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Maria
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Anzahl der Antworten 31
zuletzt 4. Apr.

Aufgeregten Hund Ruhe beibrigen?

Wir haben seit September einen Zweithund aus dem Ausland. Taro (männlich), Mittelspitz(mix)?, 1 Jahr 8 Monate, kastriert Vor 6 Monaten habe ich schonmal einen Thread eröffnet, in welchem ich beschrieb dass er sich beim anziehen/anleinen vermehrt bepieselt. Damals dachte ich noch, er würde das aus Unsicherheit/Angst machen. Dieses Verhalten ist mittlerweile allerdings so schlimm geworden, dass er sich selbst bestrullt wenn er uns auf den Schoß springt etc. Also hatte ich mich an 2 unabhängige Trainer gewendet, die mir beide sagten der Hund sei extrem aufgeregt und es würde wohl daher kommen. (Er hatte dieses Verhalten am Anfang nicht so extrem gezeigt). Mir wurde geraten, dem Hund Ruhe beizubringen. Und da stehe ich gerade ein wenig auf dem Schlauch, denn er dreht total ab sobald man ihn auch nur anspricht. Er kennt zwar Ruhephasen, aber das hält nur solange bis er das nächste Mal Aufmerksamkeit bekommt, dann ist bei ihm wieder Aufregung. Auch geht bei uns aktuell nichts mehr ohne Hausleine da das Problem beim Anziehen am schlimmsten ist. Da lässt er dann die Blase komplett leer laufen wenn er mich mit der Leine sieht und ich ihn angucke. Mir wurde gesagt, dass die erhöhte Aufregung wohl Rassetypisch sei und bei ihm wohl nur schwer wegzubekommen sein wird. Ich wäre dankbar über ein paar Tipps, denn langsam wissen wir echt nicht mehr wie es weiter gehen soll.
 
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Jasmin
4. Apr. 06:44
Ich habe meine Antwort noch ergänzt bitte lesen 🤗
Alles gut. 😄 mir ging es ausschließlich um das „durchsetzen“ anstelle von „durchtesten“.
Ganz neutral und ohne Wertung :)
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 06:49
Hallo Maria, ich ich stimme Birgit zu, die übrigens sehr erfahren im Umgang mit Spitzen ist. Erzwingen kann man bei Spitzen gar nichts. Meine Kleine war auch immer sehr aufgeregt, wenn es nach draußen ging, das hat sich in unglaublichen Gekläffe ab der Haustür geäußert. Ich habe das so in den Griff bekommen, dass ich selber sehr ruhig geworden bin. Ich kann mir vorstellen, wie sehr euch die Situation stresst. Das merkt Taro, Spitze sind sehr sensibel und extrem gute Beobachter.Falls ihr innerlich an ihm zweifelt, merkt er das. Wie ist denn das Zusammenspiel mit Kaja? Bekommt sie unterbewusst vielleicht mehr positive Beachtung von Euch und ist vielleicht Eifersucht im Spiel? Wie ist es draußen überhaupt an der Leine. Sind beide Hunde leinenführig und entspannt? Auch bei Hundbegegnungen ? Klappt Freilauf und Rückruf. Vielleicht ist es ja auch irgendwas draußen, das er ganz negativ mit der Leine verknüpft. Hat er auch Quality-Time mit Euch? Also z.B. gemütliche Schnüffel- und Spielaktivitäten draußen ohne Kaja? Bindung zu Euch neu aufbauen und sein Selbstbewusstsein stärken. Und dann noch die ganz banale Frage. Sitzt das Geschirr / Halsband gut oder bereit es ihm Schmerzen? Vielleicht könnte man auch ein neues Geschirr und eine neue Leine positiv aufbauen.
Alles andere würde ich tatsächlich erst probieren, wenn ein erfahrener Trainer die Situation vor Ort eingeschätzt hat. Alles Gute Euch
 
