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Fabi
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Anzahl der Antworten 64
zuletzt 16. Sept.

Anhänglicher Hund nachts ins Schlafzimmer?

Update: Onyx schläft seit 2 Nächten bei uns, ich habe dazu gelernt, Hund schmatzt Nachts zufrieden auf seiner Decke. Vielen Dank an alle die konstruktiven Kommentare geschrieben haben! Da war sehr viel hilfreiches bei und ich werde mir einiges zu Herzen nehmen. Ich muss andere und mich selbst nochmal daran erinnern, dass Onyx erst seit 4½ Monaten bei uns ist, Bindung und Vertrauen lassen sich nicht einfach so schnell aufbauen. Wir haben schon so viele Fortschritte gemacht und es kann nur besser werden, ich lerne jeden Tag dazu :) Leider rauben mir jedoch die Vorwürfe weniger anderer ich würde meinen Hund schlecht behandeln die Energie und Motivation weiter zu kommentieren und ich werde den Thread schließen. ________________________________ Hallo zusammen, (Die Kurzfassung: Ich bin die Hauptbezugsperson für unseren Hund Onyx den wir seit 4½ Monaten aus dem Tierheim haben. Er ist sehr anhänglich und auf mich bezogen. Draußen ängstlich, wobei vorpreschen & bellen die beste Verteidigung für ihn zu sein scheint, da arbeiten wir dran, es wird besser. Zuhause folgt er mir oft durch die Räume, auch da arbeiten wir dran und es wird schon besser. Frage: Tut es diesem Hund jetzt gut wenn ich ihm erlaube nachts mit ins Schlafzimmer (nicht Bett) zu kommen, oder fördere ich dann nur die extreme Anhänglichkeit? Bisher darf er nicht mit im Schlafzimmer schlafen, er liegt dann aber nachts zumindest Anfangs gerne vor der geschlossenenTür.) Nochmal im Detail: Onyx lebt bei mir und meinem Partner. Ich bin aber die Person die am meisten Zeit mit ihm verbringt, mit ihm trainiert, und 3 von 4 gassi/pipi Runden am Tag mit ihm macht. Tagsüber ist er meistens bei mir, entweder auf der Arbeit mit dabei (Büro) oder ich Arbeite von zuhause. Wenn ich in der Uni bin oder sonstige Dinge zu tun habe bleibt er auch mal 2 bis 4, selten auch mal 5 Stunden alleine, aber nicht täglich. Da bleibt er auch ruhig zuhause. Onyx ist sehr fixiert auf mich. Wenn ich aufstehe und mich in einem anderen Raum setzte, steht er oft auf und kommt mit. Wenn ich im Schlafzimmer mit geschlossener Tür bin, liegt er vor der Tür. Wir arbeiten dran. Diese Dinge tut er bei meinem Partner nicht. Nun ist es so das wir von Anfang an die Regel haben, der Hund kommt nachts nicht ins Schlafzimmer. Wenn wir tagsüber auf den Balkon gehen, dann darf er durch das Schlafzimmer durchgehen und mit auf den Balkon. Aber nachts schicke ich ihn mit dem Kommando "schlafen" an seine lieblings Schlafplätze, von denen er sich einen aussucht. Dann gehen wir ins Schlafzimmer und schließen die Tür. Sobald wir liegen kommt er aber wieder her und legt sich vor die Schlafzimmertür. Wir stehen dann auf und schicken ihn wieder weg, aber er macht es jeden Abend wieder, mindestens ein Mal. Das schon seit einigen Wochen (Vorher haben wir ihn nicht aktiv weggeschickt, aber er lag schon immer vor der Tür). Wobei wir ihn morgens eigentlich nicht vor der Tür finden. Jetzt weiß ich nicht ob es diesem sehr auf mich fixierten und anhänglichen Hund gut tut Nachts auch noch in einem Raum mit mir/ uns zu schlafen oder ob die Distanz der bessere Ansatz ist. In einem anderen Thread haben viele Menschen dafür argumentiert, dass ihre Hunde mit im Zimmer/ Bett schlafen, da sie Rudeltiere sind etc. Bei den wenigen wo der Hund nicht mit ins Schlafzimmer durfte, wollte er/sie meistens auch gar nicht. Onxy will aber definitiv schon mit, ich will ihn nur nicht noch mehr abhängig von mir machen. Denke aber auch es könnte vielleicht die Bindung und das Vertrauen stärken, wenn er weiß er ist Nachts sicher bei uns. Weitere Infos zum Hund: Onyx ist ungefähr 3 oder 4 Jahre alt und laut Tierheim ein Pudel Mischling. Er ist sehr sensibel auf unsere Stimmung, im Umgang mit ihm, ich will und kann ausschließlich positives Training mit ihm machen, da er sehr schnell Angst bekommt. Dadurch ist er draußen sehr reaktiv, Angst vor Menschen und Hunden, wobei Angriff seine Verteidigung zu sein scheint. Wir arbeiten aber täglich dran und es hat sich schon verbessert. Er vertraut uns mittlerweile deutlich mehr als am Anfang, wobei er sich grade draußen noch nicht so viel an uns orientiert wie wir gerne hätten, aber es wird auch besser. Schon mal vielen Dank :)
 
