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Bianca
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 9. Juli

Chihuahua kennt keine grenzen

Hallo, ich weiß gar nicht so richtig wo ich anfangen soll, vorab es handelt sich nicht um meinen Hund, die Chihuahua Hündin gehört meiner Mutter. Meine Mutter ist seit mittlerweile 5 Wochen im Krankenhaus, es ist auch fraglich ob sie überhaupt wieder nach Hause kann oder in ein Pflegeheim kommt. Ich selber habe eine 5 jährige Malteser Hündin. Merle (so heißt der Hund meiner Mutter) ist 8 Jahre alt, im letzten Jahr wurde sie kastriert, da sie ständig scheinträchtig war. Sie ist ein absolut unruhiger Hund und kommt nur selten zur Ruhe. Sie hat auch leider keine Erziehung genossen, meine Mutter hat gesagt sie hat sich selbst erzogen. Sie kennt kein einziges Kommando. Sie folgt mir auf Schritt und Tritt, hab das Gefühl sie möchte mich kontrollieren. Ein großes Problem ist auch wenn wir Besuch bekommen, wir haben 2 Kinder 13 und 7 Jahre, hier ist immer viel Trubel. Merle hat nun eine Freundin von meiner Tochter in die Hand gebissen, als diese sich die Schuhe ausgezogen hat, so schnell konnte ich gar nicht reagieren. Sie kommt jetzt an die Leine und muss in ihr Körbchen, was sie nur schwer akzeptiert. Etwas mehr Respekt hat sie vor meinem Mann. Unter diesen Umständen kann ich sie einfach nicht behalten, wenn ich das nicht in den Griff bekomme:-/ Es ist wahrscheinlich schwer aus der Ferne Tipps zu geben, aber wenigstens konnte ich mir das mal von der Seele schreiben. Danke fürs lesen. Liebe Grüße Bianca
 
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Luisa und
12. Mai 10:11
Hallo Bianca, in der Wohnung würde ich ein Geschirr mit Schleppleine dran machen. Du ersparst dir Diskussionen. Wenn sie z.B. nicht zu einem Besucher hin darf, sagst und zeigst du körpersprachlich, dass sie das nicht darf, so bald sie sich in die Richtung des Besuchers bewegt. Reagiert sie nicht führst du sie kommentarlos mit der Leine zu ihrer Decke (das muss man evtl so 20x machen, je nach Hartnäckigkeit des Hundes). Wichtig ist vorher einmal nein zu sagen und das auch körpersprachlich zu signalisieren, damit sie lernt, was von ihr gewollt ist. Parallel Deckentraining und Sachen mit ihr machen, die ihr Spaß machen. Du kannst ihr z.B. mit den Kindern zusammen kleine Tricks beibringen oder eben Grundkommandos. Und such dir einen guten (!) Hundetrainer. Das kriegt ihr aber bestimmt hin.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Mai 10:44
Hallo Bianca, in der Wohnung würde ich ein Geschirr mit Schleppleine dran machen. Du ersparst dir Diskussionen. Wenn sie z.B. nicht zu einem Besucher hin darf, sagst und zeigst du körpersprachlich, dass sie das nicht darf, so bald sie sich in die Richtung des Besuchers bewegt. Reagiert sie nicht führst du sie kommentarlos mit der Leine zu ihrer Decke (das muss man evtl so 20x machen, je nach Hartnäckigkeit des Hundes). Wichtig ist vorher einmal nein zu sagen und das auch körpersprachlich zu signalisieren, damit sie lernt, was von ihr gewollt ist. Parallel Deckentraining und Sachen mit ihr machen, die ihr Spaß machen. Du kannst ihr z.B. mit den Kindern zusammen kleine Tricks beibringen oder eben Grundkommandos. Und such dir einen guten (!) Hundetrainer. Das kriegt ihr aber bestimmt hin.
Bei dieser Konstellation würde ich davon abraten den Hund mit der Leine zu der Decke zu führen. Das ist kein Welpe, der Abläufe kennenlernen muss. Das ist ein erwachsener Hund, der respektlos genug ist, an Kinder zu gehen. Hier geht es um Grenzen und um Raum. Wichtig finde ich persönlich in diesem Kontext, dass der Hund in die Lage gebracht wird, selbst den Rückzug anzutreten um das für ihn als Lösungsstrategie zu installieren. Wenn eine Leine benötigt wird, an dieser sichern, aber den Hund durch "verjagen" aus der Situation in eine eigene Lösung bringen. Ich verjage und beanspruche Raum, der Hund zieht sich zurück und hat außerhalb meines Radiusses seine Ruhe. Hier geht es darum dass das eben nicht kondioniert werden soll, also keine Wiederholungen stattfinden sollen. Hier geht es um ganz klares, "Du hast hier nichts verloren, wenn ich diesen Raum beanspruche". Das ist wichtig, weil er erst mal verstehen muss, wo seine Grenze sind und wer die festlegt.
 
