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Markus
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Anzahl der Antworten 25
zuletzt 4. Juni

Aufregung beim "nach hause kommen"

Wenn Micky mal kurze Zeit alleine zu Hause war (15 Minuten reichen schon) ist er immer etwas überdreht und springt um uns herum. Ich ignoriere ihn dann zunächst und packe zB erstmal die Einkäufe aus. Wenn ich mir die Schuhe ausziehen will schicke ich ihn nonverbal mit Handzeichen ins Sitz und bleib, was er auch fast zu 100% macht, obwohl er noch aufgeregt ist. Dann schicke ich ihn immer noch nonverbal im Wohnzimmer auf seinen Platz. Erst wenn er sich beruhigt schenke ich ihm Aufmerksamkeit. Ich denke, ich mache so weit alles richtig, würde aber gern auch eure Meinung und Geschichten dazu hören.
 
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Nadine
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3. Juni 14:05
Es gibt eine Studie mit Laborbeageln, wie sich cortisol und oxytocin bei verschiedenen Begrüßungen verhalten. Ergebnis: ignorieren beim heimkommen erhöht den Stress vom alleine bleiben enorm, während eine ruhige (!) Begrüßung oxytocin ausschüttet, was sich noch über längere Zeit positiv auf das Cortisollevel auswirkt. Anders formuliert: wird der Hund ignoriert oder sogar weggeschickt, erhöht das den Stress noch, der Stress bleibt lange im System und beim nächsten Mal ist er in der Situation nur noch gestresster.
Die Studie wurde leider nur mit einer recht geringen Anzahl von Hunden gemacht und noch dazu Laborbeagle, die nicht wie Familienhunde leben - aber da sich unsere Hunde deutlich enger an uns binden, wird das bei ihnen wohl erst recht gelten.

Das erste was ich mache, wenn ich heim komme, ist mich hinhocken und meinen Hund einladen. Der kommt dann freudig, lässt sich kurz streicheln, schnüffelt wo ich war und wen ich getroffen habe und kann dann meist wieder weiter ruhen oder schaut entspannt beim Einkäufe auspacken zu.

Früher ist er total hoch gedreht, weshalb ich damals für paar Wochen die sitzdose eingeführt habe (zu finden auf der trainieren statt dominieren Webseite, eigentlich für Besuch, geht aber auch bei den Bezugspersonen zum Ruhe und ritual reinbringen). Ginge sicher auch ohne, wenn man sich selbst konsequent an einen ruhigen immer gleichen Ablauf der Begrüßung hält. Die sitzdose hat vor allem mir geholfen, das immer gleiche zu tun und dabei entspannt und freundlich zu bleiben.
 
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Katrin
3. Juni 10:49
Ein Video wäre gut um die komplette Körpersprache zu sehen. Ist es Aufregung weil du zurück bist, maßregelndes Verhalten weil du weg warst, Stressabbau weil das alleine bleiben vielleicht doch noch nicht so entspannt klappt ....
 
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Katrin
3. Juni 10:51
Hier kommt Suki wenn ich wiederkomme oft verpennt aus dem Schlafzimmer grinsend und wackelnd angelaufen. Sie wird kurz begrüßt und dann werden die Einkäufe gecheckt😅
 
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Markus
3. Juni 11:25
Ein Video wäre gut um die komplette Körpersprache zu sehen. Ist es Aufregung weil du zurück bist, maßregelndes Verhalten weil du weg warst, Stressabbau weil das alleine bleiben vielleicht doch noch nicht so entspannt klappt ....
Das alleine bleiben geht eigentlich ganz gut. Ich habe eine Kamera im Wohnzimmer und kann ihn beobachten. Er bellt oder winselt nicht, dreht mal eine runde durchs Haus und legt sich dann wieder im Wohnzimmer ab.

Anhand seiner Körpersprache beim Heimkommen würde sagen, er maßregelt uns, was wir uns erlauben, ohne ihn wegzugehen (zB um uns tanzen und dabei mit den Vorderpfoten aufstampfen).

Das macht er aber auch, wenn er nicht alleine war (zb wenn meine Frau zu Hause ist und ich von der Arbeit komme). Dann ist es aber deutlich reduzierter und schneller vorbei. Das würde ich eher als Freude interpretieren.

Kann bei Gelegenheit mal ein Video machen.
 
