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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 7. Sept.

Bellt bei Geräuschen, Menschen und Hunden

Wir haben einen ängstlichen Chihuahua-Welpen, der jetzt fast 5 Monate alt ist. Sie war nicht gut sozialisiert, bevor wir sie bekamen, also wussten wir, dass es schwierig sein würde, sie an ihre Umgebung zu gewöhnen, aber wir haben das Gefühl, dass wir vielleicht etwas nicht richtig machen. Sie bellt und stürzt sich auf alles, auch auf Menschen, die ihre Fenster öffnen, Hunde und Fremde aus der Ferne. Wir haben sie allmählich an Geräusche gewöhnt, hatten jede Woche ein oder zwei Leute zu Besuch und sie hat schon vor 16 Wochen einige Hunde kennengelernt (bei gemeinsamen Spaziergängen). Wir haben Vertrauen aufgebaut, sie kann in einer Kiste bleiben, kennt viele Tricks und wir haben ihr zu Hause Grenzen gesetzt, so dass sie sehr gut erzogen ist und die Regeln kennt. Wir setzen sie nie unter Druck, etwas zu tun, was zu viel ist, sondern geben ihr genug Stress, um ihre Toleranz aufzubauen. In der Anfangsphase haben wir mit einer Trainerin gearbeitet, die uns sehr geholfen hat, aber als es um das Bellen ging, sagte sie uns, dass wir es frühzeitig korrigieren sollten, da ihr Rassetyp sehr viel bellen kann. Nichts hat geholfen, vielleicht ist es sogar noch schlimmer geworden. Wir wissen, dass ihre Reaktion aus Angst kommt, also haben wir es sehr langsam angehen lassen, indem wir mit ihr spazieren gehen und sie an neue Orte bringen. Wir versuchen sie zu belohnen, wenn sie ruhig ist und nur beobachtet, aber sie kann sich draußen nicht auf uns konzentrieren. Sie nimmt kaum Futter an und gerät in Panik. Wenn sie anfängt zu bellen, sagen wir ihr normalerweise, dass sie sich hinsetzen soll und halten sie sanft fest, um sie zu beruhigen, und lassen sie los, wenn sie sich beruhigt hat, aber das müssen wir fast jede Sekunde tun. Wir vermeiden es, sie hochzunehmen, denn sie muss verstehen, dass die Begegnungen normal sind und ihr nichts passieren wird, solange wir bei ihr sind. Trotz aller Bemühungen reagiert sie empfindlich auf alles, und ich hätte gerne einige Vorschläge, denn mir gehen die Ideen aus. Wir werden mit einer neuen Trainerin zusammenarbeiten, die ihren Hund mitbringen wird, aber jeder, der ähnliche Probleme hat und Vorschläge hat, kann sich gerne hier melden. Es waren ein paar emotionale Wochen, da sie zu Hause so perfekt ist und keine anderen Probleme hat, außer dass sie einen Schritt außerhalb des Hauses macht. Wir möchten, dass sie gerne nach draußen geht und in unserer Gesellschaft in Parks und bei Ausflügen ist.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 14:46
Meine haben das auch so entwickelt und wir haben es wieder sehr gut in den Griff bekommen. Erstmal durch Management: Langsam gehen, Hund in Ruhe schnüffeln lassen und anderen aus dem Weg gehen. Wenn das nicht geht, mit Leckerchen ablenken. Und nicht zu viel ansprechen, angucken und anfassen. Lieber körpersprachlich arbeiten. Klingt nach Vermeidung, hat aber tatsächlich geholfen. Thea wollte nicht mehr mitlaufen und hat bei jedem Gegenverkehr gebellt. Heute sind wir einen breiten Radweg langgelaufen. Sie ist sehr gut an der kurzen Leine mitgelaufen und hat nur Radfahrer angeschnauzt, die geredet haben. Für Thea ist das ein riesiger Fortschritt.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 14:49
Das Festhalten ist der Fehler. Damit BESTÄTIGT ihr ihr Fehlverhalten! Wenn sie bellt... weg von dem Hund... in die entgegengesetzte Richtung gehen..
