Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Autofahren mit Hund von Ann-Kathrin Raile Erfahrungsberichte

Verfasser-Bild
Paula
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 32
zuletzt 24. Okt.

Autofahren mit Hund von Ann-Kathrin Raile Erfahrungsberichte

Ich bin vor kurzem auf „Autofahren mit Hund” von der Tierärztin Ann-Kathrin Raile gestoßen. Sie bietet eine online Verhaltenstherapie mit einem Kurs und Einzelgesprächen an, um an Problematiken beim Autofahren zu arbeiten. Auf mich wirkt das ganze sehr seriös. Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch schon eine Erfahrung dazu gemacht hat und mir vielleicht mal berichten könnte mit welchen Methoden sie arbeitet und wie erfolgreich das ganze war. Kurz zum Hintergrund: Lin hat leider schon von Anfang an ein starkes Problem beim Autofahren und hechelt und zittert bei jeder Fahrt. Wir haben schon alles mögliche probiert aber wirklich nur minimale sehr fragile Fortschritte erreicht.
 
Beitrag-Verfasser
S.
10. Sept. 12:42
Zu dem Problem gibt es eine sehr schöne Folge von Martin Rütter: das Üben ging ganz kleinschrittig über mehrere Monate und in dieser Zeit durfte natürlich kein einziges Mal Auto gefahren werden. Ich vermute, das hier das Problem bei vielen liegt, denn gar nicht Auto zu fahren, entspricht bei wenigen den Notwendigkeiten. Ihr habt also vermutlich richtig begonnen, aber ev. zu schnell gearbeitet und zu früh aufgehört. Das fing in der Folge mit erst nur in die Nähe des Autos gehen, dann nur die Tür öffnen, dann Einsteigen, aber auch sofort wieder aus, dann immer länger im Auto ( die Besitzer haben das wohl mehrere Bücher bei gelesen), dann im Auto füttern und nach vielen Wochen wurde das Auto angemacht und direkt wieder aus. Und so in vielen kleinen Schritten weiter, der nächste immer erst, wenn der Hund total entspannt war.
War das nicht damals der (zufällige) Beginn von Rütters Karriere? Entdeckt von Barbara Böttinger als "Therapeut" ihres damaligen Dackels Fienchen, der auch nicht im Auto mitfahren wollte?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Paula
10. Sept. 12:44
An eine konkrete Methode kann ich mich nicht erinnern, sie hat viel über das Timing der Belohnung gesprochen, wenn man sich dem Auto nähert. Also grundsätzlich eben ein Mix aus gewöhnen und positiv verstärken. Aber das war eben nur das erste Gespräch, kann sein dass dann im eigentlichen Kurs noch etwas "handfesteres" kommt
Okay, danke für die Info, ja ich denke auch das sie ihre konkreten Methoden dann erst im Kurs erklärt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Paula
10. Sept. 12:45
Zum Training kann ich nichts sagen. Sie hat allerdings einen Podcast unter dem gleichen Namen bei Spotify. Ich hab den vorgemerkt und auch reingehört, irgendwie hat der mich nicht so sehr abgeholt, dass ich drangeblieben bin. Wenn du dich aber ohnehin für ihr Training interessierst, könntest du ja so schonmal ein paar Infos bekommen.
Gut zu wissen da werde ich definitiv mal reinhören und schauen, was so mein Eindruck von ihr ist🙌
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
10. Sept. 12:46
War das nicht damals der (zufällige) Beginn von Rütters Karriere? Entdeckt von Barbara Böttinger als "Therapeut" ihres damaligen Dackels Fienchen, der auch nicht im Auto mitfahren wollte?
Nicht die Folge, die ich gesehen habe. Weiß leider auch nicht nehr, ob er es selber oder jemand von seinem Team war. Habe nur nur so nebenbei geschaut, weil ich noch keine Hunde mit diesem Problem hatte. War nur fasziniert, wie unglaublich lange das Training gedauert hat.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ramona
23. Sept. 07:38
Ich habe um ein Kennenlernen mit Ann- Kathrin gebeten. Mein Hund wird älter und irgendwann komme ich an den Punkt, wo ich ihm das nicht mehr zumuten kann, dass er solch Stress beim Autofahren hat. Gibt es hier schon neue Erkenntnisse zu Paulas Hund?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ramona
29. Sept. 07:24
Ich habe um ein Kennenlernen mit Ann- Kathrin gebeten. Mein Hund wird älter und irgendwann komme ich an den Punkt, wo ich ihm das nicht mehr zumuten kann, dass er solch Stress beim Autofahren hat. Gibt es hier schon neue Erkenntnisse zu Paulas Hund?
Ich habe jetzt eine Rückmeldung bekommen, wie dort online vorgegangen wird und die Preisgestaltung. Ich werde mir zunächst den Podcast anhören, um Vertrauen in die Sache zu gewinnen, da es ja doch erstens einen Taler kostet und durch das kleinschrittige Training von 6 Monaten, brauche ich Zeit, Durchhaltevermögen und Motivation. Ich gab das ganze schon 3 x gemacht in Begleitung einer Trainerin und es hat mich nicht weiter gebracht bis heute. Deshalb überlege ich mir das gut nachdem ich den Podcast gehört habe. Hat jemand denn schon dieses Online Training gemacht und mag berichten?
 