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Luisa und
12. Mai 10:47
Bei dieser Konstellation würde ich davon abraten den Hund mit der Leine zu der Decke zu führen. Das ist kein Welpe, der Abläufe kennenlernen muss. Das ist ein erwachsener Hund, der respektlos genug ist, an Kinder zu gehen. Hier geht es um Grenzen und um Raum. Wichtig finde ich persönlich in diesem Kontext, dass der Hund in die Lage gebracht wird, selbst den Rückzug anzutreten um das für ihn als Lösungsstrategie zu installieren. Wenn eine Leine benötigt wird, an dieser sichern, aber den Hund durch "verjagen" aus der Situation in eine eigene Lösung bringen. Ich verjage und beanspruche Raum, der Hund zieht sich zurück und hat außerhalb meines Radiusses seine Ruhe. Hier geht es darum dass das eben nicht kondioniert werden soll, also keine Wiederholungen stattfinden sollen. Hier geht es um ganz klares, "Du hast hier nichts verloren, wenn ich diesen Raum beanspruche". Das ist wichtig, weil er erst mal verstehen muss, wo seine Grenze sind und wer die festlegt.
Und das kann er mit meiner Methode nicht?
 
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Dogorama-Mitglied
12. Mai 11:00
Und das kann er mit meiner Methode nicht?
Es ist einfach ein Unterschied ob er aktiv zurückweicht - Thema Raum-, oder ob er passiv an eine Stelle gebracht wird. Ich wollte damit nicht sagen, dass Deine Methode nicht generell richtig ist. Ich halte sie nur in diesem Fall, wo sehr schnell Grundregeln zur Sicherheit geschaffen werden müssen, nicht für die beste Lösung.Hier geht es nicht darum dem Hund etwas beizubringen ( Kommando Decke) sondern um klare Kommunikation. In dem Fall körpersprachlich. Das ist ein riesen Unterschied.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Mai 11:03
Oje ich wünsche deiner Mama erst mal natürlich gute Besserung 😟 Wenn es dazu kommt, dass sie in ein Heim muss, wäre es natürlich mega schön, wenn sie regelmäßig Besuch vom ihrem geliebten Chihuahua bekommt. Vielleicht ist das eine blöde Frage, da ihr da sicher selber nachgedacht habt. Aber gäbe es eventuell andere Verwandte, die den Hund übernehmen könnten?
 
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Bianca
12. Mai 11:16
Oje ich wünsche deiner Mama erst mal natürlich gute Besserung 😟 Wenn es dazu kommt, dass sie in ein Heim muss, wäre es natürlich mega schön, wenn sie regelmäßig Besuch vom ihrem geliebten Chihuahua bekommt. Vielleicht ist das eine blöde Frage, da ihr da sicher selber nachgedacht habt. Aber gäbe es eventuell andere Verwandte, die den Hund übernehmen könnten?
Vielen Dank, nein leider nicht, unsere Familie ist relativ klein. Ich hatte Merle schon mehrmals für wenige Wochen, sie war einmal für ein Wochenende bei meinem Bruder, dort hat sie einiges kaputt gemacht, ihre Leine, eine Hose, und das Rollo hat sie auch runter geholt.
 