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 14:56
Dein Hund bellt nicht nur aus Angst, da bin ich mir von deiner Beschreibung her ziemlich sicher! 😉 Űbrigens, auch einen Hund, der aus Unsicherheit kläfft... von vielen Haltern als "Angst" mißinterpretiert, darf man gerne anschnauzen. 😜 Im Gegenteil: Das schafft Sicherheit beim Hund, dass er nicht alles zu regeln hat🙂 Das ist schließlich auch eine Grenze, fűr deren Einhaltung du sorgen musst🙂 Du brauchst dafűr ein gutes Timing und saubere Körpersprache: m. a. W. : Du musst es auch wirklich ERNST meinen🙂 Doch noch mal einen Trainer/eine Trainerin engagieren? Wie Nicole schon beschrieben hat, erstmal nur runter zum Lösen.. eher "Gassi stehen" als Gassi gehen. Auch das schafft Sicherheit🙂
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 15:03
Dein Hund bellt nicht nur aus Angst, da bin ich mir von deiner Beschreibung her ziemlich sicher! 😉 Űbrigens, auch einen Hund, der aus Unsicherheit kläfft... von vielen Haltern als "Angst" mißinterpretiert, darf man gerne anschnauzen. 😜 Im Gegenteil: Das schafft Sicherheit beim Hund, dass er nicht alles zu regeln hat🙂 Das ist schließlich auch eine Grenze, fűr deren Einhaltung du sorgen musst🙂 Du brauchst dafűr ein gutes Timing und saubere Körpersprache: m. a. W. : Du musst es auch wirklich ERNST meinen🙂 Doch noch mal einen Trainer/eine Trainerin engagieren? Wie Nicole schon beschrieben hat, erstmal nur runter zum Lösen.. eher "Gassi stehen" als Gassi gehen. Auch das schafft Sicherheit🙂
Weg vom Hund find ich gut. Anschnauzen würde ich ihn aber auch nicht. Meine waren drinnen ziemliche Kläffer. Das hat sich durch einen Tipp unseres Trainers sehr gebessert: Wenn der Hund kläffend zur Tür rennt, gehe ich hinterher und an ihm vorbei, ohne ihn oder den Reiz anzugucken, anzusprechen oder anzufassen. Bei Elisa hat das Vorbeigehen sehr schnell geholfen. Thea brauchte länger und ich musste mehrmals und zwischen ihr und der Tür durchlaufen, manchmal mit einer kurzen Pause, aber seitlich zwischen Hund und Tür. Sie stand dann immer noch da und horchte, kam aber von selbst wieder ins Wohnzimmer. Ich würd auch noch von Turid Ragas „Calming Signals“ empfehlen. Auch ein Gähner kann Wunder wirken. :)
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 15:07
Weg vom Hund find ich gut. Anschnauzen würde ich ihn aber auch nicht. Meine waren drinnen ziemliche Kläffer. Das hat sich durch einen Tipp unseres Trainers sehr gebessert: Wenn der Hund kläffend zur Tür rennt, gehe ich hinterher und an ihm vorbei, ohne ihn oder den Reiz anzugucken, anzusprechen oder anzufassen. Bei Elisa hat das Vorbeigehen sehr schnell geholfen. Thea brauchte länger und ich musste mehrmals und zwischen ihr und der Tür durchlaufen, manchmal mit einer kurzen Pause, aber seitlich zwischen Hund und Tür. Sie stand dann immer noch da und horchte, kam aber von selbst wieder ins Wohnzimmer. Ich würd auch noch von Turid Ragas „Calming Signals“ empfehlen. Auch ein Gähner kann Wunder wirken. :)
Kommt natűrlich immer auf die Situation an... 😉 Da muss man flexibel und situativ angemessen reagieren, das ist doch klar.. Aber viele Leute scheuen sich halt, auch mal laut zu werden... darum ging es mir, davor selber als Hundehalter keine Angst zu haben🙂 Deshalb auch mein Rat mit dem Trainer, weil nur der sagen kann, was wann wo angeraten ist🙂 Allein wenn ich lese, dass sie sich auf Menschen stűrzt, die ein Fenster öffnen.... 🙈 Da wűrde ich eindeutig dazwischen gehen und das unterbinden.. Da wűrde dieser Hund sowohl körpersprachlich als auch verbal ne deutliche Ansage von mir bekommen...😈 Ggf. mit dem Menschen, der das Fenster geöffnet hat, anschließend verständigen, ob er das mal öfter auf und zu machen kann... Kläfft sie wieder: Ansage. Bleibt sie ruhig: Loooob!! Bei Hunden aus der Ferne dagegen: Rechtzeitig ihre Körpersignale wahrnehmen... und BEVOR sie bellt... in entgegengesetzte Richtung. Unterschiedliche Situationen, unterschiedliche Maßnahmen, verstehst du? Deshalb nochmal: Trainer vor Ort, der den Hund lesen und einschätzen kann, wäre wichtig!!
