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Paula
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Anzahl der Antworten 22
zuletzt 15. Feb.

Bellen bei Hundebegegnungen

Hallo ihr Lieben, unsere Maylin ist jetzt 9 Monate und wir haben noch enorme Probleme was das bellen angeht.. manchmal ist es mir sogar echt peinlich, weil sie völlig außer Rand und Band ist, wenn sie andere Hunde sieht. Wenn wir spazieren gehen, auf dem Hof, im Auto, in der Wohnung sind, bellt Maylin immer jeden Hund an, den sie sieht. Sie lässt sich da auch absolut nicht raus holen und wir wissen nicht wie wir es abtrainieren sollen. Grds. bellt sie meiner Meinung eher aus Unsicherheit und Angst, weil wenn man sie mit dem Hund zusammen lässt, hält sie eher eine geduckte Haltung und klemmt den Schwanz ein. Letztens hatte sie sogar vor ihrer Hundefreundin Angst und weil ihr alles zu viel wurde, hat sie angefangen zu knappen. Wisst ihr vielleicht wie man diese Unsicherheit antrainieren kann?
 
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Pia
15. Feb. 10:06
Wie die anderen schon sagen, ist Abstand sehr gut. Für mich klingt es, als würdest du ihr momentan nicht die nötige Sicherheit bieten. Zeig ihr, dass du sie verstehst. Eine Hundegruppe ist für so etwas immer gut, aber nicht an diesem Punkt. Lass ihr Freiraum und rede vielleicht erstmal mit bekannten Hundebesitzern, ob ihr irgendwo gemeinsam mit ausreichend Abstand einfach spazieren gehen könnt, ohne Begegnungen. Merkst du, sie wird unsicher, am besten den Abstand erweitern und ihr Sicherheit geben. Zeig ihr, dass du sie verstehst und sie auch bekannte Hunde nicht näher lassen muss, als nötig.
Ich weiß nicht, wie deine Bindung zu ihr aussieht, aber wahrscheinlich musst du noch weiter daran arbeiten, dass sie dich auch wirklich als jemanden wahrnimmt, dem sie vertrauen kann, auch wenn die Situation gruselig ist.
Das hat bei Sammy bis jetzt gut geholfen, einfach an unserer Bindung zu arbeiten. Wir sind aber auch noch nicht da, wo ich gern wäre. Sammy bleibt in solchen Situationen immer gern stehen, ich versuche ihn dann immer neu auf mich zu fokussieren und den Bogen größer zu machen, damit er wieder entspannter weiter läuft.

Manche Hundeschulen haben auch ein schönes Training für Hundebegegnungen, allerdings solltest du, bevor du so etwas nutzt, noch etwas an euch arbeiten.
Schrenke die hundekontakte vorerst so weit ein, wie du es für nötig empfindest und steigere das dann langsam, erstmal mit bekannten Hunden.
 
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Paula
15. Feb. 11:38
Wie die anderen schon sagen, ist Abstand sehr gut. Für mich klingt es, als würdest du ihr momentan nicht die nötige Sicherheit bieten. Zeig ihr, dass du sie verstehst. Eine Hundegruppe ist für so etwas immer gut, aber nicht an diesem Punkt. Lass ihr Freiraum und rede vielleicht erstmal mit bekannten Hundebesitzern, ob ihr irgendwo gemeinsam mit ausreichend Abstand einfach spazieren gehen könnt, ohne Begegnungen. Merkst du, sie wird unsicher, am besten den Abstand erweitern und ihr Sicherheit geben. Zeig ihr, dass du sie verstehst und sie auch bekannte Hunde nicht näher lassen muss, als nötig. Ich weiß nicht, wie deine Bindung zu ihr aussieht, aber wahrscheinlich musst du noch weiter daran arbeiten, dass sie dich auch wirklich als jemanden wahrnimmt, dem sie vertrauen kann, auch wenn die Situation gruselig ist. Das hat bei Sammy bis jetzt gut geholfen, einfach an unserer Bindung zu arbeiten. Wir sind aber auch noch nicht da, wo ich gern wäre. Sammy bleibt in solchen Situationen immer gern stehen, ich versuche ihn dann immer neu auf mich zu fokussieren und den Bogen größer zu machen, damit er wieder entspannter weiter läuft. Manche Hundeschulen haben auch ein schönes Training für Hundebegegnungen, allerdings solltest du, bevor du so etwas nutzt, noch etwas an euch arbeiten. Schrenke die hundekontakte vorerst so weit ein, wie du es für nötig empfindest und steigere das dann langsam, erstmal mit bekannten Hunden.
Eigentlich bin ich der Meinung, dass unser Verhältnis sehr gut ist und Maylin mir auch sehr gut vertraut. Oft weiss ich nur bei Hundebegegnungen nicht, ob sie eventuell doch aus Beschützen bellt. Sie bellt nämlich auch sehr häufig fremde Menschen an.
Was denkst du kann ich machen, dass ich unsere Bindung noch verbessere?😊
 