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Elke
4. Apr. 06:53
Gesundheitliche Probleme wurden bisher ausgeschlossen, da er sich ja nicht zufällig entleert sondern nur in gewissen Situationen. Ansonsten hält er ja dicht, macht draussen normal usw. Auch kam öfter mal auf, dass es eventuell mit einer zu frühen Kastration zusammenhängen könnte.
Wurden eventuelle gesundheitlichen Probleme von einem Tierarzt ausgeschlossen? (Nicht die persönliche Meinung) da müssten ja dann auch diverse Untersuchungen stattgefunden haben?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 07:13
Das ist ein Stadium in dem ich mit einem Tierarzt nicht nur Ursachen klären, sondern auch über ein Beruhigungsmittel sprechen würde. Ist gesundheitlich alles gecheckt?
Der Hund muss aus diesem Dauerstress erst mal raus um überhaupt einen Ansatz möglich zu machen. Wie sieht Euer Alltag aus?
Das hört sich nicht nach erhöhter Aufregung sondern nach krankhafter Aufregung an. Ohne Tierarzt mit Zusatz in Verhaltenspsychologie würde ich hier gar nichts machen. Der Hund dreht ja durch in diesem Dauergestressten Zustand. Lässt Euch helfen. Ein Trainer ist hier glaube ich nicht der erste Ansprechpartner. Der Hund kann erst trainiert werden und neue Verhaltensweisen lernen und annehmen wenn sein Kopf nicht komplett von Stresshormonen überschwemmt und ausgeschaltet ist.
Ich drück Euch alle Daumen. Das klingt wirklich besorgniserregend. Fragt Euch rum, wer auf so was spezialisiert ist. Tierkliniken sind gut vernetzt. Fragt da nach. Bitte nicht mehr rumexperimentieren. Der Kerl braucht Hilfe und zwar schnell.
 
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Jessica
4. Apr. 08:32
Hallo Maria ich habe auch zwei Angsthunde aus dem Ausland und finds schön dass Du auch den Schritt gegangen bist. Ich denke auch das es eine Mischung zwischen Angst und Aufregung ist. Mein Jack Russel hat bei bestimmten Menschen lebenslang vor Freude uriniert. Um Ruhe reinzubringen würde ich nur ruhige Haltungen belohnen. Ihn von unten am Hals streicheln und abgewandt dabei sitzen. Wenn er aufdreht wieder aufhören mit streicheln. Auslauf finde ich sehr wichtig. Zum Beispiel Suchspiele in der Wiese. Du versteckst Leckerlies etc. oder Schnüffelteppich für zu Hause. Ein dunkler Rückzugsort mit Hundemusik bringen ihn zusätzlich runter. Auch wenig reden oder mit entspannter leiser Stimme. Ich würde auch Besucher bitten nicht direkt auf den Hund zu schauen bzw ihn streicheln zu wollen. Und viel Geduld. Stui kam erst nach drei Jahren hier richtig an.lg
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 09:02
Hallo Maria ich habe auch zwei Angsthunde aus dem Ausland und finds schön dass Du auch den Schritt gegangen bist. Ich denke auch das es eine Mischung zwischen Angst und Aufregung ist. Mein Jack Russel hat bei bestimmten Menschen lebenslang vor Freude uriniert. Um Ruhe reinzubringen würde ich nur ruhige Haltungen belohnen. Ihn von unten am Hals streicheln und abgewandt dabei sitzen. Wenn er aufdreht wieder aufhören mit streicheln. Auslauf finde ich sehr wichtig. Zum Beispiel Suchspiele in der Wiese. Du versteckst Leckerlies etc. oder Schnüffelteppich für zu Hause. Ein dunkler Rückzugsort mit Hundemusik bringen ihn zusätzlich runter. Auch wenig reden oder mit entspannter leiser Stimme. Ich würde auch Besucher bitten nicht direkt auf den Hund zu schauen bzw ihn streicheln zu wollen. Und viel Geduld. Stui kam erst nach drei Jahren hier richtig an.lg
Ich würde alles unterschreiben! Kognitive Spiele draußen aber auf jeden Fall Ruhe im Haus! Decken/Boxen Training können sehr hilfreich sein.
Aber auf jeden Fall GEDULD!!! Wie Jessica gesagt hatt es kann seeeeeehr lange dauern bis ein Angsthund richtig auftaut!
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 09:09
Das ist ein Stadium in dem ich mit einem Tierarzt nicht nur Ursachen klären, sondern auch über ein Beruhigungsmittel sprechen würde. Ist gesundheitlich alles gecheckt? Der Hund muss aus diesem Dauerstress erst mal raus um überhaupt einen Ansatz möglich zu machen. Wie sieht Euer Alltag aus? Das hört sich nicht nach erhöhter Aufregung sondern nach krankhafter Aufregung an. Ohne Tierarzt mit Zusatz in Verhaltenspsychologie würde ich hier gar nichts machen. Der Hund dreht ja durch in diesem Dauergestressten Zustand. Lässt Euch helfen. Ein Trainer ist hier glaube ich nicht der erste Ansprechpartner. Der Hund kann erst trainiert werden und neue Verhaltensweisen lernen und annehmen wenn sein Kopf nicht komplett von Stresshormonen überschwemmt und ausgeschaltet ist. Ich drück Euch alle Daumen. Das klingt wirklich besorgniserregend. Fragt Euch rum, wer auf so was spezialisiert ist. Tierkliniken sind gut vernetzt. Fragt da nach. Bitte nicht mehr rumexperimentieren. Der Kerl braucht Hilfe und zwar schnell.
Das doofe an den Medikamenten die er da bekommt ist das diese zwar den Körper lahm legen aber nicht den Kopf des Hundes(wenn verständlich ist was ich damit meine)! Der Hund ist dann mit seiner Panik in sich gefangen! Meinermeinung nach helfen da aufgarkeinenfall Medikamente! Ich denke viel Vertrauens Training begleitet von professionellen Trainern ist da doch der bessere Weg!
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 09:11
Das ist ein Stadium in dem ich mit einem Tierarzt nicht nur Ursachen klären, sondern auch über ein Beruhigungsmittel sprechen würde. Ist gesundheitlich alles gecheckt? Der Hund muss aus diesem Dauerstress erst mal raus um überhaupt einen Ansatz möglich zu machen. Wie sieht Euer Alltag aus? Das hört sich nicht nach erhöhter Aufregung sondern nach krankhafter Aufregung an. Ohne Tierarzt mit Zusatz in Verhaltenspsychologie würde ich hier gar nichts machen. Der Hund dreht ja durch in diesem Dauergestressten Zustand. Lässt Euch helfen. Ein Trainer ist hier glaube ich nicht der erste Ansprechpartner. Der Hund kann erst trainiert werden und neue Verhaltensweisen lernen und annehmen wenn sein Kopf nicht komplett von Stresshormonen überschwemmt und ausgeschaltet ist. Ich drück Euch alle Daumen. Das klingt wirklich besorgniserregend. Fragt Euch rum, wer auf so was spezialisiert ist. Tierkliniken sind gut vernetzt. Fragt da nach. Bitte nicht mehr rumexperimentieren. Der Kerl braucht Hilfe und zwar schnell.
Maria schreibt aber, dass der Hund im Schrebergarten ganz anders ist ☝️
Ein krankhaft gestresster Hund steht sich immer im Weg, er sieht überall Geister und kann wenig bis gar nichts lernen.

