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Verfasser
Angela
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 88
zuletzt 24. Sept.

Beißvorfall

Hallo. Ich war bisher nur stiller Leser.. Heute haben wir mit unserem Hund Sky ein Fahrradtour gemacht. Er lief ohne Leine neben dem Fahrrad an meiner rechten Seite. Wir kamen dann um die Kurve gefahren und da hörte ich es aus dem Waldweg schon brüllen. So schnell konnte ich garnicht reagieren da war der Hund von links aus dem Wald über den Knick auf unsere Seite und auf Sky losgegangen. Wir waren zu zweit und haben den Hund sofort angebrüllt. Der ist dann zum Glück zurückgewichen und Sky hat auch keine Verletzungen oder ist jetzt psychisch angekratzt. Der Besitzer des Hundes war weit weg. Hat sich auch nicht entschuldigt und als wir gesagt haben er solle seinen Köter an die Leine nehmen hat er nur zuruckgebrüllt das unser auch an die Leine gehört. Aber ich bin immer noch am grübeln...Hätte man es verhindern können? Wie agiere ich in so einer Situation? Selbst wenn mein Hund an der Leine wäre.... Auf jeden Fall wird es ans ordnungsamt gemeldet. Achso, zu sky. Er ist seit 1 Monat kastriert, 9 Jahre alt und Bordercolly x großer Münsterländer Mix. Der Angreifer sah aus wie ne Mischung aus Husky und verwaschener Schäferhund und war deutlich größer und schwerer, ich schätze mal 60-65cm hoch. Ich wünsche euch und euren Fellnasen einen kuscheligen Abend 😊🐕
 
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Michi
24. Sept. 00:13
Ich weiß es nicht ob er das öfter macht oder mein Hund der erste war Würde mein Rüde andere Rüden angehen lasse ich ihn nicht frei laufen. Sollte mal was passieren entschuldige ich mich und suche das Gespräch. Nummern austauschen falls man hinterher merkt oh shit da ist doch n riss im Rücken oder noch zum Tierarzt fahren muss.
Beide Hunde waren nicht angeleint und es ist garnichts passiert. Warum muss man dann das Ordnungsamt einschalten und was genau sollen die dann tun? Und ...wenn mein Hund so etwas " verursachen" würde und ich würde direkt angepöbelt, dass mein Köter an die Leine gehört...vermutlich würde ich auch nicht mehr unbedingt das Gespräch suchen....
 
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Angela
24. Sept. 00:16
Beide Hunde waren nicht angeleint und es ist garnichts passiert. Warum muss man dann das Ordnungsamt einschalten und was genau sollen die dann tun? Und ...wenn mein Hund so etwas " verursachen" würde und ich würde direkt angepöbelt, dass mein Köter an die Leine gehört...vermutlich würde ich auch nicht mehr unbedingt das Gespräch suchen....
Die Hunde waren fast gleich groß. Was würde der dann mit nem kleinen 5kg zwerg machen? Der Hund ist auf uns losgegangen. Das ist nicht nix wenn der aus 20meter angerannt kommt und direkt draufgeht
 
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Michi
24. Sept. 00:22
Die Hunde waren fast gleich groß. Was würde der dann mit nem kleinen 5kg zwerg machen? Der Hund ist auf uns losgegangen. Das ist nicht nix wenn der aus 20meter angerannt kommt und direkt draufgeht
Vielleicht hast du dich mit Recht erschrocken, aber wenn dieser Hund eine Beschädigungsabsicht gehabt hätte, dann hätte dein Hund Schaden genommen. Der andere Hund hätte sich auch nicht durch Anbrüllen vertreiben lassen. Letztendlich kann das jedem von uns mal passieren. Möglicherweise hätte sich der Mensch auch entschuldigt, wenn er nicht angepöbelt worden wäre. Doofe Situation, aber kein Fall für das Ordnungsamt. Zumindest meiner Meinung nach...
 
