Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Bellen aus Unsicherheit?

Verfasser-Bild
Amelie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 14
zuletzt 3. März

Bellen aus Unsicherheit?

Hallo! Meine einjährige Dackeldame ist seit der Pubertät sehr unsicher geworden. Hat sie sich früher über jeden Menschen gefreut, ist sie heute eher zurückhaltend. Sie schaut Baumstämme, Plastiktüten und Co. merkwürdig an, das hat sie vorher nicht gemacht. Angefangen hat das ungefähr mit sieben Monaten. In dem Zeitraum hat es auch angefangen, dass sie in der Wohnung, als auch im Garten bellt (glücklicherweise nur ein Beller), sobald sie etwas hört. Sei es jemand im Hausflur, jemand der an unserem Garten vorbeiläuft oder auch jemand draußen auf dem Feld, den sie von der Couch durch das Fenster sieht. Das passiert vielleicht ein oder zwei Mal täglich in der Wohnung. Im Sommer sind wir allerdings den ganzen Tag im Garten, da wird’s dann schon häufiger. Nun ist sie sonst überhaupt nicht territorial, d.h sie hat keinen Futterneid, verteidigt mich nicht gegenüber anderen Hunden und auch Hunde in unserer Wohnung oder im Garten sind gar kein Problem. Auch sonst ist sie wirklich ein toller, unkomplizierter und gut erzogener Hund. Unsere Hundetrainerin sagt, dass das normal sei und diese Unsicherheit hoffentlich nach ein paar Läufigkeiten wieder besser wird. Natürlich habe ich die klassischen Dinge wie unterbrechen, von der Couch runter schicken, belohnen wenn sie nicht bellt etc. probiert, aber nichts scheint zu helfen. Ich habe leider ein riesigen Garten der eine Neckar angrenzt, so dass ständig Leute im Abstand von einigen Metern am Garten vorbeilaufen. Wenn diese sieht, wird erst „geblufft“ und im Zweifel dann einen richtigen Beller losgelassen. Danach kommt sie direkt zu mir und sucht Schutz. Auch hier bin ich mir unsicher, ob ich das unterbinden soll. Schließlich geht sie ja nicht an den Zaun und pöbelt, sondern lässt ein Beller los und kommt dann ganz kleinlaut zu mir gekrochen. Habt ihr Tipps und Ideen, wie das bei euch geklappt hat? Ich möchte nicht das aus dem eine Beller im Zweifel irgendwann mehrere werden. 🙁 Danke im Voraus ☺️
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. März 21:20
Bei Unsicherheit würde ich erstmal an der Selbstsicherheit und am vertrauen arbeiten. Oft erledigt sich ein Problem schon alleine dadurch das der Hund selbstsicherer wird und dem Halter auch wirklich zutraut das er /sie eine Situation auch wirklich regeln kann.
Zum einen das.

Und der Hund lernt durch Gewöhnung. Ähnlich dem Bellen im Hausflur. Meine Hündin hat bestimmt 1,5 Jahre mal mehr, mal weniger gebellt, wenn jemand den Hausflur hoch gelaufen ist (Holztreppen, war echt laut). Zu Gewinn habe ich entweder alle Türen geschlossen oder die Musik lauter gemacht. Hat gar nix gebracht. Im Sommer musste ich die Türen auflassen und siehe da: durch das ständige gewöhnen an das Geräusch, hat die von ganz alleine aufgehört. Ich habe nichts dazu getan, außer es nicht zu einer großen Sache zu machen 😇 Jeder Kommentar von mir oder Abbruch hätte die Situation aufgehellt und nicht zu der normalsten der Welt gemacht..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
3. März 22:17
Zum einen das. Und der Hund lernt durch Gewöhnung. Ähnlich dem Bellen im Hausflur. Meine Hündin hat bestimmt 1,5 Jahre mal mehr, mal weniger gebellt, wenn jemand den Hausflur hoch gelaufen ist (Holztreppen, war echt laut). Zu Gewinn habe ich entweder alle Türen geschlossen oder die Musik lauter gemacht. Hat gar nix gebracht. Im Sommer musste ich die Türen auflassen und siehe da: durch das ständige gewöhnen an das Geräusch, hat die von ganz alleine aufgehört. Ich habe nichts dazu getan, außer es nicht zu einer großen Sache zu machen 😇 Jeder Kommentar von mir oder Abbruch hätte die Situation aufgehellt und nicht zu der normalsten der Welt gemacht..
Auch das kann natürlich klappen.
 
Beitrag-Verfasser
Rüdiger
3. März 22:34
Hallo Amelie, ich hatte vor 6 Jahren eine Hündin aus der Türkei, also kannte hier nichts. Jede Mülltonne die gestern noch nicht draußen stand eine Statue bei der Kirche oder einen Baumstumpf auf der Wiese bellte Sie an. Ich kam dann auf die Idee mit ihr zu diesen komischen Dingen hin zu gehen und hab auf diese Dinge mit meiner Hand drauf geklopft. Am nächsten Tag bzw. später lief mein Hund an solchen Dingen unbeeindruckt vorbei. Vermutlich hatte sie verstanden dass es nicht schlimmes ist. Versuchs mal.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Yvonne
3. März 22:52
Es gibt tatsächlich auch hochsensible Hunde. Ich habe auch so ein Exemplar Zuhause😀🐶.
Den passenden Fragebogen zur Hochsensibilität beim Hund findest du im Internet. Gerne kann ich dir den Link dazu auch senden.
Auf jeden Fall macht es Sinn, am Selbstbewusstsein des Hundes zu arbeiten und zu schauen, welche Situationen vom Hund ganz konkret als Stress wahrgenommen werden.
Wir arbeiten zum Beispiel mit Abbruch- und Entspannungssignal und sorgen für Entspannung nach stressigen Situationen, wie z.B. Futtersuche, Schleckmatte, Relaxopet,Leckerliball...
Liebe Grüße von Yvonne und Jamiro