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Jenny
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Anzahl der Antworten 22
zuletzt 8. Dez.

Anregung: Markierverhalten

Wer kennt es nicht, der Rüde schnüffelt gefühlt an jedem Grashalm und bleibt alle 2 Sekunden stehen, um sein Bein zu heben. Aber auch bei Hündinnen kommt es vor. Aus biologischer Sicht dienen Markierungen in der Tierwelt der Abgrenzung des eigenen Reviers, sowie der Weitergabe von Informationen. Markieren ist also Kommunikation. Es gibt mehrere Arten zu markieren: auch wälzen ist eine davon. Einerseits verteilt man dort seinen Eigengeruch und andererseits man nimmt den Geruch des Ortes an und trägt ihn weiter. Auch optische Markierungen gibt es: Kratzspuren an Bäumen oder in der Wiese, stolzes Show-Laufen wenn man etwas gejagt hat etc. Außerdem markieren Säugetiere auch ihre Sozialpartner. So pinkelt der Rüde sein Weibchen, oder in manchen Fällen auch seinen Menschen an, um nach außen hin zu zeigen „wir sind ein Team, wir sind stark“. Wir Menschen Markieren übrigens auch: Zäune, Handtücher auf Liegen - Optische Markierungen, welche der Abgrenzung dienen. Tierpsychologen ordnen Markieren dem Drohverhalten zu, denn: Drohverhalten ist Vermeidungsverhalten. Es soll die Distanz vergrößern und Auseinandersetzungen vorbeugen. „Bitte geh auf Distanz, ich möchte keinen Streit“. Es kann jedoch auch Beschwichtigend gemeint sein: beispielsweise bei Welpen die sich unterwürfig einpinkeln. Wieder dient das Verhalten zur Distanzvergrößerung. Wenn der Hund nun beim Gassigang Artgenossen am besten noch des gleichen Geschlechts und im ähnlichen Alter (größte Konkurrenz) trifft, dann geht er davon aus, dass seine Kommunikation nicht verstanden wurde. So erklärt sich eventuell die ein oder andere Leinen Aggression. Die Absicht des Urinierens variiert je nach Lebensphase des Hundes. (Läufige Hündinnen und Junghunde markieren vermehrt, da sie Partner finden wollen). Daher liegt es mal wieder an uns, uns zu Informieren , die Situation des Hundes zu verstehen und zu Reflektieren wie wir damit umgehen.
 
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Katrin
6. Dez. 19:45
Ich sag immer Suki ist eine Rüdin. Erst heute hat sie mal wieder im stehen markiert (mit Bein heben). Wenn sie könnte wie sie wollte würden wir für 100m 15 Minuten brauchen. Deswegen gibt es hier während der Runde Regeln. An kurzer Leine wird weder geschnüffelt und erst recht nicht markiert. Festschnüffeln ist hier ebenfalls tabu. Da kommt das Kommando "Nase hoch". Pipi lecken tritt hier nur kurz vor und während der Läufigkeit auf und wird ebenfalls sofort unterbunden, einfach aus gesundheitlichen Gründen. Auf längere Runden ist es wie bei Wiebke. Der Freilauf wird immer mal wieder beendet und es folgt eine Leineneinheit. Einfach damit Suki entspannen kann. Denn das markieren und schnüffel können durchaus zu Aufregung und Anspannung führen. Gassirunden innerorts wären meiner Meinung nach viel entspannter wenn die Leute ihre Hunde nicht nach Lust und Laune überall gegenpinkeln und hinkacken lassen würden.
 
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Dimitri
6. Dez. 19:48
Ich sag immer Suki ist eine Rüdin. Erst heute hat sie mal wieder im stehen markiert (mit Bein heben). Wenn sie könnte wie sie wollte würden wir für 100m 15 Minuten brauchen. Deswegen gibt es hier während der Runde Regeln. An kurzer Leine wird weder geschnüffelt und erst recht nicht markiert. Festschnüffeln ist hier ebenfalls tabu. Da kommt das Kommando "Nase hoch". Pipi lecken tritt hier nur kurz vor und während der Läufigkeit auf und wird ebenfalls sofort unterbunden, einfach aus gesundheitlichen Gründen. Auf längere Runden ist es wie bei Wiebke. Der Freilauf wird immer mal wieder beendet und es folgt eine Leineneinheit. Einfach damit Suki entspannen kann. Denn das markieren und schnüffel können durchaus zu Aufregung und Anspannung führen. Gassirunden innerorts wären meiner Meinung nach viel entspannter wenn die Leute ihre Hunde nicht nach Lust und Laune überall gegenpinkeln und hinkacken lassen würden.
Bei uns wird manchmal Pipi geleckt, sich sichtlich drüber echauffiert und dann drüber gepinkelt😂
 