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Katrin
3. Juni 11:39
Ich persönlich hab es immer so gehalten das eine Begrüßung okay ist solange weder Mensch noch Tier übertreiben. Eine kurze ruhige aber freudliche Begrüßung halt.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Juni 12:01
Hunde maßregeln Menschen in meinen Augen nicht. Für mich persönlich gibt es das nicht.
Für mich gibt es aber auch keine Frust oder Wut oder Ähnliches.
Bei mir gibt es:
Ruhe
oder
innere Unruhe 🤝

Um zur eigentlichen Frage zu kommen:
Ich finde erstmal „seinen Stiefel“ durchziehen richtig. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich auch weiterhin weder verbal, noch nonverbal reagiere.
So mache ich es und damit geht die Begrüßung exakt 60 Sekunden und danach ist Ruhe.
Dass Hunde sich freuen oder aufgeregt (innere Unruhe) sind, finde ich per se nicht schlimm 😇

Ich würde also „das ignorieren“ in die Länge ziehen und erst wieder mit dem Hund agieren, wenn er komplett ruhig ist 🙂
 
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Markus
3. Juni 12:02
Ich persönlich hab es immer so gehalten das eine Begrüßung okay ist solange weder Mensch noch Tier übertreiben. Eine kurze ruhige aber freudliche Begrüßung halt.
Es ist halt immer etwas wild, wenn wir nach Hause kommen (winseln, um uns herum springen, uns mit den Vorderpfoten anspringen, vor Aufregung niesen usw). Er bellt uns aber nicht an oder beißt.

Manche würden sagen "ist doch schön, dass er sich so freut", aber ich finde das nicht so toll (vor allem für den Hund). Mehr Ruhe wäre mir schon lieber.
 
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Steffi
3. Juni 12:08
Hey Markus, Du schenkst Micky schon Aufmerksamkeit in dem Du ihn ins Sitz und dann noch ins Wohnzimmer auf seinen Platz schickst. Recht viel Aufmerksamkeit.
 
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Steffi
3. Juni 12:34
Es ist halt immer etwas wild, wenn wir nach Hause kommen (winseln, um uns herum springen, uns mit den Vorderpfoten anspringen, vor Aufregung niesen usw). Er bellt uns aber nicht an oder beißt. Manche würden sagen "ist doch schön, dass er sich so freut", aber ich finde das nicht so toll (vor allem für den Hund). Mehr Ruhe wäre mir schon lieber.
Wir sind 3 Menschen und werden unterschiedlich begrüßt, benehmen uns aber auch beim nach Hause kommen unterschiedlich. Mein Sohn schmeißt seine Schultasche hin, kurzes Kuscheln mit Lumi und zischt ab in sein Zimmer. Darauf ist sie eingestellt und fordert das auch ein, Ritual dauert aber nur 30 Sekunden. Mein Mann findet Gewusel zur Begrüßung toll und entsprechend dreht Hundine auf. Wenn er es dann mal nicht möchte, ist er ganz erstaunt, warum sie keine Ruhe gibt. Ich mag es gar nicht bestürmt zu werden, wenn ich nach Hause komme..weder vom Hund körperlich, noch verbal von Sohn oder Mann und reagiere auf nix, bis ich meine Sachen weggeräumt habe und soweit bin. Wird akzeptiert.
 
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Leni
3. Juni 13:02
Wir sind 3 Menschen und werden unterschiedlich begrüßt, benehmen uns aber auch beim nach Hause kommen unterschiedlich. Mein Sohn schmeißt seine Schultasche hin, kurzes Kuscheln mit Lumi und zischt ab in sein Zimmer. Darauf ist sie eingestellt und fordert das auch ein, Ritual dauert aber nur 30 Sekunden. Mein Mann findet Gewusel zur Begrüßung toll und entsprechend dreht Hundine auf. Wenn er es dann mal nicht möchte, ist er ganz erstaunt, warum sie keine Ruhe gibt. Ich mag es gar nicht bestürmt zu werden, wenn ich nach Hause komme..weder vom Hund körperlich, noch verbal von Sohn oder Mann und reagiere auf nix, bis ich meine Sachen weggeräumt habe und soweit bin. Wird akzeptiert.
Ist bei uns auch so. Nur dass ich die bin, die auf eine anständige Begrüßung Wert legt und die Party auch bekommt 🥳 Mein Mann ignoriert ihn eher beim reinkommen, deswegen ist er bei ihm auch total ruhig, obwohl er sein Herrchen zum Feierabend schon immer sehnsüchtig erwartet hinter dem Gartentor 😊
 
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Markus
3. Juni 13:35
Hey Markus, Du schenkst Micky schon Aufmerksamkeit in dem Du ihn ins Sitz und dann noch ins Wohnzimmer auf seinen Platz schickst. Recht viel Aufmerksamkeit.
Das stimmt. Aber manchmal muss man ihn etwas aus bremsen, damit man sich noch bewegen kann. Ansonsten muss ich erstmal stehen bleiben und warten, bis er sich beruhigt hat.

Aufmerksamkeit ja, aber nicht in der Form, dass ich ihn weiter aufdrehe oder sein Verhalten belohne. Ich setze eher eine Grenze