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Tom
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zuletzt 21. Dez.

Diebische Elster...Essen klauen....wie damit umgehen?

Kennt ihr das? Bei uns ein ungelöstes Problem. Man kommt in die Küche oder ins Esszimmer, hat fahrlässig was stehen lassen oder der Mülleimer wurde raus gezogen und geplündert? Zumindest kriegt sie inzwischen tupperware auf, ohne das komplett kaputt zu machen. Sämtlicher Trainer-Talk mich nicht nur überhaupt nicht vorwärts gebracht sondern war für mich auch nicht plausibel. Von mir aus kann jeder behaupten, dass ein schlechtes Gewissen nicht der hundischen Psychologie entspricht und dass das nicht vorkommt. Meine Beobachtung ist ne andere. Sie versteckt seine Beute unter dem Kissen und wenn ich reinkomme, habe ich manchmal noch nicht bemerkt was los ist aber Hund schleicht schon mit angelegten Ohren herum und ist direkt ganz ganz klein und macht sich möglichst unsichtbar .... KANN kein Reaktion auf mich sein, weil ich die Situation noch gar nicht erkannt habe und folglich noch gar keine Meinung dazu Kommunizieren konnte. Die weiß ganz genau, dass das nicht in Ordnung war, was sie gemacht hat. Und zwar bevor ich das überhaupt bemerkt habe. Das Hunde ihrer eigenen Logik und Denkweise nach kein schlechtes Gewissen haben können, ist ein schönes und halbwegs plausibeles Postulat. Aber Meine Erfahrungen sind da irgendwie völlig anders. Wie würdet ihr reagieren? Nett sein und unkommentiert weg räumen (wie bei fehlender Stubenreinheit) oder ne Ansage machen, dass das definitiv nicht in Ordnung ist? Obwohl Hund vorab schon körpersprachlich signalisiert hat, dass sein Verhalten nicht okay ist und er im Vorhinein schon erwartet, dass man sauer ist. Sobald man es dann überhaupt erst bemerkt.
 
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Tom
17. Dez. 20:50
Ob es nun schlechtes Gewissen ist? Jedenfalls glaubt er, niemand bekommt etwas von der Schandtat mit, wenn man sich lässig drauflegt.
Da sehe ich exakt null schlechtes Gewissen.
Eher Wohlfühl Gefühl und komplette Sicherheit, dass man das darf und auf jeden Fall keinen Stress erwartet
 
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Jörg
17. Dez. 21:06
Bin ich so leicht zu durchschauen? 😆
 
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Dogorama-Mitglied
17. Dez. 21:23
Meine hat sich selber beigebracht Schubladen zu öffnen. Nach einer Packung Kokosraspeln während ich arbeiten war habe ich ein Hundegitter im Flur angebracht, so kann sie weder in die Küche noch zur Haustür. Das Gitter kann ich komplett flach an die Wand schwenken so dass es 0 stört wenn ich zu Hause bin und ich nicht durch eine enge Öffnung stolpern muss😁 Mittlerweile bringt sie mir Sachen und "fragt" ob sie das haben kann. Bei einer Tüte Leckerchen die sie aus der Einkaufstasche holt ist das ja ok..... Gestern saß ich auf der Coch und sie stand so vor mir- fragender aber auch schuldbewusster Blick 🙈
Vielleicht fragt sie, ob sie noch Aufschnitt aufs Brötchen haben könnte... 😄
 
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Dogorama-Mitglied
17. Dez. 21:41
Von wohn- essbereich und Küche gibt es bei uns und inzwischen wie in sehr vielen Häusern keine Trennung mehr. Nennt man dann "offenen Koch Wohn und Ess Bereich." Wenn du diese bauliche Situation, wie wir sie haben, nicht kennst, dann ist das natürlich total möglich. Von Flur und Haustür war bisher nicht die Rede. Hund hinter der Haustür im Flur einsperren auf ca 4 qm wäre zwar möglich, erscheint mir aber hier bei uns nicht so sinnvoll. Möchte ich einfach selbst nicht so machen und fände es ehrlich gesagt auch nicht so gut, wenn jemand anders das tun würde.
Kenne es seit langem auch so inkl. runter in Keller rauf ins OG. Max zieht Fliesen zum Pennen vor, das schwarze.😂
 
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Elena
17. Dez. 22:10
Würde eine anderweitige Beschäftigung in der Zeit helfen? Eine ähnliche Alternative? Ich kenne da diese Snackwürfel/Snackbälle, die man befüllt und danach dem Hund überlässt. Der muss dann versuchen, an das Futter zu kommen, welches über eine oder mehrere Öffnung/en hinausfällt. Das hält den Hund beschäftigt und er hat zu denken. Das lastet ihn aus. Vielleicht schafft das Abhilfe.
Zusätzlich könnte man "Treppenschutzgitter" montieren, um die Bereiche abzusichern.
 
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Kurt
17. Dez. 22:10
Meine Erfahrung: es gibt Hund 1: frech und schlau, da wird jede Gelegenheit schamlos ausgenutzt. hier hilft meistens nur, nie etwas Essbares herumliegen lassen nach dem Motto ''und führe uns nicht in Versuchung''. Ansonsten könnte nur noch eine flagranti Situation mit klarer Ansage von uns zu einer möglichen Verhaltensänderung führen | Hund 2: akzeptiert unsere 'Wünsche' und lässt bei unserer Abwesenheit alles Essbare unangetastet.
 