Ich denke es ist die Stimmung Zuhause, da spielt der Ersthund eine große Rolle und natürlich negative Erfahrungen in Räume.

Geschirr kann der Hund mit Einschränkung und Manipulation in Verbindung bringen. Tierarzt z.b.

Und Geschirr ist nahezu bei allen pubertierenden Spitze ein Thema.
Die weichen aus, sie bocken, die mögen es einfach nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 09:14
Und so schnell hat ein Hund den Stempel "Angsthund".

Ohne das Gesamtbild zu kennen!

Vielleicht hat er nur in bestimmten Situationen Angst? Die ihn negativ geprägt haben, daran kann man arbeiten!
Vielleicht ist er nur unsicher?
Vielleicht ist er auch durch die falschen Signale die ihm gesendet werden und das zusammen leben in einer Umgebung die für ihn Unbehagen erzeugt total gestresst?
Angst?
Unsicherheit?
Stress?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 15:45
Das doofe an den Medikamenten die er da bekommt ist das diese zwar den Körper lahm legen aber nicht den Kopf des Hundes(wenn verständlich ist was ich damit meine)! Der Hund ist dann mit seiner Panik in sich gefangen! Meinermeinung nach helfen da aufgarkeinenfall Medikamente! Ich denke viel Vertrauens Training begleitet von professionellen Trainern ist da doch der bessere Weg!
Ich verstehe Deinen Einwand. Kann mir aber nicht vorstellen, dass es im Bereich Hund nichts gibt, was so ein Dauergestresstes System nicht mal runterfahren hilft. Sie hat das Problem schon ein halbes Jahr und es wird nicht besser, sondern schlimmer.
Wenn es so stimmt wie sie das schreibt, gehört das in die Hand eines versierten Tierarztes der sich mit Verhaltenspsychologie auskennt. Man kann das ja auf unterschiedliche Arten unterstützen. ( Gibt auch einiges im pflanzlichen oder homöopathischem Bereich das unterstützen könnte/ Konditionierung mittels beruhigender Düfte die der Hund verknüpfen lernt mit entspannten Momenten und die dann auch in stressigen Situationen angewandt werden können z.b )
Unter anderem auch mit Check up von etwaig körperlichen auslösenden Faktoren.
Würde mich auch nur auf einem Trainer einlassen der Erfahrung mit Problemhunden hat.
Evtl beim Tierschutz nachfragen mit wem die in der Nähe zusammenarbeiten und empfehlen können.