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Anar
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Anzahl der Antworten 93
zuletzt 26. Nov.

Bellen zur gleichen Uhrzeit

Unser 2jähriger Tierschutzhund ist seit ca 6 Monaten bei uns. Er fängt jeden Tag zur ungefähr gleichen Uhrzeit an zu Winseln und steigert sich dann ins bellen bzw. Kläffen. Das passiert immer ca. 30min vor der letzten Gassi Runde am Abend und eine Weile nach der abendlichen Fütterung. Nicht vor der Runde am Morgen und nicht vor der, am Nachmittag. Zwischen den Runden gehen wir häufiger in den Garten. Am Drang nach dem Geschäft kann es unserer Meinung nach nicht liegen. Wenn er muss, gibt er keinen Laut, sondern rennt zwischen Tür und mir hin und her. Das ist recht eindeutig. Was könnte also das bellen und Winseln bedeuten? Vorfreude auf die Gassi Runde? Warum dann nicht vor den anderen Runden? Beim bellen schaut er mich auch direkt an. Gehe ich auf ihn zu, kommt eine Spielaufforderung. Gehe ich darauf ein (natürlich nicht nach der Fütterung, da wird grundsätzlich nicht gespielt), will er nur ein paar Runden spielen, legt sich dann wieder mit Abstand zu mir und legt wieder mit Winseln los. Das gleiche passiert, wenn ich mich einfach nur zu ihm geselle und kraule, eine zeitlang ist das gut, dann steht er auf und legt wieder los. Ich kann ihn dann nicht zu mir rufen. Er hört dann einfach auf nichts. Wenn gar nichts mehr geht, stehen wir auf und verlassen einfach den Raum. Dann gibt er manchmal auf. Aber nicht immer. Häufig kläfft er, hört ein paar Minuten auf und fängt dann wieder an. Und ja, wir passen immer einen Moment ab, in dem er ruhig ist bevor wir zurück in den Raum gehen oder bevor wir mit ihm schließlich raus gehen. Was möchte das Tier mit mitteilen? Ich verstehe es nicht.
 
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Snezana
21. Nov. 14:32
Das glaube ich dir, aber hat dein Hund als Folge dann ein solches Verhalten, wie im Video gezeigt? Darum geht es ja, den Grund dafür zu finden.
Eher nicht. Es scheinen keine Schmerzen zu sein. Dennoch könnte, gerade bei einem sensiblen Hund, die Fütterung einmal am Tag mit reinspielen.
 
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Annett
21. Nov. 14:33
Eher nicht. Es scheinen keine Schmerzen zu sein. Dennoch könnte, gerade bei einem sensiblen Hund, die Fütterung einmal am Tag mit reinspielen.
Ein Versuch kostet ja nichts.😉
 
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Snezana
21. Nov. 14:35
Ein Versuch kostet ja nichts.😉
Ihr füttert zweimal, hast du geschrieben? Hoffe, ich habe nichts durcheinander gebracht.
 
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Snezana
21. Nov. 14:37
Ein Versuch kostet ja nichts.😉
Dranbleiben; Ihr macht das gut so. Mein Kommentar ist bitte nicht als Muss zu verstehen. Manchmal braucht man eine ganze Weile um herauszufinden, was es ist. Auf sein Verhalten eingehen und sich damit auseinandersetzen ist das beste, was ihr für euren Hund tun könnt. 👍🏼
 