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Pia
15. Feb. 11:52
Eigentlich bin ich der Meinung, dass unser Verhältnis sehr gut ist und Maylin mir auch sehr gut vertraut. Oft weiss ich nur bei Hundebegegnungen nicht, ob sie eventuell doch aus Beschützen bellt. Sie bellt nämlich auch sehr häufig fremde Menschen an. Was denkst du kann ich machen, dass ich unsere Bindung noch verbessere?😊
Auf Spaziergängen kannst du daran arbeiten, dass sie mehr auf dich achtest und ihr zeigen, dass du Situationen unter Kontrolle hast. Ich habe das Signal "ist ok" für Sammy, damit er weiß, ich regle das. Musst du natürlich erst aufbauen. Anfangs kannst du mit clickertraining anfangen. Schaut sie dich an und orientiert sich an dir, gibt es einen Klick und Leckerli. Oder nur Leckerli, wenn du ohne clicker trainierst. Hier musst du nur auf Timing achten. Je mehr sie sich an dir orientiert, desto mehr kannst du andere sachen dazunehmen, wie das Kommando. Manche machen auch nur einen kurzen laut oder eine Handbewegung, mit der du den Hund nach hinten schickst. Hinter dich, um gut eingreifen zu können.
 
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Paula
15. Feb. 11:56
Auf Spaziergängen kannst du daran arbeiten, dass sie mehr auf dich achtest und ihr zeigen, dass du Situationen unter Kontrolle hast. Ich habe das Signal "ist ok" für Sammy, damit er weiß, ich regle das. Musst du natürlich erst aufbauen. Anfangs kannst du mit clickertraining anfangen. Schaut sie dich an und orientiert sich an dir, gibt es einen Klick und Leckerli. Oder nur Leckerli, wenn du ohne clicker trainierst. Hier musst du nur auf Timing achten. Je mehr sie sich an dir orientiert, desto mehr kannst du andere sachen dazunehmen, wie das Kommando. Manche machen auch nur einen kurzen laut oder eine Handbewegung, mit der du den Hund nach hinten schickst. Hinter dich, um gut eingreifen zu können.
Ok😊 obwohl ich sagen muss, dass Maylin sehr an uns orientiert ist. Sie schaut immer, ob wir noch da sind und läuft nicht zu weit weg. Ich denke das ist der Aussie in ihr, der seine „Herde“ nie aus den Augen lässt. Immer wenn sie nach und schaut lobe ich sie auch mit Worten. Ich werde in Zukunft versuchen ein passendes Kommando einzuführen. Danke dir!😄
 
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Pia
15. Feb. 12:00
Ok😊 obwohl ich sagen muss, dass Maylin sehr an uns orientiert ist. Sie schaut immer, ob wir noch da sind und läuft nicht zu weit weg. Ich denke das ist der Aussie in ihr, der seine „Herde“ nie aus den Augen lässt. Immer wenn sie nach und schaut lobe ich sie auch mit Worten. Ich werde in Zukunft versuchen ein passendes Kommando einzuführen. Danke dir!😄
Das klingt tatsächlich, als würde sie für dich regeln. Sie denkt du schaffst das nicht, also übernimmt sie und ist damit zu gestresst. Jetzt musst du schauen, ob sie dich als herdenführerin anerkennt. Bist du Chef oder sie? Momentan ist sie es, das musst du ändern. Fange zuhause bei alltäglichen sachen an und transferiere das dann in den Spaziergang.
 
