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Sina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 29
zuletzt 28. Sept.

Anleinen von Fremden

Hallo liebe Community, ich habe einen 3 jährigen Border Collie Rüden. Er ist recht skeptisch und unsicher, also nicht gerade "King Lui" 😉 wir haben gefühlt jedes Thema mitgenommen, was es in der Hundeerziehung gibt. Aber 90% gut hinbekommen. Anfassen von Fremden ist aber noch ein großes Thema, zumindest sofern es sich nicht um die Begrüßung handelt. Also Menschen, die was von ihm wollen, die Bewegungen der Menschen also langsamer und gezielter werden. (z. B. Physio, Tierarzt, Menschen die ihm was aus dem Fell machen wollen und es gut meinen....) Er wollte als Welpe schon keinen Kontakt. Wir haben aber auch das gut geübt. Wir können ihn gut lesen, daher gibt es quasi keine Probleme mehr. Begrüßung von Fremden und sich kurz kuscheln lassen geht mittlerweile auch. Nur wenn die Situation ruhiger werden, wird er skeptisch will keine Nähe und somit wäre auch ein Anleinen von" Fremden" (alle außer Herrchen & Frauchen) undenkbar. Er zeigt alle körperlichen Anzeichen von dem, dass er das nicht möchte bis hin zu knurren. Er will dann wirklich weg und geht auch aus der Situation heraus. Problem ist auch, wenn er einmal geknurrt hat, dann bekommt man ihn nicht mehr locker an dem Tag (ist schon viel besser geworden) und er sieht "hinter jedem Busch ein Räuber". Nun zu meiner Frage: Habt ihr Ideen, wie man solche Situationen managen kann? Gibt es Halsbänder, wo man nicht unter das Halsband fassen muss, um den D-Ring zu finden? Retrieverleinen muss man nachher ja auch umfassen und vom Kopf ziehen. Hausleine, die man nur verlängern muss mit einer anderen Leine? Klar kann man sagen, dass er sich von anderen Menschen nicht anleinen lassen muss. Wenn ich aber daran denke, dass ich letztes Jahr eine Not-OP hatte und mein Freund zu jeden Hunde-Runden 30 Minuten nach Hause fahren musste, trotz vieler Angebote den Hund zu nehmen, wäre eine Lösung schön. Vielleicht gibt es ja Menschen von unsicheren Hunden hier und/oder Hütehund-Menschen mit ähnlichen Problemen, die Ideen und Ratschläge haben. Bei meiner letzten Frage vor langer Zeit, habe ich tolle Beiträge erhalten und hoffe auf einen netten Austausch. ☺️
 
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Sonja
27. Sept. 18:00
Wenn Du weniger Stress beim Leine einhaken haben willst, da gibt es ein System mit Magnetverschluss: Kerbl GoLeyGo.
 
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Mar
27. Sept. 18:11
Ist es mit einem Geschirr evtl besser? Da muss man nicht lange dran rum fummeln, um an den Ring zu kommen. Daran kann man evtl auch eine kurze Leine befestigen, in die dann dir richtige Leine eingehakt wird. Ansonsten würde ich das anleinen mit Kommando belegen, sodass er weiß was als nächstes passiert. Das hat uns geholfen, dass mein Freund unseren Hund besser anleinen kann.
Die völlige Kontrolle über einen Hund bekommt man IMMER nur über das Halsband !
 
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Nadine
27. Sept. 18:32
Die völlige Kontrolle über einen Hund bekommt man IMMER nur über das Halsband !
Warum? Idealerweise führe ich mit Körpersprache und die Leine ist nur Sicherung. Was hat es also mit Kontrolle zu tun, ob der Hund Halsband oder Geschirr trägt? Abgesehen davon, wenn mein reaktiver Hund mal in die Leine springt, bin ich sehr froh um das Geschirr, weil es seinen Halsbereich schont. Halsband für nicht leinenführige Hunde finde ich unfair dem Tier gegenüber - vor allem wenn man zusätzlich noch "Kontrolle" ausüben will. Wenn der Hund nicht zieht und nicht an der Leine rum geruckt wird, kann aber gern jeder nehmen was er will.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Sept. 19:48
Ich weiß nicht ob uns die Diskussion Leine oder Halsband hier weiter bringt. Und hier scheiden sich die Geister beides hat ein Für und Wider. Keines ist richtig oder falsch es ist ansichtssache und Trainingssache insofern weiter mit Tipps für Sina und Ihrer Problematik.
 
