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Yvonne
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Anzahl der Antworten 146
zuletzt 19. Okt.

Beißattacke - 2. Hund stirbt

Gestern Abend rief meine Tochter an und weinte ganz bitterlich ihr Zwergspitz 4 Jahre alt sei tot. Ihr großer (Mischling, wahrscheinlich Hütehund mit drin), seit 1,5 Jahren bei ihnen (aus Rumänien mit 7/8 Monaten gekommen) hätte den kleinen tot gebissen. Ich war völlig geschockt. Haben die beiden sich doch bisher abgöttisch geliebt und alles geteilt. Gerade vor 3 Tagen haben sie zusammen gekuschelt im Körbchen geschlafen. Leider hat niemand ganz genau den Vorfall mitbekommen, weil sie sich nicht im selben Raum befunden haben wie die Tiere.sie wurden durch das "Geschrei" von dem kleinen aufmerksam. Der große hat den kleinen wohl nicht gebeutelt. "Nur" gebissen. Der kleine hat den Weg in die Tierklinik nicht mehr geschafft 😔. Zu viel Blut verloren. Meine Tochter war mit ihrem Baby noch nie in den 4 Jahren getrennt. Wir denken eigentlich es war ein Unfall (da soll auch ein Knochen gelegen haben). Dennoch hat der große den kleinen getötet. Der große war tatsächlich völligst verängstigt danach. Aber nicht weil alle auf ihn eingeschrien haben. Gefühlt tat es ihm leid. Er kam mit gesenktem Kopf zu meiner Tochter und hat sie abgeschleckt. Er ist immer vor und zurück weil er nicht wußte wie er sich meiner Tochter gegenüber verhalten soll. Meine Tochter hat ihn irgendwann tatsächlich in den Arm genommen und gesagt es war ein Unfall. Heute hat sie ein großes Problem mit dem Hund. Ihn anzufassen und anzugucken. Meine Schwiegermutter sagt wenn ein Hund Blut geleckt hat..... Wir sind alle hin und her gerissen mit unseren Gedanken. Was würdet ihr machen /wie würdet ihr euch verhalten wenn ihr in so einer Situation wärt? LG
 
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Anna
16. Okt. 09:01
Das Bild ist von Montag Abend. Alf ist ein kleiner Angsthase was andere Hunde betrifft. Er hat noch nie einen anderen Hund an der Leine angebellt. Die beiden haben sich auch gegenseitig "geputzt".
Es war ein Unfall
 
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Daria
16. Okt. 10:09
Es wird wahrscheinlich schon früh Anzeichen gegeben haben, die ihr nicht gesehen habt. Geht zu einem guten Trainer und lerne die Körpersprache richtig zu deuten. So leid es mir auch tut dass zu sagen, wenn es nichts bringt wäre es besser den Hund an erfahrene weiter zu vermitteln, aber nur wenn die Situation sich nicht bessert
Ich möchte gerne fragen, wie du es meinst, dass es warscheinlich früher Anzeichen gegeben habe. Es steht doch drin, dass die sich gut verstanden haben und soger mit einander gekuschelt haben. Bei dem Vorfall war keiner dabei.
Ich kann nur die Anzeichen erkennen, wenn ich dabei bin. Wenn mein Hund am Fressen ist und der andere kommt rein und geht seine Richtung, habe ich die Signale bemerkt die er ihm sendet. Er steht wie eingefroren mit gesenktem Kopf und fixiert den anderen. Da weiß ich was als nächstes kommt, wenn der andere näher kommt. In der Situation wenn der andere das nicht merkt, oder merken will, versuche ich schon zu reagieren. Aber wie soll das gehen, wenn man nicht dabei ist?
 