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Pia
15. Feb. 12:06
Das klingt tatsächlich, als würde sie für dich regeln. Sie denkt du schaffst das nicht, also übernimmt sie und ist damit zu gestresst. Jetzt musst du schauen, ob sie dich als herdenführerin anerkennt. Bist du Chef oder sie? Momentan ist sie es, das musst du ändern. Fange zuhause bei alltäglichen sachen an und transferiere das dann in den Spaziergang.
Gib ihr eine alternative Aufgabe. Sie ist ein arbeitshund und wenn du ihr keine Aufgabe gibst, sucht sie sich eine. Sie zeigt, dass du die Aufgabe des Chefs nicht kannst, also übernimmt sie und ist augenscheinlich überfordert. Biete ihr ein alternatives fernhalten an, weise ihr klar eine Rolle zu, dann sucht sie sich nicht eigenständig eine Aufgabe.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Feb. 12:32
Deine Hündin erledigt einen Job. Sie meldet. Eigentlich ist das ziemlich toll von ihr. Nur wenn sie sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlt und vielleicht auch aus Angst und/oder Unsicherheit laut gibt, dann solltest du unbedingt schauen, wie du ihr helfen kannst eine neue Strategie zu finden.

Wenn sie andere Hunde anbellt, dann will sie diese vermutlich fern halten oder ist sehr aufgeregt. Schau da mal, dass du mehr Abstand gewinnst und noch ruhiges Verhalten belohnen kannst. Lass sie die 'bedrohlichen' Reize beobachten, verarbeiten und als okay verinnerlichen. Gib ihr die Chance, zu lernen und sich zu entwickeln.

Lass sie vor allem nicht zu Hunden, die sie anbellt. Und auch so nicht zu Hunden, die ihr nicht gut tun. Sie hat ja deiner Beschreibung zufolge wirklich Angst vor denen und wenn ihr Bellen nicht hilft, dann wird es nicht besser, sobald du sie in diese Situation bringst. Es wird eher schlimmer.

Was sie braucht ist Ruhe, Zeit und Verständnis deinerseits. Kein "Sie muss da durch", "Das klappt schon" oder "Irgendwann gewöhnt sie sich dran".

Sie braucht deine Unterstützung und vermutlich sehr viel Zeit.

Auf dem Hof kannst du gut mit einer Schleppleine, einem Alternativverhalten und tollen Leckereien trainieren. Unterwegs wie gesagt mit viel Distanz, Ruhe und Vertrauen.

