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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 20. März

"Dein Hund ist schlecht erzogen..."

Hallo liebe Hundefreunde, Wir haben vor genau einem Monat fine Hündin aus dem Tierheim adoptiert. Sie kam aus Polen aus einer Massenhaltung. Man merkt ihr das z.B. beim Fressen egal wie viel sie zum essen bekommt ist die in null Koma nichts fertig. Es gibt aber auch anderes Problem sie bellt jeden Hund an, der ihr ins Blick fällt. Wir versuchen andere Hunde zu meiden, doch wir können sie nicht komplett isolieren. Letzte Woche ist es vor gekommen, dass wir einen Mann mit einem jungen Hund getroffen haben. Meine ist direkt auf 180 der Mann hatte auch Kraft anwenden müssen um seinen Hund richtig zu lenken. Nach dem wir an uns vorbei waren rief der Mann mir nach "dein Hund ist schlecht erzogen..." Macht es überhaupt einen Sinn jedem zu erklären wo der Hund her kommt und und und....? Wie reagiert Ihr auf solche Aussagen? Ich bin etwas getroffen. Liebe Grüße Barbara
 
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Andreas
15. März 11:37
Ich frage mich ja eher, warum die Anderen immer etwas tun sollen? Du hast ein Problem mit deinem Hund, also musst du etwas tun, damit der Andere sich nicht bedrängt oder genötigt fühlt, einen Kommentar abzugeben. Und wenn das bedeutet "Oh, da hinten kommt ein Hund, wir sind noch nicht soweit auf Begegnung ruhig zu reagieren", dann musst Du eben zurück gehen und dich der Situation mit deinem Hund entziehen. Und auch ich finde es nicht toll von einem Amstaff angepöbelt zu werden, nur weil ich eine Gassi Runde gehe. Dass da ein anderer ruhigerer Hund aus der Fassung geraten kann, ist doch erklärbar. Also: du musst mit deinem Hund arbeiten damit die Reaktion des Anderen anders ausfallen
Die Anderen sollen ja eben nichts tun, vor allem keine ungebetene Kommentare oder Belehrungen abgeben. Wie im Verlauf ja hier schon deutlich wurde, ist sich die TE ihrer Verantwortung und der Trainings- und Erziehungsbedürftigkeit durchaus bewusst. Nur geht so etwas bei keinem Hund mal so aufs „Finger schnippen“ und auch in der Zwischenzeit muss der Hund ja nun mal an die frische Luft. Jede Hundebegegnung zu vermeiden, würde bei mir in der Umgebung nicht funktionieren und so muss man eben eine Weile damit umgehen… Und mit der Intoleranz Anderer eben auch leben…
 
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Katrin
15. März 11:46
Am Wochenende hatten wir während unserer Tour 7!!! miese Hundebegegnungen. Suki nimmt das inzwischen gelassen. Erschreckend fand ich aber das nicht ein einziger Halter in der Lage war den Hund zu korrigieren oder umzulenken. Stattdessen wurde gezogen, gemeckert gemotzt oder man hat einfach nur dagestanden. 3x hab ich Hilfe angeboten, einen musste ich abblocken (Flexileine). Sowas nervt und es ist echt schwer ruhig zu bleiben aber es ist kein Grund für Beleidigungen oder dumme Sprüche. Tatsächlich ist umdrehen und weggehen nicht immer zielführend.
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 11:51
Na ja, die Aussage ›Dein Hund ist schlecht erzogen‹ ist faktisch erstmal völlig richtig. Nur, dass du es eben nicht versaut hast, sondern die ›Vorbesitzer‹. Auf der einen Seite verstehe ich, dass solche Kommentare kränken, verunsichern und eine blöde Situation noch blöder machen. Aber mal von Standpunkt der anderen Hundehalter gesehen: Wenn die jetzt alle nichts sagen würden und du wärst jemand, den es absolut nicht juckt, dass dein Hund Passanten und andere Hunde anpöbelt, dann würde sich nichts ändern. Die Leute würden nur hinter vorgehaltener Hand tuscheln und die Straßenseite wechseln, wenn sie euch von weitem sehen. Da lieber offene Kommunikation, da weiß man dann, woran man ist. Meine meinte nach dem Umzug zu mir auch erstmal, austesten zu müssen, was jetzt so geht. Und ich konnte verstehen, dass Leute da erstmal komisch geguckt haben, kopfschüttelnd vorbeigegangen sind oder auch mal nen Kommentar abgelassen haben (von nett gemeint bis Alpharolle). Wir leben halt in einer Gesellschaft und unsere Existenz hat positive und negative Auswirkungen auf die Menschen, denen wir begegnen, ob es uns passt oder nicht. Und da ist Kommunikation immer noch das beste Mittel, um Kompromisse und gemeinsame Nenner zu finden, statt immer nur hinterm Rücken der Beteiligten in irgendwelchen Foren um Rücksicht zu bitten. Letzteres, da muss ich Eva recht geben, ist halt keine Einbahnstraße und nicht unendlich als Vorschuss verfügbar. Und das sag ich als jemand, der bisher fast nur Problemfelle an der Leine hatte und Sprüche wie ›Oh, guck mal, da ist gleich der MK mit dabei, die beißt‹ sehr gut kennt. Man kann jedes Mal groß ›Übergriff!‹ brüllen, oder halt dran arbeiten, damit sich was ändert. Und bei manchen (nicht konkret bei der TE hier) will ich auch keine Begründungen mehr hören, denn ich bin das ›Das kann er halt nicht lernen‹, ›Der ist halt von Haus aus so reaktiv‹, ›ADHS‹, ›Pubertät‹, ›Aus schlechter Haltung‹, ›Aus der Tötung‹, ›Der musste sich auf der Straße durchschlagen‹ ehrlich gesagt ... leid. Ich kann nicht sagen, wo es als Ausrede herhält oder wo es stimmt, aber man hört es schon sehr oft. Deutlich öfter als ›Na, zugegeben, da waren wir am Anfang etwas zu nachsichtig‹. Was man in so einer Situation dann lieber hört: ›Wir arbeiten dran‹, ganz ohne Rechtfertigung.
 
