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Kassandra
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zuletzt 18. Aug.

Aufreiten und "Samenerguss?" Bei wildem spiel

Ich brauche Mal euren Rat. Gerade ist etwas komisches passiert. Ich habe mit Carl recht wild gespielt, also beide auf dem Boden, ich auf allen Vieren. Unser Spiel ist rangeln oder sich um ein Spielzeug "streiten" also anschleichen, dann bischen rangeln und evtl nochmal einander wild anpatschen mit den Pfoten oder sogar anspringen. Das ist immer von uns bewusst gewollt und die Blauflecken nehmen wir bewusst in Kauf. Er hat ein paar Mal den Kopf und eine Pfote auf meinen Rücken gelegt. Setzt aber schon zum rammeln an Umschlingt also mit seinen Vorderpfoten irgendein Körperteil von mir und hält fest. Wenn ich mich dann auf den Knien aufrichte hört er auf und hält Abstand. Dann haben wir weitergespielt (gleiches Spiel) Irgendwann hab ich seine Vorderpfoten hochgehalten und er hat auf den Hinterbeinen das rammeln angefangen. Hab dann losgelassen und er hat ins leere weitergerammelt. Bin dann aufgestanden und weggegangen und habe noch einen Strahl Flüssigkeit aus seinem Penis kommen sehen. Ich weiß nicht wie ich das anders nennen soll außer "Samenerguss" Das ganze Spiel war vielleicht 15min. Und so spielen wir max 1x die Woche nicht öfter. Bin dann aufs Sofa gegangen und habe ihn ignoriert, er kam zu mir, wollte aufs Sofa (ist tabu) und hat mir dann die Füße geleckt und den Kopf aufs Sofa gelegt der Rest lag auf seiner decke vor dem Sofa. Hab seinen Kopf dann auch runter geschoben hat er auch direkt akzeptiert. Hat mich aber noch eine Zeitlang mit großen Augen angeschaut aus dem liegen bevor er dann umgefallen ist und sich schlafen gelegt hat. Ich weiß gerade nicht so richtig was ich davon halten soll.... Hat jemand eine Idee? Ist das nur hormonelles durchdrehen eines jungen intakten Rüden ? oder haben wir ein grundlegendes Problem das er mich beansprucht? Wir haben heute nur 2 Spaziergänge a 45min aufgrund Wetter gemacht und sonst hat er den ganzen Tag gepennt. Drüber kann er eigentlich nicht gewesen sein. Grundsätzlich ist es auch schlimm für Carl wenn wir zu zweit spazieren gehen und ich weg gehe. Das findet er schlimmer als wenn mein Partner weg geht. Wenn ich aber zur Arbeit fahre und mein Partner Home Office macht ist das kein Problem.
 
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Takumi
11. Aug. 07:30
Man darf auch einfach nicht vergessen, dass im Spiel der junge Hund immer alle Sequenzen des normalen Hundelebens nachahmt, erlernt und perfektioniert.

Da wird gejagt, gekämpft und eben auch die Sexualität gespielt. Wobei man letzteres auf keinen Fall zulassen sollte.

Takumi hatte die Phase in der Pubertät auch, hat aber schnell gemerkt das dieses nicht erwünscht ist und damit das Spiel erstmal vorbei war.

Spielerisches jagen, zerren, anpirschen und kämpfen mit Menschen im find ich okay, er darf sich nur nicht hochzuschaukeln und es muss jederzeit von beiden abzubrechen sein.

Das ein junger Hormongesteuerter Rüde sich nicht immer im Griff hat finde ich normal und würde da auch nicht zuviel hineininterpretieren, zeige ihn das dieses eine Spiel eben ein no Go ist aber die anderen Spiele Spaß machen und zusammen schweißen.
 
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Mig
11. Aug. 08:05
Das einzige was mich etwas irritiert ist der Samenerguss, kann mir nicht vorstellen, dass das ganz ohne Sexualmotivation funktioniert. Ansonsten wurde schon alles gesagt, ein junger Hund, der „voll im Saft“ steht, das darf man nicht überbewerten.
Das kann bei grosser Auf- oder Erregung durchaus sein. Wobei ich schätze das es kein Samenerguss war sondern nur Gleitflüsdigkeit die ja zu Beginn der Erregung verspritzt wird. Viele verwechseln das schon mit dem Samenerguss.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:09
Ich will mich nicht zu weit aus dem " Fenster lehnen" ,aber es scheint schon so,als ob du sein Eigentum bist. Ich würde das wilde Spiel lassen und Intelligenzspielchen bevorzugen und mich auch ansonsten etwas rar machen ,sprich gezielte Beachtung und Beschäftigung.
Beanspruchen? Eigentum??

Selbst wenn er in seinem jugendlichen Hormonchaos kurz in Kassandra "verknallt" war, sieht er sie doch nicht gleich als "Eigentum".