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Sonja
27. Sept. 19:54
Die völlige Kontrolle über einen Hund bekommt man IMMER nur über das Halsband !
Ein menschenscheuer Hund lässt sich meistens lieber an der Seite anfassen, als im Kopf- Halsbereich. In so einem Fall geht das Anleinen am Geschirr. besser
 
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Dogorama-Mitglied
27. Sept. 20:18
Also wir haben eine unsichere Hündin und einen unsicheren Border-Aussi Mix der nicht unbedingt Fremden affin ist wobei es darauf ankommt wer es ist (und eher die Variante fährt Angriff ist die beste Verteidigung auch wenn er verwarnt hat mit knurren). Wir haben bis vor einer Weile ein riesen Thema damit gehabt obwohl er eigentlich super lieb ist zumindest zu uns und gewissen von ihm ausgewählte Personen, wir dürfen alles mit ihm machen(er steckte zu dem Zeitpunkt mitten in der Therapiehundeausbildung) jedoch allein wenn ich mich mit jemanden unterhielt den er nicht soooooo mag knurrt und meckerte er rum. Dies bewirkte oft dass mein Gegenüber zurückwich oder sich entfernte (was Ihn in seinem Handeln bestätigte). Wir haben von einer Trainerin damals gesagt bekommen das wir erstmal zur Sicherheit der Probanden mit Maulkorb üben und wenn Rocket knurrt oder schon bei blickkontakt des jenigen anfängt wird er aus unserem Unterhaltungsradius geschickt oder von der Person weg bewegt. Wie gesagt nur mit Maulkorb haben wir auf einer offenen Wiese geübt. Rocket ist unsicher aber nicht dumm und Beansprucht und lenkt uns da wo er uns haben möchte eben typisch Hüti, mit genau diesem Verhalten und beansprucht somit uns vor anderen als Resource die er für sich alleine haben wollte. Hoffe man kann das verstehen wie ich es meine ist schwer zu erklären. Mit dem schicken und einladen bewegen wir Ihn und er bekommt erlaubt uns Nahe zu sein wenn er sich einfach ruhig und freundlich verhält. Seitdem wir danach arbeiten klappt es auch mit Fremden und Rocket (Maulkorb ist nur für das Training als Sicherheit gewesen). Wir müssen zwar auf die Körpersprache von ihm achten sicher ist sich und frühzeitig erinnern falls wir was sehen damit es sich für Ihn einspielt und Routine wird.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 10:35
@Sina, kannst du ihn denn gut durchkuscheln? Oder mag er es bei dir auch nicht? An sich stehen alle Border, die ich kenne, sehr auf körperliche Zuwendung. 🙂 Potentiellen Kontaktpersonen (also z. B. deinem Freund) wűrde ich aber mehr űber Körpersprache beibringen: 1. Wenn er etwas von dem Hund will, ihn einladen. m. a. W. rűckwärts gehen, NICHT auf ihn zu. (das wirkt bedrohlich), den Hund nicht direkt anschauen, sondern an ihm vorbei.. 🙂 2. Wenn er ihn anleinen will, nicht űber ihn beugen, auch das wirkt bedrohlich. Besser: 1. einladen, hinhocken, ruhig streicheln. sich NEBEN den Hund begeben, erst dann anleinen. (ggf.. an den Stellen, wo es hakt, lieber nen Schritt zurűck, bzw. Zwischenschritte einbauen). Vielleicht also erstmal nur einladen, hinhocken, streicheln, seitlich setzen, streicheln SCHLUSS Verstehst du? Nächster Schritt wäre, ihn an der Hand mit der Leine schnűffeln zu lassen, auch da, erstmal nur sanftes Streicheln. Tipp: Lass das deinen Freund erst mit dir als Person űben, bevor ihr es am Hund probiert. Wenn ihr an den Hund geht: genau beobachten: Wie verändern sich SEINE Signale BEVOR er knurrt? (Ohren, Augen, Maul) Sobald du solche Anzeichen siehst: Schritt ZURŰCK, NICHT weitermachen!! 🙂 Generell: nur so weit gehen, dass der Hund ENTSPANNT bleibt🙂 Da scheinen ganz oft Signale űbersehen worden zu sein. Lieber öfter am Tag űben, aber dafűr erstmal jeden Einzelschritt mit Wohlfűhlen verbinden🙂 P. S. Diese Diskussion, ob Halsband oder Geschirr, ist absolut fűr die Tonne!! 🙄 Alle meine Hunde werden am Halsband gefűhrt. Geschirr, wenn sie Zugarbeit leisten sollen. Das Argument mit der Verletzungsgefahr gilt eher fűr sehr KLEINE Hunde. Buchtipp:
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 11:10
Auch ein cooler Vorschlag. Danke!
gerne.. 🙂 https://erpaki.de/de/eRPaki-PRO-Hundehalsband-geschlossen-30mm-MP.html Rundring zum Anleinen aus Messing. Schieber, Verbindungsteil mit Steg, aus Messing fűr deinen Border wären aber auch 25 mm Breite des Gurtbandes ausreichend🙂 https://erpaki.de/de/eRPaki-PRO-Hundehalsband-geschlossen-25mm-MP.html
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 11:23
Sina, kurz zu deinem Threadtitel.. du solltest fremde Menschen nicht anleinen... das ist Freiheitsberaubung!! 😜😂😂😂 Besser: Anleinen DURCH fremde Menschen😉😂