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Fabienne
16. Okt. 10:24
Ich möchte gerne fragen, wie du es meinst, dass es warscheinlich früher Anzeichen gegeben habe. Es steht doch drin, dass die sich gut verstanden haben und soger mit einander gekuschelt haben. Bei dem Vorfall war keiner dabei. Ich kann nur die Anzeichen erkennen, wenn ich dabei bin. Wenn mein Hund am Fressen ist und der andere kommt rein und geht seine Richtung, habe ich die Signale bemerkt die er ihm sendet. Er steht wie eingefroren mit gesenktem Kopf und fixiert den anderen. Da weiß ich was als nächstes kommt, wenn der andere näher kommt. In der Situation wenn der andere das nicht merkt, oder merken will, versuche ich schon zu reagieren. Aber wie soll das gehen, wenn man nicht dabei ist?
Es geht doch nicht darum sich hier untereinander zu zerfleischen, Hunde zeigen in ihrer Kommunikation früh Anzeichen und so wie die Situation beschrieben wurde würde ich darauf hindeuten, dass es früher auch schon kleine Anzeichen gegeben haben muss, da auch beschrieben wurde dass Futter in der Nähe war. Wenn man die kleinen Warnsignale nicht versteht (& dass ist kein Vorwurf weil ich selbst bei meinen früheren Hunden auch nicht alle Signale verstanden habe) kann irgendwann es so eskalieren wie in dem Fall. Deswegen ist es sinnig sich Hilfe zu suchen und den Hund lernt zu lesen. Den Unfall kann man jetzt nicht rückgängig machen, aber ich kann auch dir Trauer und den Frust der Besitzerin verstehen, man sollte aber daran denken dass 90% der Zwischenfälle Halter geschuldet sind, wir sind leider nicht alle geschulte Hundeverhaltenstherapeuten und machen alle Fehler die wir nicht bewusst wahrnehmen. Dadurch kann sich auch Konflikte gerade bei zwei zusammenlebende Hunde nicht immer geklärt werden und dann kracht es sobald wir den Raum verlassen. Wie gesagt auch ich bin kein Trainer und würde mir selber in solchen Situationen erstmal Hilfe suchen um genau verstehen zu können was schief gelaufen ist und im schlimmsten Fall meinen Hund in wirklich erfahrene Hände geben
 
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Annett
16. Okt. 10:46
Sehr schön geschrieben. So denke ich tatsächlich auch. Man kann glaube ich die Schuld auch nicht alleine dem Hund zuschieben. Es ist ein Tier und instinktgesteuert. Und wenn man sich 2 Hunde in so extrem verschiedenen Größenordnungen hält, sollte man sich denke ich dieser Gefahr schon bewusst sein. Sorry, aber die würde ich z.B. nicht unbeaufsichtigt alleine zusammen lassen, schon gar nicht, wenn auch noch Futter/ Knochen im Spiel sind. Da gehört nicht viel dazu, dass der Kleine bei Auseinandersetzungen gleich sehr schwer verletzt wird, obwohl der Große es gar nicht so wollte. Wenn das bei 2 ebenbürtigen Hunden passiert, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit höchstens mit ein paar Schrammen enden. Ein Kind würde man ja auch nicht mit dem Hund und noch Futter alleine lassen. Es sind nunmal Tiere. Vielleicht hilft es ( so hart wie es klingt) der Tochter, den Hund aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, wenn er nicht die ganze Schuld bekommt. Da von einem aggressiven oder gar unverträglichen Hund zu sprechen, finde ich schon weit hergeholt. Er ist nicht plötzlich zu so einem Hund geworden und wenn es da vorher keine Anzeichen dafür gab, ist er das ganz sicher auch nicht. Bitte sucht euch Hilfe und bestraft den Hund nicht für die eigene Unachtsamkeit. Und wenn es wirklich nicht geht, sucht ihm ein schönes Zuhause und schiebt ihn bitte nicht ins Tierheim ab. Ich wünsche euch ganz viel Kraft.
 