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Sina
24. Sept. 00:40
Bei uns in den Wäldern gilt Leinenpflicht. Es wird zum Teil auch kontrolliert. Wir waren ausserhalb vom Wald. sky lief bei Fuß neben dem Fahrrad. Die Leine hab ich natürlich dabei. An wenig befahrenen wegen läuft er immer frei um sein eigenes Tempo bestimmen zu können. Der andere Hund ist auf ihn los und hat ihn mit aufgerissenem maul auf den Boden gedrückt. Wir sind dann direkt dazwischen und der Hund ist zum Glück zurück gewichen
Da du ja auch gefragt hast wie man richtig reagieren sollte, möchte ich zu dieser Situation noch was sagen. Mit Anbrüllen habt ihr in dem Fall wahrscheinlich intuitiv alles richtig gemacht, sodass es dem anderen Hund schon zu blöd wurde und die Situation ihm nicht geheuer war. Diese Haltung, wenn ich sie jetzt richtig deute, ist eine Drohhaltung um die Rangordnung zu klären. Was der Trigger war wissen wir nicht. Vermutlich lief dein Hund in den Raum, den der andere vorher für sich beansprucht hat, was als distanzlos und frech angesehen wurde, und gemassregelt werden sollte. Wenn dein Hund sich gegen einen Showkampf entscheidet, wird er dem anderen das signalisieren, in dem er ruhig unter ihm liegen bleibt und dadurch Beschwichtigung zeigt. So scheint es ja auch gewesen zu sein. Dann ist es geklärt und der Hund wird von deinem langsam ablassen. Dein Hund weiss, wie das läuft und was er machen muss. Wenn der andere Hund mit aufgerissenen Maul deinen zu Boden drückt, dann bitte NIE NIE NIEMALS dazwischen gehen, indem ihr euren Hund aus der Beschwichtigungs Position zieht. Denn damit wird die ganze Kommunikation gestört, denn der andere sieht die Bewegung deines Hundes als Provokation und als nicht Akzeptanz der Rangordnung, und handelt in den Augen des anderen völlig konträr, was dann wirklich zum Kampf führen kann. In 99% der Fällen sieht das erstmal nur gruselig aus, ist aber einfach eine Kommunikationsart durch Aggression unter Rüden und völlig harmlos, sofern der Mensch nicht irgendwie anfängt wild mitzumischen. Wäre es fehlgeleiter Jagdtrieb gewesen, was auch oft Grund für "Angriffe aus dem Nichts" ist, hätte er ihn im Lauf bereits gepackt und nicht nur gedroht. Also glaube ich nicht, dass das der Fall war.
 
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Cindy
24. Sept. 01:20
Da scheiden sich auch die Geister, wie man richtig zu reagieren hat. Ich habe tatsächlich schon, unter anderem auch in der Hundeschule gehört, dass es oft besser ist nicht zum Hund zu gehen. Der Hund kann das nämlich als Rückendeckung und Bestärkung ansehen und sich dann nicht so einfach blocken lassen. Denn viele Hunde haben ganz viel Mut, wenn das Herrchen/Frauchen daneben steht. Wenn sie aber auf sich alleine gestellt sind, dann lassen sie sich leichter verscheuchen, weil sie plötzlich doch nicht die größten Draufgänger sind.
Nach Sachkundeprüfung (sollte ja als Richtlinie für jede zertifizierte Hundeschule dienen) soll man bei kabbellein zwischen Hunden nicht eingreifen, beide Hundeführer in verschiedene Richtungen laufen und die Hunde bewusst ruhig versuchen abzurufen. Geschrei und ähnliches würde die Kabbelei nur anstacheln.
 
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Sonja
24. Sept. 01:42
Es ist schrecklich, wenn man durch so eine Situation Angst um den eigenen Hund hat. Aber außer dem Schreck ist nichts passiert. Da nun wilde Vermutungen dazuzudichten, was passiert wäre, wenn ... hilft doch niemandem weiter. Eine Anzeige beim Ordnungsamt erst recht nicht. Dem anderen Halter kannst Du kein Benimm beibringen, den kannst Du nicht ändern. Und solche Halter und Hunde wird es immer geben. Das Einzige, was Du ändern kannst, ist Dein eigenes Verhalten, sofern es zu der blöden Situation beigetragen hat. Da kannst Du reflektieren, analysieren und überlegen, ob DU es hättest verhindern können. Das funktioniert aber nicht, wenn Du Dich da reinsteigerst, was alles hätte passieren können, dass das sicher nicht das erste Mal war, was er mit einem kleinen oder Angst-Hund gemacht hätte, und das Ganze von vornherein wertest als drauf gehen und auf Euch los gehen. Ich sehe die Situation aus Sicht des anderen Hundes so: Ihr habt Euch ziemlich schnell da lang bewegt. Das hat ihn offensichtlich provoziert, Euch zu stoppen. Er hat - ebenfalls offensichtlich - gelernt, Menschen zu respektieren, denn er hat sich nur an Deinen Hund gehalten. Den hat er gestoppt, hat ihm gesagt, renn hier nicht so schnell, das mag ich nicht. Mehr war nicht. Wie gesagt, erschreckend, aber nichts Schlimmes. Zu der Frage, was Du hättest tun können, um das zu verhindern: So wie Du es beschrieben hast, fällt mir nichts ein. Weil der andere Hund plötzlich um die Ecke gebogen kam. Generell bist Du mit Deinem Hund aber durch Eure Geschwindigkeit eine Provokation für alle Hunde, die ein Problem damit haben. Es steht ausser Frage, dass die Halter dieser Hunde daran arbeiten müssen. Aber jeder, der sich schnell an einem Hund vorbei bewegt, muss mit einer Reaktion rechnen. Wenn ich mit Fahrrad und Hund unterwegs bin, läuft das nicht so perfekt ab, wie bei Dir. Ich fahre daher vorausschauend und leine den Hund an kritischen Stellen und bei Begegnungen an. Dabei steige ich ab und schiebe ein paar Meter. So bleibt mein Hund von Maßregelungen aufgrund seiner Geschwindigkeit verschont.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Sept. 03:14
Leine verhindert alles. Unteranderem auch dazu, wurde sie entwickelt. Losslassen schön im Garten zuhause. Dann ist kein Reh und kein anderer Hund in Gefahr . Wenn Tiere austicken, dann bringen Kommandos oft nix. Deshalb Leine...so hat man alles unter Kontrolle, ausser die Leine reisst ab... ( mir am Dienstag passiert als er ein Dachs gesehen hat. ) Hab zum Glück aber noch 3 Stk als Ersatz
 