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Bianca
12. Mai 11:22
Ich würde auch nen Profi draufschauen lassen. Bis jemand kommt, könntest du Merle mit zb einem Babygitter räumlich begrenzen, wenn Besuch da ist. Wichtig ist, dass sie dort nie gestört wird. Für sie ist es vermutlich einfacher, wenn sie euch trotzdem sehen kann. Ich bin ja kein Fan vom wegsperren, aber bei einem Hund der beißt in Verbindung mit Kindern geht die Sicherheit erstmal vor, und ein kleiner nett gestalteter eigener Bereich mit etwas mehr Platz ist für die Hunde oft angenehmer als angeleint zu sein. Außerdem würde ich einen guten Maulkorb auftrainieren, damit ihr sie in späteren Trainingsschritten auch ohne Risiko frei laufen lassen könnt. Ich schätze, weniger Besuch, bis sie in ihrem Bereich zur Ruhe kommen kann, ist keine wirkliche Option in eurem Alltag?
Zwangsläufig hat sich der Besuch schon reduziert, mir persönlich ist es dann auch zu stressig immer darauf zu achten. Das gute ist das die Kinderzimmer oben sind und Merle keine Treppen steigt.
 
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Nadine
12. Mai 11:25
Zwangsläufig hat sich der Besuch schon reduziert, mir persönlich ist es dann auch zu stressig immer darauf zu achten. Das gute ist das die Kinderzimmer oben sind und Merle keine Treppen steigt.
Wenn absehbar ist, dass deine Mutter den Hund nicht mehr behalten kann oder sie öfter zu euch kommt, müsst ihr da wohl durch und konsequent erziehen. Weil ganz im Ernst... Was ist die Alternative? Einen 8 jährigen, komplett unerzogenen Hund vermitteln? Das wird sehr schwierig. Eure Situation ist mit Kindern jetzt natürlich nicht einfach, darum solltest du die Sicherheit aller immer als erste Priorität haben. Aber dann ran an den Speck und die Basics beibringen, und auch etwas Geld für einen Trainer in die Hand nehmen - das lohnt! Mit basics meine ich vorrangig nicht Sitz - Platz - Fuß, sondern erstmal die generellen Regeln im Zusammenleben und "du bist nicht immer dran". Das wird hart, aber Hunde lernen ein Leben lang. Und wer weiß, vielleicht ist sie wenn sie das gelernt hat ja ein ganz toller Hund, der wunderbar in eure Familie passt - weil du ihr damit auch ne Menge Stress nehmen wirst 😉
 
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Sylvia
12. Mai 11:31
Ich selbst habe einen Chihuahua zwar schon als Welpen was eigentlich keinen Unterschied macht ob er schon älter ist. Wie Nadine E schreibt lernen sie ein Leben lang und denke mit Ruhe und viel Liebe bekommt ihr das in den Griff. Natürlich einen Trainer dazu . Chihuahua lernen schnell und bitte gib sie nicht zu schnell auf. Deiner Mama alles Liebe und Gute 💕
 
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Nadine
12. Mai 11:37
Wenn absehbar ist, dass deine Mutter den Hund nicht mehr behalten kann oder sie öfter zu euch kommt, müsst ihr da wohl durch und konsequent erziehen. Weil ganz im Ernst... Was ist die Alternative? Einen 8 jährigen, komplett unerzogenen Hund vermitteln? Das wird sehr schwierig. Eure Situation ist mit Kindern jetzt natürlich nicht einfach, darum solltest du die Sicherheit aller immer als erste Priorität haben. Aber dann ran an den Speck und die Basics beibringen, und auch etwas Geld für einen Trainer in die Hand nehmen - das lohnt! Mit basics meine ich vorrangig nicht Sitz - Platz - Fuß, sondern erstmal die generellen Regeln im Zusammenleben und "du bist nicht immer dran". Das wird hart, aber Hunde lernen ein Leben lang. Und wer weiß, vielleicht ist sie wenn sie das gelernt hat ja ein ganz toller Hund, der wunderbar in eure Familie passt - weil du ihr damit auch ne Menge Stress nehmen wirst 😉
Achso, noch etwas. Wenn ihr mit der Erziehung beginnt und deine Mutter wieder nach Hause kommt (was ich ihr natürlich wünsche) und Merle zurück zu ihr geht, rede ihr ins Gewissen, dass sie das entsprechend weiter führen muss und nicht weitermachen kann wie bisher. Sie liebt ja sicher ihren Hund und will nur das Beste für sie, was in diesem Fall heißt, einen Hund aus ihr zu machen, mit dem auch ihr ohne Probleme Zusammenleben könnt, der niemanden gefährdet und nicht dauernd im Stress ist.