Dein Blacky klingt in vielen Dingen nach unserem Yoshi.
Yoshi war ein übriggebliebener 6 Monate alter Junghund von einem Vermehrer, der meint, seine Hunde brauchen nur die Hundefamilie um sich. Sozialisierung mit Menschen hat nicht stattgefunden.
Notgedrungen hat er sich an mich gebunden, war ja sonst niemand da, und ich konnte relativ schnell fast alles mit ihm machen. Bei allen anderen Menschen tritt er den Rückzug an, sobald sie sich auf ihn zu bewegen. Sogar, wenn die Bewegung das Hinhalten eines Leckerli ist. Verhalten fremde Menschen sich ruhig, geht Yoshi von Hinten schnüffeln. Streicheln lässt er sich nicht.
Mein Mann hat es mit viel Geduld innerhalb von 1,5 Jahren geschafft, Yoshi versorgen und oft auch kraulen zu können.
Yoshi geht in seiner Unsicherheit nie nach vorne, selbst in größter Panik versucht er nur weiter zu flüchten oder sich zu verkriechen. Das scheint bei Blacky anders zu sein, der versucht, fremde Menschen durch Bellen abzuschrecken, damit sie ihm nicht zu nahe kommen. Dass er das bei Kindern noch sehr viel deutlicher macht, mag daran liegen, dass Kinder oft nicht rücksichtsvoll sind, viel Energie ausstrahlen und auf die Drohungen wahrscheinlich nicht immer reagieren. Diese Situation kann sehr schnell gefährlich werden, daher würde ich zum Schutz von Kindern und Hund dazu raten, sie voneinander fern zu halten und nie ohne Aufsicht zusammen zu lassen, auch im Garten nicht. Den Tipps, einen Maulkorb anzutrainieren und weiter nach einem guten Trainer zu suchen, schließe ich mich an.
Du solltest auch der Ursache für die Koliken auf den Grund gehen, denn erstens ist es Quälerei für den Hund, und zweitens kann ein Hund mit Schmerzen gefährlich werden, weil er überreagieren kann.
Yoshi hat durch Giardien Sodbrennen und heftige Bauchschmerzen gehabt. Ergänzend zu der Giardienbekämpfung mit Panacur haben wir eine Darmaufbaukur gemacht, das hat bei ihm den Durchbruch gebracht.
Wir haben im Frühjahr mit Hundesport und Social Walks begonnen, unsere Hunde besser auszulasten. Yoshi macht Agility, hat kurz in Mantrailing reingeschuppert und hat über die Social Walks viel Neues kennen gelernt. Das hat bei ihm eine rasante Entwicklung ausgelöst, er verliert immer mehr seine Unsicherheit und lässt von fremden Menschen viel mehr zu. Ihn oft mitzunehmen, egal wo hin, hat sein Selbstbewusstsein gestärkt. Bei all dem achte ich aber immer darauf, dass niemand was mit ihm macht, das er nicht will und dass er nicht überfordert wird. Akzeptiere ich seine Grenzen, wächst er oft über sich hinaus. Nach Action wird immer mindestens ein Ruhetag eingelegt.
Wenn bei Euch so viele Kinder rumlaufen, würde ich Hausregeln einführen. Kein Kind darf zum Hund gehen, sie haben ihn zu ignorieren. Und Blacky bekommt einen Platz in der hinterletzten Ecke, um sich ungestört entspannen zu können. Dort stört ihn absolut niemand, es ist sein Rückzugsort. (Yoshi hat sich als Rückzugsort unters Bett zurückgezogen, das ist immer noch sein Lieblingsplatz.) Ich vermute, Rockys derzeitiger Platz ist zu zentral.
Vielleicht hilft Euch etwas von Yoshi's Erfahrungen weiter. Ein Trainer bleibt trotzdem die wichtigste Maßnahme. Bleib dran, das wird schon klappen.
Viel Erfolg.