Ich gebe zu die Wortwahl von mir kann zu Missverständnissen führen. Mit in die Schranken weisen meine ich natürlich nicht schlagen oder sonstige Methoden. Aber ich kann aufstehen und ihn weg schicken und ihn ein Wort nennen das ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam macht. Gleichzeitig ist natürlich Vertrauen, das man erarbeiten muss, auch sehr wichtig wenn man den Hund " treibt " . Und natürlich auch die positive Bestätigung, wenn er etwas gut macht. Und auch beim knabbern, wenn ich das nicht möchte, darf ich nein sagen. Und so wie sie es beschrieben hat, sind wir jetzt mal ganz ehrlich, war es nicht aus Liebe und selten ist es auch das der Hund aus Schmerz beißt, ohne dass er andere Auffälligkeiten zeigt. Dazu kommt das Kinder im Spiel sind. Ich möchte eigentlich nur den Hund vor schlimmeres bewahren, denn am Ende ist immer der Hund schuld wenn was passiert und Im schlimmsten Fall wird er abgegeben. Will auch nicht sagen, dass es hier der Fall ist, aber hört man immer wieder.
Kann ich voll verstehen, dass man gerade beim Schlagwort ›Kinder‹ unentspannt wird und auch dass Hunde, die durch Drohen und Schnappen ›ihren Kopf durchsetzen‹ sehr schwer weitervermittelt werden können, ist richtig (und für den Hund am Ende das grösere Drama), aber ich kenn eben auch Fälle, wo falsches Maßregeln dazu geführt hat, dass der Hund einfach nur schneller eskaliert hat, nach dem Motto: ›Gut, ich darf nicht knurren, also beiße ich direkt‹, weil das Drumrum, das du beschreibst (klare Regeln, Bestätigung bei korrektem Verhalten, Auslastung usw) gefehlt hat. Nicht, dass man ihn nicht Wegschicken oder die Handlung abbrechen dürfte, aber das Timing und der komplette Rest (Struktur, Konsequenz) müssen auch passen.
Oder manchmal bringts auch einfach nix wie bei meiner: Die hat am Anfang aus diversen Gründen geschnappt.
Wenn sie mich verteidigen wollte, half Großmachen und ein Abbruchsignal, weil ich meine Begegnungen und Konflikte selbst regle und sie sich da zurückzuhalten hat.
Bei Angst, weil sich jemand in ihrer Nähe in ihre Richtung gebeugt hat, hat es nur den Effekt gehabt, dass sie noch mehr hochgedreht ist, weil sie in dem Moment gar nicht begriffen hat, dass mein Unmut ihr galt. Da war es besser, wenn ich sie wortlos weggeführt habe und ansonsten diese Situation möglichst fehlerfreundlich und mit Anleitung des Hundes zu üben, damit sie merkt, dass ihre Panik völlig unbegründet ist. Seit drei Wochen nix mehr, anfangs mehrmals täglich Thema gewesen.
Wenn sie ihre Allmachts-Fünf-Minuten hatte und meinte, irgendwelche Wege in der Wohnung belagern und meinen Freund dann wegschnappen zu können, hat der Abbruch zwar zum Stillstand der Situation geführt, aber nicht dazu, dass sie es beim nachsten Mal nicht wieder gemacht hätte. Da haben wir uns dann den Machtkampf gespart und mein Freund hat sie immer, wenn er irgendwo lang wollte, hinter sich geholt und ist erst dann weiter. Er hat gelenkt, sie musste springen, aber eben vor der Eskalation. Muss er inzwischen auch nicht mehr machen, sie macht ihm so Platz, weil sie begriffen hat, dass sich da eh niemand auf Machtspielchen einlässt.
Ja, definitiv sollte man es schnell angehen, damit sich das Verhalten nicht festigt und wegen der Kinder, aber trotzdem eben auch gezielt und im Idealfall mit einem Trainer, der das komplette Bild mal unter die Lupe nimmt. Nicht, weil ich die TE für inkompetent halte, sondern weil das alles eben doch echt komplex ist.
Bei meiner hab ich auch beim Trainer angeklopft, um das mal auseinanderzuklambüsern und die passende Lösung zu finden. Das ist keine Schande.