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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Jan.

Angststarre

Hallo zusammen :) Und zwar wollte ich mal nachfragen ob jemand evtl. das gleiche Problem hat und mir den ein oder anderen Tipp geben kann. Erstmal zu meiner Hündin : 11 Monate, aus dem Tierschutz (Bulgarien), sehr ängstlich, habe sie mit 6 Monaten von einer Pflegestelle, nicht kastriert. Sie ist in sehr vielen Situationen schon viel Selbstsicherer und wir gehen auch alles sehr langsam an. Aber wo ich etwas ratlos bin, ist wenn sie quasi in (ich nenne es einfach mal so) Angststarre verfällt. z.B Sie sieht in größerer Distanz ein Pferd, sofort fixiert sie das Pferd, bleibt wie angewurzelt stehen, schwanz zieht sie ein, manchmal fiept sie, zittert. Dann ist sie nicht mehr empfänglich für Aufmerksamkeitssignal, ihren Namen, Spielzeug oder anderes. Nach kurzer Zeit kommt dann der Fluchtreflex und sie verfällt in totale Panik. Natürlich ist mir bewusst, dass sie enormen Stress hat schon ab der starre, aber ich möchte sie eben vor dem Fluchtreflex ablenken, damit sie nicht Panik verfällt. Aber sie reagiert ja nicht. Auch wenn ich sie rufe oder etwas an der leine ziehe passiert nichts. Bisher habe ich es nun so gemacht, dass ich zu ihr hin bin am Sicherheitsgeschirr nehme und mit ihr eine andere Richtung einschlage. Auch das klappt manchmal nur bedingt, weil sie sich dann ununterbrochen zurück dreht um die Situation zu beobachten. Jemand vielleicht ähnliches Erfahrungen? Wir hatten auch schon einen Hundetrainer ( negative Erfahrungen, war mehr der Typ " zwingen, da muss sie durch") und aktuell suchen wir noch jemanden passendes. Danke im voraus
 
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Nadine
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18. Jan. 16:03
Wir haben mit unserer Hündin (Angst vor hunden) -> selber Ausgang wie bei deinem Hund mit Angst zittern etc.... Fremde Hunde aus der Ferne beobachtet Solang sie nicht in dieser starre drin ist, denn dann ist die Distanz zu klein. Sie wurde immer gemarkert (Wir sagen top und gleich ein leckerlie rein) was auch nur geht, wenn ihre individualdistanz angepasst ist. Somit verbindet sie es positiv und wir konnten die Distanz nach und nach verkleinern. Jetzt nach 2 Jahren 🤗 sind wir bei ca 6-10 Metern 👍
 
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Dirk
18. Jan. 15:47
Hallo Kai Wir haben einen Hund aus Rumänien bei dem es ähnlich ist. Man kann mit ihm ganz normal spazieren gehen bis er immer wieder plötzlich in Panik verfällt. Dann versuche ich ihn zu beruhigen. Mit solchen Hunden muss man ganz behutsam umgehen was manchmal sehr schwer ist. Auch lässt er sich nicht gern anleinen weshalb er jetzt eine leichte hausleine trägt was sehr gut funktioniert. Wenn er nicht will dann lasse ich ihn in ruhe bis er von alleine kommt. Aber es wird besser bis auf die ständige Angst draußen. Liebe Grüße
 
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Nadine
18. Jan. 16:03
Wir haben mit unserer Hündin (Angst vor hunden) -> selber Ausgang wie bei deinem Hund mit Angst zittern etc.... Fremde Hunde aus der Ferne beobachtet Solang sie nicht in dieser starre drin ist, denn dann ist die Distanz zu klein. Sie wurde immer gemarkert (Wir sagen top und gleich ein leckerlie rein) was auch nur geht, wenn ihre individualdistanz angepasst ist. Somit verbindet sie es positiv und wir konnten die Distanz nach und nach verkleinern. Jetzt nach 2 Jahren 🤗 sind wir bei ca 6-10 Metern 👍
 
