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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Okt.

Buddeln auf dem Sofa

Ganz zu Anfang möchte ich klarstellen, dass ich hier kein ernsthaftes Problem sehe, das unbedingt "abgestellt" werden muss. Ich bin lediglich interessiert, warum unsere Hündin das tut. Nalani ist nicht sehr motiviert, ihren Liegeplatz zu "gestalten". Egal, ob da ein Spielzeug liegt, die Decke verrutscht ist oder irgendetwas anderes im Weg ist, es stört sie nicht und sie legt sich drauf. Sie darf auch auf das Sofa und tagsüber liegt sie oft in einer bestimmten Ecke. Die Sitzflächen des Sofas sind mit zwei Decken abgedeckt, eine davon ist ihre eigene Decke, die natürlich in ihrer Ecke liegt. Seit einiger Zeit kommt es manchmal vor, dass sie anfängt, die Decken zu zerwühlen, als würde sie ein Loch buddeln wollen. Auch die Armlehne direkt daneben wird mit der Nase gestubst und geschoben, wie sie es mit Erde draussen machen würde. Mal ist es nur ihre, Mal sind es beide Decken. Ist sie zufrieden, legt sie sich entweder auf die zerwühlten Decken drauf oder verlässt das Sofa, um sich irgendwo anders hinzulegen. Es passiert nicht jeden Tag, es kann zu jeder Tageszeit sein. In ihrem eigenen Bett macht sie das nicht, aber da liegt auch nur ein loses Kissen, keine Decke. Was könnte sie da plötzlich stören? Was möchte sie mit ihrer Umbaumaßnahme erreichen? Oder sollte ihre Decke Mal wieder in die Waschmaschine? Für Antworten, Ideen und Spekulationen bin ich jederzeit zu haben.
 
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Tom
17. Okt. 18:19
Ihr seid ja süß ☺️ Ich mag eure Einstellung des sich gegenseitigen Erziehens. Klar, es braucht Grenzen, aber man lebt ja auch mit allen Bedürfnissen und Eigenheiten zusammen. Unter einer Decke schlafen probiert Nalani in letzter Zeit auch Mal, aber nur kurz. Ist ihr wohl zu warm, da schläft sie lieber auf der Decke.
Das mit dem Beibringen war natürlich etwas überspitzt formuliert, trifft aber eigentlich den Kern der Sache, so wie ich es sehe.
Meistens ist es zwar nicht so hilfreich, wenn man sich als Halter von seinem Hund erziehen lässt. In manchen Fällen sogar richtig übel...

Mir geht es um Aufmerksam sein und die Botschaft empfangen, die da gesendet wird. Und die ganz bewusst wahr zu nehmen und die Bitte zu erfüllen oder halt auch nicht.
Aber für mich geht es am Ende um Kommunikation von Mensch zu Hund und auch von Hund zu Mensch.
Im Zusammenleben muss ja irgendwie jeder seine Wünsche und Bedürfnisse formulieren können und am Ende wird man sich einig oder einer bestimmt, wie es letztendlich läuft. Auch okay.
Am Ende ist es für mich selbst vielleicht etwas einfacher, eine weitere Fremdsprache (hündisch) zu lernen als ungekehrt für den Hund, der mir irgendwas mitteilen möchte und meine Sprache nicht beherrscht.
Meine Maus muss so viel anderes lernen, um sich in der menschlichen Welt zurecht zu finden und auf meine Kommandos zu hören, was mir durchaus ein Anliegen ist.... .
Da lasse ich mir auch sehr sehr gerne von ihr ein paar Dinge IN IHRER SPRACHE beibringen, um es im Alltag für uns zusammen einfach gut laufen zu lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 18:51
Hallo Daya! Wir haben auch eine Hündin, die regelmäßig ihre Schlafstätten bearbeitet. Es ist ein Urinstinkt der hündischen Vorfahren, nämlich der Wolfsinstinkt! In freier Natur machen sich Tiere das bestmögliche "Bett", indem sie alles Störende beseitigen. Dazu gehört es, den Boden von körperlich unangenehmen Situationen zu befreien. Andere Leute bezeichnen dieses Verhalten als Nestbau-Verhalten.... Aber auch Rüden reagieren sehr oft auf diese Art. Es ist auf keinen Fall ein Fehlverhalten! Lasst sie einfach machen, sofern sie nicht Eure eigenen Betten beeinflusst. Das hat unsere Hündin versucht (Kissen im Schlafzimmer zerwühlen und darauf liegen mit einem herausfordernden Blick). Haben sie mit einem strengen Wort in ihre Schranken gewiesen. Sie wagt es nicht mehr, unser Bett "umzuräumen". Und noch ein Rat: Bitte nicht so oft die Decke waschen. Hunde markieren ihr Gebiet durch körpereigene Duftmarken. Dein Hund verhält sich völlig normal.
Danke auch für diese Antwort, Karsten. Ich finde es halt seltsam, dass sie es nur auf dem Sofa tut. Sie darf das auch gern tun; ihre Decke, ihre Regeln 😉 Zur Zeit liegt sie neben mir, die Decke ein einziger Wust, den sie als Kopfkissen benutzt.
Und danke für den Hinweis, die Decke nicht zu oft zu waschen, aber das tun wir eh nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Bei der Sofadecke allein schon, weil es eine alte Schurwolldecke ist.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 18:57
Das mit dem Beibringen war natürlich etwas überspitzt formuliert, trifft aber eigentlich den Kern der Sache, so wie ich es sehe. Meistens ist es zwar nicht so hilfreich, wenn man sich als Halter von seinem Hund erziehen lässt. In manchen Fällen sogar richtig übel... Mir geht es um Aufmerksam sein und die Botschaft empfangen, die da gesendet wird. Und die ganz bewusst wahr zu nehmen und die Bitte zu erfüllen oder halt auch nicht. Aber für mich geht es am Ende um Kommunikation von Mensch zu Hund und auch von Hund zu Mensch. Im Zusammenleben muss ja irgendwie jeder seine Wünsche und Bedürfnisse formulieren können und am Ende wird man sich einig oder einer bestimmt, wie es letztendlich läuft. Auch okay. Am Ende ist es für mich selbst vielleicht etwas einfacher, eine weitere Fremdsprache (hündisch) zu lernen als ungekehrt für den Hund, der mir irgendwas mitteilen möchte und meine Sprache nicht beherrscht. Meine Maus muss so viel anderes lernen, um sich in der menschlichen Welt zurecht zu finden und auf meine Kommandos zu hören, was mir durchaus ein Anliegen ist.... . Da lasse ich mir auch sehr sehr gerne von ihr ein paar Dinge IN IHRER SPRACHE beibringen, um es im Alltag für uns zusammen einfach gut laufen zu lassen.
So in etwa hatte ich das auch gemeint und dafür gibt es ja auch noch weitere Beispiele. Wenn ich mit ihr unterwegs bin, erwarte ich grundsätzlich, dass sie mit mir kommt. Wenn sie aber plötzlich zögert und stehen bleibt, weil ihr etwas Angst macht oder sich hinter mich stellt, weil ihr ein Hund zu aufdringlich wird, zwinge ich sie ja auch nicht dazu, das allein zu regeln. Dann verstehe ich das durchaus als Bitte ihrerseits, etwas gegen die Angstsituation zu tun oder den Hund abzuhalten.
 