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 15:12
Kommt natűrlich immer auf die Situation an... 😉 Da muss man flexibel und situativ angemessen reagieren, das ist doch klar.. Aber viele Leute scheuen sich halt, auch mal laut zu werden... darum ging es mir, davor selber als Hundehalter keine Angst zu haben🙂 Deshalb auch mein Rat mit dem Trainer, weil nur der sagen kann, was wann wo angeraten ist🙂 Allein wenn ich lese, dass sie sich auf Menschen stűrzt, die ein Fenster öffnen.... 🙈 Da wűrde ich eindeutig dazwischen gehen und das unterbinden.. Da wűrde dieser Hund sowohl körpersprachlich als auch verbal ne deutliche Ansage von mir bekommen...😈 Ggf. mit dem Menschen, der das Fenster geöffnet hat, anschließend verständigen, ob er das mal öfter auf und zu machen kann... Kläfft sie wieder: Ansage. Bleibt sie ruhig: Loooob!! Bei Hunden aus der Ferne dagegen: Rechtzeitig ihre Körpersignale wahrnehmen... und BEVOR sie bellt... in entgegengesetzte Richtung. Unterschiedliche Situationen, unterschiedliche Maßnahmen, verstehst du? Deshalb nochmal: Trainer vor Ort, der den Hund lesen und einschätzen kann, wäre wichtig!!
Dazu bin ich vielleicht zu sehr durch unsere erste Trainerin versaut. Die hat meine behinderte Dackeloma mal dazu gebracht, die Klappe zu halten, indem sie ihren Fuß mit voller Wucht direkt vor Omas Nase gestampft hat. Omi hat natürlich die Klappe gehalten und sich vor Angst hingeworfen. Da bin ich eher für Desensibilisierung, also weg vom Reiz, bzw. nur so nah ran, dass der Hund es aushalten kann.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 15:50
Dazu bin ich vielleicht zu sehr durch unsere erste Trainerin versaut. Die hat meine behinderte Dackeloma mal dazu gebracht, die Klappe zu halten, indem sie ihren Fuß mit voller Wucht direkt vor Omas Nase gestampft hat. Omi hat natürlich die Klappe gehalten und sich vor Angst hingeworfen. Da bin ich eher für Desensibilisierung, also weg vom Reiz, bzw. nur so nah ran, dass der Hund es aushalten kann.
Hmm.. Dackel sind nicht so DIE Sensibelchen...😂 ich wette, das hat dir mehr weh getan als der Dackeline.. 😜😂🤣 Die kannte so eine Ansage nur bisher nicht.. *grins
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 15:54
Hmm.. Dackel sind nicht so DIE Sensibelchen...😂 ich wette, das hat dir mehr weh getan als der Dackeline.. 😜😂🤣 Die kannte so eine Ansage nur bisher nicht.. *grins
Sie kannte viel Schlimmeres. Sie war Vermehrermama, also immer in einem Raum, Welpen produzieren, nichts zu essen kriegen und hin und wieder mal eine auf den Deckel. Ich hab leider aversive Methoden ausprobiert (Dazu gehörte z.B. Deckentraining mit gegen den Hund gehen und Antigiftködertrsining mit Nackenstüber. Die hat gezittert, sich die Pfoten blutig gebissen und wollte mit mir überhaupt nichts mehr zu tun haben. Es hat ewig gedauert, bis wir das wieder hinbekommen haben.