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Rolf
17. Dez. 22:54
Im sachkundenachweis heisst es, dass man Hunden ein leckerchen innerhalb von 2 Sekunden für etwas gut gemachtes geben muss, sonst assoziieren sie es nicht mit der Sache. Im umkehrschluss: der Hund kann nicht mehr wissen, dass er etwas falsch gemacht hat, wenn mehr als 2 Sekunden vergangen sind. Warum sie trotzdem aussehen wie das "schlechte Gewissen " wundert mich auch seit Jahren.
Kennt er Deine Missbilligung und nimmt Dich auch ernst, weiß er angesichts der Szenerie noch nach Stunden was Sache ist. Möglich wäre, er hält sich nicht mehr für den Verursacher. Meine bekamen dafür einen strengen Blick mit Knurren und Zähne zeigen. Sogar Lotta mit ihrer hungergeprägten Vorgeschichte auf rumänischen Straßen klaut seit dem nicht mehr. Normal mögen Hunde, wie wir ja auch, nur eine kurze Erinnerung haben. Einschneidende Erlebnisse sind aber nachhaltig, manchmal traumatisch. Verstöße gegen Deine Regel zähle ich aus Erfahrung dazu.
 
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Tom
17. Dez. 22:55
Meine Erfahrung: es gibt Hund 1: frech und schlau, da wird jede Gelegenheit schamlos ausgenutzt. hier hilft meistens nur, nie etwas Essbares herumliegen lassen nach dem Motto ''und führe uns nicht in Versuchung''. Ansonsten könnte nur noch eine flagranti Situation mit klarer Ansage von uns zu einer möglichen Verhaltensänderung führen | Hund 2: akzeptiert unsere 'Wünsche' und lässt bei unserer Abwesenheit alles Essbare unangetastet.
Wir haben ganz klar die erste Sorte und zusätzlich noch mit echter Gangster-Genetik, vielleicht direkte Nachkommin des Hundes von Al Capone oder Bonnie & Ckyde.
Deshalb räumen wir weg.
Auf frischer Tat ertappen ist möglich, aber dann muss ich das konstruieren, also gezielt ne Falle stellen, wo sie dann drauf rein fällt und die ich nur aufgestellt habe, um sie danach anmeckern zu können.
Is auch nicht so schön und man kommt sich als Halter dabei auch fies und schäbig vor, sowas gezielt zu arrangieren, oder?
Ich selbst zumindest schon. Aber sonst kommt man eben auch nicht just in time... Also geht es irgendwie nicht
 
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Tom
17. Dez. 23:05
Kennt er Deine Missbilligung und nimmt Dich auch ernst, weiß er angesichts der Szenerie noch nach Stunden was Sache ist. Möglich wäre, er hält sich nicht mehr für den Verursacher. Meine bekamen dafür einen strengen Blick mit Knurren und Zähne zeigen. Sogar Lotta mit ihrer hungergeprägten Vorgeschichte auf rumänischen Straßen klaut seit dem nicht mehr. Normal mögen Hunde, wie wir ja auch, nur eine kurze Erinnerung haben. Einschneidende Erlebnisse sind aber nachhaltig, manchmal traumatisch. Verstöße gegen Deine Regel zähle ich aus Erfahrung dazu.
Wenn man nen Hund böse anknurrt, dann werden die meisten wahrscheinlich kleinlaut werden und beschwichtigen wollen, was dann aus Menschen Sicht vielleicht nach schlechtem Gewissen aussieht oder so interpretiert wird.
Aber wie begründest du die Annahme, dass das ganze auch richtig und zutreffend verknüpft wird mit einem Fehlverhalten, was schon länger zurück liegt?
Kann ja auch sein, dass der Hund das völlig unabhängig davon macht als rein spontane Reaktion und überhaupt nicht kapiert, worum es eigentlich grad geht. Nur wahrnimmt, dass der Halter grad agro drauf ist, das zwar merkwürdig findet und allein deshalb kleine Brötchen backt, am Ende dabei aber überhaupt nichts dazu gelernt hat.
Is ne offene und ehrlich gemeinte Frage.
Vielleicht ist beides möglich, aber das letzte erscheint mir dabei einfach wahrscheinlicher.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Dez. 23:26
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein Hund nicht an was Fressbares, Leckeres ran geht, wenn seine Menschen nicht da sind 🤷🙈 Wir haben auch Tabu-Räume, in die der Hund nicht rein geht, wenn wir nicht da sind,... aber da liegt auch nix Leckeres zum Greifen nahe rum. Kann man einem Hund durch Erziehung beibringen, nicht an lecker riechende Dinge ran zu gehen, wenn man nicht da ist? 🤷
Ja, kann man. Du legst was leckeres hin und verbietest es. Dann gehst du ganz kurz für eine Sekunde aus dem Raum und kommst sofort wieder rein und belohnst den Hund; aber nicht mit dem, was verboten ist. Tabu ist tabu. Dann dehnst du die Zeit immer weiter aus. Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Zeit zu lang ist und der Hund nicht doch dran geht, kannst du das Essbare in eine Drahtkugel (z. B. ein Teesieb oder im Garten ein Sieb mit Heringen im Boden befestigen) packen, sodass der Hund nicht dran kommt, es aber sieht und riecht.
Als zweite Übung legst du irgendwo etwas Essbares hin ohne dass der Hund weiß, dass du es absichtlich für ihn hingelegt hast, also auf den Tisch oder die Arbeitsplatte o. ä.. Dann stellst du ein Walkie talkie oder ein zweites Smartphone in den gleichen Raum, verlässt das Haus und beobachtest den Hund z. B. durch eine Kamera oder per zweitem Smartphone. Sobald der Hund dran gehen will, sagst du durch das Walkie Talkie oder Smartphone dein Abbruchkommando.