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Dogorama-Mitglied
24. Sept. 03:39
Naja ich teile die Meinung nicht so ganz. Wie soll der Hund denn lernen, dass abhauen nicht ok ist, wenn man sich einfach nur über die Rückkehr freut? Der andere Thread ist leider (oder zum Glück 😅) an mir vorbei gegangen. Soll jetzt hier aber auch nicht das Thema sein.
In dem andern Thread, das war ne ganz andere Situation: Da ging es um das BEIBRINGEN des Rűckrufes. In diesem Thread werden Äpfel mit Birnen verglichen. Das hat doch mit diesem Fall nichts, aber auch gar nichts zu tun😉
 
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Dogorama-Mitglied
24. Sept. 03:52
Leine verhindert alles. Unteranderem auch dazu, wurde sie entwickelt. Losslassen schön im Garten zuhause. Dann ist kein Reh und kein anderer Hund in Gefahr . Wenn Tiere austicken, dann bringen Kommandos oft nix. Deshalb Leine...so hat man alles unter Kontrolle, ausser die Leine reisst ab... ( mir am Dienstag passiert als er ein Dachs gesehen hat. ) Hab zum Glück aber noch 3 Stk als Ersatz
Speedy, du hast n Husky. Da ist klar, dass. man den wegen des Jagdtriebes nicht ableinen kann. Wenn der Halter. n Husky-Mix hatte, wäre das fűr ihn wahrscheinlich auch die richtige Alternative. So als allgemeine Forderung ist es aber mal absoluter Käse, was du da schreibst... Leine ist doch keine Allheilmittel. Immer mehr Leute ersetzen augenscheinlich Hundeerziehung durch Leine.. Angela besitzt n Border. Die kann man hervorragend ohne Leine fűhren. Im Gegenteil: Wäre Angelas Hund in diesem Fall angeleint gewesen, wäre es wahrscheinlich zu einem bösen Unfall gekommen.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Sept. 04:16
Hallo Angela, kann deinen Schreck gut verstehen und auch, dass du in der Situatiin aufgebracht warst. Wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen. Da wir alle nicht dabei waren, kann man nur Vermutungen anstellen. Mein erster Eindruck war auch der gleiche wie der von Sonja, dass der fremde Hund Sky maßregeln wollte. Also kein Beißvorfall. Eigentlich habt ihr im Hinblick auf die Hunde richtig reagiert, den anderen Hund vertrieben, im Hinblick auf den anderen Hundehalter vll. eher suboptimal, aber aus der Erregung heraus verständlich.🙂 Besser wäre natűrlich ne Nachfrage gewesen, was denn mit seinem Hund los war.. Was ich merkwűrdig finde, ist, warum du das hier als Beißvorfall beschreibst. Das Lesen und Deuten von Hundeverhalten wäre nochmal ein wichtiger Punkt an dem du arbeiten könntest.. Im Forum am besten auch dann erst posten, wenn das Adrenalin schon wieder etwas runter ist.. 😉 Zu deiner Frage, ob man solche Situatuonen verhindern kann: Nein, kann man nicht... Shit happens.. 🙂 Gehört halt zum Leben dazu.. 🙂 Wenn man mit Rad anderen Hunden begegnet, kann man... in Abhängigkeit von der bisherigen Geschwindigkeit... ggf. Tempo rausnehmen...🙂 Das gilt abet nur, wenn ihr űber 20 km/h und schneller fahrt. Wenn ihr so bei 12 bis 15km/h im geműtlichen Radtempo unterwegs seid, dann natűrlich nicht🙂 Es hilft wirklich nur, vorausschauend zu fahren. Aber wer will schon bei einem geműtlichen Ausflug mit Hund vor jeder Kurve den Hund zurűckrufen und abbremsen? Mache ich auch nur an Stellen, von denen ich vorher weiß, dass sie eng und unűbersichtlich sind... Meine Hunde laufen auch eher vor dem Rad als daneben.. So können sie im Zweifel besser ausweichen. Fűr andere Hunde ist das Gebilde aus Hund plus Radfahrer schlecht einzuschätzen🙂