Ich weiss nicht, warum man Hunden permanent sowas unterstellt🤦

Ich würd auch erstmal körperbetontes Spiel lassen und eher auf ruhig und gemeinsame Kopfarbeit setzen.

Mach ihm deutlich, dass du kein entsprechendes Interesse an ihm hast, beschäftige dich anderweitig mit ihm und vergönn ihm die nette Erfahrung.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:16
Intelligenzspiele mache ohnehin meistens ich. Ich spiele selten so wild mit ihm, aber er Zeigt dann oft Anzeichen aufzureiten. Bei meinem Partner reitet er fast nie auf auch wenn die noch wilder spielen. Rar machen und mehr regeln draußen aufstellen wäre noch eine Option um wieder ein besseres Standing als Entscheider zu bekommen.
Wieso Regeln draussen? Ich hatte nie den Eindruck, dass du im generellen Umgang mit ihm lasch bist oder er dir im Alltag auf der Nase rumtanzt.

Sei da nicht so verkopft, gib ihm eine klare Absage in dem Moment, wenn er aufreiten versucht und gut ist's.
Egal ob Übersprungshandlung oder dass er erregt ist, beides von dir nicht erwünscht. Scharfe Abfuhr, ähnlich wie es eine Hündinnen machen würde. Keine Debatte, Punkt und aus.

Darüber hinaus würd ich, sofern sonst alles halbwegs passt, da kein Drama draus machen und auch keine Machtübernahme reininterpretieren.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:22
Es gibt tatsächlich einiges was man machen könnte um mehr Respekt und regeln durchzusetzen, aktuell lass ich ihm das alles noch "durchgehen" aber vielleicht muss ich da ein wenig Privilegien kürzen.... Drinnen wäre das: bei fiepsen reagieren, also anschauen oder wenn er ankommt anfassen. Draußen wäre das noch viel mehr: stehen bleiben beim schnüffeln (erlaube ich ihm mehr als mein Partner), markieren wo er will (außer Vorgärten), konsequenter Orientierung einfordern an der 5m Schleppleine (tatsächlich bischen Faulheit), mehr kurze Leine und leinenführigkeit und bei Fuß einfordern. Wenn mir das nur nicht so schwer fallen würde 🙈
Nicht bös sein, aber das kommt mir im Kontext mit Rammeln total willkürlich vor.

Lass ihn doch bitte Schnüffeln und Markieren, wenn er diesbezüglich kein unangenehmes Verhalten zeigt.

Aufmerksamkeit auf dich und Konsequenz ist immer gut, aber halt generell und überhaupt und nicht als Gegenmaßnahmen gegen ein paar seltene Rammelversuche.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:26
Ja,richtig .Ist aber Hundeabhängig.Manche vergessen sich einfach ohne bösen Willen. Da ist es nicht so gut ,nen " Anschiss " zu verpassen. Da ist Ignoranz die bessere Wahl. Kommt wirklich auf den Charakter des Hundes an.....meine Erfahrung.....
Das ist doch total vermenschlicht betrachtet.

Ein Hund hat sowieso nie "bösen Willen", weil es dazu Vorsätzlichkeit bräuchte.

Und die von Sandra beschriebene Abfuhr ist auch nicht als "Strafe" für's "Bösesein" zu verstehen, sondern als unmissverständliche und hundenahe Kommunikation eines definitiven NEIN!
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:30
Je mehr ich über die Situation nachdenke desto mehr bin ich der Meinung daß Carl sich nicht einfach nur vergessen hat, sondern sich dabei was gedacht hat, auch wenn er im Grunde ein Kindskopf ist. Ein Anschiss hin und wieder verkraftet Carl ganz gut. Im schlimmsten Fall ist er dann ein bisschen beleidigt und ignoriert zurück. aber er ist nicht verängstigt oder so.
Was hat er sich denn dazu gedacht?

"Jetzt zeig ich der Tussi mal, wer der Herr im Haus ist"...?

Nönö, nicht jetzt die Schuld auf den Hund schieben.

DU hast ihn angeheizt, ihn hochgedreht, ihm offenbar missverständliche Signale geschickt, auf seine "Anmache" zu spät und undeutlich reagiert und damit die Situation zu weit laufen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:39
Eine Erektion beim Rüden ist nicht zwangsläufig was sexuelles. Es zeigt einfach nur, dass der Hund erregt ist, also einfach nur aufgeregt, nicht unbedingt sexuell erregt. Genau wie eine Piloerektion oder Rute wedeln auch nur Erregung zeigen, die positiv oder negativ sein kann. Ich schreibe das, weil hier mehrfach geschrieben wurde, dass die Rüden beim wilden Spiel ne Erektion kriegen.. Das hat aber noch lange nix mit aufreiten zu tun. Samu bekommt ne Erektion, wenn ich nach Hause komme, beim spielen und in vielen anderen aufregenden Momenten. Da zuckt „untenrum“ immer alles.. 🙈😅😉
Wenn er aber einen Samenerguss hatte, scheint mir schon ein sexueller Aspekt dabei zu sein.