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Nadine
18. Jan. 16:05
Ich muss dazu sagen, das anfangs die Distanz bei mehr als 2 Kornfeldern lag
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:06
Hallo Kai :) Tatsächlich habe ich seit ein paar Tagen auch eine sehr unsichere Hündin aus Rumänien zur Pflege. Da es nicht meine Erste ist, kann ich dir sagen, jede Angst ist anders und wird teilweise auch anders Trainiert. Die Aussage ganz unten, spricht dafür das du wenig Erfahrung mit ängstlichen Hunden hast. Denn es ist teilweise so, dass man unsichere Hunde ins kalte Wasser werfen muss, weil sie es sonst nicht schaffen sich aus ihrer Angst zu lösen. Das ist natürlich keine Technik die auf alles pauschal angewendet werden sollte. Vielleicht suchst du dir noch einen zweiten Trainer und guckst mal was der für einen Ansatz hat. Da es sich um manifestierte Angst handelt, die durch dein Verhalten schon verstärkt wurde, müsste da jemand mit Ahnung rüber gucken, um wirklich eine qualifizierte Antwort geben zu können :)
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:11
Hallo Kai :) Tatsächlich habe ich seit ein paar Tagen auch eine sehr unsichere Hündin aus Rumänien zur Pflege. Da es nicht meine Erste ist, kann ich dir sagen, jede Angst ist anders und wird teilweise auch anders Trainiert. Die Aussage ganz unten, spricht dafür das du wenig Erfahrung mit ängstlichen Hunden hast. Denn es ist teilweise so, dass man unsichere Hunde ins kalte Wasser werfen muss, weil sie es sonst nicht schaffen sich aus ihrer Angst zu lösen. Das ist natürlich keine Technik die auf alles pauschal angewendet werden sollte. Vielleicht suchst du dir noch einen zweiten Trainer und guckst mal was der für einen Ansatz hat. Da es sich um manifestierte Angst handelt, die durch dein Verhalten schon verstärkt wurde, müsste da jemand mit Ahnung rüber gucken, um wirklich eine qualifizierte Antwort geben zu können :)
Hey hey, danke für die Antwort. Also ich habe weniger Erfahrung mit angsthunden, da hast du recht. Jedoch habe ich sie mal in " ins kalte wasser geworfen" wie du sagst und sie hatte danach kein vertrauen mehr zu mir und wir mussten unsere Bindung nochmal von null aufbauen. Daher weiß ich, dass das nichts für meine Hündin ist. Mit viel Zeit, Training haben wir schon einiges ohne zwang geschafft. Was ich vielleicht erwähnen sollte: Situation wo sie unsicher oder etwas Angst hat meiden wir nicht, es geht mir darum, wie ich in solchen Situationen ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich richten kann
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:20
Wir haben mit unserer Hündin (Angst vor hunden) -> selber Ausgang wie bei deinem Hund mit Angst zittern etc.... Fremde Hunde aus der Ferne beobachtet Solang sie nicht in dieser starre drin ist, denn dann ist die Distanz zu klein. Sie wurde immer gemarkert (Wir sagen top und gleich ein leckerlie rein) was auch nur geht, wenn ihre individualdistanz angepasst ist. Somit verbindet sie es positiv und wir konnten die Distanz nach und nach verkleinern. Jetzt nach 2 Jahren 🤗 sind wir bei ca 6-10 Metern 👍
Danke für den Tipp, ich werde es auch mal mit dem marker probieren :) aber wie habt ihr eure Hündin aus der starre raus bekommen wenn z.b. plötzlich ein Hund zunah war?
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:30
Hey hey, danke für die Antwort. Also ich habe weniger Erfahrung mit angsthunden, da hast du recht. Jedoch habe ich sie mal in " ins kalte wasser geworfen" wie du sagst und sie hatte danach kein vertrauen mehr zu mir und wir mussten unsere Bindung nochmal von null aufbauen. Daher weiß ich, dass das nichts für meine Hündin ist. Mit viel Zeit, Training haben wir schon einiges ohne zwang geschafft. Was ich vielleicht erwähnen sollte: Situation wo sie unsicher oder etwas Angst hat meiden wir nicht, es geht mir darum, wie ich in solchen Situationen ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich richten kann
Ja das meine ich mit der Angst. Was man da machen kann, geht da wieder nicht 😅 Meinem Pflegi musste ich seine Box mopsen, weil sie sonst nicht angefangen hätte, ihre Box zu verlassen. Siehe da, plötzlich konnte man sich im Raum bewegen. Klappt aber beim nächsten wieder gar nicht. Ich denke was Nadine schreibt ist eine gute Methode. Wobei es auch ohne Markern geht (Viele Wege führen nach Rom) Zb könntest du gucken wo Pferdekoppeln sind und dann mit genügend Abstand, was der Hund erträgt, an dieser soweit vorbei gehen, wie es deinem Hund möglich ist. Achte auf die Signale deines Hundes und brich lieber vorher ab. Dabei führet du deinen Hund weg von der Koppel. Versuch es immer wieder. Wenn du den Abstand den er erdulden kann gut einschätzen kannst, bleib auf der Höhe auch mal stehen. Mache Übungen (bei denen ihr euch nicht der Koppel nähert) Und wiederholt das wieder und wieder. Meidet Reiter erst mal. Dreht lieber direkt um oder wenn ihr nach links oder rechts ausweichen könnt, macht dies :)
 