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Rebekka
15. März 12:18
Ich kann dich so gut verstehen, ich habe mir all die dummen Sprüche zu Beginn auch sehr zu Herzen genommen. Aber irgendwann habe ich mir gesagt, dass ich meinen Hund nicht rechtfertigen oder mich gar für ihn schämen sollte. Die Menschen kennen die Hintergründe nicht und wenn sie daran interessiert sind, fragen sie mich danach und schmeißen nicht mit Vorwürfen um sich. Für die Abneigung zu Artgenossen kann ich dir nur ans Herz legen regelmäßig Social Walks zu machen. Ich habe ein Treffen hier bei Dogorama erstellt und bisher wirklich tolle Erfahrungen damit gemacht. Bobby ist seitdem wir das regelmäßig machen so viel entspannter bei Hundebegegnungen. Und wenn du die Baustellen offen kommunizierst, wirst du auf jedenfall auf einen verständnisvollen Gassipartner treffen - und das nimmt einem selbst direkt 99% der Anspannung 😊 Nicht aufgeben, das wird schon!
 
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Tanja
15. März 12:38
Wenn der Mann Kraft aufwenden musst um seinen Hund zu lenken ist seiner wohl nicht besser erzogen. Meiner hat auch alle Hunde angebellt. Ich habe ihn immer auf die andere Seite genommen das ich praktisch zwischen den Hunden war habe einen großen Bogen gemacht und mit leckerli abgelenkt. Bis heute ist es deutlich besser geworden aber nicht ganz weg. Wir gehen in die Hundeschule und mind. Einmal die Woche auf die Hundewiese treffen wir seine Freunde ein großes Rudel das sich mittlerweile gut kennt. Trotzdem bellt er auch da alle fremden Hunde erstmal an. Liebe Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 13:05
Lächeln und winken (in Gedanken den Mittelfinger zeigen)😅 Meine bellt auch aus Unsicherheit und wurde gestern von einem Mann angemeckert der meinte “meine dürfte andere Hunde nicht so ankläffen” (sie hat nur gewufft) und dann meinte ich “sie bellt aus Unsicherheit und das verbiete ich ihr ganz sicher nicht” Dann kam nur “scheiß Schäferhunde” Also irgendwer wird immer etwas zu meckern haben. Deren Hunde sind aber auch nicht perfekt.
 
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Ingrid
15. März 13:10
Nö. ....mittlerweile 👂👂auf Durchzug.....was auch für dumme Gesichter sorgt:hast du oder haben sie Zeit?Dann können wir gemeinsam an der Sache arbeiten. 🙂
 
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Annett
15. März 13:34
Zum Schlingen. Es gibt spezielle Antischlingnäpfe und bei uns ist die Leckmatte ( auf der ich einen Teil des Nassfutters verteile) heiß begehrt. Damit ist Mailo dann locker schonmal 20 min beschäftigt und hinterher zusätzlich noch ausgepowert.
 
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Claudia
15. März 13:48
Ich glaube es hat Dich schon jemand auf die gelben Halstücher hingewiesen. Man kann die selbst bei Amazon bestellen. Immer mehr Leute wissen dann der Hund arbeitet oder ist unsicher.
 
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R.
15. März 15:34
Hay Barbara Das sie schlingt ist völlig normal. Sie kommt aus einer massenhaltung! Heißt sie musste ihr fressen so schnell wie möglich fressen bevor es andere weg gefressen haben. Überlebensinstinkt eines Strassenhundes 😉 Warum sie jeden Hund anbellt: sie ist in einem Fremden Land, Fremde Gerüche, Fremde Hunde, sie versteht die Sprache nicht vom Menschen. Unsicherheit, Angst ihr Körper kann sich nicht entspannen. So warum sie auf Fremde Hunde so reagiert weil sie total unsicher ist, in ihren Augen sind erstmal ALLE Hunde Feinde. Strassenhunde haben die beste Körpersprache ich würde jemanden mit einem souveränen Hund suchen und ihr geht erstmal zusammen spazieren so 3 mal keinen Kontakt zulassen an der leine!!! Die Körpersprache ist an der leine stark eingegrenzt deshalb können die Hunde nicht richtig kommunizieren und es kommt meistens zu beissereien. Nach 2-3 Tagen spazieren könnt ihr es auf einem eingezäunten Grundstück mit frei Lauf versuchen. Natürlich bitte auf euer Bauchgefühl achten☺️