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Tatjana
17. Okt. 19:27
War sie grade läufig? Dann ist sie vielleicht scheinträchtig und es ist ein nestbaueffekt
 
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Tom
17. Okt. 20:11
So in etwa hatte ich das auch gemeint und dafür gibt es ja auch noch weitere Beispiele. Wenn ich mit ihr unterwegs bin, erwarte ich grundsätzlich, dass sie mit mir kommt. Wenn sie aber plötzlich zögert und stehen bleibt, weil ihr etwas Angst macht oder sich hinter mich stellt, weil ihr ein Hund zu aufdringlich wird, zwinge ich sie ja auch nicht dazu, das allein zu regeln. Dann verstehe ich das durchaus als Bitte ihrerseits, etwas gegen die Angstsituation zu tun oder den Hund abzuhalten.
Das finde ich ziemlich gut, wie du das machst.
Bin selbst auch so ähnlich unterwegs, wenn es zb um Begegnung an der Leine geht:

Das organisiert die Maus am besten nicht selbst, sondern das regele ich für uns beide. Dafür muss sie sich halt auch drauf verlassen können, dass ich es tue und auch GUT erledige. Halt so, dass sie selbst keinen Stress damit hat und deswegen entsprechend locker bleiben kann.
Sonst regelt sie das halt selbst und dann nicht unbedingt so, wie ich es mir gewünscht hätte....
Hab ich dich richtig verstanden, dass du das auch so siehst?
 
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Svenja
17. Okt. 21:10
Wenn die Hündin nicht kastriert ist könnten das auch anzeigen einer scheinschwangerschaft sein. Nimmt die manchmal Spielzeug in den Mund und schleppt es durch die gegen mit quitschenden Geräuschen?.. Hat sie paar Wochen nach der läufigkeit geschwollene zitzen?
 
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Mara
17. Okt. 21:52
Meine Joy macht das auch immer, nicht nur mit Decken auf dem Sofa, Bett oder im Körbchen sondern auch, wenn wir bei den Pferden sind mit dem frischen Stroh oder auch draußen buddelt sie sich immer eine Kaul in die Erde oder in Sand um sich da rein zu legen. Ich denke, sie will es sich gemütlich machen. Und da sie ein ehemaliger Straßenhund ist, kann ich mir vorstellen, dass sie sich früher so vor Regen und Wind geschützt hat, wenn sie sich nachts zum Schlafen eine Kaul in die Erde gebuddelt hat.
 
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Sonja
17. Okt. 22:15
Das "Nestbauverhalten" ist völlig normal. Der Hund will es sich bequem machen, da muss meistens eine Kuhle her. Manchmal ist es auch zu warm, dann versuchen sie, die warmen Erdschichten wegzubuddeln, um sich dann in die kühle Mulde zu legen. Was der Hund bequem findet, ist individuell und situationsabhängig.
Der Pekinese meiner Eltern hat im Urlaub am Strand immer als erstes eine kühle Mulde gegraben.
Unser Yoshi buddelt jeden Abend unser Bett um - und legt sich anschließend darunter schlafen. Und die Decke in seiner Box fliegt regelmäßig ganz raus.
Unser Benny kann die glatte Wolldecke auf dem Hundesofa nicht leiden.
(Hat also nicht unbedingt mit Scheinschwangerschaft zu tun. Obwohl es diesen Nestbau natürlich auch häufig gibt. )
Lass sie machen und denk mal drüber nach, ob Deine Bettdecke morgens noch so glatt und ordentlich liegt, wie am Vorabend. 😉
 
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Sonja
17. Okt. 22:26
Yoshi in seiner Box - ohne Decke
 
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Sonja
17. Okt. 22:30
Nala liebt die Fransen, bei ihr ist es reine Spielerei