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Dogorama-Mitglied
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14. Sept. 22:17
Ich finde es wirklich traurig, dass euer Hund nicht mit ins Schlafzimmer darf, obwohl er euch nicht deutlicher zeigen könnte, dass er gerne in eurer Nähe ist. Dass ihr ihn dann auch noch weg schickt, macht es noch trauriger. Wie du schon richtig sagst, schlafen viele Hunde lieber im Rudel. Ich würde ihn ins Schlafzimmer lassen. Das ändert nichts an euren Fortschritten tagsüber.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Sept. 22:17
Ich finde es wirklich traurig, dass euer Hund nicht mit ins Schlafzimmer darf, obwohl er euch nicht deutlicher zeigen könnte, dass er gerne in eurer Nähe ist. Dass ihr ihn dann auch noch weg schickt, macht es noch trauriger. Wie du schon richtig sagst, schlafen viele Hunde lieber im Rudel. Ich würde ihn ins Schlafzimmer lassen. Das ändert nichts an euren Fortschritten tagsüber.
 
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Nicole
14. Sept. 22:23
Ja ich würde ihn mit ins Schlafzimmer lassen. Würde aber unabhängig davon am Selbstbewusstsein des Hundes arbeiten und auch weiterhin tagsüber an eurem Abnabelungsprozess arbeiten mit viel Strukturen und Routinen.
 
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Sonja
14. Sept. 22:25
Ich würde die Türe auch offen lassen, wenn niemand von euch allergisch ist spricht doch eigentlich nichts dagegen das er sich nicht auch nachts im selben Raum befinden darf (könnt ja eine Decke in einem Eck des Zimmers hinlegen, muss ja nicht auf/im Bett sein). Es ist auch gut möglich das er dir dann tagsüber weniger "nachläuft" eben weil er 24h die Möglichkeit hat bei euch zu sein..😉
 
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Ingrid
14. Sept. 22:26
Hallo Fabi, meine beiden Hunde aus dem Tierschutz schlafen bei mir mit im Schlafzimmer. Sie dürfen nicht in mein Bett! Jeder yHund hat ein Bett neben meinem Bett. Sie gehen abends jeder von selber auf ihren Platz und bleiben auch die ganze Nacht dort. Sie laufen nicht herum. Die Schlafzimmertür ist zu. Sonst hätte ich meine Katze im Bett. Auch das will ich nicht. Nur einmal ist es passiert, dass mein Finn sich in mein Bett geschlichen hat, als es ihm nicht gut ging. Ich habe es erst gemerkt, als ich mich umdrehen wollte, weil da schon besetzt war. Diese Ausnahme habe ich zugelassen. Am nächsten Abend ist er wieder brav in sein Bett gegangen. Mir stellt sich die Frage, warum läuft er dir überall hinterher. Ist das Verlustangst oder meint er, er muss auf dich aufpassen?
 