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Sam
18. Jan. 16:39
Bei Angsthunden sollte zuerst an der Bindung gearbeitet werden, damit dein Hund lernt, dass er dir Vertrauen kann sowie am Grundgehorsam. Das Training muss absolut positiv bestärkend sein. Du erreichst mit Distanztraining eine Menge. Wenn es 2 Fußball Felder Abstand benötigt, damit sie ansprechbar bleibt und umgelenkt werden kann, dann ist es so. Du musst ihr ein Ersatzverhalten antrainieren. Das kann z. B. 'Schau' sein. Auch solltest du deinen Hund gut einschätzen und lesen können, um den nächsten Schritt zu tätigen, d. h. gaaanz langsam die Distanz verringern. Nicht zu schnell, ansonsten gibt's Rückschläge. Es ist ein langer steiniger Weg und als souveränen Hundeführer wirst du mit Sicherheit einiges erreichen. Trotzdem würde ich nochmals versuchen einen Hundetrainer zu kontaktieren. Es ist schwierig aus der Ferne Tipps zu geben und das Training kann nicht verfolgt werden, ob evtl. Fehler gemacht werden, welche sich kontraproduktiv auswirken. Viel Glück für Euch!
 
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Nadine
18. Jan. 16:49
Danke für den Tipp, ich werde es auch mal mit dem marker probieren :) aber wie habt ihr eure Hündin aus der starre raus bekommen wenn z.b. plötzlich ein Hund zunah war?
Wir haben ihr gesagt... Komm mit ☺️ und sind einen Bogen gelaufen oder in eine andere Richtung, aber immer so, daß sie ihre "gefahr" im Blick hat
 
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Cornelia
18. Jan. 17:00
Hi, In meinen Augen ist Deine Formulierung "... plötzlich ein Hund ...falsch. Für Deinen Hund ist das nicht "plötzlich". Sie weiss das schon viel früher. Mein Hund - auch aus dem Tierschutz- "spielte" braver Hund bei mir bis sie nicht mehr konnte. Schließlich ist sie mit mir fast immer die gleichen Strecken gelaufen, über ein Jahr. Ich hatte sie an der Schleppleine und sie bestimmte den Gang der Ereignisse. Irgendwann änderte sich ihr Verhalten, sie wurde neugierig. Es war teilweise sehr lustig. So setzte sie sich hinter mich, wenn ihr etwas nicht geheuer war, lugte aber an meinen Beinen vorbei, was Sache ist. Wünsch Dir was Cornelia mit Agusha 🙋🐕🍀♥️