Schau mal, was sie leisten kann und was sie gerne mag. Vor allem aber, habe im Blick, wie sie sich fühlt.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Feb. 14:07
Ich habe nun selbst wieder erlebt, dass folgendes funktionieren kann: Abstand zu einem Hund halten, wo noch nicht gebellt wird (also gerne auch weit weg). Wenn der Hund zum anderen Hund schaut und nicht bellt, mit einem Clicker klicken und Leckerlie geben. Und dies am Anfang immer wieder machen (auch zügig hintereinander bei jedem ruhigen, kurzen Blick). Hund kann dafür auch gerne absitzen hinter dir (um mehr Sicherheit zu geben). Wenn der eigenen Hund im Tunnel ist, also nur starrt und beim klicken nicht das Leckerlie selbst abholt, dann einfach das Leckerlie vor die Nase halten. Wichtig ist, dass der Hund bei jedem Klick ein Leckerlie bekommt, immer! Vorher einfach in der Wohnung oder ruhigen Situation üben und einfach klicken und ein Leckerlie geben, damit der Hund es auch vorher positiv verknüpft und es bei Hundebegegnungen leichter abrufen kann. Dies geht natürlich nur bei Hunden, die in solchen Situationen dann auch Leckerlis annehmen. Und dann fängt man an Schritt für Schritt sich den anderen Hunden zu nähern und dann kann man auch die Abstände zum erneuten klicken und belohnen erhöhen.
Hier aber bitte darauf achten da du einen Hüti hast dass du nicht fixieren belohnst. Wir hatten auch einen Trainer der uns genau das gesagt hatte(ganz am Anfang leider noch nicht so viel Erfahrung mit dem Verhalten gehabt) und nun haben wir einen Hund der fixiert und nicht mehr zurück weicht. Deshalb stehen oft in den Threats bei diesen Themen suche einen Trainer, der vor Ort ist. Denn um dieses Verhalten weg zu bekommen gibt es je nach lerntyp und Charakter des Hundes mehrere Ansätze und mit einer Ferndiagnose würde ich zu viele Bedenken haben das Thema noch zu verschlimmern.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Feb. 14:14
Deine Hündin erledigt einen Job. Sie meldet. Eigentlich ist das ziemlich toll von ihr. Nur wenn sie sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlt und vielleicht auch aus Angst und/oder Unsicherheit laut gibt, dann solltest du unbedingt schauen, wie du ihr helfen kannst eine neue Strategie zu finden. Wenn sie andere Hunde anbellt, dann will sie diese vermutlich fern halten oder ist sehr aufgeregt. Schau da mal, dass du mehr Abstand gewinnst und noch ruhiges Verhalten belohnen kannst. Lass sie die 'bedrohlichen' Reize beobachten, verarbeiten und als okay verinnerlichen. Gib ihr die Chance, zu lernen und sich zu entwickeln. Lass sie vor allem nicht zu Hunden, die sie anbellt. Und auch so nicht zu Hunden, die ihr nicht gut tun. Sie hat ja deiner Beschreibung zufolge wirklich Angst vor denen und wenn ihr Bellen nicht hilft, dann wird es nicht besser, sobald du sie in diese Situation bringst. Es wird eher schlimmer. Was sie braucht ist Ruhe, Zeit und Verständnis deinerseits. Kein "Sie muss da durch", "Das klappt schon" oder "Irgendwann gewöhnt sie sich dran". Sie braucht deine Unterstützung und vermutlich sehr viel Zeit. Auf dem Hof kannst du gut mit einer Schleppleine, einem Alternativverhalten und tollen Leckereien trainieren. Unterwegs wie gesagt mit viel Distanz, Ruhe und Vertrauen. Schau mal, was sie leisten kann und was sie gerne mag. Vor allem aber, habe im Blick, wie sie sich fühlt.
Sehe das ähnlich wie Steffi erst eine ordentliche Analyse betreiben sonst verstärkst du vll noch ungewollt etwas anderes.

Verstehe nur den Punkt mit Abstand gewinnen nicht denn für einen unsicheren Hund ist das schon Belohnung das der andere schnellstmöglich an Distanz gewinnt oder?
 
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Dogorama-Mitglied
15. Feb. 17:36
Sehe das ähnlich wie Steffi erst eine ordentliche Analyse betreiben sonst verstärkst du vll noch ungewollt etwas anderes. Verstehe nur den Punkt mit Abstand gewinnen nicht denn für einen unsicheren Hund ist das schon Belohnung das der andere schnellstmöglich an Distanz gewinnt oder?
Das mit dem Abstand war auf einen selbst bezogen. Heißt, es erscheint irgendwo ein Hund und man distanziert sich mit dem eigenen Hund dann erstmal soweit, dass dieser im denkenden Bereich bleibt und die Situation möglichst stressfrei bewerten kann. Ist der Reiz nämlich zu nah, dann handelt ein gestresster Hund impulsiv und ist nicht mehr fähig sich zu konzentrieren, geschweige denn zu lernen.