Beitrag-Verfasser
Sarah
3. Okt. 05:18
Hallo, wir absolvieren gerade das Training bei ihr. Es ist wirklich nicht günstig aber meiner Meinung nach lohnt es sich. Sie trainert auf wissenschaftlicher Basis, mit positiver Verstärkung. Zuerst dachte ich auch, ok ja positive Verstärkung kann ich auch selber. Aber sie und die andere Tierärztin haben so unglaublich viel Erfahrung und kennen so viele Tipps, auf die man selber meistens nicht kommt. Sie sind halt eben genau auf dieses Thema spezialisiert und nicht so wie andere Hunde Trainer, die noch viele andere Themen abdecken. Zumal eine tierärztliche Verhaltenstherapie immer nochmal was anderes ist als eine Hundeschule, wo jemand vielleicht eine einjährige Ausbildung durchlaufen hat. Durch das Kurs-System kann man auch sehr viel von den anderen Teams lernen. Und das gute ist: bei langen Fahrten, wie z. B. in den Urlaub, kann sie auch medikamentös unterstützen. Weil meistens ist man nach ein paar Wochen noch nicht so weit, dass man über viele Stunden hinweg fahren kann. Hierzu hat sie auch gerade eine Podcast-Folge hochgeladen. Kurz gesagt: es ist eine Investition, aber sie lohnt sich.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sebbi
3. Okt. 07:18
Eigentlich hatte ich nie Hunde, die Angst oder Unwohlsein beim Autofahren gezeigt haben.
Die sind durchweg alle immer ausgerastet, wenn sie nur den Schlüsselbund gehört haben.
Ich vermute mal die Verknüpfung

Schlüsselbund = Coole lange Gassirunde

war der Grund.

Aber einmal sind wir mit nem anderen Auto gefahren. Es war keine Box vorhanden, also habe ich Sebbi auf dem Beifahrersitz platziert. Da fühlte er sich sichtlich unwohl.
Seine Autobox hingegen hat vermutlich einen Magnet. Steht das Auto mal offen im Hof versucht er immer wieder in seine Box zu kommen.
Mittlerweile ist es ihm egal. Hauptsache Auto.

Sein Kumpel hatte totale Panik vorm Autofahren. Das hat sich mittlerweile auch quasi von selbst erledigt. Ich sprach sein Herrchen letztens an und fragte ihn, wie er das Problem gelöst hat.
„Ich hab gar nichts gelöst“ Das hat sich mit der Zeit von selbst gelöst.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frauke &
3. Okt. 08:42
Ich hatte auch mal einen Hund mit Panik beim Autofahren.
Bei Elfi legte es sich dadurch, dass wir am Anfang konsequent nur tolle, positive Ziele hatten. Dadurch verband sie das Autofahren mit was Positivem. Sie liebte Runden an neuen Orten. Der Rest kam dann durch tägliche Übung. Sie war sehr schnell eine begeisterte Mitfahrerin.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Konstanze
3. Okt. 09:10
Hi zusammen, ich habe auch eine Hündin mit grossen Problemen beim Autofahren und habe vorab wirklich alles probiert was es zu finden gab.
Da die Barmenia eine Verhaltenstherapie sogar zahlt, habe ich das Training bei Ann-Kathrin angefangen. Das Gespräch verlief sehr professionell, wenn auch mit relativ vielen Worten 😉 wie oben schon angedeutet. Die Tips waren gut und auch schlüssig, allerdings für mich in meiner Wohnlage nicht komplett umsetzbar. So sollte ich mich darauf einstellen, dass ich ggf. über Monate eine schrittweise Annäherung ans Fahren trainieren muss und dazu auch kürzeste Strecken (Meterweise...) fahren müsste. Das ist in Berlin Mitte leider so ne Sache. Die Hinweise zur Platzwahl im Auto habe ich bis heute aber beibehalten. Sie hat mich dann an eine Kollegin in Berlin vor Ort verwiesen, wo wir vorab eine komplett Untersuchung inkl. Blut und Ultraschall durchgeführt haben, um alles organische auszuschließen. Von dort ging es dann mit leichten Medikamenten gegen Übelkeit und Angstlöser und weiterhin seeeeehr kleinschrittigem Vorgehen weiter. Ein grosser Durchbruch war die Gabe eines Mittels gegen Reiseübelkeit (was leider wirklich teuer ist) und die neu positionierte Box auf der Rückbank inkl. Kopfablage. Von dort sind wir tatsächlich 2-3 Mal täglich mit Käse bewaffnet einmal im den Parkplatz gefahren 🥲 Mein Hund ist weiterhin am Anfang angespannt, aber wir sind auf dem richtigen Weg.
Es braucht viel Geduld und Frustrationstoleranz beim Menschen für das Training - dann kann die Ann-Kathrin sicher helfen. Die Preise richten sich nach der GOT, günstig ist es leider nicht.