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Katrin
6. Dez. 19:52
Bei uns wird manchmal Pipi geleckt, sich sichtlich drüber echauffiert und dann drüber gepinkelt😂
Stelle mir gerade vor wie er da dann steht und sich denkt, nee nee so aber nicht Kumpel😂
 
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Dimitri
6. Dez. 21:01
Stelle mir gerade vor wie er da dann steht und sich denkt, nee nee so aber nicht Kumpel😂
Genau so ist das. Der guckt erst nach unten, macht das Maul zu und dreht den Kopf genervt zur Seite während er nen Schritt nach vorne macht und pinkelt. 😂
 
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Anna
7. Dez. 03:50
Yuma ist unsicher und trotzdem markiert sie unterbrochen und welzt sich auch gerne eigentlich überall
 
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Andreas
7. Dez. 10:04
Kalle ist in der Pubertät angekommen... Rüden behalten sich meist etwas Urin zurück, um markieren zu können. Vorher ausführen wird daher nur bedingt klappen. Man kann das Urinieren / Markieren aber auch unterbinden. Da es aber Kommunikation ist, sah ich bisher keinen Sinn darin, da natürliches Verhalten. Mein Hund darf bloß nicht an Fassaden oder Autos etc. pinkeln. Im Hundesportverein kostet es 5€ Strafe, wenn der Hund an einen Gegenstand pullert!
Da bin ich bei dir. Aber nach einem Spaziergang ist er definitiv nicht mehr so „voll“, dass er in der Stadt dann zwingend müsste. Und dann kann ich guten Gewissens das Markieren an unerwünschten Stellen unterbinden. Wenn der Hund vorher aber nicht die Gelegenheit hatte, kann ich ihm kaum verwehren, sich zu erleichtern.
 
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Andreas
7. Dez. 10:11
Trainingsziele? Die wären vielleicht zu lernen seinem Hund die Möglichkeit einzuräumen seinen Bedürfnissen nachzugehen ;-) Und gemeinsam interessante Stellen aufzusuchen oder Stellen zu umgehen, die den Hund unnötig aufwühlen.
Genau. Deshalb habe ich „Trainingsziele“ auch in Anführungszeichen gesetzt. Ich sehe eben nicht ein, ihm das Markieren und die Kommunikation in „seinem“ häuslichen Umfeld zu verbieten. Dachte, dass hätte ich ausreichend verständlich zum Ausdruck gebracht.
Ich möchte auch nicht alle arttypischen Verhaltensweisen unter Kontrolle bringen. Hunde machen eben Hundesachen 😊
Grenze ist für mich die Beeinträchtigung anderer, Sachbeschädigung, Gefährdung. Daher pinkeln, urinieren im Umfeld und im Wald etc. wie er mag, in der Stadt, an Autos, andere Vorgärten usw. eben nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 10:15
Genau. Deshalb habe ich „Trainingsziele“ auch in Anführungszeichen gesetzt. Ich sehe eben nicht ein, ihm das Markieren und die Kommunikation in „seinem“ häuslichen Umfeld zu verbieten. Dachte, dass hätte ich ausreichend verständlich zum Ausdruck gebracht. Ich möchte auch nicht alle arttypischen Verhaltensweisen unter Kontrolle bringen. Hunde machen eben Hundesachen 😊 Grenze ist für mich die Beeinträchtigung anderer, Sachbeschädigung, Gefährdung. Daher pinkeln, urinieren im Umfeld und im Wald etc. wie er mag, in der Stadt, an Autos, andere Vorgärten usw. eben nicht.
Ja eben. Ich wollte es nur nochmal unterstreichen ^^`
Gibt ja auch Leute, die bestimmen, wann und wo sich ihre Hunde lösen. Oft dürfen die auch nicht Schnüffeln und müssen permanent hinter den Menschen herlaufen...
 
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Jenny
7. Dez. 22:31
Yuma ist unsicher und trotzdem markiert sie unterbrochen und welzt sich auch gerne eigentlich überall
Wie gesagt, Ziel von Markieren ist meist die Distanzvergrößerung. Macht also bei Unsicherheit sehr sinn
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 07:58
Ja eben. Ich wollte es nur nochmal unterstreichen ^^` Gibt ja auch Leute, die bestimmen, wann und wo sich ihre Hunde lösen. Oft dürfen die auch nicht Schnüffeln und müssen permanent hinter den Menschen herlaufen...
Bei Übungen wie Fuß oder an an lockerer Leine laufen, ist es ja das Ziel, dass der Hund auf Dich konzentriert, folgt. Da sollte er eben nicht schnüffeln und markieren. Ein Hund kann sehr gut unterscheiden zwischen ich hab jetzt lustige Freizeit und ich hab gerade einen "Job". Gerade ein Rüde muss nicht hormongesteuert jedes Objekt markieren. Er darf auch lernen, dass das verschiedentlich nicht erwünscht ist.