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Fabienne
16. Okt. 11:04
Sehr schön geschrieben. So denke ich tatsächlich auch. Man kann glaube ich die Schuld auch nicht alleine dem Hund zuschieben. Es ist ein Tier und instinktgesteuert. Und wenn man sich 2 Hunde in so extrem verschiedenen Größenordnungen hält, sollte man sich denke ich dieser Gefahr schon bewusst sein. Sorry, aber die würde ich z.B. nicht unbeaufsichtigt alleine zusammen lassen, schon gar nicht, wenn auch noch Futter/ Knochen im Spiel sind. Da gehört nicht viel dazu, dass der Kleine bei Auseinandersetzungen gleich sehr schwer verletzt wird, obwohl der Große es gar nicht so wollte. Wenn das bei 2 ebenbürtigen Hunden passiert, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit höchstens mit ein paar Schrammen enden. Ein Kind würde man ja auch nicht mit dem Hund und noch Futter alleine lassen. Es sind nunmal Tiere. Vielleicht hilft es ( so hart wie es klingt) der Tochter, den Hund aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, wenn er nicht die ganze Schuld bekommt. Da von einem aggressiven oder gar unverträglichen Hund zu sprechen, finde ich schon weit hergeholt. Er ist nicht plötzlich zu so einem Hund geworden und wenn es da vorher keine Anzeichen dafür gab, ist er das ganz sicher auch nicht. Bitte sucht euch Hilfe und bestraft den Hund nicht für die eigene Unachtsamkeit. Und wenn es wirklich nicht geht, sucht ihm ein schönes Zuhause und schiebt ihn bitte nicht ins Tierheim ab. Ich wünsche euch ganz viel Kraft.
Wir müssen uns alle eingestehen dass wir manchmal unfair handeln, wir sind Menschen uns handeln aus Emotionen. Hunde senden sich manchmal so kleine körperliche Signale die wir nicht deuten können, es ist nichts schlimmes daran sich Hilfe zu suchen. Meistens wird bei kleineren Konflikten unter den Tieren auch zu früh eingegriffen, weswegen sich der Konflikt anstaut und es wie gesagt dann richtig knallen kann. Man kann sich dafür nur sensibilisieren lassen durch geschulte Fachleute, man muss die Hunde ja trotzdem auch mal alleine lassen können. Im Alltag muss ein gutes Zusammenleben auch ohne menschliche Aufsicht möglich sein. Wir sollen uns auch nicht 24/7 von unseren Tieren abhängig machen, jeder muss auch einkaufen oder Termine wahrnehmen. Souverän den Hund/die Hunde mit einen Trainer in an den Alltag gewöhnen halte ich für den richtigen Weg. Nur so kann man die Hintergründe rausfinden, wir kennen die Hunde ja auch nicht und haben nur Bilder gesehen ohne die Kommunikation zwischen den beiden zusehen. Da kann keiner online eine Diagnose stellen, nur einen Verdacht. Die Diagnostik fängt erst mit einem geeigneten Trainer an!!!
 
