Also ganz ehrlich Leute dieser Hund muss mal in seine Schranken gewiesen werden. Ich weiß ja nicht ob jemand erst eine komplette Analyse seines Verhaltens macht, bevor er handelt. Aber jedes mal wo man den Hund das durchgehen lässt, hat er sogar noch Erfolg damit und wird in seinem Verhalten bestärkt. Dringender Handlungsbedarf. Würde ich meinen Presa Canario so etwas durchgehen lassen, hätte ich schon verloren und der müsste bei seiner Rasse ganz sicher immer Maulkorb tragen.
Bevor ich meinen Hund gezielt und mit Vorsatz ›mal in seine Schranken weise‹, ja, da will ich mir immer vorher sicher sein, dass das auch zielführend ist und ich es dadurch nicht schlimmer mache, als es jetzt ist. Mag verrückt sein, aber halte ich persönlich für sinnvoll. Unabhängig davon, ob ich mal im Affekt laut oder körpersprachlich drohend werde. Auch sowas im Nachhinein zu analysieren, find ich nicht verkehrt.
Mindestens in den folgenden genannten Fällen wäre maßregeln in meinen Augen wenig zielführend:
- Schmerzen. Will man den Hund dafür strafen, dass er sein körperliches Unwohlsein kundtut?
- Angst. Auch das Bestrafen von Angst macht für mich wenig Sinn. Das Abbauen derselben wohl eher, aber dafür muss man den Auslöser kennen.
- Hund wird bedrängt, andere körpersprachliche Signale wie Beschwichtigung oder gar knurren wurden ignoriert. Kann hier fast ausgeschlossen werden, da laut TE ihr Hund das Kraulen Sekunden vorher noch genießt.
- Knabbern, spielerisches Schnappen. Da würde ein Abbruch der Aktivität, um das zu unterbinden, Ruhe reinbringen, meist völlig genügen.
Die einzige Kombination, die ich mir vorstellen kann, in der Maßregeln echt was bringt, ist, dass der Hund der Meinung ist, er ist in der Position, von einer Sekunde auf die andere zu bestimmen, wann das Streicheln jetzt sofort zu enden hat, fordert ggf auch Streicheleinheiten ein und wird pampig, wenn dem nicht entsprochen wird usw. Oder wenn er andere Leute abschnappt, wenn er mit der TE kuschelt, weil er sie verteidigen oder sie als Ressource für sich beanspruchen will. Da hilft Maßregeln allein aber auch nicht, sondern da muss der Hund allgemein lernen, dass er seine Bedürfnisse kommunizieren darf, er aber definitiv kein Entscheidungsträger ist.