er ist ein guter Familienhund, weil er nicht immer die Hellste Kerze auf der Torte ist, sich neuen Situationen gut anpasst und mit Kindern behutsam und liebevoll umgeht, nicht gerade der sensibelste ist - falls man mal ausversehen über ihn stolpert, stört ihn das überhaupt nicht. Er akzeptiert Grenzen und Regeln meist sofort, kuschelt gern, schläft gern - auch wenns laut ist, kein Problem, liebt lange Spaziergänge und hat auch kein Problem damit, wenn mal keine Action ist und er auch nicht im Mittelpunkt steht. Er ist einfach nur froh dabei sein zu dürfen. Er liebt es zu spielen und Tricks zu lernen und auszuführen. Das könnte Kindern auch viel Freude bereiten. Ich investiere wirklich viel Zeit und einen großen Aufwand in ihn und vorallem in die Erziehung, damit wir ein entspanntes gemeinsames Leben genießen können.
Kinder sind auch schon bei uns in Planung. Im großen und ganzen ist er ein ziemlich ausgeglichener Hund und ich denke dadurch ist er ein super Familienhund. 🐶❤️

Wir haben einen Labrador der vorallem vom Wesen und vom Charakter gut zu uns passt.
 
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Silke
29. Juni 11:46
🤓 mir geht es genauso. Meine Gebrauchshunde (ganz klassisch benannt) waren ein Klacks gegen die 7,5 kg Hündin welche sich Mittelspitz (wahrscheinlich Mittel/Kleinspitz Mix) nennt. Hartnäckig wie keiner vor ihr. Allerdings ist sie extrem freundlich, ganz besonders Kinder! Die dürfen nahezu alles machen. Aber sie ist verdammt anstrengend, die Kläfferei muss fast jeden Tag neu erarbeitet werden, sie ist noch nach 4 Jahren jeden Tag Arbeit ....
Mir kommt es auch so vor... umso kleiner die Hunde umso anstrengender.😂
Ich kenne tatsächlich einen Bernhardiner der echt anstrengend ist. Den haben Bekannte von uns aber aus schlechter Haltung und der möchte alles fressen was 4 Beine hat. Ansonsten sind die großen Hunde eher tiefenentspannt und gehorsam und die kleinen hyperaktiv und dickköpfig.😂
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 11:49
Mir kommt es auch so vor... umso kleiner die Hunde umso anstrengender.😂 Ich kenne tatsächlich einen Bernhardiner der echt anstrengend ist. Den haben Bekannte von uns aber aus schlechter Haltung und der möchte alles fressen was 4 Beine hat. Ansonsten sind die großen Hunde eher tiefenentspannt und gehorsam und die kleinen hyperaktiv und dickköpfig.😂
Jeder Hundetrainer wird dir das bestätigen. Nicht unbedingt das hyperaktiv, aber dass kleine schwerer zu erziehen sind. 🙈
Aber egal ...gibt ja Fkexileinen😉
Sehr schade, denn hier ist glaube ich der Prozentsatz höher, dass die Hunde so gar nicht passen. Die Bedürfnisse von kleinen Rassen sind genauso umfangreich, nur leichter zu ignorieren.
 
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Jennifer
29. Juni 11:50
Ist es aber nicht einfacher mit einem gut sozialisierten Hund, also Züchter der weiß was er macht, das gemeinsame Familienhund Erlebnis zu starten? Und macht es nicht doch einen Unterschied ob ich mir einen familienfreundlich beschriebenen Kangal in die Stadtmitte mit 4 Kinder hole? Oder den Husky wegen der tollen Eigenschaften. Macht es Sinn einen Bernhardiner in eine sehr sportlichen aktive Familie zu holen? Oder den wachsamen Spitz in ein 10 Familienhaus? Sind da nicht rassebedingt Probleme vorprogrammiert ?
Macht sich darüber jeder Gedanken? Leider nicht. Solange der Hund süß aussieht oder eine ganz schlimme Vorgeschichte hat, die um Rettung schreit, wird der Hund aufgenommen. Man denkt in den seltensten Fällen an die nächsten 10-15 Jahre. Geschweige denn an den diesjährigen Sommerurlaub (so scheint es jedenfalls).

Frühe Sozialisierung ist das A und O. Das sollte idealerweise bei jedem Züchter gegeben sein. Aber nicht jede Familie, vor allem Anfänger mit jungen Kindern haben die Zeit das adäquat weiterzuführen und der Welpe oder Junghund bleibt auf der Strecke. Dann kommen ab der Pubertät Probleme und oft wird erst reagiert, wenn's zu spät ist oder eben das Training sehr langwierig werden kann.

Meiner Meinung nach kommt es viel auf die Zeit und Geduld an, die wir Menschen ins Training und angenehmes Zusammenleben investieren können. Und wie gut man auf die Rasse oder den Mix vorbereitet ist, den man sich ins Haus holt. Finde es absolut befremdlich sich einen Jagdhund zu holen und dann zu sagen 'Hilfe, der jagd.' 🙄 Nicht jeder Hund passt 100% auf einen beschrieben Rassestandard, aber für eine gute Vorbereitung sollte man sich zumindest mal angeschaut (und im Idealfall verstanden haben), was man sich potenziell an Arbeit ins Haus holt. Manchmal hat man aber auch einfach Glück und ein unproblematisches Exemplar.

Viele sehen einen gut trainierten Hund im Fernsehen oder bei Nachbarn und denken sich 'die Rasse muss es sein' und dann kommt oft das blaue Wunder, wenn man sich einen eigenen holt.

Ich persönlich liebe Border Collies, aber würde mir nie einen holen ohne Schafe oder Kühe und weitläufige Grünfläche zu haben, damit der Hund auch seiner Arbeit nachgehen kann. Das heißt nicht, dass man ihn nicht in einer Stadtwohnung halten und gut auslasten kann. Ich wäre dem nur definitiv nicht gewachsen.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 11:52
Ich mag den Begriff Anfängerhund nicht, wie definiert er sich? Erziehen die sich selber? Es gibt ja auch kein Anfängerkind oder ein Anfängerpferd... Wunsch und Wirklichkeit liegen glaub ich manchmal sehr weit auseinander und viele sind glaube ich anfangs sehr blauäugig, mich eingeschlossen. Alle wurden ja für einen bestimmten Zweck, zur Arbeit, gezüchtet. Also wenn mans ganz genau nimmt entsprechen doch dann die meisten Rassen nicht dem Bild des Familienhundes oder erfüllen dieses