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Susanne
16. Okt. 12:08
Es tut mir sehr leid was da passiert ist. Ich würde zu einem guten Hundetrainer raten damit beide Hund und Frauchen wieder zueinander finden.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Okt. 18:57
Mein herzliches beileid. Ich glaube das es wirklich ein Unfall war vielleicht haben sie zu doll getobt .. Das ist Quatsch wenn der Hund Blitz leckt das er jetzt in blitrausch sei . Am besten ist wenn ihr alle das Trauma aufarbeiten Werdet und den großen trotzdem behaltet.. Er wollte es wirklich nicht und ist nun selber traumatisiert es war sein Kumpel.. Wichtig ist nun das dass Vertrauen wieder hergestellt wird
Genauso sehe ich das auch und der große Kerl braucht jetzt auch Beistand.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 06:14
Liebe Freunde von Dogorama,
wir wissen es doch alle!
Einem Hund kann man nicht in den Kopf schauen.
So lieb wie wir unsere Hundies haben, so unberechenbar sind sie.
Das wird immer so bleiben.
Auf jeden Fall sollte man hier kein zweites Tier dazu nehmen.
Und definitiv sollte man
hier nich ohne einen Tierverhaltenstherapeuten weitermachen.
Das ist nicht böse gemeint, aber denkt mal nach, vor zig oder 100 Jahren hätte man den Hund noch erschossen.
Einfach aus dem Grund, weil man nicht wußte ob dieser bei einer ähnlichen Situation, Kind
geht an sein Futter, anderer Hund nimmt wieder mal seinen Knochen reagieren wird.
Der Hund hat sein Problem durch Biß gelöst. Er weiß:"Ich erreiche mein Ziel durch beißen."
Genauso funktioniert es doch mit dem Hören durch Leckerlie.
"Ich kriege das Leckerlie durch hören."
Der Hund hat jetzt jede Hemmschwelle überwunden.
Solche Situationen, zum Glück ohne Tod eines Tieres, habe ich schon erlebt, durch die Arbeit in der Tierhilfe.
Ohne Therapeut sollte man da nicht weitermachen.
Unterschätzt nicht die Gefahr durch einen Hund, der stammt vom Wolf ab und ist nur ein hochgezüchteter und gezielt gezüchteter Nachfolger.
Habt Ihr nicht gesehen wie viele Zähne unsere Lieblinge haben?
Auch der Hund meiner Oma, ich habe ihn großgezogen, ist vor 34 Jahren mal auf mich los gegangen.
Es war leider nicht sein erster Angriff auf jemanden.
Wie er gestorben ist, weiß ich nicht. Man hatte alles probiert, ihn weiter zu halten, in der Hoffnung, Erziehung und Training würde doch noch was bringen.
Das Halsband des Hundes wird immer noch bei Verwandten verwahrtvund riecht noch nach unserem Hund.Wir ahnen immer, wodurch das Verhalten ausgelöst wurde.
Leider konnte man weiteres Fehlverhalten nicht mehr bremsen.
Eine Therapie kann helfen, das weiß ich heute und da würde ich mich schnellstmöglich hinbewegen.
Und ich würde zur Not auch den Hund den Haushalt wechseln lassen, zumindest, wenn das der Therapeut sagt.
Es ist eben so, daß er im selben Haushalt nach dem der andere Hund gestorben ist, alles für sich hat und das ist durch den Tod des anderen Tieres.
Der Quatsch, daß Hunde alles vergessen, den glaube ich nicht.Hunde sind unheimlich intelligent.Die Wiederholung des Trainings brauchen sie nicht, weil sie dauernd vergessen, sondern weil sie empfindungsfähige Wesen sind, die auch einen eigenen Willen/eigene Meinung haben.
Die Wiederholung des Trainings ist nötig, um ihnen zu zeigen, daß wir immer noch der Meinung sind, daß wir das gleiche Verhalten von ihnen erwarten wie sonst.
Und wir wissen, daß ein Hund, um zu fressen vieles tut.
Ein Hund vergisst nicht unbedingt schnell, wenn er erwachsen ist.
Er vergisst nicht, wer wir sind, er vergisst nicht, wo der Fressnapf steht und wo er wohnt.
Nach dem ich von meiner Geschäftsreise kam, hat mein Hund alles Übungen noch beherrscht wie davor.
Und wenn ein Hund durch fehlerhaftes Verhalten ein Ziel erreicht hat, hat er gelernt, daß am anderen Ende der Hemmschwelle das Ziel erreicht werden kann.Ohne Rücksicht.
Auch wenn es ihm leid tut.Und das schlimme ist, daß es hier nicht mal um das Überleben des Hundes ging.
Ein Hund kann aber lernen, daß wir verletzen und töten als Option nicht dulden.
Es ist ein schwerer Weg, der von Erfolg gekrönt sein kann und muß und ein Hund bleibt dennoch immer unberechenbar.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 06:21
Im Gegensatz zu anderen Leuten hier ohne jemanden verletzen zu wollen, sage ich hier auch, daß ein Hund weiß, daß Verletzungen tödlich sein können. Er weiß, daß er seine Läfzen, seinen Unterkiefer, seine Augen, seine Nase und seinen Bauch und Achseln im Kampf und sogar im Spiel schützen muß. Das sieht man, wenn man die Hunde beobachtet.
Wenn eine Hund gezielt mit Kraft in eine dieser Stellen beißt, dient das als Schutz zum Überleben oder als Tötungsabsicht. Ohne Unterkiefer, kann zum Beispiel ein Hund ohne Nahrungsmittelsonde normal nicht überleben.
Hunde sind sehr klug und haben ein sehr hohes Bewußtsein, deshalb lieben wir sie.
 
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Doreen
17. Okt. 06:37
Also erstmal ist es mit das schlimmste was einen Hundehalter passieren kann. Da hat ein Hund einen anderen tot gebissen. Aus Hundesicht war es eine Auseinandersetzung mit tödlichen Verlauf.

Es ist schwierig zu beurteilen was da genau passiert ist, niemand war dabei, und es sind nur Vermutungen was da passiert sein könnte. Im Text steht das da ein Knochen rum lag ,keiner weiß ob einer der Hunde an dem Knochen war und der andere vielleicht auch an den Knochen wollte. Es kann natürlich sein das es um den Knochen ging es ist eine Ressource die damit im Raum war und einer der beiden die für sich beanspruchen wollte ,und es deshalb zu dieser Auseinandersetzung kam. Es war ein Unfall und niemand muss sich irgend welche Vorwürfe machen.

Ich bin der Meinung das sich alle erstmal von diesem Schock und der Tragödie erholen müssen, und einen klaren Kopf bekommen bevor man irgend welche Entscheidungen trifft oder nicht trifft. Und der Hund der zugebissen hat ist jetzt kein anderer Hund, man sieht ihn vielleicht jetzt mit anderen Augen aber er ist und bleibt der gleiche Hund. Und der Spruch wer einmal Blut geleckt hat .... ist der größte Schwachsinn und man sollte sich nicht verunsichern lassen.

Ich wünsche trotzdem alles Gute und die Zeit wird die richtige Entscheidung bringen