Ich finde es immer schwierig das Verhalten von Hunden auf Menschen zu übertragen.
Wie deine Hündin reagiert ist aus meiner Sicht nicht unbedingt eine Vorlage dafür, wie man als Mensch reagieren sollte.
Hunde wissen, wer ein Hund ist und damit ein potenzieller Sexualpartner oder ein Konkurrent um einen Sexualpartner, und wer ein Mensch ist.
Dass eine Hündin sexuelle Avancen außerhalb der Läufigkeit rabiat abweist hat ja einen Grund. Ich glaube nicht, dass Carl sich mit Kassandra paaren wollte 😅.
Und umgekehrt ist es ja auch so, dass wir uns nicht sexuell belästigt fühlen, wenn ein Hund im Schritt schnüffeln will, aber wenn das ein Mitglied unserer Spezies machen würde, würden wir das auch mit aller Härte abweisen.
Ich finde es auch komisch, dass wir als Menschen uns immer am Verhalten von Hunden orientieren wollen, wenn es um Korrekturen geht, aber sonst nicht.
Also wir schnüffeln Hunden nicht am Po, "weil andere Hunde das tun würden". Oder pinkeln beim Kennenlernen vor den Hund, um uns vorzustellen.
Nicht falsch verstehen, ich bin kein Gegner von sinnvollen und fairen Korrekturen. Aber ich verstehe nicht ganz, wieso man sich dabei am Verhalten anderer Hunde orientieren sollte. Wir haben ja eine Mensch-Hund Beziehung und keine Hund-Hund Beziehung.
Und ich bin überzeugt, dass Hunde das auch differenzieren (können).
Das sehe ich jetzt etwas kritisch, weil kurz mal hundenah zu kommunizieren ja auch kein Fehler ist, sofern man das authentisch rüberbringen kann.
Auch ist die Frage wer ein möglicher Sexualpartner ist, ist keineswegs so klar abgegrenzt. Salopp gesagt, würden Rüden ohne Weiteres auch einen Menschen rammeln, wenn es ihnen angeboten und erlaubt würde.
Dementsprechend darf man die sexuelle Komponente da meiner Meinung nach nicht rausreden, das fände ich unangemessen prüde und an der Realität vorbei.