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Natascha
14. Sept. 22:29
Ich selbst habe einen Pudel und kann bestätigen, dass dieses Hinterherlaufen auch recht rassetypisch ist. Daran arbeite ich tagsüber mittels Deckentraining, mal Türe hinter mir schließen, und einfach so oft die Räume wechseln, dass er keinen Bock mehr hat, hinterherzulaufen, aber was ich nie machen würde, ihn nachts aus dem Schlafzimmer zu sperren. Er darf immer mit rein, schläft mittlerweile aber auch oft im Wohnzimmer oder im Gang, er kann sich aber jederzeit aussuchen, sich auf seinen Platz im Schlafzimmer zu legen. Ich persönlich finde es absolut wichtig, dass ein Rudeltier bei seinem Ersatzrudel schlafen kann und bin nicht der Meinung, dass das einem Trainingserfolg am Tage abträglich wäre.
 
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Beggi
14. Sept. 22:34
Also 1. Frage ich mich, ist es ein Nähebedürfnis oder ein Kontrollbedürfnis. Das wird oft verwechselt. Und 2. Sehe ich kein Problem in eurer bisherigen Handhabe. Macht er denn irgendwelchen Aufstand wenn er "ausgesperrt" wird? Also kratzt er an der Tür, ist unruhig? Vocalisiert er seinen Unmut? Ist er sichtlich gestresst? In einem unzumutbaren Ausmaß? Wenn nicht, dann ist es fein. An der Bindung wird ein immer zimmer oder außerhalb schlafen nichts ändern
 
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Karin
14. Sept. 22:36
Ich sehe auch einen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Nachts würde ich die Tür zum Schlafzimmer offen stehen lassen damit der Hund seinen Platz frei wählen darf. Damit meine ich nicht das Bett .☺ Finde das auch wichtig für den Fall das nachts mal was sein kann, auch musste unsere Hündin nachts bereits mal wegen Durchfall raus. Sie weckt mich dann immer indem sie ihren Kopf unter meine Bettdecke steckt und ihren Kopf schüttelt. 🙈
 
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Moni
14. Sept. 22:41
Ich finde es spricht absolut nichts dagegen, den Hund ins Schlafzimmer zu lassen, im Gegenteil. Er versteht sicher nicht, warum er bei. Schlafengehen nicht bei euch bleiben darf und auf nachts Distanz bleiben soll, obwohl er nichts falsch gemacht hat. Aus dem Rudel ausgestoßen zu werden ist eine schlimme Strafe für Hunde. Er versucht ja, so nahe wie möglich bei euch zu bleiben, wenn er sich an die Türe legt, er fühlt sich sicherlich unbehaglich so alleine. Was wäre denn genau eure Sorge, wenn er ins Schlafzimmer darf?
 
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Beggi
14. Sept. 22:49
Ich möchte hier auch niemandem auf den Schlips treten aber zu sagen: der hund fühlt sich aus dem rudel ausgeschlossen weil er nicht im selben raum schlafen darf ist maximal vermenschlicht. Es gibt Menschen die wollen keinen hund im Schlafzimmer und es gibt menschen die wollen keinen hund in der Küche und alles hat legitime Gründe und keiner dieser hunde ist psychisch geschädigt weil er räumliche grenzen kennenlernt. Auch die Bindung zum Besitzer wird dadurch null beeinträchtigt.
 
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Natascha
14. Sept. 23:04
Ich möchte hier auch niemandem auf den Schlips treten aber zu sagen: der hund fühlt sich aus dem rudel ausgeschlossen weil er nicht im selben raum schlafen darf ist maximal vermenschlicht. Es gibt Menschen die wollen keinen hund im Schlafzimmer und es gibt menschen die wollen keinen hund in der Küche und alles hat legitime Gründe und keiner dieser hunde ist psychisch geschädigt weil er räumliche grenzen kennenlernt. Auch die Bindung zum Besitzer wird dadurch null beeinträchtigt.
Also ich habe gelernt, gemeinsam Schlafen, gemeinsam Essen, gemeinsam Jagen fördert die Bindung. Daher kann ich deiner Aussage hier nicht zustimmen. Die Menschen machen vieles, nicht alles ist unbedingt förderlich für den Hund. Aber natürlich muss der Hund sich zu einem gewissen Maße auch unseren Gegebenheiten anpassen. Nur, wenn an sich nichts dagegen spricht, wäre ich immer dafür dem Hund die Wahl zu lassen, wo er schlafen möchte, ob im selben Zimmer oder nicht.