Ich versteh auch nicht, warum das so tragisch wäre, ist halt ein junger Bub.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:46
Ich finde es immer schwierig das Verhalten von Hunden auf Menschen zu übertragen. Wie deine Hündin reagiert ist aus meiner Sicht nicht unbedingt eine Vorlage dafür, wie man als Mensch reagieren sollte. Hunde wissen, wer ein Hund ist und damit ein potenzieller Sexualpartner oder ein Konkurrent um einen Sexualpartner, und wer ein Mensch ist. Dass eine Hündin sexuelle Avancen außerhalb der Läufigkeit rabiat abweist hat ja einen Grund. Ich glaube nicht, dass Carl sich mit Kassandra paaren wollte 😅. Und umgekehrt ist es ja auch so, dass wir uns nicht sexuell belästigt fühlen, wenn ein Hund im Schritt schnüffeln will, aber wenn das ein Mitglied unserer Spezies machen würde, würden wir das auch mit aller Härte abweisen. Ich finde es auch komisch, dass wir als Menschen uns immer am Verhalten von Hunden orientieren wollen, wenn es um Korrekturen geht, aber sonst nicht. Also wir schnüffeln Hunden nicht am Po, "weil andere Hunde das tun würden". Oder pinkeln beim Kennenlernen vor den Hund, um uns vorzustellen. Nicht falsch verstehen, ich bin kein Gegner von sinnvollen und fairen Korrekturen. Aber ich verstehe nicht ganz, wieso man sich dabei am Verhalten anderer Hunde orientieren sollte. Wir haben ja eine Mensch-Hund Beziehung und keine Hund-Hund Beziehung. Und ich bin überzeugt, dass Hunde das auch differenzieren (können).
Das sehe ich jetzt etwas kritisch, weil kurz mal hundenah zu kommunizieren ja auch kein Fehler ist, sofern man das authentisch rüberbringen kann.

Auch ist die Frage wer ein möglicher Sexualpartner ist, ist keineswegs so klar abgegrenzt. Salopp gesagt, würden Rüden ohne Weiteres auch einen Menschen rammeln, wenn es ihnen angeboten und erlaubt würde.
Dementsprechend darf man die sexuelle Komponente da meiner Meinung nach nicht rausreden, das fände ich unangemessen prüde und an der Realität vorbei.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 09:48
Loki hatte das mal im 10. Monat ca. Sobald er drüber war, überdreht ist und fast jeden Abend nach dem Spazieren wollte er meinen Rücken rammeln. Er sollte zur Ruhe kommen, ich habe mich aufs Sofa gesetzt und dann kam er angerannt und ist mir auf den Rücken geklettert. Bei ihm war es ne Übersprungshandlung, Stress, Überforderung. Ich habe das immer sofort unterbunden, bin aufgestanden und habe ihn weggeschickt. Wenn er aber partout nicht runter kommen wollte aus dem überdrehten Verhalten habe ich den Raum/Situation sofort verlassen und bin auf die Terrasse gegangen wo er mich sehen konnte. Dann kam er wieder gut selbst zur Ruhe. Loki hatte das allerdings bei jedem in dieser Situation versucht, nicht nur bei mir. Als meine Nichte zu Besuch war, meine Mutter oder ein Kumpel wollte er es bei ihnen auch machen, was ich auch sofort unterbunden habe. Das ganze ging ca 1 Monat so und hat dann auch wieder aufgehört nachdem er offensichtlich verstanden hatte, dass er damit nicht weiter kommt. Bzw habe ich parallel versucht ihn gar nicht in diese überdrehten Situationen kommen zu lassen. Bei anderen Hunden reitet er auch niemals auf. Tatsächlich reiten bei ihm immer nur kleinere Rüden auf mit denen er zuvor ausgiebig gespielt hat (meist am Rücken wenn er sich dann hinsetzt). Es stört ihn dann aber scheinbar nicht. Seither kam dieses Verhalten bei ihm nicht mehr vor. Ich würde also vornehmlich an eine übersprungshandlung denken. Ob das bei euch auch so ist kann ich nicht sagen. Etwas sexuelles wird es aber sicher nicht sein. Loki bekommt auch immer ein härteres geschlechtsteil (grundsätzlich ohne! ausstülpen) wenn er sich stark freut oder zb morgens begrüßt. Für mich hängt das mit einer nicht steuerbaren körperlichen Reaktion zusammen die bei starker Freude/Erregung auftritt. Nicht mehr und nicht weniger.
Warum wird es sicher nichts Sexuelles sein?