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Simone
21. Nov. 14:50
Huhu, danke für deinen ausführlichen Text. Das hilft mir tatsächlich weiter und ich werde die Tipps direkt umsetzen. Wir gehen so oft raus, weil wir dachten, dass er als junger Hund viel Bewegung und Auslastung braucht. Auch viel Input damit er beschäftigt ist. Das trainieren im Garten ist zwischen 15 und 25min intensiv, einmal hatten wir auch schon 40min mit Pausen zwischendurch. Ich mache es davon abhängig wie er mitarbeitet. Wirkt er eher langsam oder unmotiviert mache ich weniger. Manchmal dreht er aber auch sehr dabei auf und wird hibbelig und übermotiviert. Dann versuche ich Ruhe rein zu bringen. Das mit der Überreizung ergibt für mich auf jeden Fall Sinn und ich kann das nach dem Gassi Runden beobachten. Nach meist so ca 30min kann er sich nicht mehr konzentrieren und geht nicht mehr gerne, möchte auch umdrehen. Das machen wir dann auch. Drinnen liegt er dann auch erstmal eine Weile platt und schläft. Wir loben ihn oft für ruhiges Verhalten und abwarten. Denn er neigt zum überdrehen und unruhig sein. Dass er sehr sensibel ist, hat unser Tierarzt auch sofort bemerkt. Gleich beim ersten Besuch hat er seine Mitarbeitenden angewiesen besonders ruhig zu sprechen wenn wir da sind und uns bestätigt, dass dies kein Hund sei, der strenge Ansprachen benötigt. Konsequenz ja, auf jeden Fall. Aber keine Strenge. Wir arbeiten ja auch mit einer Trainerin zusammen, die dies ebenfalls so sieht. Mit ihr bearbeiten wir gerade das Thema Leinenführigkeit und sie ist derzeit länger krank gewesen, sonst hätte ich das Bell - thema schon längst mit ihr besprochen. Bzw hatten wir das auch schon mal angerissen und ihr tipp war der mit dem verlassen des Raumes wenn er bellt. Und zurück kommen wenn er ruhig ist und das belohnen. Aber wir hatten noch nicht die Zeit ausführlich in die Situationsanalyse zu gehen. Es ist immer so viel zu besprechen, zu lernen, zu üben, dass eine Trainings Stunde vergeht wie im Flug und das Hauptthema dort ist ja erstmal alles was mit Gassi gehen zu tun hat. Achso, und die Fütterung machen wir abends weil ich das einfach so von früher kenne, so wie meine Eltern das immer mit unseren Hunden gemacht haben. Weiter habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Er zeigt kein Hunger tagsüber aber er bekommt bisher beim trainieren ja auch viel Futter - Belohnung.
Als ich das gelesen habe, kam mir eine Bemerkung einer Hundetrainerin in den Sinn, als es um Herdenschutzhunde aus dem TS ging. HSH sind ja sehr selbstständige Hunde, die eigene Entscheidungen treffen, aber auch eine lange Lernphase haben. Uns wurde geraten, Taiga nur wenigen Reizen auszusetzen und zwischen den Trainings-und Lernrunden lange Pausen einzulegen damit sie die Eindrücke verarbeiten kann. Gerade HSH neigen bei Überreizung schnell zum Kläffer zu werden, weil sie neue Situationen nicht richtig verarbeiten und der ihnen eigene Schutzinstinkt sagt dann: lieber einmal zuviel gemeldet als zu wenig.
 
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Annett
21. Nov. 15:52
Ihr füttert zweimal, hast du geschrieben? Hoffe, ich habe nichts durcheinander gebracht.
Wenn du meinen Mailo meinst, ja den füttere ich zweimal. Anar füttert nur einmal, wenn ich das richtig verstanden habe.
 
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Miri
21. Nov. 22:23
Irgendwie fast witzig...meine Eltern erzählten gerade von den Nachbarshunden einer Bekannten...die 3 bellen jede Nacht gegen 2 Uhr. Wohl auch ohne direkt ersichtlichen Auslöser. AUTSCH^^Da bin ich froh das meine 2 Hündinen von sich aus nicht bellen wollen/wollten. Ich hoffe auf jeden Fall sehr du kannst eure Sache auflösen. Mensch...wenn Hunde doch bloß reden könnten.
 
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Anar
21. Nov. 23:03
Wenn du meinen Mailo meinst, ja den füttere ich zweimal. Anar füttert nur einmal, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ja, das ist richtig, was wir jetzt allerdings ändern werden. Aber erstmal hören was unser Tierarzt dazu sagt. Nachdem die Verdauung insgesamt so schwierig ist, spreche ich lieber alle Änderungen erst mit ihm ab.
 
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Anar
21. Nov. 23:07
Sprecht ihr viel mit ihm? Ich ertappe mich dabei, dass ich meinen in solchen Situationen auch belohne/verbal positiv verstärke. Manchmal denke ich dann, dass ich ihn mehr dadurch verunsichere. Evtl hilft es, wenn man als Mensch mit ihm in dem Moment der Ruhe bleibt, damit er diesen Moment mitnehmen kann. Ich selbst möchte wieder etwas weniger mit meinem Hund „reden“. Ich glaube das hilft uns beiden.
Tatsächlich spreche ich sehr viel mit ihm. Ich muss oft über mich selbst schmunzeln, weil es ja auch irgendwie ein wenig bekloppt ist. Und jeder Hundetrainer sagt ja immer, labert die Hunde nicht taub.... 🙈🙊
 
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Dogorama-Mitglied
21. Nov. 23:18
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Meine macht das, wenn sie mich auffordern will, Futter zu bekommen oder rauszugehen. Manchmal auch wegen Aufmerksamkeit 😄